Kontaktabbruch

DawnDawn

3,183

bearbeitet 20. 08. 2006, 22:41 in Kummerkasten
Hallo, ich muss mal kurz meinen Kummer und meine Wut loswerden... :cry:

Ich habe heute zum wiederholten Mal den Kontakt zu meiner Schwester abgebrochen, weil es einfach nicht aushalte. Zur Erklärung: sie ist seit 10 Jahren magersüchtig / bulimisch, hat zig Therapien hinter sich und schafft es doch nicht raus. Das ist der Teil, der mir aufrichtig leid tut und wo ich ihr gerne helfen würde. Auf der anderen Seite ist sie sehr manipuliativ, sie klaut und lügt, und leugnet und ist immer das Opfer.
Zur Zeit ist sie wieder in einer Tagesklinik und wohnt zudem zuhause bei meinen Eltern, weil sie weder Geld noch Ausbildung noch Wohnung hat. Ihren letzten Job im Biomarkt hat sie verloren, weil komischerweise immer nach den Tagen, wo sie abends gearbeitet hat Lebensmittel aufgerissen und angegessen waren. Das erzählt sie mir auch noch frei raus, denn sie war es ja nicht. Daheim erzählt mir meine Mutter, dass immer wieder Lebensmittel fehlen oder angegessen wurden und dass sie alle 2-3 Tage Müsli kauft weil es leer ist. Dazu fehlen immer wieder kleinere Geldbeträge, sowohl bei meiner Mutter, als auch bei meinem Vater und bei meinem 18-jährigen Bruder! Auch hier bei uns haben mal 50 € gefehlt, als sie zu Besuch war und sie benutzte im Bad meine diversen Haarshampoos zum Wäschewaschen, was mir nicht so recht war weil die ja was kosten. Sie hat es aber abgestritten, obwohl ich es gerochen und gehört habe.
Meine Eltern waren jetzt 2 Wochen verreist und hatten wohl ausgemacht, dass sie nicht im Haus ist in der Zeit, sie wollte bei einer Freundin übernachten. Jetzt war sie aber doch viel bei meinen Eltern daheim und meine Mutter ist sehr sauer, sie traut ihr einfach nicht...
Heute abend ruft meine Schwester mich mal wieder an, von einem ihrer Ex-Freunde der wohl nicht viel mit ihr redet. Erzählt, dass daheim alles ok sei, findet es lustig, dass sie trotz Vereinbarung daheim war und sagt, so genau sei das nicht ausgemacht gewesen. Überhaupt ist sie immer unschuldig. Sie ruft mich an, weil sie alleine ist. Sie braucht mich nicht, sie braucht ein kleines A*** loch, mit dem sie reden kann, wenn sie alleine ist und lullt mich ein mit ihrem "ich bin sooo unschuldig und mir gehts sooo schlecht". Und in ihrer Klinik versteht natürlich keiner, warum sie in den letzten 2 Wochen nicht heim sollte. Klar, denen erzählt sie nichts vom Klauen und den Differenzen...
Ich hab sie dann nochmal angerufen und ihr gesagt dass ich das so nicht packe. Ich glaube meinen Eltern mehr als ihr in Bezug auf das Klauen, wie gesagt uns hat auch Geld gefehlt. Und das mit der Lügerei geht ja nun schon Jahre so... Sie soll mich in der nächsten Zeit nicht anrufen, wenn sie nur einen Idioten zum Quatschen braucht und mir ins GEsicht lügt, hab ich gesagt...

