was machen wenn er haut und kneift?

Mica1974Mica1974

403

bearbeitet 7. 08. 2006, 16:28 in Kleinkinder
In letzter Zeit haut und kneift Nico und er schubst auch manchmal andere Kinder.
Erst spielen sie friedlich miteinander und dann schubst er einfach so.
Und wenn ihm was nicht paßt dann kneift oder haut er einfach.
Wir sagen ihm dann klar, dass wir das nicht wollen, und schicken ihn in sein Zimmer. Da kommt er zwar sofort wieder raus, aber immer hin merkt er, dass er nicht einfach normal weiter im Wohnzimmer spielen darf.
Wenn er mit Sachen schmeißt kommen die erstmal in einen Karton und außer Reichweite.
Geht die Phase wieder vorbei? Und habt Ihr noch Tips wie wir darauf reagieren können?

Jetzt gerade kommt er hier wieder angeschlichen und will sich wohl entschuldigen, damit er sein Rutsche-Motorrad wieder bekommt....

LG

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Guck doch bitte mal z.B. hier
    http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=29440

    Wir habe dazu schon einige Themen.
  • HerzjeHerzje

    1,048

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich schick Dir mal Marius vorbei, der ist auch so drauf...
    Wenn 2 von der Sorte zusammenkommen, einigen sie sich vielleicht aufs Spielen? Marius kneift zwar nicht, dafür wirft er mit allem.
    Neulich war seine Freundin Anke da, die Dame allerdings etwas launisch (fehlender Mittagschlaf), wollte nur in seine Bücher gucken. Dann durfte sie in die Bücher gucken, denn Marius bombardierte sie mit seinen Büchern. :???: Er verstand einfach nicht, warum sie nicht mit ihm spielen wollte. Er kitzelte, stupste sie (naja bei ihm ist alles immer ein wenig heftig)...
    Duplos habe ich ihm mittlerweile abgenommen, da sie ständig hinterm Sofa landeten.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ähm, also werfen lassen finde ich wichtig. ihr unterstelt da böse Absichten, aber Tatsache ist doch, das es sich hier um physikalische Experimente handelt.

    Hauen und dergleichen ist ähnlich (mal gucken was passiert), nur das hier anderen weh getan wird. da eingreifen ist ja klar, aber statt ihn aufs zimmer zu schicken würde ich zeigen,wie es besser geht!
  • HerzjeHerzje

    1,048

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Rigmor schrieb:
    Ähm, also werfen lassen finde ich wichtig. ihr unterstelt da böse Absichten, aber Tatsache ist doch, das es sich hier um physikalische Experimente handelt.
    Das sind keine physikalischen Experimente mehr, dazu zielt der Herr zu gut auf den Kopf und trifft auch noch. Meistens lenkt er ein und wirft dann in die andere Richtung, aber ich verstehe keinen Spaß, wenn kleine Babies zu Besuch sind, die dann mit Bällen traktiert werden.
  • Mica1974Mica1974

    403

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    er wirft richtig, wenn er wegen irgendwas wütend ist. Z.B. wenn er langsam einpacken soll (machen wir natürlich zusammen), weil wir irgendwo hin müssen oder es Schlafenszeit ist oder so. Dann paßt es ihm nicht und er schmeißt mir die Sachen an den Kopf.
    Wenn er mit irgendwas wirft sage ich ihm, dass er gerne mit den Bällen werfen darf, aber nicht mit Spielzeug. Manchmal klappt es....

    Klar, er kann sich noch nicht so gut ausdrücken und das ist dann wohl seine Art zu sagen, dass er sich ärgert.
    Aber trotzdem, wenn jetzt sogar schon der Nachbarsjunge, mit dem er immer so gut gespielt hat, vor ihm Angst hat, weil Nico ihn in letzter Zeit öfter geschubst hat...

    LG
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ach so, ich dachte, die Beiden werfen nur so herum und nicht mit Absicht und gut gezielt auf Andere...
  • HerzjeHerzje

    1,048

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @birgit: naja irgendwann wird er sich hoffentlich eine andere Präzisionsarbeit suchen. ;-) Gerade heute beim Spaziergang zischte ein Teerbrocken an meinen Ohren vorbei.

    @mica: wir sollten die beiden wirklich mal aufeinander loslassen. :cool:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielleicht liegt das am Alter? Oder bei Nico zumindest an der Eifersucht?

