Mein Sohn lügt und klaut (lang)

AvalonAvalon

179

bearbeitet 23. 08. 2006, 16:40 in Unsere "Grossen"
Hallo

mein grosser wird jetzt nexte Woche 9 Jahre und ich bin im moment einfach.. ich könnt nur heulen!!
Heut morgend kam er plötzlich nach Hause heulend erzählte mir er hätte geklaut(blöde Fusballstiker) aber ihm sei dann bewusst geworden das das nicht richtig ist und hat sie dann zurück gebracht! Ich habe daraufhin dann mit meinem Mann geschrieben und er erzählte mir er hätte Ihn gesehen mit der Box konnte aber mit dem Auto nicht anhalten und wollte das heute Abend klären!! Also hat der Kerl mir das nur erzählt weil er wusste es kommt eh raus da er damit gesehen worden ist!! Bei mir hat er geweint und so getan als hätte ihm das tatsechlich etwas ausgemacht etwas falsches zu machen und versucht bei mir gut wind zu machen da er wusste spätestens Abends wenn Nico nach Huase kommt muss er sich unangenehme FRagen stellen!!
Er hat schon öfter mal was mit gehen lassen aber ich dachte das sei vorbei....... nach drängen hat er mir dann erzählt er hätte schon öfter Sticker mitgehen lassen!!

Dauerständigt bekommt er angeblich etwas geschenkt, gestern auch kam er mit einem riesen Pack Kaugummi nach Hause die er angeblich geschenkt bekommen hat....es macht mich so fertig nicht zu wissen wann mein KInd die Wahrheit sagt und wann es mich anlügt.
Er bekommt Freitags wenn er seine Schulsachen ordentlich gehalten hat sein Taschengeld..nur bekommt der Kerl das nicht hin seine Hefte und Bücher ordentlich zu halten!! Also bekommt er kein Taschengeld tja und statt dessen geht er klauen!! Aber die reglung mit dem Taschengeld soll ich sie verwerfen wie bekomm ich ihn dann dazu seine sachen ordentlich zu halten..er knüllt immer alle Blätter einfach in seinen Ranzen Bücher schmeist er einfach rein so das sie ganz verknittern Von allen Heften hat er die Umschläge verschlamt..mehrfach!! Alle 1-2 Monte muss ich ihm neue Stifte kaufen weil er Sie auch immer verschlamt!! Ich such die ganze Zeit nach möglichkeiten wege wie er das in den Griff bekommen kann..oh man ich weiss keinen rat mehr!!

Dazu muss man sagen das jetzt nach etlichen Test feststeht das er AD(H)S hat. Was mich nicht gewundert hat da er sehr viel innere Unruhe hat nie zur ruhe kommt starke Stimmungsschwangungen ec. das ganze programm eben extrem niedrige Frustrationsgrenze und was noch alles dazu gehört!! Aber bis jetzt sind wir mal schlechter mal besser damit klar gekommen!!

Aber die sache jetzt macht mich fertig..ich möchte meinem Kind nicht immer misstrauen müssen mich fragen ob er mich grad wieder anlügt
immer alles kontrolieren müssen...dann kommen immer die zweifel die Frage was man falsch gemacht hat die vorwürfe wo hätte man noch mehr machen können mehr halt geben ec.

Das Problem ist auch das er scheiß Intelleqent ist und sich bei den meisten super verkaufen kann (Erwachsenen mit gleichaltrigen hat er Probleme). Sein Therapeut sieht kein anlass für weitere Therapie!! Gruppentherapie hätte keinen Sinn da er den Kids in der Gruppe viel zu überlegen sei und ansonsten wäre das meiste ne Sache die Zuhause mit Zeit und gedult zu regeln sei!! Er könne uns noch eine Elternschule empfehlen!! Das wars!!!

Ich weiss nicht mehr was ich machen soll....bis Anfags des Schuljahres war er ein 1-2 Schüler jetzt kommen nur noch 4-5!! Seine Schulsachen sind immer kaputt verdreckt verschlammt er lügt und klaut!!

