Mut machen

bearbeitet 22. 08. 2006, 00:16 in Kinderwunsch
Ich wollte hier einfach mal allen Mut machen, denen vom Arzt gesagt worden ist, dass sie nicht schwanger werden können.

Vor 4 Jahren hatte ich eine Labraskopie, da ich eine Zyste hatte, die auf Antibiotika nicht angesprochen hat. Wie sich dann herausstellte, war es keine Zyste, sondern mein rechter Eileiter der verklebt war und sich mit Flüssigkeit gefüllt hatte – und zwar aufgrund einer Endomitriose die seit Jahr und Tag nicht erkannt worden ist. Die hat dann dazu geführt, dass mein linker Eileiter inoperabel verklebt und damit „unfruchtbar“ war, und für meinen rechten gab es keine Garantie, dass er offen bleibt. Die Aussage der Ärztin entweder jetzt gleich Kinder, was schwer wird, oder gar nie. Das war ein Riesenschock. Mein Freund und ich waren zu diesem Zeitpunkt gerade mal drei Monate zusammen… Also: nix Kinder kriegen, hoffen, dass es später doch gehen wird. Als dann zwei Jahre später der Zeitpunkt da war, dass wir an Babys denken konnten hieß es nach ein paar Untersuchungen: „Das wird nichts mehr auf natürlichem Wege, ich überweise sie in die Uniklinik, da können Sie sich wegen künstlicher Befruchtung beraten lassen. Aber es sollte schon bald sein, wegen der Endomitriose…“

Zum Glück habe ich gleich vier Wochen später einen Termin bekommen. Ich war so aufgeregt, dass ich nicht mal meine Tage bekommen habe vor lauter Stress. Dann kam die Untersuchung in der Klinik, wo mir die Ärztin nach erstaunlich kurzer Untersuchung sagte: „ Also, ich kann Ihnen nicht helfen, ich schicke Sie am besten wieder zu Ihrem Frauenarzt…“ In dem Moment gingen mir alle möglichen schrecklichen Gedanken durch den Kopf: Tumor, Megaverwachsungen, und was weiß ich noch alles „…denn Sie sind schwanger!
Ich habe gedacht ich träume! Das hätte ich nie vermutet! Wie im Film und noch viel besser! :bounce02:

Die Schwangerschaft war einfach traumhaft, alles Klasse und super, Baby hat sich dann auch genau zum errechneten Termin gemeldet. Es wurde zwar leider nach 24 Stunden Wehen doch ein Kaiserschnitt, aber letztendlich ist Alles gut gegangen.
Dann kamen natürlich die Fragen: verringert die Kaiserschnittnarbe meine ohnehin schlechten Chancen af eine weitere Schwangerschaft? Wie lange dürfen wir gar nicht erst versuchen wieder schwanger zu werden? Die Aussage war: es verringert nicht unbedingt die Chancen, aber sie sind weiterhin schlecht.
Als der Kleine ein halbes Jahr alt war, sind wir umgezogen, und die neue Frauenärztin meinte: Es sieht alles super aus, sie kann nicht sehen, dass mein linker Eileiter nicht durchgängig wäre, ob ich mir da sicher wäre? Und Ihrer Ansicht nach könnten wir schon mal anfangen zu üben, wenn sich in einem Jahr noch nichts getan hat, dann müssen wir mal weitersehen.

Wir haben geübt, und schneller als gedacht bin ich jetzt zum zweiten Mal schwanger und bisher läuft wieder Alles top!
Dafür, dass ich auf natürlichem Wege eigentlich gar nicht schwanger werden kann, hat das erstaunlich gut hingehauen.
Ich bin froh, glücklich und dankbar, und möchte einfach allen Mut machen, die eine ähnliche Diagnose bekommen haben und jetzt am Verzweifeln sind.
Bei mir haben sich alles in allem drei Frauenärzte (zum Glück) geirrt, und ich denke nicht, dass das ein Einzelfall ist.

Kopf hoch! Die Chancen, dass alles gut wird stehen gar nicht so schlecht!