    Hatte heute so ein Erlebnis der anderen Art, als wir eine bekannte besucht haben, deren einer Sohn 4 Wochen älter als Ben ist, der jüngere ist 8 Wochen alt. Sie war irgendwann kurz vor dem Heulen, weil Jonas ohne Vorwarnung immer wieder anfing auf sie einzuschlagen, sie zu zwicken, zu treten oder zu kratzen - bzw. seinen kleinen Bruder, wenn der gerade gestillt wurde. Während er vor der Geburt des Brüderchens immer sehr schön mit Ben gespielt hatte und ein sehr friedliches Kind war, dreht er jetzt völlig durch.
    Mittagsschlaf verweigert er seit 4 Wochen völlig und mir kam er tatsächlich auch einfach völlig übermüdet und deshalb so überdreht vor - Ben macht solche Zielwurf-Sachen, wenn er eigentlich hundemüde ist.

    Die Mama war völlig überfordert, hat aber auch nicht eigentlich wirkliche Konsequenzen gezogen. Mir hat es in den Fingern gejuckt ihn zurechtzuweisen und ihm zu sagen, daß er seine Mama nicht schlagen soll, weil das nicht in Ordnung ist und ihr wehtut und er ja auch nicht möchte, daß ihm jemand wehtut, weil das nicht schön ist. Einmal hab ich es gemacht und er hat auch aufgehört, aber kurz darauf wieder angefangen. Die Mama hat nur seine Fäuste und Tritte abgewehrt, aber ansonsten nichts unternommen - ich fand das furchtbar.
    Er will auch unbedingt wieder an die Brust, versucht seinen Bruder beim Stillen wegzuschubsen und lutscht an Mamas Schlüsselbein, weil die ihn nicht lässt... (er ist sein 15 Monaten abgestillt).
    Eifersucht und Kampf um Aufmerksamkeit pur.
    Mit Ben wollte er nicht spielen, wollte kein Spielzeug teilen, den Kuchen nicht essen, aber auch nicht an Ben abgeben, wollte rauf auf seinen Stuhl, aber doch nicht (aber wehe Ben fasst den Stuhl an), hat Ben geschubst und ihm Spielzeug auf den Kopf gehauen - bis Ben keine Lust mehr hatte mit ihm zu spielen und geheult hat...
    Auf dem Spielplatz saß er nur in seinem Buggy, wollte rauf auf die Schaukel, aber nur ohne Ben, dann doch wieder runter, aber Ben darf nicht rauf, dann doch, dann wieder nicht, aber nur mit Mama... :flaming01:
    Inzwischen hängt auch der Haussegen schief, weil der Vater auch nur noch entnervt ist von dem überdrehten Wüterich und seine Frau abends nur noch fertig ist und ihre Ruhe haben will...

    Ich würd wohl auch die Krise kriegen, krieg sie aber auch so schon wenn ich mit der Hilflosigkeit der Mutter konfrontiert bin, die nur davon redet, daß sie am liebsten alle drei (Mann und beide Kinder) für 2 Wochen los wäre, aber rein garnichts unternimmt, um dem Wüterich Einhalt zu gebieten. Vor allem daß sie sich und den Kleinen ohne Konsequenzen traktieren, schlagen, kneifen und treten lässt, hat mich echt sauer gemacht.
    Nach Vorwarnung hätte ich ihn in sein Zimmer verfrachtet und ihm gesagt, daß er wiederkommen darf, wenn er sich beruhigt hat und wieder menschlich benimmt. Gefährliche Tiere kommen auch hinter Gitter, damit sie niemandem wehtun - das klingt vielleicht hart, aber ich finde die Methode Auszeit in diesem Fall richtig. Wer sich so benimmt, fliegt temporär aus der Gruppe raus, bis er sich beruhigt hat und andere nichtmehr traktiert. Da diskutiere ich auch nicht stundenlang.
    Wir haben ein Treppenschutzgitter im Türrahmen der Kinderzimmertür und wenn Ben nichtmehr um sich schlägt, dann mache ich wieder auf, nehme ihn in den Arm, erkläre nochmal, warum ich ihn "abgesondert" habe, nehme ihn in der Arm, sage ihm daß ich ihn liebhabe, aber sein Verhalten vorhin nicht in Ordnung war und ich das aus dem und dem Grund nicht mochte.
    Meistens umarmt er mich dann und ist ab da wieder friedlich. Als ob er die temporäre Kontaktsperre bräuchte, um seine Gehirnzellen wieder zu ordnen... ;-)
    Ben tickt nicht so sehr mit körperlichen Übergriffen aus, er hat aber gräßliche Wutanfälle, in denen er hysterisch um sich schlägt, oder er springt auf mir rum wie auf einem Trampolin und hört nichtmehr auf, oder aber übertritt mit Vorsatz Verbote, bei denen wirklich etwas passieren kann (Fensterbrett erklimmen, Herd anschalten, o.ä).

