"Lass Dich doch krank schreiben"....

bearbeitet 19. 07. 2006, 07:19 in Plauderecke
Wie oft lese ich das oder diverse andere Ratschläge hier.
Momentan kommen bei mir persönlich einige Dinge zusammen. Ich habe eine erschütternde Sendung in der ARD gesehen, lese in einem Thread, dass doppelte Betreuung in der SS einem schließich zusteht, und weiß von einem Kind, dass ohne private Zahlungen nicht gesund geworden wäre...

Ich möchte das alles im Zusammenhang zur Diskussion stellen:

Zuerst die Sendung:
80 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass nicht jeder Bürger den gleichen Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung hat. Für gesetzlich Versicherte ist es eine bittere Erkenntnis, dass in Deutschland eine Zwei-Klassen-Medizin betrieben wird. Jan Schmitt und Marcel Kolvenbach haben das Thema aufgegriffen



Gesundheitsfaktor Geld?
Das Erste: Todkrank und abgeschrieben | Mittwoch | 12.07.2006 | 23:00 Uhr
Im Vergleich zu Privatpatienten müssen Kassenpatienten oft längere Wartezeiten, einen geringeren Leistungsumfang und schlechteren Service in Kauf nehmen. Sogar wenn es um Leben und Tod geht, wird in diesem System nach der Aktenlage entschieden. Menschen, die schwer krank sind, stehen oft allein in ihrem Kampf ums Überleben. Sie brauchen Kraft, um gegen ihre Krankheit zu kämpfen und müssen sich zusätzlich gegen ihre Kasse und deren Weigerung wehren, die Kosten für eine lebenswichtige Therapie zu übernehmen.

Zum Beispiel:
Die 38-jährige Julia L. aus München ist schwer krank und kämpft mit ihrer Anwältin um eine Therapie, doch die Kasse lehnt ab. Die bereits begonnene Behandlung wird abgebrochen. Ebenso geht es der 28-jährigen Stefanie R. , deren schweres Rheumaleiden ihr Arzt gern behandeln würde, aber es nicht darf. Fraglich ist, wie viele Menschen einen leisen Tod sterben, weil sie keine Kraft haben, neben der Krankheit auch noch die Vorschriften, Absagen und bürokratischen Entscheidungen zu bekämpfen.

zuletzt aktualisiert: 12. Juli 2006 | 18:05
Quelle: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Dann der Thread:
Aber ich persönlich bin der Meinung, da wir knapp 300€ monatlich an KKB zahlen kann man das auch machen, schließlich zahle ich die nicht für lau......

und hier das Kind, das einen schlimmen Unfall hatte
Warum ich das alles selbst zahlen musste oder muss??? Na die Ärzte empfanden die Krankengymnastik sinnlos, sagten, das der Finger eh zu 90 % steif bleiben würde und das wars. Der Kinderarzt wiederum sagte, das das KH verschreiben müsste. Somit durfte ich das selbst zahlen. Verbände etc. hat der Kinderarzt mal verschrieben, das KH grundsätzlich nicht. Tja... und ich wollte dann doch den Finger regelmässig neu verbinden und einschmieren. Nur mit 10 Verbänden, einer Tube Salbe und 10 Kompressen kommt man kaum länger als eine Woche hin. Ja... dann die Docs... ich hatte freie Auswahl, xxx vom Handchirurgen, der sich auf Kinderhandchirurgie spezialisert hat und wirklich gut ist, behandeln zu lassen oder von Assistenzärzten. Da hab ich den Handchirurgen genommen. Und da wurde einiges Privat abgerechnet. Ebenso das Zustellbett für die Kleine im Krankenhaus und das Essen für sie und mich. Dann die Anwaltskosten, die Fahrtkosten, die Parkgebühren... ist eine Liste ohne Ende.


Anmerkung von mir: Der Finger ist wieder gut und die Mutter sitzt auf einem Schuldenberg.

Kommentare

  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Leider hat es nicht nur Vorteile, dass man in Deutschland so gut Krankenversichert wird. Die Leistungen der Krankenkassen sind für viele selbstverständlich. In den letzten Jahren sind Leistungen reduziert worden. Da wird gejammert über 10€ Selbstbeteiligung im Quartal. :roll:

    An anderer Stellen bezahlen Kranke tausende von Euros aus der eigenen Tasche um ihre Gesundheit wieder herzustellen.

    Meine Mutter hat überhaupt keine Krankenversicherung. Sie hat viele Jahre in Deutschland gearbeitet und fleissing in die Kasse der Barmer einbezahlt. Nach einem Auslandsaufenthalt in USA wo sie zwangsweise privatversichert war, kam sie als Frührentnerin nach Deutschland zurück.
    Seit dem wird sie nicht mehr versichert. Muss jeden Arztbesuch, Krankenhausaufenthalt, Medikament usw selbst bezahlen.
    Sie hat einige Gesundheitsproblem u.a. Diabetis die sie sehr viel Geld kosten. Gerne würde sie eine Selbstbeteiligung bezahlen und den Monatsbeitrag würde sie auch nicht stören - wenn sie nur irgendeine Kasse als Freiwilligversicherte aufnehmen würde... aber wie wahrscheinlich ist das schon. :roll:

    Hier in USA bezahle ich für jeden Arztbesuch $10 Selbstbeteiligung! Jennifers Impfungen werden nur bis zu $250 im Jahr gedeckt! Das haut im ersten Lebensjahr nicht im geringsten hin. Dabei haben wir hier eine sehr gute Krankenversicherung.

    Ich finde es schade, dass in Deutschland die Mehrheit der Versicherten die Leistungen für selbstverständlich ansehen, und meinen jede mögliche Leistung auch ja in Anspruch nehmen zu müssen um der Kasse blos nichts zu 'schenken'.

    Mir tut es unendlich leid, für die Betroffenen die nicht die notwendigen Mittel von der Krankenkasse genehmigt bekommen. Für sie muss es ein 'Faustschlag ins Gesicht' sein wenn andere über 10€ o.ä. jammern.
  • enkausticaenkaustica

    1,202

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde die 10,00€ Praxisgebühren eine Sauerei. Klar habe ich die 10,oo €. Jedenfalls ich kann sie bezahlen. Aber mein Sohn bekommt nur ein kleines Lehrlingsgehalt und muss voll zahlen, mein Eltern und Schwiegereltern bekommen nur ein kleine Rente und müssen zahlen. Mit den 10,00 € fängt es an und dann...Die Bosse erhöhen immer satt ihre Gehälter und lebensnotwendige Therapien werden abgelehnt. Es ist eine Sauerei.
    Mein Mann ist privat versichert und in dem Fall sage ich nur "Gott sei dank", weil er vor 6 Jahren schwer erkrankte und die Ärzte sich bestimmt nicht solche Mühe gegeben hätten...,
    allerdings muss ich auch sagen, das das oft auch ausgenutzt wird, da werden Sachen angeordnet und verschrieben und deren Nutzen man echt nachgrübeln muss. Aus dieser Erfahrung heraus weiß ich auch wie sehr Privatpatienten bevorteilt werden. Wenn ich mir vorstelle er wäre Kassenpatient und viele Kassen zahlen ja nicht mehr alles für chronisch Kranke, die sollen ja verschiedene Leistungen privat absichern, nur das keine Private sie mehr nimmt, auf Grund ihres chronischen Leidens, ein Teufelskreis bei den man Arm werden kann.
    Und dann möchte ich noch etwas los werden. Auch mein Mann als Beamter muss 10,00€ Praxisgebühr bezahlen und zusätzlich eine Unkostenpauschale für die Beihilfe einmal Jährlich.
    Ein Beispiel was ich persönlich noch schlimm finde.
    Heute morgen erzählte mir meine Schwiegermutter, das sie bei der Mamografie war. Da sie schon an der Brust operiert wurde, müsste sei normaler aller zwei Jahre zur Vorsorgeuntersuchung. Das hat ihre Gyn ihr schon mal verwehrt. Warum und Wieso weiß ich jetzt nicht. Sie sollte es glaube ich alleine zahlen. Sie ist 67 Jahre alt. Die Ärztin bei der Mammografie meinte nun, sie solle unbedingt in zwei Jahren noch einmal zur Kontrolle kommen, weil....und das ist der Hammer.....Danach die Kassen es als Vorsorge nicht mehr bezahlen. Auf gut Deutsch, hast du kein Geld, darfst du abkratzen oder du musst Lügen und Beschwerden vorhäuschen.
    Diese Gesundheitssystem ist krank. Ein sehr gutes Gesundheitssystem und ein gerechtes hat Dänemark. Da wird das Gesundheitssystem über Steuern bezahlt.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ganze System stimmt nicht. Wieso brauchen wir 1000 Krankenkassen - zum Wettbewerb? Welchen Wettbewerb? Außerdem mieten die sich z. T. in 1A-Lagen zu horrenden Mieten ein - selbst gesehen! Von anderen Kosten für Vorstände etc. ganz zu schweigen.

