Ich muss da jetzt auch mal was loswerden, was mich schon länger beschäftigt.
Wenn die Kinder noch Babys sind, dann achtet man ja regelrecht darauf, dass sie ja auch schön zunehmen und sich entsprechend der gelben Linie im U-Heft entwickeln *Achtung - etwas sarkastisch gemeint*
Wenn sie dann größer werden, versucht Mama das Kind nach den Ernährungsrichtlinien mit gesunder Kost zu versorgen, möglichst wenig Süßigkeiten zu geben und den Zucker wo es nur geht zu verdammen.
Und dann entwickelt sich das Kind vielleicht nicht mehr so, wie im gelben Heft vorgesehen....
Da mir das gerade mit Johanna passiert, stelle ich mir die Frage, inwiefern schon hier die (meine) Gene eine Rolle spielen zwecks Größe und Gewicht.
Ich bin ja nun nicht gerade schlank. Bis zur Schwangerschaft wog ich so um die 90 Kilo. Nach Johannas Geburt habe ich ja dann innerhalb von 3 Wochen fast 20 Kilo zugenommen, die ich bis heute verzweifelt versuche, wieder herunter zu bekommen.
Ich war als kleines Kind sehr groß, schlank aber gewichtsmäßig schwer. Pummelig wurde ich im letzten Kindergartenjahr vor der Schule. In der Schule war ich bis zur 10. Klasse immer mindestens 1 Kopf größer als meine Klassenkameraden. Mit 12 Jahren war ich schon 1.70m groß - heute bin ich 1.73m. Ich bin also jenseits der 12 Jahre fast nicht mehr in die Länge gewachsen.
Bei Johanna beobachte ich breits jetzt eine ähnliche Entwicklung und frage mich, ob sie das gleiche Schicksal wie mich ereilen wird oder ob ich irgendetwas falsch mache.
Johanna ist derzeit 92cm groß und wiegt knapp 15 Kilo. Sie ist meines erachtens nach nicht dick, aber recht kräftig gebaut. Bei der U7 war sie 89cm groß und wog 14 Kilo. Damals meinte die Kinderärztin, dass Johanna meine Gene nicht leugnen kann und ich aufpassen soll, dass sie nicht übergewichtig wird.
Unser Nachbarkind ist 4 Monate älter als Johanna, aber von der Größe her genauso groß wie Johanna. Allerdings wiegt sie weitaus weniger. Wenn ich die Kleine auf dem Arm habe, dann merke ich erstmal den gewichtsmäßigen Unterschied zwischen den Zweien. Auch die anderen gleichaltrigen Kinder hier im Dorf sind alle weitaus leichter als Johanna.
Unser Nachbarkind ist ein sehr schlechter Esser was Obst und Gemüse angeht. Dafür gibt es jetzt im Sommer auch mal jeden Tag 2 große Eis, massenweise Kinderriegel und andere Süßigkeiten. Dreirad wird nicht selber gefahren, sondern von Mama geschoben, während Johanna nebenher rennt. Das Nachbarkind ist bewegungsfaul, spielt lieber drinnen oder im Sandkasten, während Johanna den ganzen Tag draußen ist und durch den Garten flitzt. Im Winter sitzt saß die Kleine dick eingemummt im Schlitten und wurde durch das Dorf kutschiert und Johanna war 2x die Woche in der Sporthalle zum Kleinkindturnen und zum rumtoben.
Ansonsten achten ich eigentlich sowohl bei mir als auch bei Johanna auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit reichlich Bewegung (zumindest für Johanna :oops: ) und wenig Süßigkeiten.
Jetzt im Sommer darf Johanna täglich Nachmittags mit Opa zusammen ein Eis essen. Opa bekommt sein großes Eis am Stiel, während Johanna ein mini Buttermilcheishörnchen verdrückt. Schokolade bekommt sie selten - wenn schon Süßigkeiten, dann eher die natürlichen Gummibärchen mit Fruchtsaft und ohne Aromen bzw. Konservierungsstoffe. Die essen wir beide nämlich sehr gern.