    Ob das mit dem Treten, Zwicken, Hauen noch kommt oder ob ich Glück habe, daß das bei ihm nicht so stark ausgeprägt ist, weiß ich nicht - aber ich würde Gewaltattacken mit absoluter Konsequenz ahnden, weil es einfach nicht geht (harmlose physikalische Experimente mit Kollateralschäden meine ich nicht) und Menschen so nicht miteinander umgehen - bei mir zumindest.
    Menschen sind Rudeltiere und der Ausschluß aus dem Rudel, wenn sich ein Mitglied nicht an die Regeln (auch der Rangordnung) hält, ist die härteste Strafe - dann kann er eben nicht Mitglied des Rudels sein, zumindest temporär. So funktionieren Wolfsrudel auch. ;-)

    Mir ist klar, daß viele das Thema "Auszeit" oder "stiller Stuhl" für kinderfeindlich halten. Ich tue das nicht sondern finde Auszeiten richtig.
    Aufmerksamkeit für positives Verhalten, Ignorieren bei negativem Verhalten - das hat nach meiner Erfahrung den höchsten Lerneffekt.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja genau, Katja. Aber ist es nicht Aufmerksamkeit, wenn das Kind "weggesperrt" wird?

    Ich bin übrigens davon überzeugt, das die Hauerei "altersgemäß" ist. Arthur findet hauen gerade total faszinierend. Das er das nicht (immer ;-)) böse meint ist mir aufgegangen, als er mich einmal allen ernstes um Erlaubnis gefragt hat, ob er hauen darf :razz:
    Da wußte er durchaus, das er das eigentlich nicht darf, aber warum und wieso, das war - und ist- ihm schleierhaft.

    Da hier fast alle Kinder mit einem Jahr im Daycare sind, also den ganzen Tag von mehreren Kindern umgeben, müssen sie sich natürlich auch mehr bewähren und verteidigen als die Kinder, die nur Mama zu Hause haben. So habe ich zumindest den Eindruck.
    Und ehrlichgesagt, ich halte das auch für absolut notwendig!
    Ich habe nämlich hier so ein friedliebendes Kerlchen, das bisher immer nur eingesteckt hat. Er wurde an den Haaren gezogen und gekratzt und hat sich nie gewehrt.
    Als dann seine Schwester geboren war hat er festgestellt, das er ja auch hauen kann. Und hat es immer dann gemacht, wenn ihn jemand ganz besonders scharf im Auge hatte sobald er sich seiner Schwester und näherte.
    Ich haue also bekomme ich Aufmerksamkeit.
    Die ganze Hauerei hängt meiner Meinung auch total stark vom Müdigkeitsgrad ab. Solange Arthur ausgeschlafen ist liebt er seine Schwester abgöttisch. Ist er übermüdet kann er fies werden.
    Andere Kinder schlagen ist verboten. Aber nicht ausnahmslos! Ich habe Arthur ein Drei- Stufen- System aufgestellt:
    1. wenn dich einer haut sag "Nein!"
    2. wenn das nicht hilft und der andere weitermacht, geh weg!
    3. wenn der andere immer noch nicht abläßt, dann hau zurück!
    Das klappt ziemlich gut. Manchmal sogar schon beim Neinsagen, meistens aber beim weggehen. Zurückgehauen hat er bisher nur einmal.
    Wie siehst du das Katja, du klingst, als würdest du das kategorisch ablehnen, auch zur Selbstverteidigung?

    Wenn gehauen wird, dann muß sich die Strafe meiner Meinung nach auch darauf beziehen. Das ist sowas, was ich an der Auszeit nicht mag: Tat und Reaktion stehen nicht in Verbindung zueinander. Und außerdem ist die Auszeit reine Bestrafung. Wie ich aber bei uns festgestellt habe, wissen 2jährige einfach ganz oft nicht, warum etwas falsch ist. Mit Bestrafung lernen sie zwar, sich so zu verhalten, wie es gewünscht ist, weil sie die Bestrafung fürchten. Aber die Einsicht und der freiwilliger Verzicht auf unerwünschte Taten gibt es doch da nicht.