    Das zweite, was richtig reinsemmelt, ist halt die Tatsache, dass wir zuviele Mitglieder haben, die nix einzahlen. Ich weiß nicht, wie man das lösen kann, dafür gibt es studierte Ökonomen, die sich einen Kopf machen sollten. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass grundsätzlich an dem System nichts geändert werden soll und das halte ich für grundlegend falsch und führt nur in eine Richtung: Es wird nix besser, nur alles teurer.

    Allerdings kann man sich auch nicht so einfach was von anderen Ländern abschauen, bei denen es anscheinend funktionert. Die haben z. T. nicht so hohe Arbeitslosenzahlen, nicht soviele Einwandererfamilien die auch mit von dem System versorgt werden, ohne etwas einzuzahlen etc.

    @enkaustica
    Was ist denn so schlimm, dass Dein Mann als Beamter 10 Euro Praxisgebühr bezahlen muss? Ich weiß gar nicht, wie das bei Beamten funktioniert. Haben die eine extra Krankenkasse oder sind die privat versichert?


    LG
    Gretchen
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    beamte müssen sich privat versichern und haben Anspruch auf "Beihilfe". Für diese Beihilfe verzichten quasi auf einen Teil ihres Gehaltes.

    Früher war das besser als bei anderen, inzwischen wird da gnadenlos abgezockt, ohne das je ein aufschrei durch die Presse gegangen ist. Die Beihilfe zahlt wie die KK ganz viel nicht mehr und man hat Selbstbehalt von mehreren hundert euro im Jahr... und zahlt ja noch die private Krankenversicherung.

    die private kV dagegen ist auch nur gut, wenn man sehr jung eingestiegen ist. Die steigt dann trotzdem jahr für jahr an und man zahlt immer mehr, je älter man wird.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wem schon die 10.- im Quartal zuviel sind, sollte sich nach einer KK umschauen, die das Hausarztmodell anbietet. Da werden dann nur noch einmal jährlich 10.- fällig.

    Zu den Beihilfen kann ich nichts sagen, aus dem Metier bin ich seit Jahren raus.

    @enkaustica: Meine beiden großen Kinder sind beide noch minderjährige (!) Schüler und ich darf jedes Medikament, das frei verkäuflich ist sowie jedes Brillenglas aus eigener Tasche bezahlen, obwohl beide keinerlei "Einkommen" ausser ihr Kindergeld haben. Das ist Ungerechtigkeit!

    Ansonsten äußere ich mich im Augenblick nicht weiter, sonst platze ich. :flaming01:
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das schlimmste am ganzen Modell finde ich nicht zu Zuzahlungen oder so, sondern die Unterteilung in gut (privat) und böse (gesetzlich). Während die Gesetzlich Versicherten mit ihren Beiträgen die Kliniken am Leben halten, haben die Privaten ständig Vorfahrt, bekommen die beste Behandlung, obwohl diese kaum etwas fürs Allgemeinwohl, sondern nur für ihre eigene Vorsorge tun!
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Mutter mit dem Kind mit dem Unfall und dem Schuldenberg bin ich... ich oute mich mal. Ich hatte die Auswahl zwischen einer Fingeramputation, hätte die Kasse gezahlt, oder einer fetten Privatrechnung, in der Hoffnung, der Daumen meines Sohnes wird gerettet. Ich hatte die Auswahl zwischen Krankengymnastik, die keiner verschreiben wollte, damit der Daumen evtl. wieder beweglich wird (die Wahrscheinlichkeit, das der Daumen wieder funktionstüchtig wird, lag laut den Ärzten bei ca. 5 %) oder dem einfachen Abwarten. Ich habe nicht nur die Privatrechnung in Kauf genommen sondern auch die Krankengymnastik gezahlt. Ich musste entscheiden, ob meine Kleine Tochter auf meine Kosten mit ins Krankenhaus kommt, ich bin alleinerziehend und stille, oder ob ich sie bei meiner leider nicht ganz gesunden Mutter lasse. Ebenso durfte ich die Verbände etc. nach der OP selbst zahlen, da die Ärzte diese nur sehr selten verschreiben wollten. Gezahlt habe ich ohne Ende, bzw. habe hier noch einen Stapel Rechnungen liegen, aber mein Sohn hat einen Daumen, der erstens noch vorhanden ist, zweitens VOLL beweglich ist und eine Tochter, die nicht wochenlang von mir weg war.
    Das ganze Gesundheitssystem ist arg daneben. Die 10 Euro Praxisgebühr regen mich zwar auch teilweise auf, aber sie tun nicht soooooooooo weh. Wie gerne hätte ich diese doch nur gezahlt. Nun ja.
    So oder so... vorerst kann ich mir keine OP und keinen Arztbesuch mehr leisten, komme, was wolle.
  • enkausticaenkaustica

    1,202

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00

    @enkaustica
    Was ist denn so schlimm, dass Dein Mann als Beamter 10 Euro Praxisgebühr bezahlen muss? Ich weiß gar nicht, wie das bei Beamten funktioniert. Haben die eine extra Krankenkasse oder sind die privat versichert?


    Das hast du missverstanden, ich wollte nur mal mit den Vorurteil aufräumen, das Beamte gar nix zahlen.

    Gisela Du hast recht, es war auch nur als Beispiel gedacht!
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Beispiele, die Du genannt hast, Marlies, sind natürlich ziemlich negative Beispiele - so sollte es absolut nicht laufen, und es ist traurig, dass es so etwas auch gibt!
    Aus meiner Umgebung habe ich derartiges allerdings noch nie mitbekommen - es ist nicht die Regel!

    Ich war bis vor einem Jahr normal gesetzlich versichert, bin jetzt privat - ich habe noch nie irgendwo einen Unterschied gemerkt! Ich sitze immer noch 2 Stunden im Wartezimmer meiner FÄ, und die Untersuchungen laufen auch genauso ab wie vorher auch(nun bin ich allerdings auch kein regelmäßiger Arzt-geher - außer den Routine-Vorsorgeuntersuchungen bei FÄ und Zahnarzt ist da nicht viel).
    Gut, ich zahle keine Praxisgebühr aber dafür einen nicht kleinen monatlichen Krankenkassenbeitrag ...