Das tut so weh ich fühl mich so als versagerin dabei versuch ich doch wirklich immer für ihn dazu sein ihn halt und sicherheit zu geben Grenzen aufzuzeigen ihn Werte zu vermitteln( das man niemand beklaut nicht lügt andere Menschen achtet egal wo her sie kommen ec)

Ich mach mir sorgen um Ihm wenn das noch ein paar Jahren so weiter geht hab ich keinen Einfluss mehr was wird dann aus Ihm!!
Ich möcht doch nur das er irgendwann mit sich und der Welt zufrieden leben kann!! Ich hab Angst um Ihn das er es irgendwie nicht packt und zerbricht und dann auf die Schiefe Bahn kommt!!

Tut mir leid aber ich musste das jetzt mal raus lassen vieleicht hat ja auch die ein oder andere Vorschläge oder jamand der auch so zu kämpfen hat mit einem Kind und sich nur wünscht das alles irgendwie gut wird!!

Avalon

Kommentare

  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi Du, laß dich erstmal umarmen.
    Ich kann es dir nachfühlen, bei meinem Großen hatte ich lange Zeit angst, das er abrutschen könnte. Doch der Knoten ist geplatzt.

    Bevor ich jetzt aber näher auf dein posting eingehe, habe ich das richtig verstanden. Er hat ADHS und wird gar nicht therapiert? Nicht mit Medikamenten und auch nicht mit anderen Therapien?

    Werde nachher nochmal antworten, mein Kleiner wird gerade wach


    Lieber Gruß
    Caro
  • AvalonAvalon

    179

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Caro,

    nein er wird nicht weiter Therapiert!! Von Retalin möchte ich vorerst noch abstand halten denn ich bin bei ihm nicht wirklich davon überzeugt das er es brauch!!! Seine unruhe hektik ist etwas was anstrengend ist aber zu hand haben das haben wir relativ gut im Griff und in der Schule geht das auch relativ gut!!!
    Ich hätte mir für ihn eine Verhaltenstherapie gewünscht das er lernt sein Verhalten besser einzuschätzen und so selbst mehr Bewusstsein und dann Einfluss darauf zu bekommen aber der Therapeut ist der meinung er sei zu jung in dem alter könnte man damit noch nicht gut arbeiten!!!

    Das war jetzt schon der zweite Therapeut..der erste war völlig daneben und hat Manus Probleme alle nur auf die Problematik geschoben die er mit Gleichaltrigen hat!! Aber das diese Problematik auch ursachen hat.... manchmal frag ich mich wie solche Pappnasen ihr Diplom geschafft haben echt!!

    Ja würd mich wirklich freuen von Dir zu lesen!!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du tust deinem Kind keinen Gefallen, wenn du es nicht medikamentös einstellen lässt. Ich war auch lang der Meinung, dass es ohne geht, einer meiner Söhne ist ebenfalls ausgeprägter ADHS-ler mit Hochbegabung.

    Wenn du, aus welchem Grund auch immer, eine medikamentöse Therapie verweigerst, wird dieser negative Kreislauf nie durchbrochen, im Gegenteil, er wird immer schlimmer, weil in der nächsten Zeit die Vorboten der Pubertät dazu kommen, die alles noch weiter verstärken.

    Stell deinem Sohn bitte nicht Steine in den Weg, die schulischen schlechten Leistungen hängen nicht unerheblich mit dem ADHS zusammen. Verbau ihm nicht die Zukunft, gerade in der heutigen Hochleistungsgesellschaft ist es leider so wichtig, dass die "richtigen" Noten auf dem Zeugnis stehen. :sad:
  • AvalonAvalon

    179

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Gisela,

    ich möchte meinem Sohn keine Steine in den weg legen ganz im gegenteil !!
    Ich hab ja auch geschrieben vorerst nicht..denn ich hab mich noch nicht eingehend mit Ritalin geschäfftigt!
    In momnet bin ich noch der meinung das er es nicht unbedingt nötig hat da er weder Agressive noch unerträgliche Züge hat!!
    Er hat zu kämpfen mit seiner unruhe und wir auch aber für mich ist das etwas was noch nicht medikamntös behandelt werden muss!!
    Aber ich werde mich eingehender mit Retalin wirkungsweise und dem ganzen beschäftigen und dann erst wirklich ein Urteil fällen!!
    Mein Problem mit Medikamentösen Behandlungen ist das meine Schwester auch als Tenny Reatlin bekommen hat und danach immer häufiger Medikamentenmissbrauch betrieben hat bis Sie dann mit 16 Jahren zur Therapie musst da sie Medi-Abhängik war!! Sie lernen dadurch ich nehme etwas mir geht es besser.... das birgt Gefahren. Davon abgeshen das es soweit ich weiss noch keine wirklichen aussagekräftigen Langzeitstudien gibt was mich auch erst mal vorsichtig sein lässt!! Ich möchte ihm keine Steine in den weg legen aber auch nicht voreilig etwas geben ohne zu wissen wie und was es damit aufsicht hat!!