    Wie reagiere ich also? Wenn Arthur in "ich schlag meine Schwester" Stimmung ist merke ich das sofort, also ist schonmal erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Er bekommt aber seine Chance. Sobald es brenzlig wird weise ich ihn darauf hin, das er dabei ist, ihr weh zu tun. Ich stelle dann fest, das ich das nicht zulasse und stelle ihn vor die Wahl sie vor ihm zu retten und woanders mit ihr hinzugehen oder dazubleiben, weshalb er sich dann aber auch anständig zu verhalten hat.
    In den allermeisten Fällen bricht er sein Vorhaben ab. Dann muß ich schnell sein und ihn etwas finden, auf das er seine Energie lenken kann. Denn sonst geht es wieder von vorne los.
    Oft ist es auch so- wenn er eben müde ist- das er eigentlich auf meinen Arm will, da aber schon das Baby ist. Er kommt dann angeschlichen und ich weiß schon was er vor hat und frage ihn, ob er auf meinen Arm will. Wenn er will dann knuddel ich ihn eben auch noch wenn ihm der "geteilte" Arm reicht oder ich lege Louise ab (die ist gottseidank die perfekte Schwester für ihn, da sie sich darüber nicht beschwert ;-) Wie man das aber mit einem anstrengenden Kind macht- das muß man dann dem großen zulieben vielleicht einfach mal eine Minute schreien lassen...).

    Arthur hat Louise übrigens anfangs auch öfters von meiner Brust weggeschubst. Ich habe es dann einfach nicht mehr dazu kommen lassen. Denn wenn es erstmal soweit ist kann man ja nicht anders als ihn anzupfeifen. Und das verschärft die Situation enorm!
    Wenn man Verhaltensweisen nicht durchgehen lassen darf, die Kinder das aber einfach nciht verstehen können oder wollen, dann sollte man versuchen sie zu verhindern. Denn sonst fühlen sich alle Beteiligten schlecht (sozusagen eine lose- lose- Situation).
    Ich finde es wichtig herauszufinden, warum die Großen so reagieren. Eifersucht? Ja klar, aber das ist ihnen selber vielleicht garnicht klar, so Gefühle hatten sie ja vorher nicht.
    Ich denke, man muß das ansprechen. Und nicht resignieren wie deine Freundin.
    Man bekommt zwar nicht immer eine Antwort, aber die Kinder müssen sich doch auch ernstgenommen fühlen!
    Ich weiß, man will eigentlich so tun, als wäre alles ganz normal. Aber ich finde, es hat noch nie geschadet, Verhalten zu benennen ("Du bist jetzt sauer.") und nachzuhaken wo es herkommt ("Bist du sauer, weil das Baby auf meinem Arm ist?") und eine Lösung anzubieten ("Soll ich dich auf den Arm nehmen?") bzw. zu erklären ("Guck mal, die Louise ist noch so klein, die kann noch nicht alleine laufen wie wir. Ganz schön blöd, oder? Wenn man nicht alleine dahin kommt, wo man hin will. Dann muß man getragen werden! Als du so klein warst und noch nicht laufen konntest, da haben wir dich auch getragen.") oder einen Kompromiß anzubieten ("Guck mal, ich stille jetzt erstmal die Louise und dann nehme ich dich auf den Arm,OK?")
    Ich finde übrigens, das man sich gerade beim stillen supergut mit Nr. 1 beschäftigen kann. Denn da hat man ja eh nichts anderes zu tun und kann sich so richtig gut aufs spielen konzentrieren (mir fehlt da sonst oft die Muße dazu ;-)) oder ein Buch anzugucken oder sowas.
    Aber langsam schweife ich vom Thema ab...
  • Mica1974Mica1974

    403

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Katja,

    Eifersucht kommt bestimmt auch noch dazu, aber es hat schon vor der Geburt angefangen. Und was ich so im Bekanntenkreis gehört habe, ist es wohl in dem Alter relativ "normal".
    Felix hat er übrigens noch nie gehauen, er kommt eher zum Kuscheln und Küssen. Auch beim Stillen hat er uns immer in Ruhe gelassen, entweder hat er alleine gespielt oder wir haben zusammen ein Buch angeguckt. Das hat immer ganz gut geklappt.

    Felix hat Hunger....

    LG
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm... ich sehe es nicht so, daß das temporäre Wegschicken von der "Gruppe" nicht im Zusammenhang mit dem Tun steht. Es ist für mich nichts anderes als das selber weggehen, wobei... doch, ich zeige damit, daß er nicht gewinnt und mich von irgendwo vertreibt wo ich vorher war. Das wende ich zum Beispiel an wenn ich irgendwo sitze und er versucht mit allen Mitteln, mich von dort wegzuschieben oder mich dort zu terrorisieren - also zum Beispiel wenn ich telefoniere oder etwas tippen muß. Spiele ich irgendwo mit ihm und er fängt an grob zu werden, dann lasse ich ihn auch stehen und gehe weg.
    Wenn ich sage, daß ich da nicht groß drüber diskutiere, dann heißt das nicht, daß ich es ohne Erklärungen tue. Ich sage ihm immer, daß das wehtut oder was passieren kann und daß ich deshalb möchte, daß er es läßt. Macht er das nicht, dann folgt die Konsequenz.
    Momentan sitzt er zum Beispiel vor der Küchentür ausgesprerrt, weil er dauernd den Kater tracktiert, wenn der frisst. Die Katze kann ich da nicht wegnehmen, die kann auch nichts dafür und darf beim Rudel bleiben - Ben hat sich danebenbenommen darf nicht in die Küche.