    Mein Vater hatte letztes Jahr im August einen schweren Motorradunfall. "Obwohl" er "nur" gesetzlich versichert ist, wurde er super-gut behandelt, bekommt jetzt noch regelmäßig vom Krankenhaus Krankengymnastik verschrieben (seine Hände sind noch nicht wieder voll einsatzfähig) und er wurde im Krankenhaus vom Chefarzt behandelt, weil sich die anderen Ärzte nicht an die komplizierten Armbrüche dran getraut haben ... ich sehe nicht, was da noch besser hätte laufen können, wenn er privat versichert wäre.

    Zu den Zuzahlungen - es gibt einen bestimmten Betrag (%-Satz vom Lohn), den man zahlen muss ... mein Vater ist arbeitslos (bzw. mittlerweile Rentner), meine Mutter verdient nicht viel - sie haben jedes Jahr schon ca. im April die Grenze der Zuzahlung erreicht (mein Vater nimmt viele Herzmedikamente, meine Mutter ist Diabetikerin) und bekommen daraufhin eine Freistellung, so dass sie nichts mehr zuzahlen müssen.
    Diejenigen, die es also wirklich nicht können, müssen auch nicht alles zuzahlen!

    Klar könnte man sagen, dass es z.B. unfair ist, dass man seine Brille zu 100% selbst zahlen muss - man kann schließlich nichts für seine Sehschwäche ... aber wenn man das mal hochrechnet auf die ganzen Leistungen, die man bezahlt bekommt geht das auch (z.B. eine Geburt kostet 2000 € - da zahle ich aber lieber eine Brille für 200 € und bekomme dafür die Geburt voll bezahlt!) ...

    Natürlich ist das Krankenkassensystem so wie es ist nicht in Ordnung, und kann sicher an einigen Stellen verbessert werden ... allerdings halte ich das für sehr schwierig, so lange es so viele Leute gibt, die nach dem Motto leben "das steht mir zu, also nehme ich mir möglichst viel davon" ... und im Vergleich zu vielen anderen Ländern geht es uns mit unserem System doch noch sehr gut!
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich war früher übrigens auch immer privat versichert, seit meiner geburt. Ich habe nie einen Unterschied bemerkt, nur halt chefarzt-behandlung usw... wobei ich da bei kleineren sachen eher vom Assi behandelt werde, der hat mehr praktische erfahrung. Bei mir ging es auch imme rnur um Hautsachen.

    Jetzt ist der größte UNterschied, dass ich die ganzen cremes, Bäder usw, die sich sehr häufen, alle selbst bezahlen kann. Als ich im Frühjahr sehr lange krank war, habe ich außer Antibiotika alles selber bezahlen müssen, und das kam dann so auf mind. 200 €, nur für eine nicht ausheilende Erkältung mit Ohrenbeteiligung. Alleridngs würde mich die private KV so viel mehr als die gesetzliche kosten, dass sich das nie lohnen würde. Als Frau zahlt man doch Unsummen!

    Von der krankenkasse habe ich aber auch eine kur bezahlt bekommen, die hätte die private nie bezahlt. Bei mir/uns war sie wirklich dringend nötig, dagegen finde ich es unverschämt, wenn man sich eine kur bezahlen lässt, wenn man einfach nur einen billigen urlaub will. Ich habe mal eine therapie gemacht, die hätte die private nie ganz gezahlt.

    Ich glaub, hier sollte es weniger darum gehen, was jetzt gut ist und was schlecht am system. Wir wissen alle, dass es viele nachteile hat, wie man bei kirsten sehr deutlich sieht.
    Aber auch viele Vorteile gegenüber anderen Ländern. ;-)

    Ich finde, hier geht es auch um leute, die ein solches system, das nur funktionieren kann, wenn es ein solidarsystem ist, einfach kaputtmachen, indem sei sich so viel nehmen wie möglich, so dass andere, die es brauchen, nicht mehr bekommen können. Die kürzungen wurden gemacht, weil die kk pleite sind. Und sie sind pleite, weil viele alles mitnehmen wollten.
    :???:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Snoopy82 schrieb:
    (z.B. eine Geburt kostet 2000 € - da zahle ich aber lieber eine Brille für 200 € und bekomme dafür die Geburt voll bezahlt!) ...
    Snoopy82 schrieb:

    Naja, also wenn ich mir mal ausrechne, was ich bisher an meinen Brillen selbst gezahlt habe und was ich noch an Brillen werde zahlen müssen in meinem zukünftigen Leben, muss ich ganz ehrlich sagen, da würde ich lieber meine Entbindungen selber zahlen. Da würde ich wesentlich billiger wegkommen. Ich weiss, dass du das nur als Beispiel gemeint hast und dass man ja auch weit mehr bezahlt kriegt als seine Entbindungen. Trotzdem zahle ich im Laufe meines Lebens ein Vermögen für meine "Sehhilfen", denn man kann (zumindest in meinem Fall) nicht davon ausgehen, dass eine Brille für zehn Jahre oder so reicht. Ich brauche mindestens alle zwei Jahre ne neue, weil sich aufgrund meines "Leidens" meine Sehstärke ständig ändert. Als Kind war das noch viel krasser, da hab ich teilweise jedes Jahr zwei Brillen gebraucht. Und selbst die wurden von der Kasse nur zu einem kleinen Teil bezahlt. Vor fünfzehn Jahren, wohl gemerkt.

    Naja, aber das nur am Rande. Was Wartezeiten usw. beim Arzt betrifft: Mein Freund als Privatpatient wartet z.B. beim Augenarzt ne Viertelstunde, wird ne halbe Stunde lang komplett durchgecheckt, natürlich vom Chef selber. So, ich warte mindestens anderthalb Stunden, werde jedesmal von einem anderen Assistenzarzt fünf Minuten untersucht und bekomme dann einen Wisch mit, damit der Optiker weiss, was er mir für Gläser verpassen muss.Deshalb geh ich mittlerweile nur noch zum Optiker zum Sehstärke messen. Wenn da Unregelmäßigkeiten auftreten, sagt der mir schon, dass ich doch zum Arzt muss. Also das gibt es schon, dass man als Privatpatient anders behandelt wird, als als Kassenpatient. Und irgendwie ist das ja kein Wunder. Ich meine, wenn man mal bedenkt, dass Ärzte z.T. das dreifache abrechnen bei Privatpatienten als bei Kassenpatienten, da ist es doch irgendwo klar, dass die sich über jeden Privatpatienten freuen. Und diese dann entsprechend mit mehr "Service" behandeln.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich finde das nicht okay. Der Hautarzt bei dem mein Freund ist, geht sogar soweit, dass die Privatpatienten ein eigenes Wartezimmer haben, mit Fernseher und Kaffee und so. Kein Scherz! Leider.

    Andererseits sind wie schon gesagt die Beiträge bei den Privaten ja auch nicht gerade klein, man bekommt auch bei weitem nicht alles bezahlt, bzw. hat Selbstbeteiligung. Für Leander muss mein Freund auch Beitrag zahlen und an den verschriebenen Medikamenten muss er 10 % selber zahlen. Nur um mal zu verdeutlichen, dass man im finanziellen Bereich keinesfalls nur Vorteile hat. Aber was ist schon Geld, wenn ich im Zweifelsfall sicher sein kann, dass ich mit den besten und nicht mit den billigsten Medikamenten / Therapien behandelt werde?

