ich muss mich mal ein bißchen ausheulen. In ca. einer Woche heiraten wir. Unser Vorsatz war von Anfang an, wir wollen eine Party mit allen Freunden und Verwandten und keine hochoffizielle, steife Veranstaltung. Es sind knapp 100 Gäste eingeladen und wir feiern in einem umgebauten Bauernhof.
Das Problem ist einfach, dass abgesehen von dem Stress den man durch die Vorbereitungen für so etwas sowieso schon hat, jetzt auch noch diverse andere Leute meinen ständig mit "guten Tipps" rausrücken zu müssen. Meine Schwiegermutter hat nach der standesamtlichen Trauung im September 05 schon gejammert, dass wir sie in nicht einbezogen hätten und meine Eltern wären immer dabei und das wär unfair und gemein usw usw. Die Folge war, dass wir sie diesmal aktiv mit einbezogen haben, Aufträge verteilt haben und viel nachgefragt haben.
Generell sehe ich es aber eh so, dass das ja UNSER schönster Tag werden soll und wir beide keine Lust haben jeden guten Tipp umzusetzen da er vielleicht auch gar nicht unserer Vorstellung entspricht.
Zu allem Überfluss habe ich gestern mit meiner Mutter telefoniert, die ebenfalls (sonst nicht so ihre Art) gute Tipps im Sinne von "du musst noch dies..." "ihr müsst das dringend beachten..." verlauten ließ. Als ich gesagt hab "Nein, so möchten wir das aber nicht" "Genau das wollten wir nicht" etc. fing sie an zu weinen und meinte dann sie würde ja pausenlos in Fettnäpfchen treten und wir hätten ja alles alleine organisiert und das fände sie auch gut so aber sie hätte ständig das Gefühl was falsches zu sagen. Als ich sie bat mir zu erklären was sie denn mit ständig meinen würde und ob sie mir ein Beispiel geben konnte bekam ich zur Antwort: So spontan fällt mir da nix ein und überhaupt mein Kreislauf und das WEtter und um zehn vor neun diskutier ich über so etwas nicht mehr. :shock:
Da saß ich dann mit meinem dummen Gesicht. Wir haben aufgelegt, ich hab auch Rotz und Wasser geheult und weiß im Moment einfach nicht wie ich an ein klärendes Gespräch mit ihr herangehen soll. Denn dieses unausgesprochene Problem möchte ich gern nächsten Samstag aus dem Kopf und vom Tisch haben. Wie kann ich diplomatisch an dieses Gespräch rangehen und trotzdem meinen Standpunkt klar machen?
Ih fühl mich außerdem im Moment einfach unfair behandelt. Denn mir ist auch heiß, meine Schwangerschaft macht mich supersensibel, mein Kreislauf spinnt z. Zt. auch manchmal, ich musste bis heute normal arbeiten, wir haben 14 Tage lang bei meinen Eltern im Haus gewohnt um Oma, Hund und Garten zu versorgen als sie in Griechenland in Urlaub waren (die ersten zwei Juli-Wochen) und nun kommt sie zurück und fummelt in unserer Planung rum und ist beleidigt wenn ich ohne große Diskussion "Nö" sage.
Sorry ist etwas lang und vielleicht auch wirr geworden aber ich weiß einfach nicht wie ich das anpacken soll. Hat jemand da Erfahrung oder Tipps?
Kommentare
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in einem ziemlich langen Gespräch konnten wir nun einige Dinge klären. Vor allem, dass ich auch mal nein sagen darf ohne, dass meine Mutter beleidigt ist.
Bin mal gespannt wie sich das alles entwickelt und sehe es durchaus positiv. Ich denke mit Ankunft des Babys werden wir noch öfter solche Diskussionen haben ;-)
Grüße Marion
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ich hoffe, die Wogen haben sich etwas geglättet. Schließlich sollst Du Deine Hochzeit genießen.
Aber weißt, ich versuch mal darzustellen, wie sich deine Mutter und Schwiegermutter wohl fühlen. Ich kann es nicht nachvollziehen sondern nur erahnen, aber ich versuch es trotzdem mal.
Ihr seid jetzt "groß". Von dem Moment an, in dem ein Kind auf die Welt kommt, gibt es immer wieder Meilensteine im Leben, an denen man als Eltern ein Stückchen mehr loslassen muss. Der erste Schritt, der erste Kindergartentag usw.
Die Hochzeit ist auch so ein Schritt und ich sag mal einer, der sicher für die Eltern sehr emotional ist. Denn fortan sind nicht mehr sie deine engste Familie sondern Du, dein Mann und später die Kinder.
Klar, dass es den Eltern schwerfällt, sich da rauszuhalten. Kommen sie sich doch bissel einsam und nutzlos vor, wenn ihr alles alleine organisiert.
Das ist bestimmt auch nicht bös gemeint, aber gegen Gefühle kann man sich eben schwer wehren.
Vielleicht versuchst Du mal dich in sie hineinzuversetzen. Möglicherweise kommt Dir dann vieles gar nicht mehr so schlimm vor.
Wenn Dein Baby da ist, wirst Du mich vielleicht noch besser verstehen ;-)
Liebe Grüße
Mandy
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Vielleicht kannst du deinen Zukünftigen bitten, daß er mit seiner Mutter die Sachen klären soll, was ihr wollt...?