ich schaff das nicht.....

tortosa01tortosa01

556

bearbeitet 5. 08. 2006, 20:17 in Kummerkasten
Wahrscheinlich werden mich jetzt manche für komplett bescheuert halten dass ich mich so aufführe, aber ich bin momentan in einem sehr tiefen Loch.

Eigentlich hätt ich ja gar keinen Grund mich zu beschweren. Dominik ist ein Engel, und ich liebe ihn abgöttisch. Wenn er mich mit seinen großen Augen ansieht und mich anlächelt geht mir das Herz auf. Und ich habe einen Mann, der den ganzen Haushalt schmeißt und sich nicht eine Sekunde drüber beschwert.

Trotzdem...ich bin einfach überfordert. Ich sitze den ganzen Tag auf dem Sofa und kann mich zu nichts aufraffen. Dominik hatte ein paar schwierige Tage, ich hab in den letzten 2 Tagen grad mal 3 Stunden geschlafen und auch die nicht am Stück sondern in 15-Minuten-Portionen.
Ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich ihn fast schon automatisch stille und hoffe dass er danach (er schläft immer dabei ein) weiterschläft bis er wieder Hunger hat. Ich hab einfach keine Energie mehr, weiß nicht mehr wie ich es schaffen soll ihn in seinen Wachphasen zu unterhalten. Ihm was zu erzählen, selbst dazu bin ich zu müde und zu fertig.
Ich hab ein derart schlechtes Gewissen. Ich hab das Gefühl dass ich ihm einfach nicht gerecht werden kann. Er entwickelt sich so rasend schnell, jeden Tag gibt es etwas neues an ihm zu entdecken, aber ich bleibe auf der Stelle stehen. Wünschte fast er bliebe immer ein Neugeborenes das den ganzen Tag nur schläft und trinkt. Ich entwickle mich nicht mit, weiß nicht wie ich ihn fordern und fördern kann. Ihm muss so langweilig sein den ganzen Tag mit mir allein zuhause, er tut mir so leid.

Außerdem mach ich mir Sorgen, dass etwas mit mir oder mit meiner Milch nicht stimmt. Ich denke mir oft dass er es doch länger ohne zu trinken aushalten müsste als immer nur 1 bis 1,5 Stunden. Ich hab Angst dass ihm meine Milch nicht reicht und er deshalb so oft Hunger hat.

Meine Güte, ich könnte endlos so weiterschreiben. Es tut mir leid, es gibt so viele hier die wirklich schwere Probleme haben und ich belästige euch mit sowas.
Tut mir leid, trotzdem vielen Dank fürs lesen