    Dass es auch anders geht (wie bei Deinem Vater, Snoopy), ist natürlich mal ein positives Beispiel. Aber wenn man dann das Beispiel von Kirstens Sohn danebenstellt, sieht man doch mal wieder, dass das keinesfalls die Regel ist. Traurig ist das einfach nur, ganz besonders, wenn es Kinder sind, an denen gespart wird.

    Und andere lassen sich mal eben für ein paar Wochen krankschreiben, weil sie keine Lust zum arbeiten haben und das geht dann einfach so durch.
  • KirschquarkKirschquark

    1,006

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm, wir haben auch so "originelle" Bekannte, die der Meinung sind, dass sie ja alles bezahlt haben und ihnen deswegen auch alles zusteht.

    Der Mann war eine ganze Weile arbeitslos, bezog Hartz 4 und hat nebenbei immer schwarz gearbeitet - seiner Meinung nach stand ihm das zusätzliche Geld zu, weil er ja schließlich auch jahrelang Arbeitslosenversicherung bezahlt hat und nun nichts davon hat. Deswegen durfte er (seiner Meinung nach) eben auch mal arbeiten ohne Versicherungen zu zahlen.

    Dann ließ er sich eine Kur verschreiben, um sich von den Qualen der Arbeitslosigkeit zu erholen... die wurde auch bezahlt.

    Nun hat er einen neuen Job, hatte leider aber schon Urlaub gebucht, durfte jedoch in der Probezeit keinen Urlaub nehmen, so ließ er sich eben für die 10 Tage krank schreiben.

    Sowas finde ich wirklich zum ko****. Ich hab dann mal versucht ihn darauf anzusprechen, leider kam er dann nur mit dämlichen "Argumenten" wie: Die Russen und die Türken bekommen doch auch alles in den Ar*** geschoben. :flaming01:

    Die Leute wohnen in einer wirklich schönen drei-Zimmer-Wohnung, leisten sich regelmäßig neue Unterhaltungseletronik und Urlaub und denken nicht mal dran, dass andere für sie mitbezahlen.

    Wie gesagt, sie meinen sogar, dass sie für das, was sie bezahlen bzw. bezahlt haben, viel zu wenig zurück bekommen und nehmen sich alles was sie können.

    Solidarprinzip ist für solche Menschen wohl ein Fremdwort und diskutieren leider auch nicht möglich, weil mir bei den "ich hab so viel bezahlt"-oder "die anderen bekommen doch auch alles"-Äußerungen die Hutschnur hochgeht und die rote Wut aufsteigt.

    Ich war als Kind von Beamten früher auch privat versichert und ich finde nicht, dass es einen großen Unterschied gibt - nur dass ich jetzt die Rechnungen nicht mehr zu sehen bekomme.
    Ud meine Kontaktlinsen werden jetzt von der Barmer bis auf 10€ Selbstbeteiligung übernommen... von der privaten Kasse bzw. Beihilfe überhaupt nicht.

    Liebe Grüße
    Hannah
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    oja, das rechnungen nicht mehr zu sehen bekommen - damals habe ich gemerkt, dass ganz oft zu viel abgerechnet wurde!
    ich finde, dieses system, dass man das nicht überprüfen kann, sollte geändert werden!
  • enkausticaenkaustica

    1,202

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also es gibt schon Unterschiede zwischen privat und Kasse.

    Also der Orthopäde meines Mannes hat einmal eine Kassenpraxis und einmal eine Privatpraxis.
    Kassenpraxis - normal - kennt jeder, voll lange Wartezeiten, Notfälle nur bis 1 Stunde nach Öfnungszeit.
    Privatpraxis - gedimmtes Licht, leise Musik, Kaffe und Kekse, höchstens zwei Leute im Warteraum.

    Termine bekommt mein Mann bei allen Ärzten ziemlich schnell, auch MRT usw., ich dagegen muss ziemliche Wartezeiten in Kauf nehmen.

    Meine Kasse hat mir bis jetzt auch nichts verweigert, hat sogar einige Sachen übernommen wozu sie nicht verpflichtet gewesen wäre.

    Aber wenn ich sehe, wie meine Schwiegereltern behandelt werden......Man darf nicht alt und krank werden!!!!!
  • DistelDistel

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    cora schrieb:
    die private kV dagegen ist auch nur gut, wenn man sehr jung eingestiegen ist. Die steigt dann trotzdem jahr für jahr an und man zahlt immer mehr, je älter man wird.

    Das stimmt doch so gar nicht.

    Oder wenn man sagt, dass das wahr ist, muss man auch sagen, dass die gesetzlich Versicherten immer mehr zahlen, je älter sie werden- dort steigen die Beiträge doch auch jährlich, oder nicht?

    Es ist ja auch nochmal ein Unterschied, ob man als Beamter privat versichert ist oder als bspw. Selbstständiger oder Angestellter, der über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, d.h. zuviel verdient.


    Gretchen schrieb:
    Das zweite, was richtig reinsemmelt, ist halt die Tatsache, dass wir zuviele Mitglieder haben, die nix einzahlen.
    ...
    Allerdings kann man sich auch nicht so einfach was von anderen Ländern abschauen, bei denen es anscheinend funktionert. Die haben z. T. nicht so hohe Arbeitslosenzahlen, nicht soviele Einwandererfamilien die auch mit von dem System versorgt werden, ohne etwas einzuzahlen etc.

    Wir haben eben ein Solidarsystem- das auch Kinder kostenfrei mitversichert- und wie oft geht man mit einem Kind zum Arzt? Nicht so selten, würde ich sagen.
    DEN Aufschrei möchte ich hören, wenn man jedes Kind einzeln versichern muss.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Distel schrieb:
    Oder wenn man sagt, dass das wahr ist, muss man auch sagen, dass die gesetzlich Versicherten immer mehr zahlen, je älter sie werden- dort steigen die Beiträge doch auch jährlich, oder nicht?
    Eigentlich nicht. Der Prozentsatz ist in den letzten Jahren zwar angestiegen, aber eben nur, weil das System immer mehr gegen die Wand fährt. Aber eigentlich sollte das System so ausgelegt sein, dass man einen festen Prozentsatz vom Gehalt zahlt. Eine Steigerung nach Alter ist da nicht vorgesehen!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Distel schrieb:
    Gretchen schrieb:
    Das zweite, was richtig reinsemmelt, ist halt die Tatsache, dass wir zuviele Mitglieder haben, die nix einzahlen.
    ...
    Allerdings kann man sich auch nicht so einfach was von anderen Ländern abschauen, bei denen es anscheinend funktionert. Die haben z. T. nicht so hohe Arbeitslosenzahlen, nicht soviele Einwandererfamilien die auch mit von dem System versorgt werden, ohne etwas einzuzahlen etc.