Bettina

Kommentare

  • Chipsy72Chipsy72

    462

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dann schließe ich mich mal dem Mutmach-Thread an. Ich habe nämlich auch Endometriose, die vor ca. 2,5 Jahren entdeckt wurde. Nach der 1. Bauchspiegelung wurde ein verklebter Eileiter festgestellt und mehrere Endometriose-Herde wurden entfernt. Danach ein halbes Jahr lang Hormon-Therapie und im Anschluss die 2. Bauchspiegelung - alle Herde waren weg und der Eileiter war auch wieder frei. Dann hieß es, am besten jetzt schwanger werden. Tja das war im November 2004 und es hat gut ein halbes Jahr gedauert bis mein Zyklus einigermaßen regelmäßig war. Richtig regelmäßig war er seitdem nicht mehr. Aber wir waren uns zu Anfang auch nicht sicher, ob wir denn zu diesem Zeitpunkt schon ein Baby wollten..... Aber wir sagten uns, wenn es passiert dann ist es auch gut so. Anfang dieses Jahres waren wir uns dann ganz sicher, dass es an der Zeit ist, dachten aber schon, das klappt wohl nicht, weil ich ja seit April 2004 keine Pille genommen hatte und nix passierte.....
    Und als dann keiner damit rechnete hats geklappt. Am 16.02. hatte ich zum letzten Mal meine Tage und am 21.03. einen positiven Test in der Hand!

    Also: Lasst Euch nicht entmutigen. Jede noch so schlimme Diagnose muss nicht heißen, dass es nicht doch noch klappt!!!
  • AurynellaAurynella

    187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin zwar nicht selber betroffen, aber eine sehr gute Freundin von mir hat vor ca. einem halben Jahr auch die selbe Diagnose erhalten. Auch bei ihr ist ein Eileiter völlig undurchlässig und über den anderen will keiner so wirklich was sagen. Sie hatte im Februar ihre erste OP und steckt jetzt mitten in der Hormontherapie.

    Ich wollte euch nur mal Danke für diese aufmunternden Worte sagen, weil meiner Freundin hat diese Diagnose auch ziemlich viel Kummer bereitet wegen dem Kinderwunsch. Ich werde ihr jedenfalls eure Geschichten zukommen lassen und bin sicher, dass sie sie wieder etwas zuversichtlicher in eine Zukunft mit Kinder schauen lassen. Danke nochmal! :knutsch01:
  • AnikaAnika

    163

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na dann schließe ich mich auch an ....

    Noch im letzen Frühjahr bin ich von einem FA zum anderen gerannt ...

    "SIE KÖNNEN NICHT SCHWANGER WERDEN"

    Ich wollte diese Aussage einfach nicht akzeptieren. Meine Eileiter waren beide verklebt. Einer durch eine OP vernarbt an dem anderen eine Zyste von 5 cm Durchmesser.
    Außerdem fehlte mir ein Hormon (angeblich) komplett, meine Eizellen kamen nicht zum reifen.
    Die FÄ sagten mir alle das gleiche.

    Ich war einfach zu traurig um weiter zu den Ärzten zu rennen. Irgendwann sagte ich mir : es soll wohl nicht sein ...

    Zwei Monate später, ging es mir schlecht, meine Regel, die eh immer ungleichmäßig kam, wollte nun gar nicht mehr kommen. Ich habe mir eine4n Test gekauft und gehofft ... NEGATIV. Warum sollte auch ein Wunder geschehen ... :cry:

    Ich gab die Hoffnung schon ganz auf, mein Mann war mindestens genauso traurig, wir wünschten uns doch so ein gemeinsames Kind.

    Und dann der "nebensächliche Tip" nehm doch mal Folsäure ...
    Gesagt getan - kurzum - ich wurde schwanger, wieso auch immer- es klappte dann einfach doch.

    Das wunderschöne Ergebnis versüßt mir nun seit fast sechs Wochen das Leben. Es ist einfach unwahrscheinlich schön ... mein Baby :bounce02: :bounce02: :bounce02:

    GEBT DIE HOFFNUNG NIE AUF !!! :knutsch01:
  • IrisIris

    284

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe auch noch eine Mut-mach-Geschichte.