lg

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :troest:
    Angela, fuehle dich umarmt! Ich verstehe dich total!!! Es ist einfach sehr anstrengend urploetzlich Mutter zu sein. Der ganze fruehere Tagesablauf ist nicht mehr einzuhalten, frau kann nicht aufs Klo, wann sie will, das Essen steht auch nicht mehr auf dem Tisch, etc. Aber es wird sich alles einspielen.
    Ich finde es ganz toll, dass dir dein Mann so sehr hilft.
    Sag mal, waere es eine Moeglichkeit fuer dich Dominik zu stillen, ihn einschlafen zu lassen und einfach mit ihm fuer eine Weile zu schlummern? So mache ich es haeufiger mit Noah am Nachmittag, wenn mein Akku leer ist.
    So und nun muss ich mal ein ernstes Woertchen mit dir reden. Mir ist schon an einigen Beitraegen von dir aufgefallen, dass du dich total unter Druck setzt und Dominik jede Sekunde foerdern und fordern willst. Schalte doch mal einige Gaenge runter und atme durch!!! Du musst nicht permanent mit ihm reden und ihm Dinge erzaehlen (das kann ihm auch zuviel werden). Die Konzentrationsspanne der Zwerge ist doch nur wenige Minuten lang. Es ist auch wichtig, dass er einfach mal nur ein Stuhlbein anguggen kann. Das interessiert ihn auch! Sogar mehrere Tage :biggrin: .
    Achte doch bitte darauf, dass es dir gut geht. Dann kannst du auch dafuer sorgen, dass es deinem Zwerg gut geht.
    Nochmals eine feste Umarmung! Mein Engel fordert mich auch ganz gewaltig. Du machst das sehr gut!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :lachen04:
    Entschuldige, Angela :oops:
    Ich kann dich so gut verstehen. Du hast den Mamablues!
    Mir gings nach dem ersten Kind genau so.
    Ehrlichgesagt wundere ich mich, das nicht mehr von unseren Junimamis so mies drauf sind nach der Verwandlung Frau- Mutter.
    Mir hat das damals auch so richtig zugesetzt.
    Was mir geholfen hat war, aus dem Haus zu gehen. Triff andere Mütter!
    Das war und ist es immer noch- für mich das wichtigste. Wenn man zusammen abhängen kann und sich seine Lebensgschichten erzählen oder über die Kinder reden kann, dann macht die Betreuung erst richtig Spaß.
    Uuund: du mußt in der Zeit dein Kind nicht zwangaft entertainen. Denn es gibt für Kinder nix spannenderes als andere Kinder! Und das schon wenn sie so klein sind. Sie lernen alles irgendwie von anderen Kindern, deswegen finden sie die so faszinierend.
    Also: geh raus und quatsch Mütter auf der Straße an wenn du keine Spielgruppen in der Nähe hast gründe selber eine.
    Wir sind schließlich soziale Wesen und ich glaube das größte Problem als Mutter heutzutage ist, das man nicht mehr die Unterstützung der (Groß)familie hat.
    Also muß man sich so eine Art Ersatzfamilie zusammenbasteln ;-)

    Und sei gewiß: es wird dir irgendwann viel leichterfallen diese neue Rolle auszufüllen. Ein toller Sohn und ein toller Ehemann, das ist doch schonmal die Beste Voraussetzung! ;-)
    :troest:

    Edit: ach ja, und mit dem zweiten Kind habe ich auch diese Gefühl abgelegt, mein Kind andauernd wsa bieten zu müssen. Krautfräulein hat ganz Recht: ein Stuhlbein ist was interessantes und wichtiges.
    Hab kein schlechtes Gewissen, wenn du ihn eins angucken läßt! Du mußt eben nur da sein, wenn er wirklich nach dir verlangt. Und ein bischen Spielen zwischendurch wird er auch nicht verschmähen. Und du auch nicht. Aber überentertain ihn mal nicht, das kann später auch nach hinten losgehen...
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ja, ich kann mich nur anschließen. Mir gings auch so, und ich weiß im nachhinein,d ass ich auch zu viel des guten wollte. :roll: zu viel entertainment, zu viel alles. :roll: ruh dich aus, wenn er mal schläft udn geh ansonsten raus - das tut soo gut. Raff dich auf und raus an die frische luft und triff dich mit anderen müttern. ;-) auch wenn der gedanke daran erstmal total ermüdend ist.....
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Setz Dich nicht so unter Druck und wie die anderen schon sagen geh viel raus unternimm mit anderen Müttern was.
    Unterhaltrungsprogramm braucht Dein Kind nicht die ganze Zeit.
    Ich schau das mein kleiner relativ viel auf Boden liegt und sich auch mit sich selber beschäftigt aber da ist Dein Süßer noch zu klein das wird besser wenn er sich mehr bewegen kann und mehr mitbekommt.
    Ich hat zwar nicht den Babyblues aber merke auch jetzt das es mir manchmal zu viel wird.
    Laß Euch Zeit und Luft zum Atmen.
    Nutze die Zeit wo Dein Kleiner schläft für Dich der Haushalt kann auch mal warten.
    Das mit stillen wird auch kam mir anfangs wie ne Milchkuh
    vor.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    tortosa01 schrieb:
    weiß nicht wie ich ihn fordern und fördern kann. Ihm muss so langweilig sein den ganzen Tag mit mir allein zuhause, er tut mir so leid.
    So ein kleines Baby braucht auch noch keine Förderung und findet in seinem täglichen Leben genug Forderung um sich weiterzuentwickeln. Wenn ihm langweilig ist, zeigt es das schon deutlich. So lange es aber zufrieden irgendwo liegt und irgendeinen Fleck auf der Wand oder sonst etwas für uns uninteressantes anschaut, braucht es weder bespielt noch entertaint werden.
    Leg dich daneben, setz dich daneben und nimm dir ein Buch, leg dein Baby so hin, dass es dir zuschauen kann, wenn du am PC sitzt. Das alles reicht als Förderung völlig aus, solange es damit zufrieden ist. Und so kommst du auch zu etwas Ruhe für dich.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich war in den ersten zwei Monaten bei Martje auch nicht anders, zumal ich noch der Meinung war als Alleinerziehende Mutter und Vater sein zu müssen und habe mich doppelt reingehängt.
    Meiner Mutter ist es dann aufgefallen und sie hat mir ordentlich den Kopf gewaschen :grin:
    Ich solle anfangen damit aufzuhören :biggrin:
    auch das war nicht leicht, aber es hat geholfen!
    Wenn Du Dein Kind permanet beschäftigst, wie soll es dann jemals lernen sich allein zu beschäftigen?