    Wir haben eben ein Solidarsystem- das auch Kinder kostenfrei mitversichert- und wie oft geht man mit einem Kind zum Arzt? Nicht so selten, würde ich sagen.
    DEN Aufschrei möchte ich hören, wenn man jedes Kind einzeln versichern muss.
    Genau das ist doch von der Regierung in Planung, nur dass die Kinderbeiträge irgendwann mal in irgend einer Weise über Steuern finanziert werden sollen. Anscheinend ist dieses (Un-)Ding gründlich während der Fußball-WM untergegangen. :traurig04: :sad: http://www.stern.de/wirtschaft/finanzen ... 59301.html
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich wollte eigentlich anstoßen, dass man über sein eigenes Verhalten nachdenkt.
    Es sind nicht immer Andere, die mal dies oder das ändern sollte, sondern vielleicht man selber?
    Was mir auffällt ganz speziell in diversen Foren sind viele "kleine" Sachen...
    z.B: Feinultraschalle die wirklich nicht immer nötig sind, aber mit der richtigen Begründung von der Kasse bezahlt werden. Das Gleiche gilt für Wunschkaiserschnitte. Der Risikokatolog im Mutterpass macht die kleinste Allergie theoretisch zur Risikoschwangerschaft und so sind mehr Untersuchungen abrechenbar. Die Wenigsten von Euch "begnügen" sich mit den vorgesehenen drei Ultraschallen. Manche Ärzte machen sie "so", andere rechnen das privat ab. Frauenärzte bekommen für eine normale SS eine Pauschale im Quartal, egal wie oft man sie in Anspruch nimmt. Also zusätzliche Termine kosten nicht extra.
    Natürlich gibt es Missbrauch und Leute die das System ausnutzen, aber oft ist es auch "nur" unsere eigene Gedankenlosigkeit....
  • stromerstromer

    727

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Als ich vor mittlerweile fast 3 Jahren frisch schwanger war, wußte ich weder, dass in der Schwangerschaft nur 3 Ultraschalle vorgesehen sind, noch dass eine Vorsorge durch die Hebamme möglich ist.

    Ich bin halt nach dem positiven Test einfach zur FÄ gegangen, weil "Frau" es nun mal in diesem Fall so macht. Und meine FÄ hat zu jeder Vorsorge auch einen Schall gemacht. Zur Hebamme bin ich dann später erst gekommen. Und mittlerweile habe ich hier festgestellt, dass die meißten Schwangeren ihre Vorsorge nur bei dem Arzt machen lassen und von der Hebamme nichts wissen. Das liegt meines Erachtens aber auch daran, dass die Ärzte (fast) nicht mit Hebammen zusammenarbeiten und die Frauen auch nicht auf die Möglichkeit der Hebammenvorsorge hinweisen. Außerdem gibt es hier bei uns nur sehr wenige Hebammenpraxen. Wenn dann auch nur in der Stadt und nicht bei uns im Landkreis.

    Dann kenne ich eine FÄ, die alle Schwangeren prinzipiell zum Feinultraschall schickt. Die Krankenkassen scheinen ihr das ja zu bezahlen, sonst würde sie dieses Verhalten nicht an den Tag legen.
  • Chipsy72Chipsy72

    462

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich muss ganz ehrlich sagen: Ist es denn ein Wunder, wenn manche denken alles mitnehmen zu müssen? Man hat hier im Land schon das Gefühl immer und immer mehr abgezockt zu werden. Wie war es denn als die 10 EUR Praxisgebühr eingeführt wurden? Hieß es da nicht im Gegenzug werden die Beiträge gesenkt? Und was wurde daraus? Die Beiträge werden ab 2007 um 0,5 % erhöht. Am Wasserkopf der ganzen Krankenkassen wird nichts geändert und dort könnte richtig Geld gespart werden. Ich habe das Gefühl, das wird von unserer Regierung noch unterstützt.....
    Was zahlen wir nicht schon alles selbst?

    Nicht falsch verstehen, ich finde es nicht in Ordnung, dass manche das System derart ausnutzen. Mein Ex-FA war ja auch so. Hatte mir ja eine Überweisung ausgestellt für die Fruchtwasser-Untersuchung, obwohl die normalerweise erst ab 35 gezahlt wird (ich hab sie ja nicht gemacht).

    Aaber: Ich bin froh, dass mein FA fast jedes mal einen US macht. Es beruhigt mich einfach das Würmchen zu sehn. Und ich bin auch froh, dass ich den nicht selbst zahlen muss. Bei der normalen Vorsorge muss man den US schon selbst zahlen, was ich ehrlich gesagt unmöglich finde. Ich habe Endometriose und lasse selbstverständlich einmal im Jahr bei der Vorsorge einen US machen. Kosten 30 EUR. Der Diabetes-Test jetzt in der SS muss selbst gezahlt werden. Kosten 15 EUR. Alle 3 Monate 10 EUR Praxis-Gebühr... und und und. Das läppert sich schon zusammen und ich bin ehrlich: Mich ärgern auch die 10 EUR Praxis-Gebühr ungemein. Wieviel bleibt denn von den 10 EUR noch, wenn die ganzen Verwaltungskosten abgezogen sind?

    Unser System krankt ganz schön und logischerweise krankt dann auch teilweise die Gesellschaft. Unter Frau Merkel wird sich da nix ändern, höchstens noch mehr verschlimmern. Denke man an die (Schnaps-)Idee die KV für Kinder aus Steuergeldern zu finanzieren? Ach ja? Und welche Steuer erhöhen wir dann und stellen nach einem Jahr fest, das funktioniert so nicht? Dann erhöhen wir die KV-Beiträge am besten um 20 % - dann rechnets sich doch wieder, oder? Und der KV-Vorstand kann einmal mehr in Urlaub fliegen und sich ein noch dickeres Auto leisten *ironieoff*

    @Gisela: Das war ein geschickter Schachzug unserer Regierung diese Idee während der WM zu verabschieden. Das ist tatsächlich bei vielen untergegangen und somit hat sich auch niemand groß aufgeregt.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mein Posting entspricht so ziemlich dem, was stromer geschrieben hat.
    In der letzten Schwangerschaft bin ich dann zu meiner Frauenärztin, die einmal die Vorsorge gemacht hat, "weil das so üblich ist", und dann hatte ich den ersten Termin bei meiner Hebamme. Erst da habe ich erfahren, dass ich nicht alles mitmachen muss, von Feinultraschall über jedes Mal schallen bis zu frühen CTGs. Die Arzthelferinnen meiner Frauenärztin haben mich auch falsch informiert, teilweise haben sie mir suggeriert, dass die Vorsorge bei der Hebamme nicht vollständig wäre, aber auf konkrete Nachfragen kamen nur Ausreden. Blutabnahmen? machte meine Hebi auch. CTG ebenfalls, aber nicht so früh, weil eh sinnlos. Sie hatte ein extra Gerät für die Herztöne, das reichte.

    Der Feinultraschall wurde mir angepriesen, als sei ohne ihn die Vorsorge nicht komplett und meine FÄin meinte auch offen, dass nicht alle ihn befürworteten, aber sie mache das "immer so".

    Letztendlich wurde es mir schwer gemacht, die unnötigen Untersuchungen abzulehnen, aber ich habe durchgehalten.

    Dafür suche ich mir jetzt lieber eine neue Frauenärztin, das Vertrauensverhältnis ist nicht mehr wie früher. Wie auch, wenn man das Gefühl hat, nur als Goldesel zu fungieren. :???:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Chipsy72 schrieb:
    Alle 3 Monate 10 EUR Praxis-Gebühr... und und und. Das läppert sich schon zusammen und ich bin ehrlich: Mich ärgern auch die 10 EUR Praxis-Gebühr ungemein. Wieviel bleibt denn von den 10 EUR noch, wenn die ganzen Verwaltungskosten abgezogen sind?
    Noch einmal die Frage: Warum fragt ihr nicht bei euerer Krankenkasse nach, ob sie am Hausarztmodell beteiligt ist?
  • Chipsy72Chipsy72

    462

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gisela schrieb:
    Noch einmal die Frage: Warum fragt ihr nicht bei euerer Krankenkasse nach, ob sie am Hausarztmodell beteiligt ist?

