Keine Familienangehörigen mehr ...

AnikaAnika

163

bearbeitet 23. 08. 2006, 22:27 in Kummerkasten
Hallo, auch wenn ihr es bestimmt schon 1000 mal hier gelesen habt ich muß mich mal ausheulen.

Mein Vater starb vor 5 Jahren, er war mein einziger Halt, denn meine Mutter gab uns Kindern immer das Gefühl fehl am Platz zu sein.
Meine Mutter hat uns nie in den Arm genommen oder sonst irgendwas.
Ich habe aber nie die Hoffnung aufgegeben, das in dieser Frau Gefühle stecken ... ich habe es fast aufgegeben.
Als ich ihr im letzen Jahr sagte das ich schwanger bin, meinte sie ich solle doch lieber abtreiben, denn Kinder passen nicht in diese Zeit und da mein Mann ja seine Tochter mit in die Beziehung gebracht hat, hätte ich doch ein Kind, dann bräuchte ich kein eigenes.
Kurz darauf habe ich dann den Kontakt abgebrochen.
Sie fragte nicht ein Mal warum, oder hat versucht mich vom Gegenteil zu überzeugen.
Nun als Alina geboren ist, habe ich ihr eine SMS geschickt, das sie da sei, es kam nach 2 Tagen erst eine klägliche Reaktion.
Ich war enttäuscht und traurig.
Sie will einfach nichts von uns wissen.

Ich hatte noch meine Schwiegereltern, die waren mehr Mutter und Vater für mich, als meine leiblichen Eltern.
Nun ist das auch vorbei ...
Sie haben uns unsere Hochzeit mit ihren Streitereien versaut und der Kontakt ist auch gegessen.
Meine Schwiegermutter hatte klein Alina bei der Feier bei sich und hat nicht mitbekommen, das es zu kalt für mein Würmchen war, sie war schon ganz blau. Nur angeblich war es nicht an dem ... - ich lüge !!!
Mein Mann hat die Nase voll von dem Hick Hack und möchte auch keinen Kontakt mehr.
Meine Schwie MU schrieb, das Alina zwar ihre Enkeltochter ist, sie sie aber nie kennenlernen wird.
Mir brennt das Herz, mein Kind hat keine Großeltern und ich keine Eltern.
Es tut so weh und es ist kein Ausweg in Sicht. Ich fühle mich so allein gelassen und unsere Ehe leidet darunter sehr.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll ... :cry:

Danke fürs lesen

Kommentare

  • kerstinjkerstinj

    2,322

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ganz ehrlich?
    Vergiss deine Mutter,denn da scheint Hopfen und Malz verloren zu sein :sad:
    Aber: ich würde versuche, über meinen Schatten zu springen und wenigstens den Kontakt zu den Schwiegereltern wieder aufnehmen.
    DIESER Fehler passiert denen nicht mehr (im Gegenteil, man müsste wahrscheinlich aufpassen,dass sie beim nächsten nicht zu warm anziehen).
    Es war den Schwiegers wahrscheinlich hochnotpeinlich,dass so was passiert ist und daher geben sie es nicht zu!
    Wenn die Chemie sonst stimmt, gib dir nen Ruck und versuchs noch mal.
    Du brauchst deine Kleine ja nicht unbedingt sofort unbeaufsichtigt da zu lassen, aber wenigstens sollten die 3 sich mal sehen.
    (Wie gesagtm wenn es nur das war).
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm...

    Ich glaube so einfach ist das nicht mit dem "Vergess ´mal Deine Mutter!"

    Es ist und bleibt Deine Mutter und das ist der Grund der Dich so traurig macht.

    Wir alle haben ein Idelabild in unserem Kopf, wie eine Mutter zu sein hat, liebevoll, fürsorglich, vertrauensvoll und immer für einen da...

    Es ist nur sehr schwer zu begreifen, dass man das von der eigenen Mutter nicht erwarten kann.
    Somit ist das permanente Grundgefühl, wie Du schon schreibst, die Hoffnung. Verbunden damit ist der feste Glaube daran, dass man durch irgendwas, irgendwann die Mutter dazu bringt, diese Mutter zu werden, die man sich wünscht. Nur leider ist das wahre Leben etwas anders.