    Halte Dich an den Rat meiner Vorschreiberin und lies ein Buch während Dein Zwerg die Wand anstarrt. Hey, wer weiß, vielleicht kommt ja sogar mal ne Fliege vorbei :biggrin:
    Wenn er sich langweilt wird er sich schon melden!

    Kopf hoch, das wird schon!
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke euch :knutsch01: es ist schon beruhigend dass es nicht nur mir so geht und es nicht unbedingt an meinen fehlenden Mutterqualitäten liegt.

    Ja rausgehen.....ich hab mich schonmal informiert, das Problem ist, dass das Mutter-Kind-Zentrum so weit weg ist dass ich etwa ne Stunde mit dem Kinderwagen unterwegs wäre. Die Busverbindungen dorthin sind auch miserabel. Auto hab ich keins daheim.
    ich kenn hier auch niemanden. muss ich mir noch was einfallen lassen.

    Gut, morgen werden wir mal das Sofa gegen den Boden tauschn, mal sehen ob er mitmacht. Aber länger als 2-3 Minuten hält er eigentlichnicht aus bis er zu quengeln beginnt. Ich hab da wenig Hoffnung :???:

    @krautfräulein
    Dominik schläft die letzten Tage nur bei/auf mir, anders geht momentan garnicht. Daran liegts also nicht. Aber auch so schläft er nur immer ne halbe Stunde.

    Ich versuch mich zu bessern :oops: Und wieder mal ne Stunde sclafen wär auch schön ;-) vielleicht würd das schon helfen

    lg
  • luxorluxor

    1,282

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Angela,

    ich kann Dir auch Mut machen: Es wird besser.

    Kira hat anfangs auch nur auf mir drauf geschlafen, runterschieben ging nicht, war sie sofort wieder wach.

    Mir hat dann ein Tragetuch die Rettung gebracht. Darin hat sie auch mal 2-3 Stunden am Stück geschlafen und ich konnte mich wenigstens in der Wohnung bewegen und war nicht nur auf dem Sofa oder im Bett festgenagelt mit Kind auf dem Bauch.

    Ich habe aber auch den Fehler gemacht, dass ich sie zuviel bespaßt habe. Denke, sie war deshalb auch die erste Zeit viel knörig, da ich sie einfach überfordert habe. Aber man liest und hört ja immer: Du musst das Kind fordern/fördern und macht es dann doch alles falsch. Aber sie war immer viel am quengeln und so hab ich versucht, ihr was anzubieten. Mal zwei Minuten auf die Krabbeldecke legen oder gar duschen, ohne das noch jemand anders da war - Fehlanzeige. Sie war nur zufrieden wenn ich sie im Tuch hatte oder sonst auf dem Arm getragen habe.

    So bis zum 5 Monat hat Kira fast ausschließlich tagsüber im Tragetuch geschlafen, hinlegen ging einfach nicht. Später konnte ich sie auch im KiWa hinlegen und nach einer Runde durchs Dorf hat sie geschlafen. Aber ich hab sie immer drin liegen lassen, weil die kleinste Veränderung führte sofort zum aufwachen.

