Unsere Tochter Lilly ist jetzt 1,5 Jahre als. Bevor sie auf die Welt kam,
habe ich mir von meinen Eltern eine Wiege gewünscht, weil ich einfach völlig selbstverständlich davon ausging, daß sie darin schläft.
Schon im Krankenhaus, ich mußte leider dort bleiben, weil ich Blutungen direkt nach der Geburt bekam und eine OP hatte, merkte ich daß Lilly nachts in ihrem Bett nicht zur Ruhe kam und holte sie zu mir. Man erzählte mir dort, daß ich sie nur alle 4 Stunden stillen soll, um ihr gleich einen Rhytmus anzugewöhnen und daß es am besten sei, wenn sie in ihrem eigenen Bettchen schliefe. Ich hörte mir es an und nahm es erstmal als richtig auf. Ist ja auch mein erstes Kind. Zum Glück war und bin ich ein Bauchmensch. Ich handelte anders, als es mir diese Chefärztin tagtäglich erzählte. Ich holte sie ins Bett, wenn ich merkte, daß sie die Nähe brauchte (legte sie allerdings zurück in ihr Bettchen, wenn sie sich beruhigt hatte...kannte ich ja so) und stillte sie nach Bedarf, da ich es als angenehm für uns beide empfand, wenn es uns damit gut ging. Sie ließ sich sehr schnell durch die Brust und Nähe beruhigen.
Als wir wieder zu Hause waren, legte ich sie automatisch in ihre Wiege, die neben unserem Bett stand und als sie anfing zu weinen, meinte mein Partner, ich solle sie doch zu uns legen. Ich fragte ihn, ob er das wirklich möchte und auch nicht nur heute und er bejahte.
Nun...da lag sie nun. Sie ließ sich nachts immer sehr schnell durchs stillen beruhigen. Seitdem sie auf der Welt ist, mußte ich nachts nicht eine Minute mit ihr durch die Wohnung gehen. Ich habe mich auf die Seite gerollt, sie gestillt und sie war sofort ruhig und schlief innerhalb kurzer Zeit wieder ein. Da ich dies als praktisch empfand, behielt ich es so bei. Ich habe auch das Gefühl, daß sie die Nähe braucht. Da sie von Anfang an tagsüber sehr wißbegierig ist, lebhaft, selten zur Ruhe kommt, benötigt sie nachts einen Ausgleich. Dies ist heute noch so. Sie schläft in unserem Bett, sie wird immer noch regelmäßig nachts wach. Dabei ist es auch egal, ob ich daneben liege oder nicht. Meine Anwesenheit führt nicht dazu, daß sie durchschläft. Da ich persönlich nicht glaube, daß sie schneller durchschläft, wenn sie alleine ist, wurde sie noch nicht ausquartiert. Ich müßte jedes Mal ein Stockwerk tiefer laufen, sie stillen oder anderweitig (was länger dauern würde. Mit dem stillen dauert es ein paar Minuten) beruhigen, was weitaus kräftezehrender wäre und identifizieren könnte ich mich auch nicht damit, sie jetzt schon alleine in ihr Zimmer zu stecken. Daher liegt sie noch im Familienbett.
Nur leider mein Partner kaum noch. Nach ein paar Monaten ergab es sich aus Ruhegründen, daß er im Zimmer seiner Tochter schlief, die nur alle 14 Tage für drei Tage kommt, um mal durchzuschlafen. Und auch ich fand es nicht so problematisch, weil er sehr stark schnarcht und dieses zu noch mehr nächtlichen Unterbrechungen führte.
Mittlerweile hat sich dies verselbständigt. Er schläft kaum noch bei uns. Ich leide darunter. Nicht immer. Aber er fehlt mir. So schlafe ich manchmal bei ihm und gehe dann zu Lilly, wenn sie das erste Mal wach wird. Also nie ganze Nächte. Höchstens ein paar Stunden.