    Ganz kurz hat er damit natürlich die Aufmerksamkeit, das ist richtig. Aber nur solange, bis er getrennt ist von den anderen. Dann beschäftigen sich alle miteinander udn schenken sich Aufmerksamkeit (das wollte er ja eigentlich auch), nur er darf nicht mitmachen und wird ignoriert, weil er anderen wehtut.
    Das steht für mich im direkten und logischen Zusammenhang mit dem was er getan hat und entspricht für mich dem "ich werde nicht zulassen, daß du Louise wehtust." + "und für dieses Verhalten bekommst du von mir keine erkämpfte weitere Aufmerksamkeit". Er versteht so viel, daß ich mir sicher bin, er begreift es.
    Sonst könnte ich noch gleiches mit gleichem vergelten und ihm demonstrieren, daß das was er tut Schmerzen bereitet - und hoffen, daß er dann versteht, daß das nicht gut tut. Aber ich halte ncihts von Gewalt gegen Gewalt.

    Daß die Kinder anderen Schmerzen zufügen wollen glaube ich übrigens auch nicht - sie haben halt gemerkt, daß es dafür maximale und wenn man es nicht lässt auch noch dauerhafte Aufmerksamkeit von Mama erkämpfen kann und machen es deshalb - oft ja auch noch lachend.
    Meine Bekannte hat ja deshalb auch ständig mit ihrem Sohn diskutiert, ihm Hände und Füsse festgehalten oder abgewehrt, aber sich auf jeden Fall ständig auf ihn und sein Tun konzentriert - und er hatte was er wollte... :???:

    Ich bin übrigens nicht dafür, daß Kinder sich nicht wehren sollten - ich sage Ben immer, daß er weggehen soll. Noch reicht sein Sprachvermögen nicht aus um einem anderen Kind deutlich zu SAGEN, daß es das lassen soll. Und er war noch nie in der Situation so attackiert zu werden, daß das andere Kind nicht aufgehört hat zu hauen - da würde ich aber dann auch wollen, daß er sich wehrt. Das erkläre ich ihm dann, wenn es so weit ist. ;-)
    Ben ist auch ein Nachgeber, der Streit lieber aus dem Weg geht. Zumindest außerhalb von zuhause. :biggrin:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ok,so verstehe ich das besser mit dem wegschicken ;-)

    Was das "nicht diskutieren" angeht, so sehe ich das auch. Bei einigen Sachen darf man garnicht erst anfangen zu diskutieren, denn das hieße ja, es in Frage zu stellen. Also Erklärung und Konsequenz ziehen.
    Ich sag Arthur das manchmal auch genau so: "Das und das wird jetzt so und so gemacht und ich dikutier da nicht drüber!" :grin:

    Was bei deiner Freundin vielleicht das Problem sein könnte: kann es sein, das sie ein schlechtes Gewissen gegenüber ihrem erstgeborenen hat und das sie meint, seine Eifersucht sei berechtigt und deswegen nichts dagegen tut?
    Also ich fands echt hilfreich, das mti Arthur zu besprechen. Meine Mutter hat nämlich immerzu hintenherum von seinen Schandtaten gesprochen und ansonsten wurde das Thema Eifersucht halt totgeschwiegen. Bis ich mir irgendwann dachte, was soll das, ich bespreche sonst auch alles mit ihm.
    Also habe ich ihn drauf angesprochen und gesagt, das er das sicher blöd findet, das er Mama und Papa nun mit Louise teilen muß. Und das ich auch wüßte, das er sie sehr lieb hat und das es ganz normal ist, das er auch mal wütend auf sie ist. Und das wir ihn immer noch genauso lieben. Und und und.
    Ich denke, deine Freundin sollte das Thema echt mal ansprechen. Aber vorher sollte sie sich selber im klaren darüber sein, welche Position sie selber in diesem Beziehungsgeflecht einnimmt! Und dann muß sie handeln. Worauf wartet sie, das es von selber besser wird?
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