Hallo,
mich betrifft das zwar nicht, aber ich fand das Thema interessant und spreche es daher hier mal an:
Meine Schwester reitet sehr viel (eigentlich täglich) und meinte letztens, wenn sie mal ein Kind bekommen sollte, rechnet sie eigentlich schon so gut wie fest mit einem Kaiserschnitt. Nicht, weil sie scharf drauf ist, sondern weil Reiter wohl meist eine sehr ausgeprägte Beckenbodenmuskulatur hätten und es daher angeblich oft unmöglich sei, spontan zu gebären. Das würde sich auch in ihrem Reiter-Bekanntenkreis so bestätigen, sagte sie (da gab es wohl einiges an Kaiserschnitten).
Ist da was dran, und wenn ja warum? Verengt der Muskel den Beckenausgang?
Euer aller sowie die Experten-Meinungen interessieren mich sehr!
Viele Grüße
Steffi
Kommentare
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Also ich bin früher bis zu 6 Std. tägl. geritten, in den 2 Jahren vor der SS immer noch tägl..
FA und Hebi bestätigten mir zwar einen sehr festen Beckenboden, sahen darin aber kein Problem. Auch im reitenden Bekanntenkreis gabs viel mehr Spontangeburten als KS ;-)
Es hat auch wirklich nicht gestört, mit 3 mal Pressen waren wir ohne nennenswerte Verletzungen am Ziel :biggrin:
LG
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Selber reite ich von Kind an.
Vor den Schwangerschaften habe ich täglich mehrere Stunden geritten (Dressur).
Seit der Schwangerschaften reite ich "nur" noch 3-5x/Woche.
Und das auch während der SS.
Ich habe 4 Kinder spontan geboren!
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In meinem Schwangerschaftsbuch sind Beckenbodenübungen drin, diese soll man bereits in der Schwangerschaft machen um die Beckenbodenmuskulatur zu stärken. Ich habe so etwas auch hier im Forum gelesen.
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Aber da sind ja schonmal zwei (Jane & Una), die aus eigener Erfahrung das Gegenteil berichten können, das ist ja schonmal interessant. Ganz ehrlich, ich könnte es mir auch eigentlich nicht erklären, wieso das ein Hinderungsgrund für eine Spontangeburt sein könnte, es sei denn, die "Muskelmasse" ist vielleicht in entspanntem Zustand irgendwie immer noch im Weg oder so.
Da ich das aber woanders auch schonmal gelesen habe: vielleicht ja einfach ein hartnäckiges Ammenmärchen? Ist aber nicht grade ein harmloses, wenn es dann im KS endet... das bedarf dann ja echt mal der "Ausrottung"! Ich hoffe meine Schwester hat einen guten & fortschrittlichen Frauenarzt, der ihr das ausredet, sollte sie mal schwanger werden (in die Hände einer Hebamme würde sie sich vermutlich außer zur Nachsorge leider nicht begeben)...
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Ich reite seit 18 Jahren. Mehr oder weniger viel. Seit der 1. SS, 2-3x in der Woche. Auch Dressur, aber mit viel Leichttraben. Aber, die Muskulatur ist da und wird auch durch "dezentes" reiten nicht weniger...
Beim Geburtsvorbereitungskurs hat mir die Hebamme schon "angedroht": "Oh je, Reiterin... Da dauert die Geburt meistens länger...". Und sie hatte recht. Und wie! 26 Stunden und dann Notkaiserschnitt weil die Herztöne vom Kind schlecht waren. Moritz war ein Sternengucker; hat sich nicht richtig bzw. überhaupt nicht ins Becken eingestellt. Ob das jetzt an meinem durchtrainierten Beckenbodenmuskel lag, oder nicht, konnte mir niemand sagen...
Jetzt bin ich wieder schwanger (16. SSW) und ich werde natürlich versuchen spontan zu entbinden. Wenn´s wieder nicht klappt, bin ich vielleicht doch Beweis für die These: Reiten = KS ?!?
Liebe Grüße!!
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bin selber geritten und habe aus anderen gründen einiges mit meiner Beckenbodenmuskeln gemacht, aber das waren bei weitem nicht die selben muskeln.
vom reiten hatte ich superstarke po muskeln und oberschenkelmuskeln, die innneren oberschenkelmuskeln trainiert man bei keiner sportart als beim reiten so stark. also beine fest zusammenkneifen kann man dann perfekt (was man bei der geburt eventuell gar nicht tun sollte).
man bekommt überhaupt sehr starke muskeln vom reiten.
aber gar nicht die beckenbodenmuskeln fand ich.
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Um meinen Beitrag auf den neuesten Stand zu bringen: ich bin ja auch bis einige Monate vor der Geburt regelmäßig geritten (nur Dressur), und meine Hebamme bescheinigte mir ebenfalls einen "unheimlich festen" Beckenboden. Das war vielleicht einer der Gründe, dass es bei mir nach der vollständigen Eröffnung des Muttermundes nochmal 4 Stunden gedauert hat, bis der Kleine da war. Aber obwohl es etwas länger gedauert hat ging es ja und war auch trotz heftiger Schmerzen ohne PDA (Geburtshaus) machbar. Siehe auch mein Geburtsbericht unter: http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=31519
Ich denke das kommt wirklich immer im Einzelfall auf die Frau an; evtl. ist bei den Frauen, die dann per Kaiserschnitt entbinden müssen, noch etwas anderes nicht ok gewesen (wie bei Andrea77 die Sternengucker-Lage).
Also, Reiterinnen: Habt Mut! Es geht vielmals auch ohne KS! ;-)
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Vor 12 Tagen habe ich nun mein fünftes Kind spontan geboren!
Und es waren bai allen Kindern kurze Geburtszeiten, obwohl mir auch oft gesagt wurde, ich habe eine sehr feste Beckenbodenmuskulatur!
Ob nun vom vielen Reiten oder nicht?!?
Jedenfalls kann das wohl nur bedeuten, das starke Beckenbodenmuskeln bei der Geburt nicht hinderlich sein müssen!
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Also die Reiterinnen die mir jetzt aktuell einfallen, hatten allerdings alle recht lange Geburten.
Und ob man beim Reiten zwangsläufig den Beckenboden trainiert? Keine Ahnung. Reiten ist ja nun auch nicht gleich Reiten.
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Ja ich hoffe wirklich inständig, dass ich normal entbinden kann! Für mich war der KS nicht soooo schlimm. Aber mir fehlt die Geburt. Ich sag´ immer: Ich hab´ mein Kind nicht geboren, ich hab´s bekommen oder gekriegt. Auf jeden Fall fehlt mir das Geburtserlebnis. (Moritz mußte dann auch gleich auf Intensivstation und so konnt ich ihn erst nach Stunden sehen :sad: )
Reiten, wenn man es nach der Deutschen Reitlehre praktiziert, stärkt absolut die Beckenbodenmuskeln. Die Gesäß- u. Oberschenkelmuskeln werden natürlich auch trainiert; aber man soll sich ja nicht mit den Oberschenkel auf dem Pferd festklammern. Aber das führt ja jetzt alles zu weit.
So oder so, ich stelle mich - wie auch schon bei der ersten Geburt - auf eine lange Geburt ein und hoffe einfach, dass es klappt. ... Irgendwie :???:
Liebe Grüße
Andrea