    Klar ist, dass Du irgendwie auf der Suche nach der Geborgenheit bist, die Deine Mutter Dir nicht gegeben hat, die sie Dir aus welchem Grund auch immer, nie geben konnte.

    Der erste Weg muss dieser sein ihr zu verzeihen und einen Anfangspunkt für einen neuen Abschnitt in Deinem Leben zu finden. Du hast nun Mann und Kind. Mütterliche Liebe können sie Dir nicht geben, aber sie zeigen Dir, dass sie Dich brauchen und dass sie ohne Dich nicht sein wollen.
    Sie zeigen Dir, falls Du es selber noch nicht weißt ;-) , wie wichtig und liebenswert Du bist.
    Schöpfe daraus Kraft und mache Dir diese Liebe auch bewußt!!!

    Lasse etwas Zeit vergehen und wenn Du Dich stark und sicher genug fühlst, dann überlege Dir, ob Du nicht nochmals das Gespräch mit Deiner Mutter suchst. Anders als Du es sonst getan hast.
    Setz Dich ihr gegenüber wie eine reife Frau, eine Mutter mit Kind, Familie und suche ein Gespräch auf Augenhöhe. Mach´Dich nicht zu dem kleinen Mädchen, was Mama´s Liebe braucht. Damit ist Deine Mutter überfordert. Natürlich ist das nicht lobenswert, dass sie überfordert ist, aber sie ist es und deshalb sagt sie auch Dir, dass es für ein Kind nicht die richtige Zeit sei.
    Auch, dass sie so spät reagiert hat, ist ein Zeichen dafür.

    Wenn Du soweit bist, dann kannst Du ein ernsthaftes Gespräch mit ihr verkraften. Du wirst jede ihrer Reaktionen verkraften können, denn im Zweifel, egal wie sie reagieren wird, wird sie Dir sehr leid tun.

    VErstehst Du was und wie ich das meine?
    Du wirst nie Deine Mutter einfach vergessen können, denn sie wird immer Deine Mutter bleiben. Aber Du musst und wirst die KRaft finden, wie ich oben beschrieben habe.

    Zu Deinen Schwiegereltern würde ich sagen, dass ihr das Gespräch suchen solltet.
    Mein Gott, viele Leute hatten verpatze Hochzeiten :biggrin: , und Familienfeste aller Art führen immer ganz gerne zum Streit. Aber es ist doch eigentlich nichts grundliegendes zerstört worden!?
    Und dass eure Kleine unterkühlt war, - natürlich ist das schlimm, aber ich glaube kaum, dass das Deine Schwiegermutter extra gemacht hat und dass sie sagt, Du würdest lügen ist doch natürlich Eigenschutz!
    Es ist ja nichts passiert und beim nächsten Mal weißt Du, dass Du ihnen alles erklären musst und einen Blick darauf werfen musst.

    Rauft euch zusammen und sucht das Gespräch, sie werden sich sicherlich sehr freuen!!!
  • AnikaAnika

    163

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Erstmal vielen Dank für euren Zuspruch. :knutsch01:

    Ich habe mehrmals versucht das Gespräch mit meinen Schwiegereltern zu suchen, nur sie wollen es nicht. Ich mag sie ja schließlich und keiner wollte das es so kommt.
    Nur leider wurde mir dann immer wieder bewusst gemacht das mein Mann und seine Tochter (die große) kommen dürfen, aber ich und Alina Sheryn unerwünscht sind. Dabei habe ich ihr nie einen Vorwurf gemacht, ich fand es nur (verständlich) nicht in Ordnung.
    Da mein Mann das nicht will (allein hin) hat er gesagt er verzichtet lieber auf den Kontakt, da sie dann bestimmt über uns herziehen werden.
    Es tut höllisch weh, aber was soll ich da machen, ich habe mir nichts vorzuwerfen, also brauche ich auch nicht auf Knieen vor ihnen rumrutschen.