    Inzwischen geht sie gern und freiwillig ins Bett. Das erste Mal dachte ich, ich höre nicht recht: Mama Bett will ich. Hat zwar etwas gedauert, aber irgendwann kommt der Tag.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und starke Nerven. Kannst Du den Kleinen auch mal tagsüber abgeben (ich weiß, nicht jeder hat so eine superliebe und kinderverrückte Omi-Vermieterin wie ich)? Wenn ja, dann nutze das. Mir haben diese 15-30 Minuten Auszeit immer sehr viel geholfen. Wenn das Mütterzentrum so weit weg ist, guck doch mal nach einer Krabbelgruppe, bei uns gab es auch privat organisierte, oder von der Kirche.

    Gruß und durchhalten
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich muss gestehen, mir geht es auch so. Jedesmal wenn Klein-Rübi wach in seinem Bettchen liegt, muss ich ihn aufnehmen. Ich hab sonst ein mega schlechtes Gewissen, weil er so allein ist und ich muss ihn dann unbedingt knuddeln oder die Wohnung zeigen oder mit ihm reden oder ihm irgendwelche Dinge zeigen. Vielleicht ist es doch zuviel des Guten. Der Kleine ist ja gerade mal 2,5 Wochen alt. Man übertreibt es halt doch vielleicht ziemlich am Anfang und dann auch noch beim ersten Kind :roll:

    LG
    Gretchen
  • July78July78

    1,031

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mir geht´s auch so. Manchmal hab ich das Gefühl, ich breche zusammen. Es ist einfach so viel, spielen, wickeln, essen, trinken, rausgehen, einkaufen, wenn sie schläft endlich Haushalt machen.... Ich frag mich auch oft, wie das erst werden soll wenn wir noch ein Kind haben. Oder ob ich lieber bei einem bleiben sollte, wenn das schon so stressig ist....

    Ich kann dich daher gut verstehen.
  • luxorluxor

    1,282

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    schaltet wirklich einfach einen Gang zurück und bespaßt das Kind nicht dauernd. Seit ich angefangen habe sie einfach mal machen zu lassen, kann ich sogar tagsüber mal 1h am PC sitzen und arbeiten (arbeite hauptsächlich von zuhause aus), das war noch vor ein paar Wochen undenkbar.

    Wenn sie sich bemerkbar macht und offensichtlich Hilfe braucht bin ich dann aber auch sofort zur Stelle und lasse sie nicht warten. Dafür schenkt sie mir im Umkehrschluß aber auch Zeit für mich. Ich kann jetzt den Haushalt erledigen, auch wenn sie wach ist. Das führte früher zu heftigem Weinen, weil ich mich ja nicht um sie gekümmert habe in der Zeit.

    OK, Kira ist nun auch schon fast 2, aber ich denke trotzdem, ich habe anfangs einfach zuviel mit ihr/für sie gemacht. Bei einer eventuellen Nr. 2 (nein ich bin nicht schwanger) würde ich versuchen, dass anders zu machen und hätte kein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht 24/7 um das Baby kümmere (das heißt natürlich nicht, dass ich das Baby nicht beachten würde, nur eben mehr beobachten und nicht mit rummachen, wenn ihr versteht was ich meine).

    Gruß
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also nicht das es hier zu Mißverständnissen kommt:
    - wenn ein Kind weint muß man es natürlich schon trösten bzw. nachsehen, was los ist.
    Aaaaber: man kann es durchaus auch mal 10 Sekunden meckern lassen. Ich denke, man merkt das rasch, wie sich das weinen stiegert und verändert. Von ein bischen rufen bis total verzweifelt. Irgendwo dazwischen sollte man halt einschreiten.
    Es ist ja auch ein Unterschied, ob es sich um ein Baby oder ein Kleinkind handelt. Kleinkinder fangen ja an, sich auch anders verständlich zu machen und können schon mal eher warten. Babys sind total hilflos und auf uns angewiesen!

