Hallo,
mir ist seit gestern ständig zum Heulen! Seit fünf Monaten bin ich täglich fast acht Stunden von zuhause weg zum Arbeiten. Eigentlich wäre ich von Anfang an viel lieber zuhause bei unserem Sohn geblieben, aber mein Mann ist seit knapp drei Jahren arbeitslos und wir können froh sein, dass ich einen relativ sichern Job habe.
Mein Mann geht super mit unserem Sohn um und die beiden haben ein sehr enges Verhältnis, was mich bisher nicht gestört hat.
Neuerdings bin ich aber bei unserem Sohn ziemlich abgemeldet, was mir fürchterlich weh tut.
Unser Kleiner ist knapp acht Monate und zur Zeit in einer ziemlichen Fremdelphase (Oma, Opa, Tante, Onkel, alle werden damit bedacht). Und nun hats eben auch mich erwischt.
Ich vermute, dass es einmal daran liegt, dass ich eben nicht so oft zuhause bin, wie mein Mann. Aber ich habe auch gerade eine wahnsinns Wut auf meinen Mann, der sich während der Zeit, in der er mit dem Zwerg allein zuhause ist, fast garnicht um den Haushalt kümmert. Fast alles bleibt liegen mit dem Ergebnis, dass ich es machen MUSS, weil ja sonst keiner da ist, der es erledigen könnte und ich nicht will, dass Ole tagelang seine durchgeschwitzen Bodys anziehen muss und die Fläschchen nicht sauber sind.
Dadurch bin ich im Dauerstress und nur noch müde (das Schlafen nachts funktioniert auch nicht, weil es in unserer Wohnung so heiss ist, dass Ole nachts oft aufwacht, weil er Durst hat, und da er noch gestillt wird, bleiben auch die 'Nachtschichten' komplett an mir hängen). Und weil ich, wenn ich mal zuhause bin, viel mit dem Haushalt beschäftigt bin, habe ich noch weniger Zeit, die ich mir Ole verbringen könnte.
Ich habe schon so oft versucht, meinem Mann begreiflich zu machen, dass ich mich fühle, als ob ich kurz vorm Zusammenbruch stehe, dass ich nicht mehr kann, dass ich nicht mehr will und dass ich seine Hilfe brauche, aber es nützt nichts.
Mein Mann leidet darunter, dass er keine Arbeit hat und bei uns die Rollen zwangweise vertauscht sind. Sein Motto ist 'ich bin kein Hausmann und werde auch keiner'. Und davon läßt er sich nicht abbringen.
Wenn ich sage, dass die Situation aber nunmal so ist und dass ich eben arbeiten muss und er nunmal etwas im Haushalt tun muss, wird er aggressiv und kommt zum Streit.
Eskaliert ist die Situation seit gestern, als Ole mich ein paarmal einfach sitzen lassen hat und zum Papa auf den Arm wollte. Ole mache ich keinen Vorwurf und bin ihm auch nicht böse, aber ich fühle mich so hilflos und traurig und so allein, das ich nur noch heule. Wahrscheinlich kommt noch hinzu, dass meine Tage wieder im Anmarsch sind. Dann muss man mich sowieso behandeln, wie ein rohes Ei, um einen tränenreichen Ausbruch zu vermeiden.
Jetzt sitze ich hier am Schreibtisch und erzähle meinen Kollegen etwas von heftiger Gräserallergie (naja, glauben tut's scheinbar niemand ;-) aber ich werde in Ruhe gelassen).
Tut mir leid, dass ich euch mit sowas volljammere, aber scheinbar mußte es mal raus.
Susann
Kommentare
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lass Dich erstmal :troest: , das Problem in der Art kenne ich jetzt nicht wirklich, außer das mein Mann im Moment einwenig abgemeldet ist bei unserem Sohn.
Wenn er ne halbe Std. Anlaufzeit hatte dann ist Papa abends wieder der beste Spielkamerad der Welt, aber vorher wird erstmal genau beobachtet was der Mann da in unserer kleinen Welt will.
Dadurch das ich bei uns die Arbeitslose bin, bleibt eigentlich alles an mir hängen ;-) , d.h. ich bin für Spuki den ganzen Tag da und wenn mein Mann nach Hause kommt ist er ganz Papa und macht eigentlich auch nix im Haushalt, ich mache dann abends die Sachen die ich mit Spuki allein nicht erledigen kann.
Und über die Regelung bin ich eigentlich auch ganz froh, hört sich zwar doof an aber es ist auch einwenig entspannend wenn ich so stupide meine Hausarbeit mache.
Ich finde das nicht ok von Deinem Mann, denn er klaut dir sozusagen dann auch noch das bischen Zeit die Du mit Deinem Sohn hast.
Kann man nicht irgendwie eine Regelung finden, er muss ja nicht gleich alles allein machen?
LG Moritz
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Kann Deine Situation ein bisschen nachvollziehen. Arbeite auch (nicht Vollzeit aber durch die Fahrzeit komme ich auch auf 8 Stunden). Und muss den Haushalt machen. Meine Suesse ist jetzt 42 Wochen und wir machen halt auch so viel zusammen. Wenn ich die Wasche aufhaenge, sitzt sie neben mir und spielt mit den Klammern. Wenn ich in der Kueche bin und koche, 'untersucht' sie die Zwiebeln oder den Besen. Sie hat Dich lieb, da bin ich mir sicher. Mein Mann ist auch nicht zu Hause und ich bin trotzdem die Nummer eins. Natuerlich gibt es Zeiten, wo sie auch zu ihm will (was ich manchmal nicht nachvollziehen kann). Aber er ist der Papa. Du solltest Dir das nicht so zu Herzen nehmen, vielleicht die Wasche waschen, wenn der Zwerg im Bett ist. Mal was liegen lassen oder Delivery kommen lassen. Das Wochenende mit Deinem Kind geniessen. Und vielleicht auch mal eine Auszeit fuer Dich nehmen.