    Meine Mutter, kann mich nicht wie einen erwachsenen Menschen behandeln. In ihren Augen bin ich zu nichts zu gebrauchen. Leider muß ich sagen kennt sie mich gar nicht, weil sie schon seit Jahren einen Bogen um die Gespräche mit mir macht.
    Ich versuche immer wieder sie zu ermutigen, das sie den Kontakt suchen kann, aber sie reagiert nicht. Ihr scheint es wirklich egal zu sein.
    Nicht um sonst schreibe ich ihr immer mal wieder wie es uns und der kleinen geht - es kommt keine Reaktion.
    Sie macht mich dazu auch noch schlecht. es ist hart, denn ich könnte mir nicht vorstellen mit meinen Kindern so umzugehen, bzw gar nicht umzugehen.

    Es ist einfach der Halt der fehlt. Und mir tut mein Kind leid, das keine Großeltern zum knuddeln und verwöhnen hat. Denn welches Kind liebt das nicht?
    Unter unseren Fehlern müßen die Kinder leiden und das ist nicht fair.
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine Mutter, kann mich nicht wie einen erwachsenen Menschen behandeln. In ihren Augen bin ich zu nichts zu gebrauchen. Leider muß ich sagen kennt sie mich gar nicht, weil sie schon seit Jahren einen Bogen um die Gespräche mit mir macht.
    Ich versuche immer wieder sie zu ermutigen, das sie den Kontakt suchen kann, aber sie reagiert nicht. Ihr scheint es wirklich egal zu sein.
    Nicht um sonst schreibe ich ihr immer mal wieder wie es uns und der kleinen geht - es kommt keine Reaktion.
    Sie macht mich dazu auch noch schlecht. es ist hart, denn ich könnte mir nicht vorstellen mit meinen Kindern so umzugehen, bzw gar nicht umzugehen.

    Lass Dir wirklich Zeit, denn erst wenn Du Dich nicht mehr in diese Rolle drängen lässt, kann sie Dich nicht mehr so behandeln.
    Zieh Dich für längere Zeit zurück und wenn Du Dich soweit fühlst, dann versuche es nochmal. Sag ihr dann das was Dich getroffen, was Dich verletzt hat, aber fordere nichts.

    Besinne Dich wirklich auf das was Du hast. Ein Kind, dass Dich liebt und braucht und einen Mann, der sogar freiwillig sagt, dass er ohne Dich auch nicht zu seinen Eltern möchte. Was glaubst Du wieviele Männer an seiner Stelle dennoch zu ihren Eltern gehen würden? Finde ich total klasse!

    Und zu den Großeltern kann ich nur sagen, dass ich nur eine Oma hatte, da der Rest sehr früh verstarb und diese lebt(e) 2000 km von mir entfernt in Bulgarien. Im damaligen Regime durften wir uns nur alle 3 Jahre besuchen. Irgendwann lockerte das etwas auf, aber es war sehr weit weg.
    Ich habe es überlebt. Sei einfach die Mutter, die sie braucht und gib ihr das, was Du nicht bekommen hast und sie wird es Dir auf ihre Art schon danken!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hast du schonmal überlegt was für DICH zu machen, dass dich stärkt und dir hilft mit dem ganzen shitkram fertig zu werden?

    aus persönlicher erfahrung kann ich dir empfehlen z.b. eine familienaufstellung zu machen, mir hat das sehr geholfen...
  • AnikaAnika

    163

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Familienaufstellung ???

    Was ist das? :oops:

    @ Moniflori.

    Ja mein Mann ist klasse, sonst hätte ich ihn ja nicht geheiratet ;-)
    Ich weiß ja das er mich liebt und nur das beste will, also eigentlich habe ich ja eine tolle kleine Familie, aber nichts rundrum.
    Ich verstehe die Situation einfach nicht, ich suche die Schuld dann immer bei mir und daran geht man dann kaputt.
    Als mein Vater starb brach für mich eine Welt zusammen, ich war meiner Mutter nun völlig ausgeliefert, sie machte mit mir was sie wollte. Ständige Vorwürfe, Ánschuldigungen und soweiter machten mir von da an das Leben noch schwerer. Ich habe dann versucht eine Basis mit ihr zu finden, es klappte nur leider immer nicht lange.

    Ich verstehe diese Frau nicht, sie hat nichts in ihrem Blick außer Haß und Kälte, und das, wenn sie ihre eigenen Kinder anguckt.
    Warum wird ein Mensch so?