Er möchte, daß ich Lilly ausqartiere. Er behauptet, daß sie das zum Durchschlafen wohl auch braucht, sonst lernt sie es nicht. Ich möchte, daß wir uns ein größeres Bett anschaffen, er akzeptiert, daß ich Lilly noch etwas die Nähe geben möchte und bei Lilly und mir schläft. Zumindest öfter als jetzt. Mein Bruder wurde zwar in sein eigenes Bett gelegt, kam aber so ab 0:00 Uhr ins Bett meiner Eltern bis er zur Schule ging, weil er die Nähe brauchte. Wenn Lilly auch so ist, schadet ein größeres Bett wahrlich nicht.;-)
Was soll ich tun? Mich beschäftigen zwei Dinge. Lernt sie ohne mich im Bett bzw. uns wirklich besser durchzuschlafen und ist es zuviel verlangt, wenn mein Partner öfter bei uns schläft?
Wie gesagt, war es ein schleichender Prozeß. Er hat nicht vor ca einem Jahr gesagt<<...ich schlafe jetzt woanders und komme erst wieder, wenn Lilly woanders schläft. Aber nachdem es immer mehr wurde, waren es es dann schon seine Worte. Gerade eben sagte er wieder, weil ich darüber reden wollte, daß er mir fehlt..daß ich Lilly ins eigene Bett legen soll. Dann kommt er wieder ins Ehebett.
Sorry, daß es so lang wurde. Es beschäftigt mich. Er ist hartnäckig. Ruhig, aber hartnäckig.
Vielleicht gebe ich ihm aber auch zuwenig das Gefühl, daß ich ihn brauche. Meine devote Art hält sich in Grenzen. Mal sage ich es sachlich, mal traurig, aber ich mag ihn nicht ständig bitten.
anna-mari
Kommentare
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Das klingt ja schon fast nach Erpressung. Auf dem Level würde ich nicht mit ihm diskutieren :???:
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Wie wäre es denn, wenn eure Tochter erstmal in ihrem eigenen Bett mit bei euch im Zimmer schläft? So habt ihr das Bett für euch alleine und du musst nicht großartig aufstehen, wenn deine Tochter nachts wach wird. Wenn sie dann wieder eingeschlafen ist, kannst du sie wieder in ihr Bett legen.
Vielleicht reicht deinem Mann ja dies erstmal? Und es wäre ja eine Möglichkeit um zu sehen, wie sie dann in ihrem Bett schläft. Später könntet ihr sie dann leichter mit ihrem Bett (das sie ja dann schon kennt) in ihr Zimmer umquartieren. Vom Familienbett direkt ins eigene Zimmer ins eigene Bett, da wäre die Umstellung glaub ich etwas groß.
Für ein richtiges Familienbett müssen da alle hinter stehen. Wenn einer das nicht (mehr) möchte, dann kann es eigentlich nicht das richtige sein, meiner Meinung nach.
Ob sie besser schläft oder nicht, kann dir auch niemand beantworten. Das ist von Kind zu Kind unterschiedlich.
Bei Finn zb. war es allerdings so. Er hat bis 1,5 Jahre bei uns im Zimmer mitgeschlafen (aber in seinem eigenen Bett) und er ist öfter nachts wach geworden. Wir haben ihn dann 2 Wochen bevor Noah kam in sein Zimmer umquartiert und seitdem wird er sehr viel seltener wach.
Wenn man alleine im Zimmer schläft sind die Umgebungsgeräusche halt anders, bei Menschen die sehr schnell wach werden, muss sich einer vielleicht nur umdrehen um wachzuwerden. Letztere schlafen bestimmt besser alleine im Zimmer. Andere beruhigt zb. das Atmen der Mitmenschen, wenn die dann alleine schlafen fehlt ihnen vielleicht was.
Also alles unterschiedlich, das kann man wohl nur ausprobieren ;-)
Ich hoffe ihr findet etwas, was für euch das richtige ist *drück*
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Er möchte folgendermaßen vorgehen und dies ist sozusagen die Voraussetzung dafür, daß wir wieder gemeinsam schlafen. Er schläft neben Lilly, ich wandere für diese Zeit in das Bett seiner Tochter. Dadurch daß er weniger Nähe als ich zu Lilly hat, (wobei er sich sonst viel kümmmert, immer nach Feierabend, hat ein Jahr Erziehungsurlaub gemacht, damit ich weiterarbeiten konnte usw.) erhofft er sich, daß Lilly durchschläft, indem sie die Nähe zu mir nicht mehr bekommt. Ich soll mich also entziehen und ihn machen lassen. Nachdem sie durch meine Ab- und seine Anwesenheit besser gelernt hat durchzuschlafen, soll sie in ihr Zimmer verfrachtet werden und wir schlafen wieder gemeinsam im Bett.
Hallo chelysa.
Das mit dem Bettchen habe ich vorgeschlagen. Er war nicht angetan.
Lilly geht öfter mal um 20 Uhr ins Bett und ich gegen 1 Uhr. Sie ist viele Stunden ohne Störung und wird leider mindestens genau so oft wach.
Vielen Dank, daß du so nett und schnell geantwortet hast.
anna-mari
Hallo claudi1.
Ja...ich empfinde es auch als eine Art Erpressung. Gefällt mir auch nicht.
Er sagte eben noch, daß er aber auch bereit wäre, Lilly mit mir gemeinsam auszuquartieren und dann halt immer hoch zu gehen in ihr Zimmer und sie abwechselnd mit mir zu beruhigen. Aber in unser Bett soll sie nicht mehr. Lieber nachts ständig aufstehen und halt dann auch etwas warten, bis man zu ihr herein geht. Damit sie lernt sich selber zu beruhigen.
anna-mari
PS Das nächtliche ins Bett bringen und Beruhigen von Lilly macht auch der Vater. Dieses ist nicht ausschließlich meine Aufgabe.
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Zu der Aussage bezüglich Erpressung durch Deinen Mann kann ich nur sagen: Er nimmt Erziehungszeit, kümmert sich viel um die Kleine, akzeptiert es so lange, daß Lilly in eurem Bett schläft, quartiert sich aus dem Schlafzimmer aus, weil sein schnarchen zu noch mehr Unterbrechungen führt, macht Vorschläge wie, daß er neben Lilly schläft bzw. abwechselnd mit Dir runter geht, wenn Lilly in ihrem Zimmer aufwachen würde und und und... Und trotzdem empfindest Du es als Erpressung, wenn er das mit dem schlafen so langsam ändern möchte??? Ich finde, Du hast einen verständnis- und rücksichtsvollen tollen Partner! Was ist daran Erpressung, wenn er nach 1,5 Jahren, von denen er nun etwa 1 Jahr nicht mehr bei Dir schläft, vorschlägt, Lilly umzuquartieren? :shock: Warum probiert ihr nicht einen dieser Vorschläge aus und seht, wie es funktioniert?
Und was bedeutet in Deiner Aussage "Ich leide darunter. Nicht immer. Aber er fehlt mir." das "Nicht immer."? Ich würde meinen Mann immer vermissen. Ich liebe ihn und möchte mit ihm einschlafen und mit ihm aufwachen, egal, wie stressig der Tag oder die Nacht waren und egal, ob wir abends oder morgens noch kuscheln, x-ln oder uns einfach nur noch ein Küsschen geben und einschlafen bzw. aufstehen. Er macht sehr viel mit beiden Kindern auch aufstehen und rumtragen und trösten und wickeln und spielen und alles - aber ich hätte nie von ihm erwartet, so lange woanders zu schlafen. Hast Du Deinen Mann übrigens schon mal gefragt, ob bzw. wie sehr er darunter leidet und Dich vermisst? Ich denke sehr. Sonst würde er nicht so viele Vorschlägte machen. Sorry, wenn Dir das jetzt vielleicht alles etwas vor-den-Kopf-stoßend vorkommen sollte, aber ich würde wirklich mal ernsthaft über die Vorschläge nachdenken und den, der euch beiden am ehesten als umsetzbar erscheint ausprobieren. Und wie gesagt, vielleicht klappt es ja sogar beser als gedacht.
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Probiert es doch alles mal aus, auch in anderen konstellationen.
;-) Sperr dich nicht dagegen, weil du dich erpresst fühlst. KLar ist das eine gewisse abnabelung von deiner Tochter, kann es sein, dass DU noch nicht bereit dafür bist?
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Bin dann aber zu dem Ergebnis gekommen, daß ich Lillys Nähe im Bett nicht benötige. Ich hätte lieber ihn neben mir liegen.;-)
Ich kuschel nicht eng mit ihr oder ähnliches. Auch wäre mein Schlaf wohl ungestörter, wenn ich ohne Lilly im Bett ssein könnte.
Ansonsten habe ich auch kein Problem mit Abnabelung. Ich arbeite, ich gehe weg usw..
Ich glaube, daß es wirklich so ist, daß ich es 1. als praktisch empfinde, da mein Leben mit der Arbeit und Kind recht anstrengend ist und ich 2. gerne Lilly noch die Nähe eine Zeitlang geben würde.
Ich hätte auch kein Problem damit, sie in ihr eigenes Bettchen zu legen, wenn sie dann zu uns kommen darf, wenn es ihr schlecht damit geht. Mit schlecht meine ich wirklich schlecht. Kein Meckern oder quengeln, sondern halt ein Leiden.
Er möchte ihr schon das Schlafen antrainieren, also ferbern. Ich würde gerne mit ihm gemeinsam langamer vorgehen.
anna-mari
Und was bedeutet in Deiner Aussage "Ich leide darunter. Nicht immer. Aber er fehlt mir." das "Nicht immer."? Ich würde meinen Mann immer vermissen. Ich liebe ihn und möchte mit ihm einschlafen und mit ihm aufwachen, egal, wie stressig der Tag oder die Nacht waren und egal, ob wir abends oder morgens noch kuscheln, x-ln oder uns einfach nur noch ein Küsschen geben und einschlafen bzw. aufstehen. Er macht sehr viel mit beiden Kindern auch aufstehen und rumtragen und trösten und wickeln und spielen und alles - aber ich hätte nie von ihm erwartet, so lange woanders zu schlafen.
Hallo Lydia.
Ich habe nie von ihm erwartet woanders zu schlafen. Im Gegenteil. Ich hätte es schön gefunden, wenn er öfter bei uns geschlafen hätte, mit uns gemeinsam aufgewacht oder mit Lilly im Bett gekuschelt hätte. Wäre unsere Wohnung nicht so groß, wäre das Problem so wahrscheinlcih nie entstanden.
Im Endeffekt ist es wohl eine Prinzipienfrage.
Er meint eher, ein Kind gehört nicht ins Elternbett abgesehen von den ersten Wochen und ich möchte Lilly mit ins Bett nehmen, wenn ich das Gefühl habe, daß sie es benötigt.
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anna-mari
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anna-mari
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anna-mar
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Ich denke, ihr werdet schon eine Lösung finden. Viel Erfolg bei egal welcher
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Ist doch kein Problem.
Ich mag es auch sehr neben ihm zu schlafen und freue mich auch, wenn es wieder regelmäßig stattfindet.
Nur im Gegensatz zu dir quartiere ich wirklich lieber den Mann für einige Zeit aus, da er leider ein entweder oder formuliert hat.
Lilly ist ja noch klein. Er nicht. Da habe ich mich dann schon für ihre Bedürfnisse entschieden. Ich hatte aber auch keine Angst, daß unsere Beziehung daran kaputt geht, weil wir sonst recht viel Nähe haben. Wir haben ein großes Kuschelsofa und ja noch ein Extrabett, auch der Sex kam nie zu kurz. ;-)
Ich muß auch zu seiner Verteidigung sagen, daß ich vor Lillys Geburt anders gedacht habe. Da waren wir uns noch einig. Ich bin diejenige, die umgedacht hat. Mein Bruder hat seiner Tochter geferbert, ein Freund von mir hat das mit beiden Kindern durchgezogen usw.. Daher war es für mich auch irgendwie klar, daß wir das versuchen wollen. Aber seitdem Lilly auf der Welt ist, war es für mich dann doch unvorstellbar mit einer Stoppuhr vor ihrer Tür zu stehen und sie schreien zu lassen.
Ich habe ihn heute gebeten, über die Kompromißlösung das Bettchen ins Schlafzimmer zu stellen, nochmal nachzudenken. Mal schauen.
Wenn er aber möchte, daß wir wirklich ferbern, wird er wohl noch eine Zeitlang woanders schlafen. Darauf werde ich mich nicht einlassen.
anna-mari