Meiner Nachbarin habe ich schon verboten, Johanna mit Kinderriegeln oder großem Eis abzufüttern, wie bei ihrem Kind. Sie sagt zu mir, ich solle das nicht so eng sehen.
Meine Mutter sagt zu mir, unser Kind ist zwar kräftig aber nicht zu dick. Gönne ihr doch auch mal ein großes Eis oder einen Riegel Schokolade.
Meine Verwandschaft sagt, wir sind alle stark übergewichtig - also kannst du nicht erwarten, dass Johanna nicht genauso wird. Sie hat ja schließlich unsere Gene.
Und ich bin mir nicht sicher, inwieweit denn die Gene wirklich eine Rolle spielen oder ob ich das ganze nicht wirklich etwas übertreibe und zu sehr auf die Entwicklung von Johanna achte - frei nach dem Motto gebranntes Kind....
Was sagt ihr denn dazu?
Kommentare
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Wichtig ist vor allem, den Kindern eine gesunde Einstellung zum Essen zu vermitteln, dann verlieren sie auch in der Regel ihr Gefühl für das richtige Maß nicht (soweit nicht zuviel Süßes gegeben wird). Das heisst du solltest aufhören dir so viele Gedanken zu machen und das "wieviel" deiner Tochter überlassen. Du bestimmst nur was gegessen wird, sie bestimmt wieviel sie davon essen möchte. Akzeptiere deine Tochter einfach wie sie ist und kümmere dich nicht darum wie die Kinder in der Nachbarschaft sind. Für deine Tochter ist ihr Gewicht völlig richtig. Solange sie ausgewogen isst und sich genug bewegt ist sie bestimmt auch kerngesund.
liebe Grüße
25,096
Also die Gene legen die Grundlage fest. Je nachdem wie man veranlagt ist muß man handeln.
Es gibt MEnschen die sind große und schlank und können futtern das es einem schon vom Hinschauen schlecht wird..und die LEute nehmen nicht zu.
Andere brauchen nur am Bäcker vorbei gehen und haben ein Kilo merh hängen.Wenn johanna als euer Gene mitbekommen hat wird sie immer wesentlich strenger darauf achten müssen was sie ißt als das NAchbarkind das eher sehr schlank veranlagt ist
HIer ist das toll erklärt
http://www.ugb.de/e_n_1_139356_n_n_n_n_n_n_n.html
2,744
Die Argumentation finde ich ja klasse.
Das ist quasi wie der "Pechvogel" der die Bananenschale auf der Strasse förmlicg sucht um drüber zu fallen.
Sorry, ich möchte Deine Verwandtschaft nicht verunglimpfen, aber so machen sie es sich doch etwas arg einfach.
Ich sehe das ähnlich wie Du. Man muß es ja nicht auch noch forcieren.
Cecilia ist gewiss nicht dick, aber sowohl mein Mann als auch ich waren als Kinder dünn und nun sind wir beide durchaus wohlbeleibter.
Deswegen wird sie auch nicht mit Süßigkeiten vollgestopft wie andere Kids in ihrem Alter.
Ich achte auch darauf das sie lieber Obst und Gemüse ist als den ganzen Tag Schokolade.
Wenn dann gibt es mal Gummibärchen oder sowas. Schokolade bekommt sie ganz selten und von mir fast nie. Sowas überlass ich dann den Großeltern, die aber ebenfalls Maß halten.
Natürlich steigt im Sommer der Eiskonsum, aber das ist auch ok denke ich.
Mein eigener steigt ja ebenfalls parallel zur Temperatur :biggrin: .
Also ich denke das ist echt ok so wie Du das machst.
Unterstütze weiterhin den Bewegungsdrang und achte auf die Ernährung, mehr kannst Du nicht tun.
