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Stillen stillt den Schmerz
Muttermilch wirkt bei Neugeborenen wie ein Schmerzmittel
Quelle: ddp/Christine Amrhein/www.wissenschaft.de/19.07.2006
Stillen kann bei neugeborenen Babys Schmerzen lindern, wie sie zum Beispiel durch eine Blutabnahme verursacht werden.
Das hat ein kanadisches Forscherteam bei der Auswertung verschiedener Studien mit insgesamt 1.000 Säuglingen herausgefunden.
Die Gabe von Muttermilch kann daher ein wirksames Mittel sein, um medizinisch notwendige Maßnahmen nach der Geburt für die Neugeborenen erträglicher zu machen, schließen die Wissenschaftler.
Für ihre Auswertung verwendeten die Forscher Daten aus elf verschiedenen Studien. Dabei zeigte sich, dass Stillen den Schmerz während einer Blutabnahme deutlich effektiver linderte, als wenn die Babys steriles Wasser bekamen oder wenn gar nichts geschah.
Allerdings war hochkonzentriertes Zuckerwasser als Schmerzmittel genauso effektiv wie die Gabe von Muttermilch.
Wie sich der schmerzlindernde Effekt des Stillens genau erklären lässt, wissen die Forscher allerdings noch nicht. Eine Kombination mehrerer Faktoren könnte dafür verantwortlich sein, vermutet Studienleiter Prakeshkumar Shah – etwa der leicht süße Geschmack der Milch, zusammen mit der beruhigenden Anwesenheit der Mutter und dem angenehmen Hautkontakt.
Aufgrund der positiven Wirkung sollte das Stillen daher auch in der Krankenhausroutine als eine Art Beruhigungsmittel eingesetzt werden, empfiehlt der Forscher. Bisher würden bei ärztlichen Untersuchungen nach der Geburt in den meisten Fällen keine speziellen schmerzlindernden Mittel eingesetzt.
Die von Shah analysierten Daten stammen zwar fast alle von termingerecht geborenen, gesunden Babys. Besonders wichtig könnten die Ergebnisse jedoch für Frühgeborene sein. Diese müssen während ihrer Zeit im Brutkasten häufig schmerzhafte Untersuchungen über sich ergehen lassen, erklärt Shah. Zudem seien die Frühchen besonders stressanfällig: Sie reagieren bei einer Häufung unangenehmer Erlebnisse – wie dem Nadelstich zur Blutabnahme – leicht mit erhöhtem Blutdruck und erhöhter Herzfrequenz. Extrem früh geborene Babys haben bei Stress auch ein höheres Risiko für Hirnblutungen. Daher sollten die Studien zur Wirkung von Muttermilch in Zukunft auf diese Babys ausgedehnt werden, schlägt Shah vor.
Zuckerwasser als Schmerzmittel ist nach Meinung der Autoren dagegen weniger zu empfehlen, denn die hohe Konzentration an Zucker sei vermutlich eher ungesund.
Einige Studien hätten zum Beispiel gezeigt, dass Frühgeborene bestimmte Bewegungsabläufe später lernen, wenn sie häufig Zuckerwasser zur Schmerzlinderung erhielten. Muttermilch sei zwar auch leicht süß, enthalte jedoch nur sieben Prozent Zucker.
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Kommentare
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Die Schwester meinte, dass sie sonst bei Frauen, die nicht stillen, Zuckerwasser verwenden und es ebenso erfolgreich klappt.
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Wenn die Langzeitstillgegner dieses typische Beispiel bringen, dass ein älteres Kind der Mutter in aller Öffentlichkeit das T-Shirt vom Leib reißt, weil es von der Schaukel gefallen ist, kriege ich Aggressionen. (Kam das in dem Buch "Babyjahre" vor???) Stillen ist doch wirklich die beste erste Hilfe, aber das heißt ja nicht gleich, dass man da so geschmacklos dargestellt werden muss. Außerdem reißt mir meine Tochter weder das T-Shirt vom Leib, noch würde ich mich da so öffentlich hinstellen. Aber in der ganzen Zeit, hat sie mit Stillen alles besser ertragen!
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als mein Kleiner 2 Wochen alt war, waren wir wegen einer Neugeborenensepsis in der Kinderklinik und da zuerst noch der Verdacht auf Hirnhautentzündung bestand, hat er 8 mal am Tag 2 verschiedene Antibiotika gespritzt bekommen, die ihm mächtig Durchfall verursacht haben.
Er hat sich mit ziemlichen Krämpfen geplagt und sehr stark geschrien. Aber ich habe ihn einfach etwas gestillt und schon ging es ihm besser. Die Wirkung hielt zwar in der Regel nur 1-2 Stunden an, aber das waren 1-2 Stunden, in denen der Kleine sich etwas ausruhen und schlafen konnte.
Ich vermute, dass es da tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Muttermilch und auch der Nähe und der Wärme zur Mutter gibt.
Stillen heißt ja auch nicht umsonst "STILLEN".
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Viele Grüße