    Ich hatte am Anfang der SS dort angerufen und nachgefragt ob ich denn auch in der SS alle 3 Monate die Praxisgebühr zahlen muss oder ob es da eine andere Möglichkeit gibt, da ich das irgendwo schon mal gehört hatte. Das wurde (natürlich) verneint.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Rein zur Schwangerenvorsorge ist keine Praxisgebühr fällig. Viele Ärzte/Arzthelferinnen stellen sich da aber reichlich komisch an, es gibt bis heute keine klare Linie in den Praxen bei der Umsetzung. Bei welcher KK bist du? Ich bin bei der Barmer, bei uns gibt es seit über einem Jahr das Hausarztmodell.
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ja, aber ich glaube, dieses hausarztmodell gibt es wirklich nur rein bei der barmer. Von denen seh ich da viel Werbung mit, von anderen kommt da gar nichts! ;-)

    natürlich kosten die reinen vorsorgen nichts, aber sobald man mal einen test oder so macht, kostet es 10 €.. die ärzte wollen halt so viel wie möglich abrechnen und das geht wohl nicht, wenn für doie vorsorge keine 10 € gezahlt werden. :???:
  • bearbeitet 17. 07. 2006, 12:26
    Und welche Untersuchungen versäumt man dann???
    Das ist doch genau der Punkt..mit 10 € kann man als Arzt mehr abrechnen?? Ich kann das nicht so ganz glauben, weil in ihren eigenen Mutterschaftsrichtlienen ziemlich genau steht, was sie für notwendig befinden.
    Ich glaube ganz einfach, dass viele Praxen mit der Verwaltung überfordert sind, was ja auch verständlich ist. Die Helferinnen wissen Vieles nicht. Ich würde mich selber bei der Kasse erkundigen, was stimmt und was nicht.
    Die Praxis zieht den Betrag ja für die Kasse ein, und ich denke, bevor der Arzt selber draufzahlt, weil er zu wenig kassiert, nehmen sie lieber mehr als nötig.

    Infos bekommt Ihr hier
    http://www.krankenkassen.de/gesetzliche ... 0e414ab80c

    und etwas zum Abrechungssystem findet man dort auch.
  • Chipsy72Chipsy72

    462

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gisela schrieb:
    Rein zur Schwangerenvorsorge ist keine Praxisgebühr fällig. Viele Ärzte/Arzthelferinnen stellen sich da aber reichlich komisch an, es gibt bis heute keine klare Linie in den Praxen bei der Umsetzung. Bei welcher KK bist du? Ich bin bei der Barmer, bei uns gibt es seit über einem Jahr das Hausarztmodell.

    "Meine" Arzthelferinnen haben sie da nicht nur komisch angestellt, die waren recht zickig und da hab ichs gelassen. Zumal ich bis jetzt eh in jedem Quartal noch was anderes hatte als nur Vorsorge.

    Ich bin bei der DAK und hab da mal auf der Homepage gesucht - siehe da: Die ham das doch!!!! Werd ich gleich mal hin anrufen. Nur zu blöd, dass ich nicht mehr weiß mit wem ich da gesprochen hatte.....
  • mary77mary77

    120

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    so... ich hab mir jetzt mal ein paar Gedanken dazu gemacht und muss mir tatsächlich ein bißchen selbst an die Nase packen. Bisher habe ich auch immer beim FA einen Ultraschall bekommen... das ist aber jetzt vorbei, da ich für die restliche Vorsorge zur Hebamme gehe. So ein Doc suggeriert einem ja ganz gerne mal, dass der US ganz normal ist... zugegeben ich bin auch drauf hereingefallen :oops: Ansonsten hat er aber keinerlei zusätzlichen Untersuchungen gemacht und von mir aus wäre ich da auch nicht auf die Idee gekommen. Ansonsten gehöre ich eher zu den Menschen die nur zum Arzt gehen wenn sie wirklich müssen und wenn ich durch meinen Krankenkassenbeitrag auch die Behandlung von chronisch oder schwerkranken Menschen mitfinanziere dann finde ich das nicht schlimm sondern sozial.

    Zum Thema Krankenversichrung privat oder nicht kann ich nur sagen, dass ich bei meinem Krankenhausaufenthalt im März gemerkt habe, dass ich als Kassenpatient für die Ärzte und Schwestern einfach nur eine weitere "Belastung" war. Zumindest habe ich mich so gefühlt. Als Konsequenz haben wir nicht nur die KK gewechselt sondern mit dem "gesparten" Geld eine private Zusatzversichrung abgeschlossen. Die greift auf Grund der Wartezeit zwar noch nicht bei der Geburt aber dafür in vielen anderen Bereichen.

    Mein Mann ist selber Krankenpfleger und berichtet öfter mal sehr verwundert von Fällen, bei denen privat Versicherte eine wichtige Untersuchung noch am selben Tag erhalten "normale" Patienten jedoch tage- bzw. wochenlang auf einen Termin warten müssen. Gerecht ist das nicht.

    Außerdem stelle ich persönlich fest, dass die Praxisgebühr schon einen Vorteil hat. Ich arbeite bei einem Träger der u. a. sog. 1-Euro-Jobs durchführt und die Zahl der Kranken ist seit der Einführung der Praxisgebühr deutlich zurückgegangen.

    Grundsätzlich - egal welchen Aspekt man betrachtet - glaube ich auch, dass unser Geundheitssystem überholt ist. Gerade wenn man die Altersentwicklung unserer Gesellschaft heute und vor allem zukünftig betrachtet. Das kann so nicht funktionieren.
  • stromerstromer

    727

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mary77 schrieb:

    Außerdem stelle ich persönlich fest, dass die Praxisgebühr schon einen Vorteil hat. Ich arbeite bei einem Träger der u. a. sog. 1-Euro-Jobs durchführt und die Zahl der Kranken ist seit der Einführung der Praxisgebühr deutlich zurückgegangen.

    Ist dir vielleicht schon mal der Gedanke untergekommen, dass es vielleicht auch daran liegen könnte, dass viele Leute, die von Hartz IV abhängig sind, keine 10 Euro für die Praxisgebühr haben und deshalb gar nicht erst zum Arzt gehen?

    Ist mir selber auch schon so gegangen, dass ich am Monatsende einfach keine 10 Euro mehr hatte. Zumal auch noch gerade Quartalsende war ...
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zum Thema Privatversicherte und Vorrang hab ich noch was zu erzählen:

    Angehende Schwiegermutter A. geht mit ihrer Mutter H. zum Arzt. H. ist zweifach versichert: einmal über die AOK, dann noch privat. Privat müssen aber immer anteilig 10% dazubezahlt werden.
    Also beim Arzt lange Schlange, A. meldet ihre Mutter mit der AOK-Versichertenkarte an, als es ihr zu lang dauert geht sie nochmals zur Arzthelferin und fragt, ob es nicht schneller gehen würde, wenn sie als privater Patient kommen würde. Antwort: Aber sicher doch! Also Meldet sie ihre Mutter um und kommt sofort ran!

    Es soll wohl viele Ärzte geben, die Privatpatienten Vorrang geben. Für mich eine nicht hinnehmbare Sauerrei!
    Ich würde eine Versicherung begrüßen, in die JEDER einen Gehaltsabhängigen Beitrag einzahlt. Vor allem würde ich mich über ein Ende dieser Zweiklassengesellschaft freuen! Wer es sich leisten kann, kann ja diverse "Serviceleistungen" (Chefarztbehandlungen usw.) direkt vom eigenen Konto abbuchen lassen!