    Wie sehen deine Erfahrungen damit aus?? Was hat sich durch die Gabe durch Retalin geändert ausser das sie allgemein ruhiger sind?? Mich würden Erfahrungsberichte echt freuen!! Und waren deine Kinder agressiv und massiv verhaltensauffällig !!

    Liebe Grüsse an Dich
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich melde mich später oder morgen in aller Ruhe bei dir, weil ich heute zeitlich etwas indisponiert bin, um dir wirklich umfangreich zu antworten. :oops: Falls ich es vergessen sollte, klopf mir bitte auf die Finger und melde dich hier noch einmal. ;-)
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Scheint so als wenn der Lütte mich nur Stückchenweise antworten läßt :sad:
    Also zu ADHS kann ich dir auch nicht viel sagen, das überlasse ich lieber Gisela und anderen die sich damit auskennen.

    Also versuche es mal so; Dein Sohn müßte dritte oder vierte Klasse sein und er war bis vor kurzem ein sehr guter Schüler, richtig? Hat sich etwas in der Schule verändert? Andere Lehrer, Umschulung oder so? Oder ist er eventuel
    unterfordert, scheint ja ein intelligentes Kind zu sein? Hast Du schonmal mit den Lehrern gesprochen?

    Taschengeld würde ich nicht von der Ordnung abhängig machen. Du siehst ja selbst das es nichts nützt. Und in dem Alter sollte er doch etwas Taschengeld haben.Ich denke er braucht noch Unterstützung beim Mappe packen. Vieleicht könnt ihr das in euren Tagesablauf fest mit einbringen. Hilf am Anfang etwas stärker (mache es aber nicht alleine) und ziehe dich dann immer mehr zurück.

    Klauen und Lügen. Ich finde es jedenfalls gut das er die Sachen zurückbringen mußte. Als Kevin 11 war bin ich auch mit ihm durch mehrer Läden. Er hat zwar nichts geklaut aber mit seinem Freund 500 Mark auf den Kopf gekloppft, die dieser von seiner Mutter geklaut hat. Also mußte er soweit wie möglich die Sachen wieder umtauschen. Das war ihm sehr peinlich aber es scheint geholfen zu haben

    Muß hier wieder abbrechen :sad:

    Lieber Gruß
    Caro
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!

    Erstmal einen *Knuddler* von mir , du hast es im Moment nicht leicht.

    Zu ADHS kann ich nix sagen, da sind wir nicht davon betroffen.

    Aber wegen dem Rest, Taschengeld, Ordnung und Klauen: Erst einmal kann sich ja dein Sohn nix kaufen, wenn er kein Taschengeld bekommt. Also bleibt ihm im Prinzip nix anderes übrig, als sich das Gewünschte anders zu besorgen - auch wenn es nicht der richtige Weg ist. Dann steht der Taschengeldentzug ja auch in keinem Verhältnis zum "Vergehen". Jan wird nächste Woche 10. Bei uns ist es so, dass er eine "Grundausstattung" für die Schule bekommt. Und auch wenn nötig, neue Stifte (wenn die alten vermalt sind). Aber verlorene Stifte und Radiergummis, kaputte Heftumschläge usw. muss er von seinem Taschengeld bezahlen. Und so bekommen wir es eigentlich ganz gut hin.

    Wegen der Unterlagen / Ordnung: Das musst du abgeben. Es ist hart, aber es ist nicht dein Problem, sondern das vom Sohn. ER muss damit zur Schule, ER bekommt den Anpfiff vom Lehrer. Ich habe auch lange gebraucht, bis ich soweit war ;-) Und inzwischen hat es mein Sohn auch verstanden, nachdem Bemerkungen in den Heften standen. Und was hab ich mir den Mund fusslig geredet "Schreib ordentlich", "Hefte die Blätter ordentlich ab", "Räum den Ranzen anständig ein" usw.

