dieses hier:
War Michel aus Lönneberga aufmerksamkeitsgestört? Der ADS-Mythos und die neue Kindergeneration
Kennt ihr das? Ich war gestern mit Florian beim HNO-Arzt und da lag das im Wartezimmer. Ich konnte natürlich nur ein bissel drin lesen, aber es scheint sehr spannend zu sein und die Sichtweise des Autors fand ich interessant.
Ich überlege, mir das Buch zu kaufen. Bei Amazon habe ich gesehen, dass es noch mehr von dem Autor gibt.
Das hier: Schwierige Kinder gibt es nicht. Plädoyer für eine Umwandlung des pädagogischen Denkens
scheint auch sehr interessant zu sein.
Kennt jemand diese Bücher und hat sie vielleicht gelesen? Mich würden Eure Meinungen interessieren. Ich bin bisher nicht mit ADS in Berührung gekommen, außer dass ich einige Kinder kenne, die das angeblich haben, die ich hingegegen wieder für völlig normale Kinder halte :roll:
Bin mal auf Eure Meinungen gespannt.
LG
Mandy
Kommentare
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ich finde die ganzen bücher mittlerweile schwierig, jedes kind ist anders, nicht jedes hat ads weil es zappelig ist-und oft sind sogar fachleute überfordert... wie also soll so ein buch letztendlich weiterhelfen?
wiso meinst du, das du sicher sagen kannst diese kinder sind okay- obwohl die eltern etwas anderes sagen? das würde mich jetzt schonmal interessieren. an was machst du dein urteil in dem fall fest?
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Klar gibt es Kinder die zappelig sind, die sich nicht konzentrieren und nicht stillsitzen können oder wollen, die sich nicht an die Regeln der Gesellschaft halten... Ich finde das völlig normal! Früher hießen diese Kinder dann eben Lausbuben ;-)
Unser Nachbarskind - der Max ist auch ein ADS-Kind. Na ja, das behaupten zumindest die Erzieher und der Kinderarzt. Die Mutter empfindet das Kind als völlig normal. Aufgeweckter, lebhafter - ja. Aber ist das schlimm? Müssen wir denn alle nach dem gleichen Schema funktionieren?
Ich empfinde Max teilweise auch anstrengend. Einfach weil er unheimlich viel fordert - an Aufmerksamkeit. Aber ist das nicht auch irgendwo das
Recht eines Kindes?
Ich weiß nicht...
Bitte versteh mich nicht falsch. Es mag durchaus Kinder geben, die sehr auffällig sind, denen es schwer fällt, sich in der Gesellschaft zu integrieren. Ich habe aber den Verdacht, dass diese Diagnosen (es gibt ja noch unzählige andere Abkürzungen) manchmal ungerechtfertigt sind. Dass es sich damit die Umwelt, egal ob Eltern, Ärzte, Erzieher oder Therapeuten, manchmal einfach zu leicht macht.
Weißt, wenn eine Pflanze nicht wächst, braune Blätter hat oder sonst irgendwie "krank" ist, dann wechselt man den Standort, schaut, ob die Umweltbedingungen passen etc.
Wenn ein Kind nicht "richtig" funktioniert, dann ist es eben immer das Kind das eine Störung hat. Und statt zu schauen, wie man vielleicht die Umwelt kindgerechter gestalten kann, wird versucht, das Kind (dass es ja u.U. eh schon schwer hat, sich anzupassen) noch mehr zu verbiegen.
Natürlich sind das, was ich von anderen sehe auch nur Momentaufnahmen. Ich lebe ja nicht mit "diesen" Kindern. Ich kann auch verstehen, dass ein Kind - wie Max - einen manchmal an den Rand der Verzweiflung bringt. Aber tun das nicht "normale" Kinder auch ab und zu. Da sind es dann eben andere Dinge die schief laufen.
Ich denke, in den Büchern geht es darum, diese Sichtweise - was ist normal? aufzugeben bzw. die Grenzen zu erweitern. Es kann doch nicht sein, dass - wie man teilweise lesen kann - bis zu 20% der Kinder ADS haben? So ein Quatsch! Ich denke nicht, dass die Kinder das Problem sind sondern wir. Unsere Gesellschaft, die nur allzugerne alles in Normen, Tabellen und Schemen presst. Und wehe einer fällt aus der Toleranzgrenze.
Und so wie ich die ersten Seiten des Buches empfunden habe, fand ich den Ansatz halt sehr schön. Alles mal aus einer anderen Sicht zu sehen. Auch wenn ich nicht betroffen bin - so interessiert es mich trotzdem.
Liebe Grüße
Mandy
Edit:
Ich sags gleich dazu, damit es keine Mißverständnisse gibt. Ich will das Buch nicht haben, um mich dann vor betroffenen Eltern irgendwie als Besserwisser hinzustellen. Ich will für mich Anregungen finden, wie ich mit Kindern - anstrengenden Kindern - umgehen kann. Und vielleicht auch mit den Eltern um sie nicht noch mehr zu verunsichern...
Liebe Grüße
Mandy
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Vielleicht könnte man auch mal die Kirche im Dorf lassen? Wie Mandy schon sagt, manchmal sind es die Umstände. ;-)
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