Jetzt bin ich völlig fertig, mir geht das so an die Substanz. Ich weiß nicht mehr, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Ich weiß gar nicht, was ich machen soll, ob das so ok war oder nicht.... :cry::cry:

Danke fürs Zulesen... :???:

Kommentare

  • kerstinjkerstinj

    2,322

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine Meinung?
    JAAA! Das war genau das Richtige!
    Du hilfst Süchtigen/Leugnern nicht, indem du trotzdemfür sie da bist und dich auch noch ausnutzen lässt! :flaming01:
    Der jüngste Bruder meines Mannesist ein ähnliches Kaliber, wenn auch nicht magersüchtig.
    Den hatten wir auch schon mal bei uns aufgenommen, weil er malwieder Mist gebaut hatte und... er hat uns beklaut :flaming01: (Nee, war ernatürlich nicht, unsere Katzen brauchten wohl Taschengeld :roll: ).
    Meine SchwiMu liess sich jahrelang weiter ausnutzen,bis sie es eeendlich mal geschnallt hat.
    Der Mensch ist mittlerweile 34 und arbeitet offiziell auf 400 € Basis... dass er dafür 0 Rente kassiert, ist ihm egal :twisted:
    Die Fakten, die du anführst sprechen dafür, dass sich deine Schwester nicht ändern wird, solange der Leidensdruck nicht groß genug ist.
    Allerdings müssten auch deine Eltern mitziehen, damit sie es vielleicht mal kapiert, wie der hase läuft.
    Dein Verhalten ist ein Anfang,ihr die Grenzen aufzuziehen!
    Ich bins auch Leid,bis jetzt noch alles Bargeld einzuschließen, wenn wir ne Feier haben und der Bruder kommt :sad:
    Traurig, aber Ärger sparend!
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, das mit dem Sachen wegschließen wenn sie da ist kenne ich auch und es ist total traurig... Ich finds einfach happig, wenn wir sie am Tag vorher großzügig zum Essen einladen und am Tag drauf fehlen die 50 €! :shock:
    Meine Eltern reden leider nicht genug Tacheles in Bezug auf ihre Bedürfnisse, sie jammern halt dann bei mir, was für mich auch wieder blöd ist. Und wie groß der Leidensdruck bei ihr noch werden muss, keine Ahnung. Bevor sie sich jedenfalls nicht bei mir entschuldigt hat braucht sie gar nicht wieder anzurufen... :???:
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Viele Freundinnen und Bekannte von mir hatten das Problem mit Bulimie und bzw. /oder Magersucht.
    Die Ex-Freundin meines Schwagers erinnert mich dabei aber sehr an Deine Schwester, zumindest, was das leugnen etc. angeht. Sie war damals Schuld daran, als der erste Zwist mit meinen Schwiegereltern kam, bzw. wären meine Schwiegereltern souverän gewesen, wäre es nicht dazu gekommen. Sie hat nicht alleinige Schuld.

    Es gibt Beratungsstellen auch für die Angehörigen. Dort wird einem erklärt, wie man sich verhalten soll, denn man ist mit dieser Krankheit einfach überfordert.

    Wenn Du Deiner Schwester helfen möchtest, dann sprich mit Deinen Eltern und sucht eine solche BEratungsstelle auf.

    Ich verstehe Deine Wut und dass Du traurig bist, aber glaube mir, Deiner Schwester geht es sehr schlecht. Süchte und Lügen gehen meistens oder eigentlich immer einher und meistens führen die Lügen die betroffene Person noch weiter in die Sucht.
    Glaube mir, dass wenn sie isst ohne Ende und sich danach erbricht, sie sich nach kürzester Zeit fürchterlich fühlt und warum lügt sie, was das Essen und das Geld angeht? Weil sie sich schämt!

    Es ist ein Kampf, den wir nur schwer verstehen können.

    Hilf Deiner Schwester, eigentlich schreit sie doch nonverbal danach!

    Klar könnt ihr das euch so nicht gefallen lassen und dürft das auch nicht. Klärende offene Gespräche müssen her und dann muss man gerüstet sein, also informiert euch. Bitte!