    Sie hat zu keinem aus der Verwandschaft kontakt. Zu ihrer Mutter brach sie ihn auch ab. Für sie ist es wahrscheinlich normal ohne Mutter zu leben. Gut es geht vielen so, das aus irgendwelchen Gründen der Kontakt abbricht, aber dann soll sie es gut sein lassen und nicht über mich schlecht reden, sie hat keinen Grund dazu.
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Anika schrieb:
    Ich verstehe diese Frau nicht, sie hat nichts in ihrem Blick außer Haß und Kälte, und das, wenn sie ihre eigenen Kinder anguckt.
    Warum wird ein Mensch so?

    Ich denke, dass Du die Schuld bei Dir suchst ist leider völlig normal. Wenn ein Kind von der Mutter derart abgewiesen wird, dann ist es eine Folge der natürlichen Instinkte, dass man glaubt man müsste es Schuld sein, wo doch das Natürlichste der Welt die Liebe der Mutter ist. :sad:

    Da Deine Mutter das Verhältnis zu ihrer Mutter abgebrochen hatte, ist zu vermuten, dass in deren Beziehung sehr viel schlecht gelaufen ist. Wer weiß, was sie erlebt hat!?
    Was war denn mit ihrem Vater, Deinem Großvater?

    Das sind aber alles Dinge, die Du irgendwann versuchen solltest mit Deiner Mutter zu klären.
    Es ist wichtig für Dich und vielleicht auch für sie.
    Kämpfe nun ersteinmal nicht um ihre Liebe und Anerkennung, sondern versuche zu verstehen, was sie zu der Person gemacht hat, der sie heute ist - wenn Du das möchtest.

    Zur Familienaufstellung, schaue bitte hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Familienaufstellung

    Die Familienaufstellung aber bitte mit Vorsicht genießen, nichts gegen Heilpraktiker, aber manche, die dem Beruf des Heilpraktikers aus meiner Sicht keine Ehre machen, versuchen eine sehr seltsame Art der Familienaufstellung.
  • ElieElie

    237

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebe Anika,

    was Moniflori schreibt, ist richtig und sehr liebevoll.
    Aber lass mich etwas hinzufuegen: die Zeit arbeitet fuer Dich. Deine Mutter und Dein Schwiegertiger (ein Ausdruck einer der Maimamis 2006 :biggrin: , ich glaube von Entchen) werden immer einsamer, und sie werden immer aelter. Sie werden merken, dass sie Familie brauchen, denn das social life duennt sich mit den Jahren aus. Und die Freunde, die man noch hat, werden auch immer aelter. Der Kontakt zum Leben, zu Bewegungen, Aufregungen, Dramen - zum Leben eben - laeuft ueber die Juengeren. Und auf die hat man wenig Zugriff.
    Lass diese harten Frauen. Sie werden von selbst zu Dir kommen muessen, mit der Zeit. Waere schoen, wenn die anderen Enkel, die Deine Mutter /SchwieMu sonst noch hat, mit Dir an einem Strang ziehen, statt die Situation auszunutzen.
    Ich habe den Eindruck, dass manche aelteren Frauen ihre juengeren weiblichen Verwandten gern stellvertretend fuer all die vielen jungen schoenen Frauen quaelen, die es besser haben als sie: alt, einsam, verblueht...Aber mit der Zeit werden sie sich an ihr Leben als aeltere Frauen gewoehnen - und auch Du wirst nicht mehr so "provozierend" jung sein. Dadurch renkt sich vieles ein.

    :troest: Halte durch, und schau auf Dein Dich liebendes Kind und Deinen guten Mann.
  • AnikaAnika

    163

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ach man seit ihr lieb :knutsch01: :knutsch01:

    Ihr gebt mir viel Hoffnung und auch ein besseres Verständnis.

    Mein Opi war ein ganz lieber Mann, genauso wie meine Oma eine liebe Frau, die leider vor kurzem von der Welt gegangen ist, ohne ein klärendes Gespräch mit ihrer Tochter.