    - nur die Dauerbespaßung muß nicht sein. Klar, wenn das Kind allein garnicht zufrieden ist wird man es zwangsläufig ständig auf dem Arm haben. Aber wenn es mal auf dem Boden liegt und herumguckt und nicht meckert mß man kein schlechtes Gewissen haben, weil man es nicht beschäftigt.
    Mir fällt das auch beim zweiten Kind teilweise noch schwer zu akzeptieren, das ich nicht andauernd in der Verantwortung bin. Es ist aber einfacher geworden, weil es eben noch ein anderes Kind gibt, das einen in der Zeit vielleicht fordert und man dann froh ist, das man sich auf das andere Kind richtig konzentrieren kann während das andere Kind durchaus auch seinen Spaß hat.
    Letztens haben Arthur und ich z.B. Blumen gepflanzt und Louise saß in der Wippe bei uns auf der Veranda und hat äußerst interessiert herumgeschaut.

    Es kommt aber halt auch echt auf den Charakter des Kindes an! Bei Arthur wäre es unmöglich gewesen, ihn spielen zu lassen und dabei ein Buch zu lesen. Meine Schwester hat das immer bei meiner Nichte gemacht und ich wunderte mich, wieviel Bücher sie gelesen hat während ich nichtmal abends eins lesen konnte, weil ich einfach zu erschöpft war.
    Also setzt euch mal nicht unter Druck, ihr macht das schon richtig.
    Im Zweifelsfall würde ich auch sagen, das man sich eher zuviel als zuwenig ums Kind kümmern soll.
    Ob es sich dann später mal als Fehler rausstellt- luxor hat es ja selber beschrieben, es läßt sich immer noch korrigieren. Ein schreiend liegengelassenes Kind muß aber doch nen Knacks wegbekommen, oder?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe in einem Buch einen sehr interessanten Ansatz zum Thema Baby und Schreien gelesen. Ich finde diesen sehr einleuchtend, und ich halte mich auch daran. Zuvor habe ich naemlich auch dauergestillt. Noah schrie und ich habe es so gestoppt.
    Und zwar geht es um die SLOW-Methode. Wie die Abkuerzung schon erkennen laesst, soll man es ruhig angehen lassen wenn ein Baby schreit. Also nicht sofort, wie eine Wilde hinrennen und das Baby hochreissen, sondern sich ruhig annaehern. Und zwar folgendermassen:
    Das Baby beginnt zu schreien.
    S steht fuer Stop: Halte mal eine Sekunde ein und renne nicht sofort. Atme ein und aus.
    L (Listen): Hoere dir das Schreien deines Kindes an. Meckert er, schreit er wie am Spiess, jammert er, quengelt er? Hoere genau hin, das Schreien ist unterschiedlich.
    O (observe): Beobachte genau. Schau dir dein Kind an. Kruemmt er sich vor Schmerzen? Gesichtsfarbe? Zornesfalten? Schaut er angestrengt aus? Guckt er aufgeweckt? Gestik ist hier wichtig. Man kann viel daraus schliessen.
    W (What's up?): Jetzt ziehst du deine Schluesse aus deinen Beobachtungen und machst ihn nicht gleich mundtot durch stillen. Vielleicht quengelt er, weil er hochgehoben werden will, oder er ist unruhig, weil er nicht mehr an die gleiche Stelle starren will. Oder er hat eine nasse Windel, Schmerzen oder tatsaechlich Hunger oder er muss aufstossen.

    Dabei geht es nicht darum, dass Kind schreien zu lassen, sondern auf die Beduerfnisse des Kindes einzugehen, nachdem man diese identifiziert hat. Innerhalb von 5-30 Sekunden. Mir persoenlich hilft es sehr. Vor allem das S: Stop - Moment mal. Einatmen - ausatmen und dem Kind ruhig entgegenkommen.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zuvor habe ich naemlich auch dauergestillt. Noah schrie und ich habe es so gestoppt.

    Genau das habe ich bisher gemacht. Sobald er am quengeln war, bin ich total aufgeregt zu ihm hingestürzt und dann wurden auch direkt meine Tittis rausgeholt und Ruhe war im Karton :roll:
    Mein Mann meinte, dass ihm das bei mir noch nie passiert ist, wenn er am rummeckern war...und das war er wohl nachweislich sehr oft :biggrin:
    Das hat übrigens zur Folge, dass er (Klein-Rübi, nicht mein Mann) jetzt in 14 Tagen bereis 710g zugenommen hat. Hmm...auch die Hebamme meinte dass das sehr, sehr ordentlich ist. Ob man das nun positiv werten soll, weiß ich nicht.