    Denn auch diese Sucht kann fürchterliche Folgeerkrankungen mit sich bringen und führen auch nicht all zu selten in den Tod.
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Marion, ich bin mir durchaus bewusst darüber, dass es ihr sehr schlecht geht und wie gesagt, das tut mir auch leid und ich möchte ihr helfen. Ich hab ihr jahrelang geholfen, bin oft zu ihr gefahren, hab sooo viel mit ihr geredet, war immer da... Wir hatten auch mal ein Familiengespräch, aber das war ehrlich gesagt ein Schuß in den Ofen. Leider sind meine Eltern im Gegensatz zu mir gar nicht einsichtig, dass sie mithelfen könnten. Und meine Schwester hat sich bei dem Gespräch auch komisch verhalten. Weißt, einerseits ist sie immer die schwache, dürre Magersüchtige, auf der anderen Seite ist sie so fies und sehr stark darin, andere auszunutzen. Klar schämt sie sich auch, und bringt sich damit immer tiefer in den Kreislauf.
    Ich bin jetzt einfach an einem Punkt, wo ich nicht mehr zu uneingeschränkter Hilfe fähig bin. Ich habe auch noch ein Leben und muss mich nicht von ihr beleidigen lassen. Sie verwendete auch Bilder von Jonah in ihren Emails an mich mit dubiosen Texten drunter, um mich damit zu erpressen oder zu manipulieren. Es reicht jetzt einfach langsam. Ich höre zur Zeit vor allem mein Hilfeschrei, und um ihre Probleme solen sich die Experten kümmern. Wenn die Stimmung nicht mehr so angespannt ist dann kann ich mir auch wieder vorstellen, sie in irgendeiner Form zu unterstützen.
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich meinte kein Familiengespräch.;-)
    Es gibt richtige Beratungen wo es Beratungen nur für Angehörige gibt, wie sie sich im speziellen Fall zu verhalten haben.

    Klar, musst Du jetzt erstmal schauen zur Ruhe zu kommen und für Dich und euch da sein. Wenn Du aber wieder ruhiger wirst, dann erkundige Dich, wie Du in richtiger Form unterstützen kannst! Denn nur dann kann es nicht mehr zu so einer Überforderung kommen.
    Aber tank jetzt erst einmal Kraft! :grin:

    (Im Übrigen, dass sie so fies ist, hat mit dem Hass auf sich selber zu tun! :sad: Und Magersucht und Bulimie rühren irgendwo her und entspringen eher nicht einfach so aus dem nichts. :sad: )
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin ja selber psychisch angeschlagen und kenne mich auch mit Magersucht und Bulimie in der Theorie aus. Ich weiß ja, woher es kommt, dass sie so fies ist. Aber das nützt einem nichts, denn Emotionalität ist eben bei der eigenen Schwester immer mit im Spiel.
    Ich werde mich mal genau erkundigen wegen Hilfe für Angehörige. Aber wie gesagt, im Moment oder irgendwann würde ich mir wünschen, dass auch mal ein kleiner Schritt von ihr kommt. Und mir gehts auch nicht immer so prächtig, dass sich mein Leben ausschließlich um die Hilfe für meine Schwester drehen kann.
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hast Du für Dich denn Hilfe?

    Für den Anfang habe ich das Buch entdeckt!
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Marion: Welche Hilfe meinst Du, die für mich oder Angehörigenhilfe? Das Buch kenne ich, ich habe inzwischen 4 Bücher gelesen und noch einiges mehr an Artikeln, habe auch mal eine Seminararbeit dazu geschrieben... Naja, ich werd jetzt gleich mal auf einer Magersucht-Seite schauen, da gibt es glaube ich auch Tipps für Angehörige... Meine Wut ist heute eh besser, jetzt mache ich mir wieder Sorgen... :???:
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du hattest geschrieben, dass Du psychisch angeschlagen bist. Darauf bezog ich meine Frage. Also jemand der Dir hilft, wenn es Dir nicht gut geht.

    Es gibt im Internet, wenn man etwas googelt Infos für Angehörige, wie man sich verhalten soll und man kann auch Adressen für Beratungsstellen finden.
    Wie gesagt, ich meine Beratungsstellen, die die Angehörigen, ohne den Betroffenen berät.
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