    Ich wünsch dir viel Kraft!
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Avalon,
    hilfst du uns weiter? Du hast von Brigitte und mir zumindest auf den ersten Blick unterschiedliche Empfehlungen bekommen. Ich hoffe wir haben dich damit nicht zu sehr verwirrt. Aber erzähl doch mal ein wenig mehr wiedas bei dir abläuft
    Es ist immer ein wenig schwer Ratschläge zu geben wenn man so wenig weis..

    Lieber Gruß
    Caro
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Avalon,

    sorry erstmal fürs nicht melden. Ich hatte es tatsächlich verbummelt (Danke Caro für die PN). :oops:

    Vielleicht erst etwas zu ADHS selbst.
    Es ist keine "Modeerscheinung", die Krankheit wurde schon im 19. Jahrhundert von einem deutschen Nervenarzt dokumentiert, damals unter dem Begriff "Zappelphilipp-Syndrom".
    Heute gehen die Wissenschaftler davon aus, dass eine gestörte Signalübermittlung im Gehirn die Ursache für diese Erkrankung ist. Die beiden Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin (wichtig für Antrieb, Aufmerksamkeit und Motivation) haben bei ADHSlern eine gestörte Stoffwechselfunktion, so dass diese Neurotransmitter die Informationen zwischen den Gehirnzellen nur eingeschränkt übertragen. Folge davon ist eine dauerhafte Signal- und Reizüberflutung im Gehirn. Medikamente wie Ritalin oder Strattera gleichen diese Dysfunktion aus, die Kinder laufen, wenn sie richtig eingestellt sind, wieder "runder".
    Jedoch ist eine ausschließliche Medikamententherapie bei ADHS-Kindern nicht ausreichend. Es gehören weitere psychosoziale Therapien dazu, inkl. einer "Therapie" für Eltern, in der sie erfahren, wie der Alltag mit einem ADHS-Kind zu gestalten ist. Grenzen setzen, deren Einhaltung permanent einzufordern, Kontinuität und Regelmäßigkeit im Alltag zu gewährleisten, eine starke Beobachtung der schulischen Tätigkeit sind nur ein paar Beispiele, mit denen Eltern von ADHS-Kindern im Vergleich zu anderen Eltern noch stärker gefordert sind.