    Um vielleicht meine Mutter ein wenig zu verstehen.
    Meine Oma bekam zur Kriegszeit ihr erstes Kind, eine Tochter. Meine Oma war schon zu der Zeit in jungen Jahren immer wieder an Krebs erkrankt. Sie versuchte alles um ihrem Kind alles zu geben, was es brauchte nur es ging nicht. Ihre erste Tochter starb mit nicht mal einem Jahr, sie war unterernährt, genau wie der Rest der Familie, es konnte ihr niemand helfen.
    Einige Jahre später bekam meine Oma dann Zwillinge. Meine Mutter und ihre Schwester. Die zwei waren von Anfang an von Grund auf verschieden.
    Die Krebserkrankung meiner Oma brach immer wieder erneut aus.
    Sie hatte Angst auch ihre Zwillinge zu verlieren und hat zu ihrem Wohl beschlossen sie bis es ihr wieder besser geht unterzubringen.
    Leider erklärte sich niemand bereit beide zu nehmen.
    Meine Tante kam zu einer Großtante, die selbst ihr 2 jähriges Kind verlohren hatte und meine Mutter zu meiner Uroma.
    Meine Mutter wuchs dann mit ihrern Onkeln und Tanten auf.
    Meine Uroma ist immer sehr liebevoll mit den Kindern umgegangen.

    Irgendwnn konnten sie sich dann entscheiden zu ihrer Mutter zurück zu gehen, oder in ihren "Pflegefamilien" zu bleiben.
    Sie gingen beide zurück. Wirklich getrennt waren sie nie, denn meine Mutter und ihre Schwester sahen sich jeden Tag.

    Meine Oma, dachte sie hätte den Krebs besiegt, aber dem war nicht so. Er kam immer wieder.
    Erst wurde ihr eine Brust abgenommen, dann einige andere Tumore entfernt.

    Sie bekam noch einen Sohn. Den sie kurz vor ihrem Tod auch verloren hat. Sie fand ihn in seiner Wohnung. Hirnschlag.
    Eine Woche nach seinem Tod, starb meine Oma.
    Sie hatte 2 Kinder verloren und ich möchte mir nicht vorstellen wie man dann noch um sein Leben kämpfen soll.

    Meine Mutter machte ihr den Vorwurf sie abgeschoben zu haben und meiner Meinung nach machte es ihr Spaß sich durch Streite an ihrer Mutter zu rächen.
    Selbst zu ihrer Zwillingsschwester brach sie von jetzt auf gleich den Kontakt ab, niemand versteht warum.

    Meine Schwester bat sie, als mein Onkel gestorben war sich bei ihrer Mutter zu melden, da es ihr nicht gut ging. Die zweite Niere war vom Krebs angegriffen.
    Sie tat es nicht. Sie hatte die Möglichkeit.

    Auf der Beerdigung (ich selbst bin nicht gegangen, ich war hoch schwanger und hatte einige Probleme) ist sie nach der Trauerrede des Pfarrers gegangen und hat ihre Mutter und ihren Bruder nicht auf dem letztem Weg begleitet.

    Ich kann mich nicht erinnern, das meine Mutter jeh darüber geredet hat schlecht behandelt geworden zu sein. Es gab keine Schläge, oder sonstiges.
    Und trotzdem ist meine Mutter eine verbitterte Frau, die ihre Kinder mehr als nur gehaun hat ...
    Sie sah sogar weg, als ihr "Geliebter" sich an ihrem Kind vergangen hat.
    Kein Wunder, denn ihre Kinder lügen sowieso nur.

    Es gibt so viele Dinge die mir zeigen, das sie es nicht wert ist, das ich Kontakt zu ihr will, sie wollte sogar mit meinem Mann ins Bett.
    Aber gerade jetzt wo ich meine Tochter habe, möchte ich verstehen, wie es soweit kommen konnte.

    Vergessen kann ich nicht, aber vielleicht irgendwann verstehen.
    Ich will diesen Menschen, meine Mutter, nicht einfach aufgeben, ich will das sie mich, ihre Tochter endlich an sich ran lässt und mir villeicht auch irgendwann zeigen kann, das es ihr etwas bedeutet mich zu sehen.
    Das sie endlich Gefühle zulässt und zwar andere Gefühle als nur Haß.
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vergessen kann ich nicht, aber vielleicht irgendwann verstehen.
    Ich will diesen Menschen, meine Mutter, nicht einfach aufgeben, ich will das sie mich, ihre Tochter endlich an sich ran lässt und mir villeicht auch irgendwann zeigen kann, das es ihr etwas bedeutet mich zu sehen.
    Das sie endlich Gefühle zulässt und zwar andere Gefühle als nur Haß.