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Hallo,
hm, ich finde das ist schon etwas zweischneidig.
Du arbeitest UND machst den Haushalt. Dein Mann kümmert sich ums Kind.
Wie wäre es in der "klassischen" Rollenverteilung: Du kümmerst Dich ums Kind UND machst den Haushalt.
Denn stell' Dir vor, dass Du daheim wärst und Dein Mann arbeiten würde. Dann käme er abends heim und wäre abgeschafft. Da würde er sicher auch nichts im Haushalt machen und ob er Dir dann den Kleinen abnehemn würde, ist auch nicht unbedingt sicher. Schließlich hat er den ganzen Tag gearbeitet und muss sich erstmal erholen.... :roll:
Weißt Du, was ich meine? - Egal, wie es gehandhabt wird - es wird den Männern meist vorgeworfen, sie täten zu wenig. Egal wer arbeiten geht, wer was macht usw. irgenwie machen's die Männer immer falsch.
Es ist -ganz abgesehen von dem "Argument" Deines Mannes, er sei kein hausmann und wird auch keiner- oft so, dass sich die Männer nicht oder nur ungenügend in den Haushalt einbringen.
Oftmals beschweren sich ja die Frauen, die zu Hause sind darüber, dass sie vor lauter Kind kaum zu was kommen und die arbeitenden Männer mehr machen sollen. Also quasi genau in der umgekehrten Situation.
Ich finde es interessant zu lesen, wie es sich aus der anderen Perspektive (der des arbeitenden Partners/Elternteils) darstellt und das in den Worten und mit den Gefühlen einer Frau. ;-)
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seit tobi da ist, bin ich zuhause fürs kind und den haushalt zuständig und mein mann arbeitet. aber bis vor ca. 8 wochen hab ich mich fast ausschliesslich NUR ums kind kümmern können - ich war einfach zu erschossen, um den haushalt zu erledigen.... jetzt ist es einfacher geworden, ich kann tobi mit einbeziehen und kann wieder kochen, wäsche machen, bügeln, saugen, putzen etc.
aber die ganzen monate davor hat mein man den löwenanteil davon miterledigt - trotz job und trotz spät heimkommen (ich hab ihm immer vorgeworfen, dass er nichts macht - stimmte aber gar nicht - er hat bloß ne zeitlang ziemlich unnützes zeug gemacht. nach ner aussprache hat er dann echt alles für uns gemacht). ich kann ja nur aus der sicht des "kinderhütenden" elternteils sprechen - aber mein kleiner war meeeega anstrengend und ich hab ihn den ganzen tag bespielen müssen oder rumtragen oder rausgehen - geschlafen hat er nur im kinderwagen, wenn ich gegangen bin, stehenbleiben war nicht. soviel zum thema "schlaf, wenn der kleine schläft".... und ich verstehe auch dich sehr gut - du wärst gern bei deinem kleinen und musst arbeiten, kommst abends müde heim und dein kleiner fremdelt.... dafür erstmal ne dicke umarmung für dich und ein fettes tröste-bussi.
das motto von deinem mann ist bestimmt nicht toll, aber ich glaub, er als mann hat es jetzt auch schwer - er muss ne rolle erfüllen, die sein ego ankratzt und du bist der ernährer...
ich weiss nicht so recht, was ich dir raten kann, ausser, mach dir mit dem haushalt nicht zuviel stress - versuch halt, die sachen vom kleinen in ordnung zu halten und mach den rest grob am wochenende. ansonsten ist die zeit mit deinem baby wichtiger als ein gebügeltes hemd... nutz die freie zeit komplett für dein kleines - die fremdelphase geht gaaanz schnell wieder vorbei!!!! bei uns ist es momentan so, dass ich komplett abgemeldet bin, wenn papa von der arbeit kommt oder am wochenende da ist ;-)
lieber glänzende kinderaugen als ne glänzende wohnung. :knutsch01:
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also ich bin mir gaaaaaaaaaaanz sicher, dass dein Ole dich sehr lieb hat!!!!! Der Papa ist aber eben seine Bezugsperson, deshalb will er manchmal lieber zu ihm. Ich kann gut verstehen, dass dich das traurig macht, das würde mir genauso gehen. Aber wirklich, du musst nicht denken dass er dich nicht mag.
Wegen dem Haushalt kann ich auch sehr gut nachempfinden, mein Freund macht auch gar nichts. OK, er arbeitet, aber trotzdem.... wenn er feierabend hat, setzt er sich gemütlich hin und ich muss wenn Melina endlich im Bett ist, noch den ganzen Kram fertig machen und bis mitten in der Nacht bügeln usw. Ich hab auch schon oft mit ihm geredet, aber es ändert sich nichts. Er ist einfach so erzogen, sein Vater hat auch nie was im Haus gemacht, das mach talles seine Mutter. Den 24-Stunden-Job hab ich, er arbeitet 8 Stunden und danach relaxt er.
Wenn dein Freund Arbeit hätte, wäre sicher einiges anders. Oder wenn Ole später mal in den Kindergarten geht, dann sieht er euch beide gleich viel bzw. gleich wenig, wie auch immer.
Also nochmal, sei nicht traurig, dein Kleiner liebt dich!!!!!!!!
3,009
alles gute zum geburtstag :fantasy05: .