    Die Methode finde ich übrigens ganz gut. Ich werde versuchen, dass umzusetzen.

    LG
    Gretchen
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Uebrigens ist Noah seit dem wesentlich pflegeleichter. Er ist ein echter Engel und davor war er halt "nur" fast immer ein Engel :biggrin: .

    Was ich noch ergaenzen wollte: Irgendwo bei "O" oder "W" steckt auch noch die Umwelt mit drinnen. Hatte ich vorhin vergessen. Damit meine ich Fragen, wie: Was ist eben geschehen? Lautes Geraeusch? Sonne im Gesicht, Unruhe im Raum, zappelige Mutter, meckernder Vater ;-) .
    Wenn man das alles beruecksichtigt, kann man recht gut auf die Beduerfnisse des Kindes gut eingehen.

    Berichte doch mal, wie es laeuft.
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebe Angela!

    Ich möchte dir nicht zu nahe treten, habe länger überlegt, ob ich es schreiben sollö. Ich habe öfter bei euch Junis mitgelesen :oops: und da ist mir schon aufgefallen, dass Du in der Wartezeit auf den Kleinen - er kam ja auch ein paar Tage zu spät -schon nur noch auf dem Sofa gelegen hast und gewartet hast.
    Es kommt mir so vor, als wäre da eine starke Neigung zur Passivität, zum Hinlegen und Abwarten. Ich trau mich das Schreiben weil ich es gut kenne und ich weiß eines nur ganz genau: vom abwarten und hinlegen wird es nicht besser. Depression und Passivität hängen ganz stark zusammen, also geh raus, geh spazieren, geh die Stunde ind Eltern-Kind-zentrum (besser als 1 Stunde Herumliegen) - dein Kleiner ist an der Luft, dein Kreislauf kommt in Schwung. Rede mit anderen Leuten und wenn es nur Small Talk ist, versuche ein Programm zu gestalten und jeden Tag etwas zu unternehmen. Warum macht dein Mann den ganzen Haushalt? Vielleicht tut es euch gut, gemeinsam einkaufen zu gehen (Baby im Tragetuch) - ich könnte mich überhaupt nicht wohlfühlen, wenn ich gar nichts mehr tue außer Baby stillen.
    Ich habe gestern das WC geputzt und Wäsche gewaschen, nicht viel, aber nachher war mir wohler - das Liegen fördert bei mir Depressionen extrem.
    Ich war gestern mit dem Kinderwagen im Park, eine lange Runde - Butzi hat phantastisch geschlafen, die mögen es auch wenn was los ist.

    Amelie
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Amelie

    mein Posting war vielleicht etwas drastisch weil ich grade in so einem Tief war. Seit ich die Dinge etwas entspannter angehe gehts mir um einiges besser.
    Ich weiß nicht warum, aber ich hab jetzt grad das starke Bedürfnis mich zu rechtfertigen.
    Also. Natürlich sitze ich nicht den ganzen Tag nur auf dem Sofa. Wir gehen jeden Tag mit Dominik raus, manchmal sogar 2 mal am Tag (plus Erledigungen). Ich hab jetzt auch eine Babygruppe gefunden die zu Fuß für mich zu erreichen ist und habe vor nächste Woche da auch hinzugehen. Ich gehe auch so raus, eine Bekannte wohnt um die Ecke, aber die hat keine Kinder und da sich bei mir momentan alles um Dominik dreht (ist für mich derzeit einfach das interessanteste Thema) ....aber da arbeite ich dran dass ich mich auch wieder für andere Themen interessiere. Sofern es sich zeitlich ausgeht fahre ich gemeinsam mit meinem Mann einkaufen.
    Ich spüle auch schonmal, wasche die Wäsche, putze das Bad usw. Die Hausarbeiten beschränken sich halt immer aufs Minimum, weil Dominik schnell wieder Aufmerksamkeit einfordert.
    Trotz allem kommt es mir manchmal so vor als käme ich zu nichts und wäre nur noch für Dominik da. Aber ich denke, manchmal darf man sich als Mutter schon auch ausheulen, für mich ist es nicht leicht diese Umstellung. Ich bin immer gerne arbeiten gegangen, die 4 Monate vor der Entbindung zuhause waren teilweise auch schrecklich.
    Und es gab in letzter Zeit einfach vermehrt Tage wo wirklich nichts anderes ging als den ganzen Tag stillen, was solls, da musste ich halt durch. Im Nachhinein finde ich es gar nicht mehr schlimm, aber wenn man schon ein wenig depremiert ist baut einen so ein Tag nicht unbedingt auf.
    Das Rumgegammle in der SS ist ein anderes Thema, da ging es mir einfach auch körperlich oft nicht gut. Aber auch da bin ich bis auf Ausnahmen jeden Tag raus.