    Ich finde, dass das ein sehr guter Ansatz ist, aber dafür musst Du zunächst an Dir arbeiten, damit Du ihr auch von Deinem Gefühl her auf einer Höhe begegnen kannst. Dass Du es schaffen kannst ihr keine Vorwürfe zu machen (auch wenn Du alle Gründe dafür hättest, aber um diese geht es Dir ja an erster Stelle nicht) und es schaffst, Dich nicht wie das kleine Kind zu fühlen, welches Deine Mutter mit ihrer Art erniedrigen kann.

    Es gibt keine Entschuldigung der Welt dafür, dass man als Mutter zusieht, wie sich jemand an seinen Kindern vergeht! Auch nicht dafür, dass man seine Kinder schlägt! Keinen! Aber es gibt eventuell einen Grund dafür, den Deine Mutter so selber noch nicht verstanden hat. Vielleicht lernt sie es zu verstehen.
    Das was geschehen ist, ist leider geschehen und es ist nicht gut zu machen, aber es besteht die Möglichkeit eine Leere auszufüllen, eine Antwort auf Fragen zu finden.

    Und auch, wenn sich Deine Mutter nicht beklagt, weiß niemand, was ihr geschehen ist oder wie sie alles empfunden hat, denn letzteres ist auch immer sehr subjektiv.

    Spontan fällt mir auf, dass es im Umkreis Deiner Mutter ständig um Verluste ging. Vielleicht findet sich dort ein Ansatz!?
  • AnikaAnika

    163

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nur diese Verluste habe ich auch immer wieder erlebt und bin nicht so. Klar gibt es viele Dinge die schlimm sind und weh tun, aber man darf dabei doch nicht vergessen, das es weiter geht und man sich das Leben durch Streit und Schweigen nur noch schwerer macht.
    Ich habe in meinem kurzem Leben schon viel durchgemacht, aber ich vergesse dabei nie, das kein anderer allein was dafür kann.
    Eine gewisse Mitschuld hat man doch immer, denn man hätte es sich nicht gefallen lassen müßen.
    Das sie nicht redet ist ja gerade das schlimme. Wie soll ich einen Draht zu ihr finden, wenn sie nicht die Wahrheit sagt. :flaming01:

    Ich denke die beste Möglichkeit ist erstmal ganz viel Abstand, nur habe ich Angst, das ich den Zeitpunkt mit ihr zu reden verpasse und ich dann irgendwann auch auf ihrer Beerdigung stehe und mich wegen meinem schlechtem Gewissen nicht ans Grab traue.
    Seit dem Tod meines Vaters, Onkels und meiner Oma, weiß ich wie schnell alles vorbei sein kann und von keinem habe ich mich verabschiedet.

    Mein Vater zum Beispiel habe ich im Streit zurück gelassen. Das nächste was ich von ihm hörte, war das er tot ist.
    Das will ich nicht nochmal. Denn es ist unverzeilich.

    Wo doch mein Vater mir immer gesagt hat : Verabschiede dich vernümpftig und nie im Streit, du weißt nie, ob es das letzte Mal ist

    Das brennt mir auf der Seele. Ich gebe sie nicht auf, sie ist doch meine Mutter und hat mich in sich getragen und mich geboren. Seit ich Mama bin, kenne ich dieses tolle Gefühl sein Kind in den Händen zu halten, sie muß es doch auch gespürt haben. Nun muß sie nur noch zeigen, das sie doch Gefühle hat.
  • CosimaCosima

    2,173

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Anika schrieb:
    Das brennt mir auf der Seele. Ich gebe sie nicht auf, sie ist doch meine Mutter und hat mich in sich getragen und mich geboren. Seit ich Mama bin, kenne ich dieses tolle Gefühl sein Kind in den Händen zu halten, sie muß es doch auch gespürt haben. Nun muß sie nur noch zeigen, das sie doch Gefühle hat.

    versteife dich bitte nicht zu sehr darauf, daß du tatsächlich mal von ihr eine gefühlsregung bekommst. es gibt personen, die können das einfach nicht. auch mit psychologischer oder sonstiger hilfe sind sie aufgrund ihres charakters einfach nicht in der lage, gefühle zu zeigen.
    man kann andere nicht ändern....

    entschudige bitte, daß soll dich jetzt nicht runterziehen und ist auch nicht böse gemeint. wollte nur sagen, es kann sein, daß du niemals von ihr geühle gezeigt bekommst und daß es dann nicht an dir liegt, sondern an ihr.

    lieben gruß und viel kraft,
    cosima
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hoffe nicht, dass das was ich schreibe so herüberkommt, als würde ich Deine Mutter in Schutz nehmen wollen.
    Nein, auf gar keinen Fall! Es geht hier ganz alleine um Dich!!!
    Eine gewisse Mitschuld hat man doch immer, denn man hätte es sich nicht gefallen lassen müßen.
    Bis zu einem gewissen Punkt gebe ich Dir recht-aber dieser Punkt hört dort auf, wo sich jemand an jemand anderem, einem ihm Schutzbefohlenen oder sich Nicht-wehren-könnendem, vergeht oder ihn misshandelt.
    Diese Person hat keine Schuld!!! Nie!!!

    (Verluste) Und Menschen gehen unterschiedlich mit Situationen und Geschehnissen um. Es fällt schwer zu verstehen, warum es ein anderer nicht so tut, wie man selber, wo es einem selber doch besser geht mit seinem Umgang in der Situation... :roll:
    Ich denke die beste Möglichkeit ist erstmal ganz viel Abstand, nur habe ich Angst, das ich den Zeitpunkt mit ihr zu reden verpasse und ich dann irgendwann auch auf ihrer Beerdigung stehe und mich wegen meinem schlechtem Gewissen nicht ans Grab traue.
    Seit dem Tod meines Vaters, Onkels und meiner Oma, weiß ich wie schnell alles vorbei sein kann und von keinem habe ich mich verabschiedet.

    Warum meinst Du dann ein schlechtes Gewissen haben zu müssen? Weil Du das Gespräch nicht eher gesucht hast?
    Zum jetzigen Zeitpunkt: Du hast Signale genug ausgesendet. Diese reichen anscheinend nicht, aber dennoch wirst Du jetzt gerade nicht das erreichen können, was Du möchtest, weil Du dazu noch nicht genz in der Lage bist. Deshalb muss etwas Abstand schon da sein.
    Und leider ist es so, dass das Leben manchmal schneller ist, als man selber. :sad:
    Aber dennoch wissen die, die Sterben und Gestorben sind, ganz genau, dass Du sie geliebt hast und noch liebst. Du kannst Dich immer von ihnen verabschieden,(und) sie werden dennoch immer bei Dir sein.

    Du machst Dir viel zu viele Vorwürfe, das brauchst du nicht! :troest:
  • ElieElie

    237

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Anika :traurig07: :troest:

    Was Du schreibst, macht mich so traurig fuer Dich, dass ich ganz konfus bin. Ich kennen einige Frauen, denen es mit ihrer Mutter so aehnlich geht, und sie tragen alle schwer dran; allesamt wunderbare Frauen...

    Du schreibst, dass es Dir auf der Seele brennt, dass Du Dich von Deinem Vater nicht verabschieden konntest und dass Eure letzte Begegnung ein Streit war. Ganz sicher tut das Deinem Vater, wo auch immer er jetzt ist, mindestens genauso Leid; ich moechte wetten, er wuenscht, dass Du - um alles in der Welt!! - wuesstest, dass er allen Streit belanglos findet neben der Tatsache, dass Ihr Euch liebt. - Sorry, dass ich mit solcher Gewissheit darueber schreibe... habe erst Kuerzlich wieder jemand Wichtiges verloren, und empfinde ihn nicht als ausgeloescht, nur als weit entrueckt (und manchmal nah).... die Buddhisten meinen auch sowas Aehnliches. Eine Uebung, die empfohlen wird, waere: nimm ein Bild von ihm - oder denke ihn Dir einfach, so wie er war, wenn er ganz offen und liebevoll war, setz ihn in Gedanken (oder als Foto) auf den Stuhl neben Dir und sprich alles mit ihm durch. Sag ihm alles, was Du empfindest, wie es Dir mit dem Streit ging, etc., - alles, was Du auf der Seele hast und was ihn angeht. Mag ja sein, dass es stimmt und unsere Toten noch irgendwo sind, uns noch lieben und offen dafuer sind, uns nach Kraeften zu unterstuetzen.

    Was Deine Mutter betrifft, da faellt mir ein, was ein Therapeut zu meiner lieben Freundin S. gesagt hatte: sie sei jemand, der an einem kalten Heizkoerper lehnt und ihn mit seiner Koerperwaerme zu heizen versucht.

    - Familienaufstellung (kenn ich auch) halte ich fuer einen guten Weg, mit der gleichen Einschraenkung, die Moniflori vorgebracht hat: der Therapeut sollte was taugen. Kannst Dir einen ueber Bert Hellinger oder Gunthard Weber (Adresse: googeln!) in Deiner Naehe empfehlen lassen. Wenn man sowas auch meist selbst zahlen muss (bei derKRankenkasse erkundigen! bzw, besser: beim Therapeuten!!), das bist Du wert und der innere Frieden ist es auch.
  • AnikaAnika

    163

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich danke euch das ihr euch die Zeit für meine Probleme genommen habt und ich fühle mich irgendwie endlich mal verstanden.
    Normalerweise macht alle Welt für sowas die Ohren und Augen zu.

    Ich habe mir überlegt, vielleicht mal alles aufzuschreiben, an was ich mich erinnere, mein Leben in einen Text zu fassen.
    Vielleicht kann ich dann einiges aufarbeiten um irgendwann meiner Mutter und auch Schwiegermutter vor die Augen treten, ohne auf Knien vor ihnen rumzurutschen.

    So das ich - wie ihr geschrieben habt, nicht mehr das um Liebe bettelnde Kind bin, sondern eine Mutter, die das beste für ihr eigenes Kind und ihre Familie möchte.
    Die zeigen kann das sie selbstständig und stark genug fürs Leben ist.

    Ich danke euch nochmals, lasst euch drücken :knutsch01:
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 23. 08. 2006, 09:58
    Anika schrieb:
    Ich habe mir überlegt, vielleicht mal alles aufzuschreiben, an was ich mich erinnere, mein Leben in einen Text zu fassen.
    Vielleicht kann ich dann einiges aufarbeiten um irgendwann meiner Mutter und auch Schwiegermutter vor die Augen treten, ohne auf Knien vor ihnen rumzurutschen.

    So das ich - wie ihr geschrieben habt, nicht mehr das um Liebe bettelnde Kind bin, sondern eine Mutter, die das beste für ihr eigenes Kind und ihre Familie möchte.
    Die zeigen kann das sie selbstständig und stark genug fürs Leben ist.

    Ich freue mich für Dich, das ist meineserachtens ein toller Anfang! Und scheue Dich nicht davor, wenn Du glaubst es nicht zu schaffen, Dir Hilfe zu nehmen.
    Ich drücke Dir alle Daumen und vielleich berichtest Du ja irgendwann!!! :grin:
  • ElieElie

    237

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und hab keine Angst, liebe Anika, mit den Jahren wird Frau immer staerker, besonders wenn sie so viel kaempfen muss wie Du. Mach Dir nichts aus eventuellen Rueckschlaegen, das gehoert dazu, und das Leben lernt man nicht an einem Tag, sondern sein ganzes Leben lang.

    Du kannst wirklich stolz auf Dich sein, dass Du unter diesen Umstaenden so warm geblieben bist, Dein Kind liebst und um eine bessere Gegenwart und Zukunft fuer die Menschlichkeit in Eurer Familie kaempfst. :fun47:

    Ich wuensche Dir alles, was Du dazu brauchst, und freue mich, wenn es Dir gut geht!

    :knutsch01:
  • AnikaAnika

    163

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So nun weine ich, kommt nicht so oft vor ...

    Danke. Sowas wurde mir noch NIE gesagt, bzw. geschrieben.
    Ich werde euch berichten, wie es weiter geht, oder ging.
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