Außer natürlich Johanna beizubringen das sie auf sich und das was sie ißt achten muß.
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Was ich nicht machen wüprde, ist, ihr jetzt zu sagen, das und das darfst du nicht, dann wirst du dick! - so in der art, weißt du? dieses zu sehr auf ernährung und Figur konzentriert sein ist nämlich auch wieder schlecht und führt eher in richtung magersucht oder fressucht. weil man sich gedanklich dann zu viel damit beschäftigt und das nie gut ist.
ich glaub, du machst das schon ganz richtig so... und sie wird, wenn sie weiterhin vernünftig ernährt wird, den babyspeck irgendwann verlieren. ;-)
Ich bin ganz froh, mein sohn hat wahrscheinlich die gene meines mannes geerbt, der ist so ein schmales Hemd, obwohl er manchmal unmengen isst. :roll: ich habs dadurch etwas leichter, ich erlaube dann auch mal mehr als einen keks, weil ich ja auch sehe, dass er unmengen an obst und gemüse isst. Er ist aber wieder ein sonderfall, er darf durch seine allergien unendlich viele süßigkeiten nicht und bekommt deshalb nie einfach schoko oder sonstwas.
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Mich wurmt es nur immer wieder, wenn ich meiner lieben Verwandschaft immer wieder klarmachen muss, dass ich mich über jedes andere Mitbringsel für Johanna mehr freue, als über Schokolade.
Ein Bsp. von vorletzter Woche.
Die Cousine meiner Mutter kam mehrmals am Sonntag vorbei und brachte Johanna immer Schokolade mit. Nein, nicht nur einen Kinderriegel, sondern gleich eine ganze Tafel davon. Einen Riegel durfte Johanna essen, den Rest habe ich unauffällig einkassiert.
Jedenfalls kam die Cousine dann vorletzten Sonntag bei uns an und Johanna stürzte gleich zu ihr hin und fragte: ... Tante hast du Schokolade für mich in der Tasche ????....
Soweit muss es doch wohl wirklich nicht kommen, dass Johanna Besuch = Schokolade assoziiert.
Als meine Mutter kürzlich Geburtstag hatte, habe ich den Tanten vorher ganz deutlich gesagt, dass sie bitte keine Schokolade für Johanna mitbringen sollen - und was haben sie gemacht? Eine hat sich dran gehalten und Johanna dafür was für die Sparbüchse gegeben. Der Rest konnte es natürlich nicht lassen.
Genauso heute beim Mittagessen bei meinen Eltern. Es gab Bohnensuppe. Johanna hat ganz gut gegessen. Aber mittendrin sagt meine Mutter, wenn du aufgegessen hast, dann gibts zum Nachtisch einen Pudding. War ja klar, dass Johanna sofort mit dem Essen fertig war und ihren Pudding eingefordert hat. An Bohnensuppe war da nicht mehr zu denken....
Und das wurmt mich immer so gewaltig ................
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Unser Kurzer ist jetzt ebenfalls 92 cm groß und wiegt 15,3 kg. An ihm ist nichts wabbelig, sondern alles ist fest, stramm und muskulös. Unsere Kinderärztin hat damit kein Problem - sie sagt, er sei ein "kerniger kleiner Mann". Ich glaube, daß das von Kinderarzt zu Kinderarzt verschieden ist, wie sie mit dem Gewicht eines Kindes umgehen. Ich denke, solange das Gewicht nicht wirklich etwas mit Fettleibigkeit zu tun hat, habe ich es lieber, wenn mein Kind etwas kräftiger ist. Der kleine von meiner Freundin ist zweieinhalb und sehr zierlich. Als der neulich eine heftige Erkältung hatte, hat er direkt knappe zwei Kilo abgenommen - und das hat ihm echt zu schaffen gemacht. Meinem Kurzen würde das nix machen......
Also, mach Dich nicht so verrückt......
das regelt sich schon ;-)
Liebe Grüße,
Nickel mit Connor *08.06.2004