Hier kommt der Geburtsbericht von Jacqueline Constanza

magica · 2. 08. 2006, 10:31

..also am Anfang war der ET. Ich hatt nämlich zwei davon: einen am 3.7. vom deutschen Arzt und einen am 15.7. von der rumänischen betreuenden FÄ. Ich vertraute dem deutschen ET, was ein Fehler war. Im Nachhinein.
Weil mein Mann am 18.7. unbedingt zum Arbeiten ins Ausland musste und wir gemeinsam die Geburt erleben wollten, haben wir uns zur Geburtseinleitug entschieden.

Wir also am Samstag 8.7. ins Familienzimmer ins KH, und insgesamt bis Montag 5 Tabletten Myoprostin geschluckt. Bis auf leichte Wehen...nichts. Also wurden wir wieder am Montag um 18 Uhr entlassen. Der Frust war groß.

Zu Hause bei meine Eltern ging es um 21 Uhr wieder mit leichten Wehen los. Ich wartete bis 23 Uhr und es waren tatsächlich Wehen so im 7-8 Minuten Abstand. Also wieder ins KH. Das Familienzimmer war noch frei

.
Mein Mann legte sich schlafen (er konnte eh nichts machen) und ich wusste, dass es eine lange Nacht wird. Es war Vollmondnacht.
Meine Tochter hätte Luna heissen sollen.

Oben im Kreissaal war einiges los. Die Hebamme war allein und schickte mich nachm CTG wieder runter "Ich kann nicht viel für Sie tun. Warten Sie bis der Mumu sich weiter als 1 cm geöffnet hat".

Ich musste mich ständig übergeben und pinkeln, also verbrachte ich die Nacht mehr auf der Toilette. Irgendwann in dieser Zeit hatte ich den Blasensprung, aber den bekam ich gar nicht mit. Ich musste auch ständig hin- und hergehen, weil die Wehen dadurch erträglicher waren. Meine Mutter kam dann dazu (sie ist Heilpraktikerin).

Um 5 Uhr schickte ich Jörg, meinen Mann, zur Hebamme, ich wollte eine PDA. Ich sollte um 6 Uhr in den Kreissaal kommen, was ich dann von meiner Mutter gestützt auch tat.

Dann war endlich Schichtwechsel und es kam Maria, meine Lieblingshebamme

. Die PDA würde sich verschieben, weil alle Narkoseärzte operierten :shock:. Sie schlug ein Entspannungsbad vor, was angesichts der Schmerzen sehr euphemistisch klang. Als ich raus ging, nach 20 Minuten, klapperte ich mit den Zähnen und fand alles langsam unerträglich. So gng es weiter, ich hatte nicht genügend Wehentätigkeit.

Dann kam endlich um 10 Uhr die Narkoseärtzin und legte mir die PDA und dann war ich endlich entspannt. Bis 13 Uhr, als die Wirkung nachließ.
Seit der Badewannenaktion war auch mein Mann wieder da und stand mir die ganze restliche Zeit bei. Ich schmollte etwas, aber für den Gesamtverlauf war es so besser. Irgendwann wär er zusammengeklappt ohne Schlaf.

Der Gebämutterhals war jetzt schon weg, aber ein Saum noch da... Und ich wurde dann an den Wehentropf angeschlossen. Um 15 Uhr musste noch einmal PDA nachgespritzt werden, weil ich die Schmerzen nicht mehr aushielt. Ich war völlig fertig und kraftlos. Die Wirkung dauerte eine Stunde.

Und dann der Endspurt von zwei Stunden: im Stehen Pressen, dann im Liegen, zum Schluss auf dem Gyn-Stuhl. Meine Beine zitterten. Mein Mann, der hinter mir stand und mir kalte Kompressen legte, mir die Hand hielt und pro Wehe mich anfeuerte, drei Durchgänge zu schaffen. Es war total wichtig, dass wir es gemeinsam schafften. Die nette Ärtzin sagte dann um 17 Uhr , sie müssten noch einen Arzt holen. Er sagte, er würde von außen einwirken.
Mein Blutdruck voll im Keller, 80/50.

Ich schrieh wie am Spieß und sagte, ich wollte heimgehen, und dass ich es nicht mehr aushalte. Dann holte er eine Saugglocke hervor und ich dachte, die Schmerzen zerreißen mich.

Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass die Kleine stirbt, weil ich es nicht schaffe, sie rechtzeitig aus meinem Bauch zu pressen. Ich fragte mich, was passiert, wenn ich es nicht schaffe.

Dann um 17 54 Uhr, nach ein paar heftigsten Schmerzen, war sie auf einmal draußen. Das ging so schnell, dass ich es nicht fassen konnte. Sie wurde mir sofort auf den Bauch gelegt und ich dachte "Was ich für ein schönes Postpaket bekommen habe. Und so schwer".
Wir guckten uns zu dritt lange an, uns sie war voller Käseschmiere und die Haare waren dadurch ganz gelockt. Ich konnte endlich den einmaligen Zauber dieses Momentes erleben und es war wirklich so, wie es alle beschreiben: unvergesslich.

Die Zeit stand still für uns und wir schauten uns nur an

. Dafür hat sich alles gelohnt. Dann wurde sie gewogen und es waren 4,3 kg. Daher war das Postpaket so schwer. Durch die Länge von 53 cm fiel es nicht so auf.
Dann wurde ich noch genähnt, weil ich einen Dammschnitt bekommen hatte, und ich merkte es, aber nur ganz am Rand.

Das ging noch relativ lange und dann wurden wir ins Nebenzimmer verlegt und die Kleine angelegt. Es herrschte Partystimmung, auch bei den Medizinern. Hut ab für ihre Hilfe. Ich kriegte noch mit, dass der Narkosearzt schon draußen stand für den Kaiserschnitt. Ich war sehr knapp davor.
Aber geschafft ist geschafft

.

Und dann kamen wir später als Familie ins Familienzimmer und das Leben zu dritt begann. :???:

diejuly22w · 3. 08. 2006, 18:08

herzlichen glückwunsch und eine schöne kuschelzeit :bounce02: :bounce02:

zu dem geburtsdatum deiner tochter wollt ich sagen das wir doch erst im jahr 2006 sind

lg july

magica · 3. 08. 2006, 20:44

Oh ja, danke schön, bin doch noch etwas ducrheinander :???: .

Viele Grüße,

Amelie77 · 4. 08. 2006, 10:58

Komme vor lauter Trubel erst jetzt dazu, dir herzlichst zum strammen Mädchen zu gratulieren :bounce02: Da haben unsere Kinder ja fast die selben Daten.
Du hast mir beim Lesen deines Berichtes richtig leid getan, weil alles so lange gedauert hat und so schmerzvoll war, dazu auch noch die Angst um die Kleine. Ich finde es umso toller, dass Du durchgehalten hast und die Geburt gemeinsam mit deinem Mann erleben konntest.
Du kannst sehr stolz auf dich sein, diese lange und schwere Geburt überstanden zu haben und einem prachtvollen Mädchen das Leben geschenkt zu haben.
Alles Liebe und viel Glück weiterhin
Amelie

Elie · 9. 08. 2006, 15:08

Was fuer eine Quaelerei... - aber GottseiDank gut ausgegangen, mit Geschenkpaket! Habt es gut zusammen, heile heile Segen fuer den Damm ;-), alles Liebe!! :fun04: :fantasy03: