Hallo zusammen
melde mich mal wieder zurück. Habe zwischenzeitlich seit meinem letzten Beitrag ein gesundes und wunderhübsches Töchterchen geboren, am 3.5.04 genau am Termintag: Sejnab Amatullah, 3'365g, 48.5cm und 35 KU. War eine "spannende" Kurzgeburt, es lief exakt alles nicht nach Plan - Hatte von jeder Geburtsmethode wohl ein bisschen: ein bisschen Wassergeburt, ein bisschen Notfallgeburt, ein bisschen Bettgeburt, ein bisschen PDA. Erst grünes Fruchtwasser, dann einen nicht ganz verstrichener MuMu (einseitig wulstig), ein Kind was kräftig dagegen drückte, ein innerlich wimmerndes Mami - dann Herztöne des Kindes, die immer mehr absackten - Im Gebärsaal herrschte absolute Stille, jeder tat seine Arbeit wie in einem perfekt eingespielten Team: die Hebamme bearbeitete den Muttermund, die Aerztin kontrollierte ständig das Kind und gab mir Befehle bezüglich wie ich mit der Sauerstoffmaske meinem Kind helfen sollte, mein Mann umarmte mich und drückte seine Wange an mich und schien den Schmerz mit mir zu teilen. Im Hintergrund der Anästesist, der die gegen Ende gelegte PDA überwachte. Ein Kind welches sein bestes gab auf die Welt zu kommen, immer wieder streichelte ich es - dann kam der Befehl der Hebamme zu pressen, ich tat es, da sagte sie, ich solle doch nach unten fassen um das Köpfchen zu fühlen - ich wollte nicht, hatte keine Motivation mehr, doch sie liess nicht locker, ich musste hinfassen. Da erfasste mich plötzlich eine gewaltige Motivation. Als die Hebamme nun den Befehl gab, es jetzt herauszupressen, dachte ich "alles oder nichts, egal, wie aber raus." ich bat die Hebamme um eine Pause, um Kraft zu sammeln, dann holte ich tief Atem und presste bis zum "mehr geht nicht" und da war es das bekannte "Nasse gleiten des Babykörpers" - und was ich zuletzt erwartet hätte: Zum Vorschein kam ein wunderbar rosenfarbenes Mädchen.... hab ich doch viel eher mit einem blauen, halb erstickten Etwas gerechnet, das sofort in den Brutkasten muss.... Doch dann war noch etwas komisch, als ich das Mädchen im Arm hielt, seine schräg gestellten Augen sah, dachte ich es sei mongoloid - ich blieb ganz still, und beschäftigte mich so mit dem Gedanken, dass ich sogar völlig bereit war dieses Kind so zu lieben wie ein gesundes. Mein Mann war irgendwie erstaunt, warum ich so still war und fragte ob ich mich nicht freue? ich nickte nur und wartete bis man mir schonend mitteilte, dass mein Kind nicht gesund sei. Doch mehr und mehr begann sich die Gesichtsform zu verändern und immer mehr sah das Kleine wie ein ganz normales Kind aus. Und jetzt? liegt sie neben mir, ein bildhübsches, kerngesundes Kind. Was hat das noch mit KS zu tun? Für die Kleine hatte ich einen KS-Termin in der Tasche, als sie sich noch in Beckenendlage befand, es wäre der 14.04. gewesen auch mit dieser Tatsache hatte ich mich auseinandergesetzt und innerlich akzeptiert. Und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.... Ende gut, Alles gut: Kein KS, sondern Spontangeburt am Termintag, Kein Dammschnitt, kein Risslein - alles i.O. und gut gelaufen, aber das Kind hatte sich die Nabelschnur unter den Arm geklemmt, und sorgte dann und wann für Aufregung, weil es ja seine Sauerstoffzufuhr selber beeinträchtigen konnte.... vom Zeitpunkt, wo ich zu Hause mit einem Bad testete, ob meine "Vorwehen" etwa echt sein könnten oder nicht, bis zur Geburt, waren nicht einmal drei Stunden vergangen... wie schnell man doch vergessen kann, wenn man das süsseste Geschenk was es gibt, in den Armen hält? diese Tatsache verwundert mich immer noch.
Immer noch bin ich dankbar, dass ich nicht per KS gebären musste, denn ich genoss es nach jedem meiner nun vier Kindern, hinterher so rasch wie möglich wieder aufzustehen und spazieren gehen zu können, am Tisch zu essen und mein Baby herum zu tragen. Und dann wäre da noch was, trotz meiner 42 Jahre bekam ich auch in dieser Schwangerschaft nicht wenige Komplimente für meinen schönen Kugelbauch - tatsächlich, obschon ich dieses mal auch mehr wie 120cm BU zustandebrachte, ist die Haut nicht gerissen - aber vorallem nicht durch einen unnötigen Sectio-Cäsarea zerschnitten worden. Bauchpflegetipp: Viel Duschen und Baden, aber ohne Zusätze, höchstens Meersalz und dann und wann bei Bedarf mit Olivenöl einreiben. Meinen 26 jährigen Mann habe ich vorgewarnt, der Bauch sähe hinterher wohl wie ein Pizzateig aus, doch dem war nicht so, er ist schon wieder fast "der alte".
Mein Rat: Keinen KS, wenn es nicht medizinisch erforderlich ist, PDA kann ich mittlerweile sehr empfehlen, obschon ich da viele Vorurteile hatte (schäm). Es hat überhaupt nicht weh getan, und obschon der Anästesist sagte, dass sie erst nach 10 Minuten wirken würde, merkte ich sofort bei Beginn soviel Erleichterung, dass mir diese bereits genügt hätte um weiter durchzuhalten. Letztlich gibt es keine völlig schmerzlose Geburt, das wurde von Gott so bestimmt und dagegen hilft auch der beste KS nicht. Dafür wird man ja auch auf schöne Weise belohnt.
Mit ganz lieben Grüssen von Khadija
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wünsche euch alles gute.wie ich lese,kommst du auch aus der schweiz
freut mich,dass es ohne ks geklappt hat uns so schnell.
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Gruß
Martina
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Herzlichenglückwunsch