    Ich verstehe schon dass es furchtbar rüberkommen muss wenn ich immer so rumjammere, ich muss gestehen ich bin halt auch der Typ der immer mehr das negative als das positive sieht und neige auch dazu, nur die Probleme zu berichten.
    Es gibt wahnsinnig viele Tage, an denen ich einfach nur froh und glücklich bin Dominik zu haben, ohne auch nur einen trübsinnigen Gedanken. Ist sicher ein Fehler dass ich das so wenig zum Ausdruck bringe.
    Wie du gerade an diesem Posting siehst, dass ich mich immer rechtfertige usw, zeigt sehr schön wieviele Unsicherheiten in mir schlummern.
    Ich danke dir, dass du so offen bist, mir deine Erfahrungen schreibst. Wirklich. Aber ich muss wirklich sagen, es ist nicht so schlimm wie es aussieht, ich hab mich berappelt, das kleine Tief überwunden, aber es kommen sicher wieder welche. Und ich hoffe ich darf wieder hier posten, mir einfach alles von der Seele schreiben. In meinem Umfeld höre ich immer nur "stell dich nicht so an, andere haben auch keine Probleme", dass das nicht aufbaut kann sich sicher jeder denken. Nachdem ich meinen Seelenmüll runtergeschrieben hab sieht die Welt oft schon wieder ganz anders aus ;-)

    lg
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Angelika.
    Klar darfst du dir hie immer jeden Kummer von der Seele schreiben..dazu ist der Kummerkasten da.
    Und rechtfertigen mußt du dich nicht.


    Es ist nicht einfach wenn von heute auf morgne das gesamte Leben umbekrempelt wird..man bekommt immer suggeriert.hinterher maschierst du freudig strahlend mti Kidnerwagen durch die Gegnd oder sitzt im Eiscafé.
    Von Dauerstillen, bis Mittag nicht duschen,völlig erledigt sein,gelangweilt sein,etc,..erzählt einem im Vorfeld ja nimand.

    schön ist das du jetzt eine Kindergruppe gefunden hast. Und vielleicht hat ja die Bekannte einfach mal Lust Dominik durhc die Gegend zu schoeben wärend du was für dich machen kannst.

    Du machst das schon

    lg
    AnjaH
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich freue mich, dass es dir besser geht. Hier darf jeder jammern ;-) Mir ging es die letzten Tage übrigens sehr mies - Heultage total - langsam gehts aufwärts. Ich verstehe dich also, wollte dich nur aufmuntern gegen die Depris anzugehen und was zu unternehmen.
    Alles Liebe
    Amelie
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zum Glück bin ich von Depressionen noch weit entfernt. Ich betrachte mein kleines Tief einfach als verspätete Heultage...die hatte ich nämlich bis dahin nicht. Mir ging es seit der Geburt psychisch eigentlich recht gut. Dominik hatte jetzt auch grade seinen ersten Schub, war also auch dementsprechend anstrengend. Jetzt haben wir uns beide wieder erfangen und ich fange jetzt erst richtig an, mein Muttersein zu genießen :grin: bis zum nächsten Schub ;-)

    lg
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