Bin langsam genervt von meiner Freundin...

DawnDawn

3,183

bearbeitet 31. 07. 2006, 23:55 in Kummerkasten
Hallo,

ich muss Euch mal fragen, wie Ihr das seht...

Also ich habe eine (geschiedene) Freundin, die zur Zeit nicht alle Kinder bei sich hat. 2 ihrer Kinder (3 und 4 J.) leben beim Vater, eines (9 Monate) lebt bei ihr (Kind aus einer nachfolgenden Beziehung, der Vater hat sich noch in der SS aus dem Staub gemacht). Mit dem jetzigen Freund lebt sie zusammen, ihre beiden älteren Kinder sind alle 14 Tage bei ihr. Natürlich ist da drumherum viel Rechtsstreit, sie möchte die Kinder wieder voll bei sich haben, der Exmann wehrt sich dagegen usw. Eine schwierige Situation für alle Beteiligten.

Meine Freundin schickt mir regelmäßig die Berichte, die an ihre Anwältin gehen, damit ich "auf dem neuesten Stand" bin. Sie berichtet mir auch von den Untaten ihres Exmannes in Bezug auf die Kinder, z.B. dass sie lange in einem verdreckten Haus gelebt haben, dass einer davon vom Stockbett fiel, der Kleinere hätte kaputte Zähne und er würde sich nicht darum kümmern. Er bringt sie nicht regelmäßig in den Kindergarten und macht ihr den Kontakt zu ihren Kindern schwer. Vieles davon stimmt sicher, ihr Exmann (ich habe ihn kennengelernt) ist mir auch nicht besonders sympathisch und er scheint auch etwas nachlässig zu sein...

Trotzdem sehe ich die Sache inzwischen etwas zweischneidig, da meine Freundin damals vor 2 Jahren ihre Kinder bei Vater und Großeltern belassen hat und zu ihrem damaligen Freund gezogen ist. Deswegen leben sie jetzt auch nicht bei ihr. Und auch ansonsten ist sie jetzt nicht der engelsgleiche Gegenpart zu ihrem "teuflischen" Ehemann. Wenn ich bei ihr bin, bekommen die Kleinen Saft pur und Gummibärchen am Nachmittag. Und davon können auch kaputte Zähne kommen.

Ich bin einfach inzwischen der Meinung, dass nicht sie unschuldig und er schuldig ist, sondern dass eben eins das andere bedingt und jeder seinen Teil dazu beigetragen hat, dass die Lage jetzt so ist, wie sie ist. Sie erwartet aber natürlich von mir, dass ich nur ihrer Meinung bin und ihren Exmann genauso verteufle wie sie es tut. Sie dreht ihm aber in diesen Berichten an die Anwältin ganz schöne Stricke... Ich weiß grad nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Ihr sagen was ich denke kann ich auch nicht, das habe ich ein Mal versucht, oh oh! Soll ich mich einfach "drücken" und sagen, dass ist Euer Ding?

Kommentare

  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naja.......willst Du da mit "gutem Gewissen" rauskommen?
    Dann hast Du nur die Möglichkeit ihr ehrlich und offen zu sagen, wie Du das empfindest oder Dich komplett rauszuhalten.
    Alles andere bringt im Zweifelsfall nur Dich in Teufels Küche.

    Ich kann mir vorstellen, dass sie sicher beleidigt ist und sich ggf. erstmal zurückzieht, wenn Du ihr ehrlich sagst, was Du denkst. ABer im Grunde hat man doch Freunde dafür, dass sie ienem die Wahrheit sagen und nicht einem nach dem Mund schwätzen. Auch, wenn man das noch so gerne hören will...
  • bearbeitet 28. 07. 2006, 19:15
    Hallo,

    erst nochmal zur Klärung.

    Sie hat die Kinder bei ihrem Mann und den Großeltern gelassen um mit ihrem Freund alleine in eine neue Wohnung zu ziehen? :shock:

    Sorry, aber wenn das stimmt seh ich rot :flaming01:
    (Meine Meinung, gebranntes Kind)


    Wenn sie wirklich eine Freundin ist kann sie Kritik von Dir vertragen.

    Sie erwartet aber natürlich von mir, dass ich nur ihrer Meinung bin und ihren Exmann genauso verteufle wie sie es tut.

    Braucht sie Dich als Lästerschwester um ihrer Wut verbal Ausdruck zu geben?

    Wie ist der Kontakt zum Exmann?
    Schuldzuweisungen führen immer in eine Sackgasse.
    Mit Du-Botschaften macht man sich auf jeder Ebene Feinde.