    Jetzt zu meinem großen Sohn: In deinem ersten Posting habe ich mein Kind nahezu 100 %ig wieder erkannt. Bei uns war es zur damaligen Zeit jedoch so, dass ich die Trennung von meinem Ex-Mann hinter mir hatte und von Bayern nach NRW umgezogen bin. Psychologen und Lehrkräfte meinten damals, dass er ein "Scheidungsopferkind" sei, von AD(H)S war nicht mal ansatzweise die Rede. Also auf deutsch, ich hätte mir das Verhalten meines Sohnes selbst zuzuschreiben, es gab Lehrkräfte, dir mir direkt ins Gesicht sagten, dass es bei vier Kindern auch nicht verwunderlich sei, wenn "eins durchrutscht". :sad: Die ADHS-Problematik habe ich sehr lange von mir gewiesen, "mein Sohn doch nicht".
    Das Verhalten meines Sohnes verschlechterte sich immer weiter, Lernen für die Schule war für ihn ein unbekannter Zustand, er wurde, je näher er an die Pubertät kam, immer unausgeglichener, gereizter und der Familie gegenüber immer aggressiver. Er klaute im häuslichen Umfeld, was nicht niet- und nagelfest war und entwickelte messi-ähnliche Symptome. Meine wöchentlichen Aufräumaktionen in seinem Zimmer förderten jedesmal mindestens eine Tüte voll Unrat ans Tageslicht. Er wurde im Unterricht immer unausgeglichener, legte sich mit Lehrern und Klassenkollegen an, war der Klassenkasper, ein ruhiges Arbeiten während seiner Anwesenheit immer schwerer. Seitens der Lehrerschaft kamen übrigens ausschließlich Vorwürfe gegen mich, es gab keinerlei konstruktive Gespräche, in denen z. B. ein möglicher ADHS-Verdacht geäußert wurde.
    Irgendwann konnte ich mich vor ADHS nicht mehr verschließen, obwohl ich ebenfalls absolut nicht begeistert von dem Gedanken war, meinem Kind täglich Tabletten wegen seines Verhaltens zu geben. Ich dachte mir, ich als Mutter muss doch durch mein Verhalten in der Lage sein, mein Kind ohne Medikamente wieder zum "geradeaus laufen" bewergen zu können.
    Aber dieser Gedanke ist ein Fehler, man ist als Mutter nicht in der Lage, organische Probleme zu elliminieren. Irgendwann war mein Leidensdruck so groß, dass ich das örtliche Jugendamt um Hilfe bat und von dort die Nummer einer Selbsthilfegruppe von ADHS-Eltern bekam. Von denen bekam ich u. a. die Nummer der Sozialpädiatrie der Uni Münster (die einzige Anlaufstelle in unserer Region, die ADHS und Hochbegabung gleichzeitig "beäugt"). Nach dem Diagnoseverfahren und einigen Gesprächen mit ebenfalls betroffenen Eltern kamen mein Sohn, mein Ex-Mann und ich zu dem Entschluss, dass es für meinen Sohn das Beste für seine weitere Entwicklung ist, wenn er in ein Umfeld kommt, wo er a) eine gute therepautische Unterstützung und b) einen positiveren Rückhalt seitens der Schule als bei mir in NRW bekommt. Ich muss dazu sagen, dass wir richtig gehend in der Diaspora leben, was gute Therapeuten und Lehrkräfte betrifft, die mit der ADHS-/Hochbegabungs-Problematik vertraut sind.
    Mein Sohn zog also nach Bayern, wo er noch einmal sehr umfangreiche Tests hinter sich brachte, die das Ergebnis der Uni Münster bestätigten. Dort wurde er auch auf Ritalin eingestellt, niemand sah eine andere Möglichkeit die negativen Verhaltensstrukturen aufzubrechen.
    Heute ist mein Sohn ein vollkommen anderes Kind. Er ist viel ruhiger und ausgeglichener, arbeitet in der Schule konstruktiv mit. Sein Aggressionspotential ist erheblich gesunken, er klaut auch nicht mehr. Es ist eine wahre Freude, mit dem Jungen zu kommunizieren, er faßt das, was man ihm sagt, richtig auf, verinnerlicht es auch und sagt nicht nur "jaja" und macht weiter wie bisher.
    Mein Sohn (inzwischen knapp 15) sagt selbst, dass die Tabletten die einzig richtige Entscheidung für sein Leben waren. Erst vor kurzem sagte er am Telefon zu mir, dass es ihm unheimlich leid tut für das Verhalten, das er jahrelang an den Tag gelegt hat, ihm ist bewußt geworden, was er uns teilweise "angetan" (O-Ton) hat. :cry:

    Ich kann dir nur eindringlich ans Herz legen, nicht denselben Fehler wie ich zu machen und dich der Problematik und einer medikativen Einstellung der Dysfunktionen zu verschließen. Euch allen kann damit viel Leid erspart bleiben. Wenn ein Mittel wie Ritalin unter strenger ärztlicher Beobachtung richtig eingestellt und eingenommen wird, ist das erweiterte Suchtpotential gleich Null.

    Wenn du noch Fragen hast oder weitere Infos möchtest, melde dich bitte.

    Lieben Gruß
    Gisela
  • Chipsy72Chipsy72

    462

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!

    Ich bin gerade auf diesen Thread gestoßen und wollte mal nachfragen, was sich in den letzten Wochen bei Euch getan hat?!

    Gisela hat die Problematik von ADHS ohne Medikamente ja bereits beschrieben. Es ist auch so, dass ein ADHS-Training (-Therapie) überhaupt nicht greift, wenn das betroffene Kind nicht medikamentös eingestellt ist. Aufgrund der fehlenden Aufmerksamkeit werden die Trainingsinhalte nicht verinnerlicht und das ganze ist quasi für die Katz.
    Mittlerweile überlegt man oder geht man sogar dazu über Ritalin und Strattera zu kombinieren - das nur mal als kurze Anmerkung am Rande.

    Außerdem wäre für Euch wirklich ein Elterntraining zu empfehlen (wie auch Gisela schon schreibt). Das wird meist auch in der Gruppe angeboten, wo sich mehrere betroffene Eltern treffen. Das gute an dem Gruppentraining ist m. E. auch, dass man direkt Anschluss zu anderen Betroffenen hat und anhand der Erfahrungsberichte merkt, dass man mit dem Problem nicht allein ist.