    Ich habe seit über 2 Jahren PCO, wahrscheinlich eigentlich noch länger, wa saber durch meine damalige Pilleneinnahme nicht aufgefallen war. Jeder Arzt vermutete, dass ich wahrscheinlich ohne Pilleneinnahme nie einen richtigen Zyklus gehabt hätte.
    Aufgefallen ist es halt, weil ich, nachdem ich die Pille wegließ, keine Tage bekam. Ich ließ sie nicht weg, weil ich ein Kind wollte, sondern, weil ich wegen vielem Stress sie immer wieder vergaß und wir eh mit Kondomen verhüten mussten. Als ich 6 Monaten meinen FA aufsuchte, meinte er kurz und knapp, ich sei zu fett und müsste 20 Kg abnehmen - vorher würde er nix weiter machne. Dazu gab er mir noch ein Faltblatt mit IGEL Sachen mit, wo er auch etwas anbot, um schwanger zu werden. Ihm gings also auch ums Geld...
    Also wechselte ich zur PAN Klinik nach Köln, um dort zumindest mal einen Hormonstatus zu bekommen. Der war letztendlich total miserabel, aber der Arzt dort sagte nur:" Wir haben sie in 4 Wochen schwanger!" :shock:

    Nun ja - ich wollte erstmal nur wissen wieso ich keine Tage bekam und diese dann auch wieder bekommen. Schwanger werden wollte ich nicht - noch nicht. Aber der PAN Arzt ließ nicht locker und belaberte mich, so dass ich mir wieder nen anderen Arzt suchte. Dieser verschrieb mir dann eine Hormonpille, die ich nicht vertrug - also auf einen andere umsteigen. Diese bekam ich dann drei Monate verschrieben und dann nicht mehr, weil er meinte, dass hätte keinen Sinn bei mir, ich würde eh nicht schwanger werden können. Also wieder zu einem anderen Arzt. Der besorgte sich die Ergebnisse von den anderen Docs und auch der sagte, ich könne nicht schwanger werden, aber andere Test wurden nie gemahct. Keiner mahcte andere Tests und ich weigerte mich, zu glauben, nur durch den Hormonstatus könnte man das so festlegen - ohne jede weitere Untersuchung. Dann wechslte ich zu einer Frau und die fragte mich als erster und einziger Arzt, was ich denn überhaupt wolle, was für mich jetzt wichtig wäre. Als ich ihr sagte, dass ich lediglich meine Tage wiederbekommen wolle und sonst erstmal nix, da hat sie genickt und gesagt:"So machen wirs!".
    Ich bin dann nach Hause ohne irgendwelche Anweisungen oder Rezepte für Pillen. Frei von irgendwelchem Druck usw.
    Und siehe da, ich bekam wieder meine Tage, zwar mit einem Zyklus von 40 Tagen, aber sie kamen. Mit den Monaten pendelten sie sich auf weniger Zykluslänge ein. Tja und dann kam der Tag, an dem die Regel recht komisch war. Bisher dauerten sie so 4-5 Tage und da nur 1 Tag.
    Mir war klar, dass da wieder was nicht stimmte und wir mahcten Tests - 3 daheim und 1 bei der FÄ - alle negativ. Also wieder Hormone testen. Also wieder nach Köln in die PAN Klinik. Männe musste direkt vorher noch ein Spermiogramm machen - Befehl vom behandelnden Arzt. Gesagt - getan.
    Und dann kam ich dran, zuerst Pipi-Pröbchen und dann Blutabnahme. In der zwischenzeit kam das Spermienergebnis. Alles ok. Und ich sitz dann noch im Wartezimmer und warte auf meinen Namen, wo der Arzt im Flur steht, lacht und ruft:" HA! Hab ichs doch gewußt!" Männe lacht noch und scherzt, der meine bestimmt mich und ich zeig ihm nen Vogel. Die anderen Frauen schauten alle hoffnungsvoll auf den Arzt, weil sie hoffen er würde sie meinen, aber er meinte mich. Tatsächlich mich.


    Mensch Leute - ich war schwanger!


    Und nun bin ichs immer noch :biggrin:
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