    Wenn sie Dir eine gute und wichtige Freundin ist versuch ihr mal schmackhaft zu machen mit ihrem Exmann vernünftig zu reden.
    Die Kinder leiden bestimmt auch.
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eigentlich tendiere ich zu dem, was Du sagst, supi. Aber das ist eine wie soll ich sagen in der hinsicht "vorbelastete" Freundschaft. Mit den Werten, die ich an einer Freundschaft schätze - z.B. dass man nicht einfach nach dem Mund schwätzt und die Wahrheit sagt - kann sie ehrlich gesagt nicht besonders viel anfangen.

    Ja, und als sie zu ihrem Freund gezogen ist, das war schon so eine Sache für sich. Da gab es natürlich erschwerende Begleitumstände, ihre Eltern haben nicht zu ihr sondern zu ihrem Exmann gehalten usw., aber natürlich wird ihr das in jeder Gerichtsverhandlung vorgehalten. Ich glaube allerdings, dass ihr das trotzdem nicht bewusst ist oder sie es nicht wahrhaben möchte, dass sie da eine Mitschuld oder eben Verantwortung trägt.
    Ich fürchte, sie möchte auch eher eine Lästerschwester, wie Du es nennst. Als es mit ihrem Exmann in die Brüche ging war ich eine Zeitlang sehr gefragt und da wollte sie auch meine ehrliche Meinung hören. Aber spätestens seit sie den nächsten Freund hatte und von ihm nach nur 3 Monaten (unsicherer) Beziehung schwanger wurde fand sie es gar nicht lustig, dass ich nicht auch vor Freude in die Luft gesprungen bin, als sie mir von der SS erzählte... :roll:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wie alt waren denn die Kinder als sie zum Vater gezogen sind?
    Der Vater hat wohl das Aufenthaltsbestimmungrecht und somit hat Deine Freundin eher schlechte Chancen die Kids wieder zu bekommen!
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Kinder waren zu dem Zeitpunkt 1 1/2 und 3 Jahre alt. Ja, ich denke auch, dass es eher schlecht aussieht für sie, er hat damals das ABR bekommen. Ich kenne das ja von meiner Arbeit im Frauenhaus, es wird den Frauen grundsätzlich geraten, ihre Kinder bei einer Trennung sofort mitzunehmen, und wenn es ohne Sack und Pack im Schlafanzug in der Nacht ist. Sonst hat man nachher ganz schlechte Karten...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Guten Morgen,

    Du hast im Frauenhaus gearbeitet?
    Da hätt ich mal ne Frage!
    Meine Schwester will sich von ihrem Mann trennen, der droht ihr aber das er ihr das Kind wegnehmen will, und das mit allen Mitteln.
    Also bleibt sie aus Angst bei ihm.

    Wäre sie ein Fall fürs Frauenhaus?
    Wird vom FH das Jugendamt/Sozialamt eingeschaltet um weitere Maßnahmen durchzuführen?
    Meine Schwester hat keinen Führerschein, ist deshalb auch arbeitslos(Busverbindung sch....), ihre Tochter geht in einen Förderkindergarten( wird mit einem Bus vom Kiga am Haus geholt).
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So, wenn man in einer Freundschaft die eigene Meinung nicht sagen kann, dann ist es eben keine Freundschaft. Ich denke, es hilft ihr auch nicht viel, wenn du nur ja und amen sagst, vielleicht würdest du ihr eher damit helfen, wenn du deine Meinung sagen würdest...auch, wenn es ihr nicht gefällt, aber vielleicht übt sie dann vielleicht Selbstkritik aus?
    Kinder zu verlassen ist eine sch... Sache. Ich kann es echt nicht verstehen und akzeptieren.

    Vielleicht hast du auch nicht mehr so heiße Gefühle für sie(?)...auf jeden Fall kannst du sie unterstützen, aber trotzdem deine Meinung sagen?
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Steffi:

    Aufnahmekriterium fürs Frauenhaus ist immer körperliche und/oder seelische Gewalt durch den Ehepartner, Freund. Drohungen gehören auch dazu, es kommt aber drauf an, weshalb Deine Schwester von ihrem Mann trennen möchte und inwiefern er ihr oder auch den Kindern droht.
    Wenn sie ihren Mann aus oben genannten Gründen verlassen möchte, dann sollte sie die Kinder auf jeden Fall sofort mit ins FH nehmen. Das Sozialamt ist eigentlich immer mit von der Partie, da die meisten Frauen kein eigenes Einkommen haben und in den allermeisten Fällen bisher in vielerlei Hinsicht vom Mann abhängig waren (Krankenversicherung usw.) Das Jugendamt ist nur dabei, wenn es um die Kinder geht, wenn die Kinder auch Hilfe oder Schutz zusätzlich zum FH brauchen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Dawn: Du hast die Antwort auf Dein Eingangspostig doch in Deiner Sig selbst beantwortet ;-)
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