    Auf jeden Fall würde ich mich nicht ohne Therapie/Training "abspeisen" lassen, sondern wenn es sein muss auch noch den 3., 4, oder 5. Therapeuten aufsuchen!
  • AvalonAvalon

    179

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Chipsy,

    ich steh der Medikamentösen behandlung nach wie vor sehr kritisch gegenüber habe jetzt auch viel nachgelesen und mich informiert was meine Bedenken nicht wirklich ausgeräumt hat!!
    Das Retalin Chemisch fast mit Kokain gleich kommt und das Retalin auch an Deutschen Schulen gehandelt wird finde ich mehr als erschreckend!

    Er selbst möchte auch keine Medikmente nehmen und das möchte ich vorerst auch respektieren!!

    Zum Thema Therapeuten.... da werden wir wohl auch 3,4 oder 5ften gehen denn einfach Hilfesuchenden Eltern zu sagen das Sie das alles zuhause alein in den Griff bekommen müssen kann ja nicht sein und auch nicht das Retalin die einzigste Alternative zu sein scheint!! Eine Elternschule haben wir bis jetzt noch nicht besucht da das auch eine Frage des Geldbeutels ist denn für ein Elternteil fast 250 Euro zu zahlen ist ein bisschen Happig im moment für uns!! Haben uns aber alternativ einige Bücher besorg was das nicht ausgleicht aber doch etwas information bietet!!

    So viel zum mementanen Stand es macht mich ganz kirre das es scheinbar bei uns hier keinen Kometenten Therapeuten zu geben scheint der sich mit ADS Und ADHs KIndern auskennt!! Oder ich ihn noch nicht gefunden habe!!!
    Denn es kann nicht sein das nur Retalin als Therapie empfohlen wird abgesehen davon ob Retalin verschrieben eingenommen wird oder nicht es gehört meiner meinung nach einfach Therapie zur behandlung dazu!!

    Gruss Avalon
  • Chipsy72Chipsy72

    462

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann Deine Bedenken sehr gut verstehen und es wäre wohl "unnormal", wenn man als Mutter direkt zustimmen würde, sein Kind mit einer "chemischen Keule" zu behandeln. Aber im Falle ADHS hilft wirklich nichts anderes und wie schon geschrieben selbst eine Therapie schlägt ohne Medikation nicht an. Ich weiß, das klingt hart, aber leider, leider ist es wirklich so.
    Ich weiß, dass bezüglich der Medikation die wildesten Gerüchte kursieren, aber versuch Dich davon nicht abschrecken zu lassen und sieh nach vorne. Ohne Behandlung kann da echt noch mehr draus werden und die Situation ist ja auch für Deinen Sohn nicht befriedigend, zumal er ja in der Schule auch stark abgesackt ist.

    Bezüglich Therapeuten kann ich Dir leider auch nicht weiterhelfen, ich kenne nur einen wirklich guten, der in Bezug auf ADHS immer auf dem neuesten Stand ist und der ist ca. 150 km von Euch entfernt.... es sei denn so weit würdet Ihr fahren? Der könnte Euch zumindest mal genau über Vor- und Nachteile der Medikation aufklären.

    Klar, 250 EUR pro Person für so ein Elterntraining ist viel Geld. Frag doch mal beim Jugendamt nach, vielleicht bieten die auch sowas an. Ich weiß, dass es spezielle Trainings gibt, wo das Jugendamt die Kosten übernimmt. Nachfragen kostet ja nix! Aber Literatur ist doch schon mal was. Ich guck mal daheim nach, ob ich Dir ein gutes Buch empfehlen kann.

    Edit:
    So, ich habe was gefunden und zwar:
    ADS - Eltern als Coach. Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Praktisches Workbook für Eltern (Broschiert)
    von Elisabeth Aust-Claus
    Kostet bei Amazon 19,80 EUR

    Von Elisabeth Aust-Claus gibt es auch ein Buch Elterntraining .... aber das kostet 98,00 EUR und das ist auch eher was für Therapeuten, Berater oder Coaches...

    Vielleicht hilft Dir das ein wenig!
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