    Meine Eltern waren mal in Berlin in einem Krankenhaus und hatten eine ziemlich miserable Versorgung. Meinem Vater wurde die Kopfhaut für eine Laserbehandlung betäubt, aber der Arzt kam nicht, weil er sich um seinen Privatpatienten kümmern musste. Dadurch wurde die Behandlung für meinen Vater zu einer Tortur! Beim nächsten Mal hat meine Mutter (sie ist Lehrerin :oops: ) den Oberarzt deswegen zur Schnecke gemacht - und danach lief alles reibungslos!
    Im übrigen wird diese Laserbehandlung gegen den weißen Krebs auch nicht mehr von der Kasse bezahlt!

    Und da kommt es mir erst recht hoch: Die Kassen haben erstmals wieder schwarze Zahlen aufgrund der Praxisgebühr geschrieben, die Leistungen werden aber gekürzt und die Beiträge steigen!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mal zurück vom Eingangsposting von Marlies.

    Da gibt es Postings, in denen um Tricks zur Genehmigung einer Haushaltshilfe gebeten wird, an anderer Stelle wird sich schlau gefragt, wie man es am Besten anstellen kann, an einen günstigen Urlaub, sprich Kur, zu kommen, ohne wirklich kurbedürftig zu sein. In anderen Bereichen ist man echauffiert darüber, dass der Kinderarzt Sachen wie Viburcol, Osanit oder auch Fieberzäpfchen nicht (mehr) einfach so verordnet. Man muss sich nur ein wenig in den Weiten des WWW aufhalten, derartige Dinge sind inzwischen leider eher die Regel denn die Ausnahme. :sad:

    Diese Liste ließe sich noch endlos fortsetzen. Mir stinkt diese Mitnahmementalität unheimlich. Ob das jetzt seitens der Krankenversicherten ist, die ihre Hand nach dem Motto "schließlich zahle ich/mein Mann auch genug ein" aufhalten oder Ärzte, die denken, unser Sozialversicherungssystem sei eine Kuh, die endlos gemolken werden kann und z. B. bei Schwangeren die hirnrissigsten Untersuchungen verordnen.

    Ich kann mich z. B. nicht entsinnen, wann ich bei einem Arzt war, um mir ein Rezept für Fieberzäpfchen u. dergl. ausstellen zu lassen. Finanziell könnte ich es mir nicht leisten, wir leben grad so am Existenzminimum, um nicht Anspruch auf zusätzliche Alg. II-Leistungen zu haben. Trotzdem belaste ich meine KK nicht noch zusätzlich damit, denn jeder Arztbesuch schlägt zu Buche, egal, weswegen ich dort war. Die 4.- für Viburcol oder 2.- für Fieberzäpfchen müssten doch rein theoretisch bei den meisten von uns drin sein...

    Überall stolpert man über Egoismus und Ellenbogenmentalität, soziale Verantwortung gegenüber den schwachen Gliedern dieser Gesellschaft scheint immer mehr zu einem Fremdwort zu werden.
    stromer schrieb:
    mary77 schrieb:

    Außerdem stelle ich persönlich fest, dass die Praxisgebühr schon einen Vorteil hat. Ich arbeite bei einem Träger der u. a. sog. 1-Euro-Jobs durchführt und die Zahl der Kranken ist seit der Einführung der Praxisgebühr deutlich zurückgegangen.

    Ist dir vielleicht schon mal der Gedanke untergekommen, dass es vielleicht auch daran liegen könnte, dass viele Leute, die von Hartz IV abhängig sind, keine 10 Euro für die Praxisgebühr haben und deshalb gar nicht erst zum Arzt gehen?

    Ist mir selber auch schon so gegangen, dass ich am Monatsende einfach keine 10 Euro mehr hatte. Zumal auch noch gerade Quartalsende war ...
    Das denke ich nämlich eher. Es geht übrigens nicht nur Hartz IV-/Alg. II-Empfängern so, auch im Erwerbsleben Stehende haben diese Erfahrung gemacht. Oder man steht vor der Entscheidung, ein eigentlich für das Kind notwendiges Medikament zu kaufen (weil es ja nicht mehr verordnet wird) oder ob man von dem Geld doch lieber Nahrung für die letzten beiden Tage eines Monats kauft. :sad: Oder man schlägt die eigentlich bitter nötige Kur für sich selbst aus, weil man sich die Zuzahlungen nicht leisten kann. Dabei aber riskiert, den eigenen Gesundheitzustand weiter zu verschlechtern und dem SV-System im Endeffekt noch mehr Kosten verursacht...

    Man kann noch so viele Reförmchen schneidern, solange nicht ein komplettes Um- und Weiterdenken in allen möglichen anderen Bereichen stattfindet, wird es in diesem Bereich in nicht allzu ferner Zukunft noch mehr Verlierer als heute geben.

    Ich bin der Meinung, dass unser Krankenkassensystem dahin gehend reformiert werden sollte, dass jeder, egal, ob einfacher Arbeiter, Beamter oder Multimillionär, sich prozentual seinem Einkommen entsprechend in einer gesetzlichen Basiskrankenkasse versichern muss, die eine gute und hinreichende Versorgung gewährleistet. Darüber hinaus soll/kann jedem natürlich freigestellt bleiben, sich private Zusatz-"Module" wie Chefarztbetreuung, Einzelzimmer, Homöopathie, Zahnersatz etc. dazu zu versichern.

    Dann hätte sich wahrscheinlich das Theater mit der Mitnehmermentalität ganz schnell von selbst erledigt...

    Des Weiteren wäre eine systematischere Überwachung und gläserne Abrechnung bei sämtlichen Instanzen nicht schlecht. Warum muss ich sämtliche Behandlungen beim Krankengymnasten/Masseur etc. mit meiner Unterschrift quittieren, beim Arztbesuch hingegen nicht?

    Noch ein kleiner Denkanstoß zum Schluss: Alle, die heute mitnehmen, was geht, sollten mal über ihren Tellerrand blicken, dass ihr schönes Leben schon morgen vorbei sein kann und sie dann selbst auf der Schattenseite des Lebens stehen. Das geht oft schneller als man denkt und einem lieb ist...
  • Mandy1976Mandy1976

    4,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich verstehe glaub ich sehr gut, was Marlies meint.

    Wir verlassen uns viel zu sehr auf andere. Wir nehmen alles mit, was wir kriegen können und meckern dann auch noch rum, weil es nicht genug ist. :flaming01:

    Ich kenne ja nun beide Seiten als Patient und als Arzthelferin. Ich habe noch nie in einer Praxis gearbeitet, in der Privatpatienten aus medizinischer Sicht bevorzugt wurden. Weder beim Orthopäden, noch in der Neurologie und auch nicht in der Onkologie! Was stimmt ist, dass Privatpatienten bestimmte Zusatzleistungen erhalten können. Einfach weil es die Kasse zahlt. Das sind aber niemals lebenswichtige Dinge sondern einfach "Luxus". Das darunter auch alternative Heilmethoden fallen ist schade, aber auch da tut sich ja was bei den Kassen.

    Was mich viel mehr ärgert ist, dass so wenige Menschen selbst was für ihre Gesundheit tun - vom System aber verlangen, dass sie für ihre jahrelange Faulheit, falsche Ernährung und Lebensweise (Rauchen, Trinken etc.). aufkommen - und das möglichst kostenlos :flaming01:

    Ich bin bei einer Krankenkasse, da gibt es ein kleines - aber immerhin ein Bonusprogramm. Man kann sich einen Teil seiner Beiträge zurückholen in dem man 5 Punkte aus einem Katalog erfüllt.
    Zur Auswahl stehen:
    Teilnahme an einer Ernährungsberatung
    Raucherentwöhnung
    Aktives Mitglied in einem Sportverein oder Fitneßstudio
    zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung
    Gesundheits-Check up
    Rückenschule
    usw.

    Da kann man sich raussuchen, was man selbst für seine Gesundheit tun will und für 5 erfüllte Punkte gibt es 50 EUR zurück.

    Ich finde unser Gesundheitssystem muss viel mehr auf Vorsorge setzen und wissentlich gesundheitsschädliche Verhaltensweisen müssen "bestraft" werden. D.h., z.B. wer keinen gesunden BMI hat und sich standhaft weigert an einem Ernährungsprogramm teilzunehmen oder wer raucht der kann eben bestimmte Vergünstigungen (Hausarztmodell, Bonus etc. nicht in Anspruch nehmen). Es gibt so viele Leute die nicht auf ihre Gesundheit achten und statt etwas zu ändern einfach Tabletten einwerfen wollen - aber die soll dann bitte schön die Kasse bezahlen... :flaming01:
    Oder wenn jemand mit Diabetes fröhlich munter weiter frisst (sorry, aber ich hab so einen Fall in der Familie) und dadurch immer mehr und stärkere Tabletten braucht - dann soll er die bitteschön selbst zahlen!

    Sorry, aber das Thema regt mich auf. Im Gesundheitssystem gibt es so viel Mißbrauch - von beiden Seiten!

    Und wenn ich dann manchmal Dinge lese, wie man sich z.B. einen zusätzlichen Ultraschall erschleicht (täusch doch Schmerzen vor) oder och, ich könnt ja mal eine Mu-Ki-Kur machen - wofür kriegt man die eigentlich... sorry, aber da geht mir echt die Hutschnur hoch...

    Deswegen geh ich jetzt, weil sonst ... neee.... :flaming01:

    Das ist bei mir echt ein heißes Thema - auch immer wieder im Familien- und Freundeskreis...

    LG
    Mandy
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da fällt mir auch noch etwas zu ein. Wenn ich für die Kids etwas verschrieben bekomme, was ich letzendlich nicht brauche, gebe ich es in der Kinderarztpraxis ab. Der Doc gibt es dann weiter, wenn jemand anderes es braucht. Und bedankt sich immer zigfach, weil das so gut wie niemand macht. Eher wird weggeworfen. Paracetamol, Virbucol, Osanit und co habe ich, glaube ich zumindest, noch nie auf Rezept bekommen. Bzw. habe noch nie danach gefragt. Einfach weil ich denke, das ich es selbst tragen kann. Jedoch hat es mich extrem getroffen, das ich, als ich dringendst Medis und Verbandszeug brauchte, nichts verschrieben bekommen habe. Nun ja. Es ist klar, das viele das System total ausnutzen, leider müssen dann halt die übrigen "bluten". Dies wird aber, so fürchte ich, immer so sein...
  • mary77mary77

    120

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich wollte auch bestimmt nicht alle Leute über einen Kamm scheren. Tatsache ist einfach, dass der Stand der Dauerkranken in solchen Maßnahmen gesunken ist und die Zahl der Abbrecher gestiegen ist. Die Menschen werden hier sozialpädagogisch betreut und nach Erfahrung der Sozis sind es nunmal in den meisten Fällen die, die sich vorher haben krankschreiben lassen um nicht arbeiten zu müssen, die sich jetzt als "Abbrecher" entpuppen.

    Ich bezweifel nicht, dass es mindestens genauso viele Menschen gibt, die es sich auf Grund der Praxisgebühr nicht mehr leisten können -auch in dringenden Notfällen- zum Arzt zu gehen. Ich verdien auch keine Million und mir tut es auch weh 10 Euro zu zahlen wenn ich mal wirklich zum Doc muss.

    U. a. aus diesem Grund habe ich ja auch geschreiben, dass ich finde, dass das System so nicht weiter funktionieren kann.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich arbeite in einer reinen privat Praxis. (Mein Chef ist mittlerweile 65.) Wir haben auch einige Kassen-Patienten die ihre Behandlung halt selbst übernehmen und oft sagt mein Chef bei denen das er auf sein Honorar verzichtet und dann werden nur die reinen Sachkosten (Spritzen, Verbände, etc. ) abgerechnet. Mein Mann ist privat Versichert eben weil er Selbständig ist und uns damals gesagt wurde er müsse sich dann privat versichern. Aber wenn ich so sehe was sich unsere privaten alles auf Rezept geben lassen... oder als ich das letzte mal beim Kinderarzt war hat sich doch ein Vater tatsächlich ein rezept für Nasentropfen geben lassen und ist dafür extra in die Praxis gefahren. Bei solchen Dingen fasse ich mir an den Kopf. Es ist aber wirklich so das viele das Gesundheitssystem ausnutzen. Ich z.B. habe nur einen Zahnarzt und einen Gyn. Zum Hausarzt gehe ich gar nicht weil eine Erkältung kann ich auch alleine kurieren und wegen einem Schnupfen brauche ich keine AU!
    Zum Thema Kinder über Steuern mit zu versichern frage ich mich warum nimmt man dafür nicht den Soli? Der wird nämlich immer noch schön jeden Monat vom Gehalt fällig, aber keiner weiss mehr wofür er verwendet wird.
    Unser System krank an allen Ecken und Kanten. Egal ob ALGII, oder KK, es wird immer Leute geben die versuchen auch mit Tricks alles raus zu holen und es wird immer solche geben die ehrlich sind und dafür zahlen das andere zu Faul sind!
  • DistelDistel

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eowyn schrieb:
    Distel schrieb:
    Oder wenn man sagt, dass das wahr ist, muss man auch sagen, dass die gesetzlich Versicherten immer mehr zahlen, je älter sie werden- dort steigen die Beiträge doch auch jährlich, oder nicht?
    Eigentlich nicht. Der Prozentsatz ist in den letzten Jahren zwar angestiegen, aber eben nur, weil das System immer mehr gegen die Wand fährt. Aber eigentlich sollte das System so ausgelegt sein, dass man einen festen Prozentsatz vom Gehalt zahlt. Eine Steigerung nach Alter ist da nicht vorgesehen!


    Das stimmt, eine Steigerung nach Alter ist nicht vorgesehen. Aber effektiv gab es eigentlich seit ca. 1998 in fast jedem Jahr eine Beitragserhöhung bei den gesetzlichen Kassen.
    Also ist zwar in der Theorie das nicht vorgesehen, eine Koppelung ans Alter.
    Aber faktisch gesehen, steigen die Beiträge fast jedes Jahr (und ich sehe nicht, dass sich das ändern wird) und somit könnte man schon auch sagen, sie steigen mit zunehmendem Alter.

    Es ist zwar nicht aneinander gekoppelt, aber in der Praxis stimmt es einfach. Jedes Jahr wird man älter, jedes Jahr steigen die Beiträge. ;-)

    Gisela schrieb:
    Distel schrieb:

    Wir haben eben ein Solidarsystem- das auch Kinder kostenfrei mitversichert- und wie oft geht man mit einem Kind zum Arzt? Nicht so selten, würde ich sagen.
    DEN Aufschrei möchte ich hören, wenn man jedes Kind einzeln versichern muss.

    Genau das ist doch von der Regierung in Planung, nur dass die Kinderbeiträge irgendwann mal in irgend einer Weise über Steuern finanziert werden sollen.


    Ich sprach von dem wahrscheinlichen Aufschrei der Eltern, wenn sie ihre eigenen Kinder einzeln versichern müssen.

    Es ist in der WM nicht untergegangen, aber es hat mit meinem Posting einfach nichts zu tun gehabt.
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