Geburtshaus Stuttgart: Jolanda ist da

EowynEowyn

27,156

bearbeitet 25. 09. 2006, 22:48 in Geburtsberichte
Donnerstag, 10. August 2006, ET + 1, gegen 20.00 Uhr auf einmal wieder Wehen. Ich hatte seit einiger Zeit immer mal wieder Vorwehen, aber noch nie in so kurzen Abständen und so regelmäßig. Alle 3-4 Minuten wurde der Bauch hart und es zog ordentlich im Rücken. Aber alles noch recht schwach, so dass ich locker am PC sitzen bleiben konnte. Allerdings immerhin so, dass ich mich lieber auf den Ball gesetzt habe, weil der Stuhl zunehmend ungemütlich wurde. Gerald war gerade dabei Mirco ins Bett zu bringen und ich wuselte also weiter durch’s Forum. Irgendwann fiel mir dann ein, dass am Donnerstag Abend ja immer Chat ist, da könnte ich mir ja eigentlich gut die Zeit vertreiben. Also rein in den Chat und siehe da, es waren alle versammelt und ich war mit meinen Wehen das highlight des Abends *g*

Nachdem Gerald wieder aus dem Kinderzimmer aufgetaucht ist, bin ich dann mal in die Badewanne gegangen. Wehen wurden dort eher etwas schwächer, oder waren zumindest nicht mehr so gut zu spüren. Also wieder raus und zurück auf den Ball an den PC. Sofort waren sie wieder so deutlich wie zuvor. Im Chat bekam ich reihenweise Geschichten von unglaublich schnell verlaufenen Geburten erzählt, scheinbar glaubten da einige ich würde mein Kind innerhalb der nächsten zwei Stunden bekommen. Ich war mir aber recht sicher, dass die Wehen noch zu schwach sind um wirklich etwas zu bewirken und Marlies schien da ähnlicher Ansicht zu sein.

Gegen 22.30 Uhr habe ich doch noch meine Nachsorgehebamme Alexandra angerufen. Sie wohnt gleich um die Ecke und hatte angeboten, dass sie gern mal nach mir schauen kann, wenn es losgeht. Ich war mir zwar relativ sicher, dass es noch alles zu schwach war, aber irgendwie brauchte ich doch mal Gewissheit. Alexandra kam dann auch gleich vorbei, sie hatte zum Glück noch nicht geschlafen. Sie hat ausgiebig nach dem Kind getastet und mich dann auch vaginal untersucht. Muttermund weich, ca. 2cm geöffnet, aber ansonsten keine Veränderung zum Befund von vor einer Woche. Alles noch am Anfang, wir sollen ruhig noch einmal schlafen gehen. Sie hat mir noch einen Akkupressurpunkt am Fuß gezeigt und einen Stein den ich mir auf Schambein legen sollte dagelassen.
Also ab ins Bett und etwas schlafen. Gerald ist wie immer fast sofort eingeschlafen, ich habe etwas länger gebraucht, konnte aber trotz Wehen doch noch etwas ausruhen. Gegen 3.00 Uhr wurde ich dann wieder wach, Wehen jetzt deutlich stärker, so langsam musste ich sie dann veratmen. Mirco wurde dann auch mal wach und rief nach dem Papa. Derweil hab ich mich im Wohnzimmer auf’s Sofa gesetzt, geschnauft und in den Wehenpausen noch etwas gelesen. Richtig schön entspannt. ;-)

Jetzt konnte es auf jeden Fall keinen Zweifel mehr geben, unsere Nr. 2 würde nun heute endlich kommen. Gegen 3.30 Uhr habe ich dann mal auf der Hotline des Geburtshauses angerufen. Katrin, die auch die letzten zwei Vorsorge-Untersuchungen gemacht hatte, hatte Bereitschaft. Sie war gerade noch auf dem Sprung zu einer Hausgeburt und fragte mich, ob wir noch eine Weile zuhause bleiben wollten, ich sollte mich dann in einer Stunde noch einmal melden, dann wüsste sie mehr wie es bei der Hausgeburt steht.
Die Stunde ging flott rum, ich war einfach nur glücklich, dass es nun soweit war und die Warterei ein Ende hatte. Mir machte nur Sorge, dass Mirco noch einmal aufwachen könnte. Denn dann wäre es immer wahrscheinlicher, dass er Gerald nicht mehr gehen lassen würde. Zum Glück schlief er aber erst mal wieder gut alleine weiter. Gegen 5.00 Uhr war ich dann soweit, dass ich gern fahren wollte. Noch waren die Wehen gut zu ertragen, aber die Fahrt im Auto würde sicher nicht angenehmer werden, wenn wir noch länger warten. Ich rief also wieder bei Katrin an, die war mittlerweile im Geburtshaus und meinte wir sollten dann ruhig jetzt kommen. Genau in dem Moment wurde Mirco wach, es war keine Zeit ihn noch mal zum Schlafen zu überreden, also hat Gerald ihn direkt ins Erdgeschoss zu seiner Schwägerin gebracht. Wir konnten uns also noch von ihm verabschieden und er hat sich auch problemlos abgeben lassen. Darüber war ich sehr froh! Ein weinendes Kind hätte ich in dem Moment nicht gebrauchen können.

Die Fahrt nach Stuttgart lief problemlos, um die Zeit sind die Straßen ja auch noch völlig leer. So ging es sehr schnell und ich musste nur zwei Wehen im Auto ertragen. Im Geburtshaus war alles vorbereitet, die Räume sind einfach schön mit den warmen Farben und dem gedämpften Licht. Ich war so froh da zu sein, hatte ja noch von Mircos Geburt in Erinnerung wie traurig ich war, dass wir eben nicht dort sondern in der Klinik gelandet sind. Katrin und Denise, die neue Hebamme, die noch eingearbeitet wurde, haben uns in Empfang genommen.
Kurz nach uns kam dann noch ein weiteres Pärchen an. Es ging hoch her an dem Tag, eventuell noch die Nachwirkungen des Vollmonds ;-) Wie sich herausstellte hatten wir ein irres Glück, wären wir 5 Minuten später angekommen, wäre das andere Pärchen in den eigentlichen Räumen des Geburtshauses gelandet und wir hätten mit einem kleinen Raum in der darüber gelegenen Hebammenpraxis auskommen müssen. Im Nachhinein bin ich recht sicher, dass ich die Geburt oben nicht durchgestanden hätte.

Während Katrin sich um die andere Geburt kümmerte blieb Denise die ganze Zeit bei uns. Die Untersuchung ergab, dass der Muttermund jetzt ca. 4cm geöffnet war, der Gebärmutterhals aber noch wulstig. Ich bin eine Weile durch die Räume gelaufen, hab mir in den Wehen immer wieder eine Stütze gesucht und musste dann auch langsam mal Tönen, weil rein mit Atmen die Wehen nicht mehr zu bearbeiten waren. Irgendwann habe ich mich in den Pausen dann immer auf einen Ball gesetzt, weil ich Sorge hatte, dass mir sonst zu früh die Kraft ausgeht. Ich war gut gelaunt, wir haben uns in den Pausen unterhalten und ich war einfach nur glücklich.
Obwohl das Wetter ja nun wirklich nicht mehr sommerlich war, schwitze ich wie irre. Daher nahm ich dann auch das Angebot in die Wanne zu gehen gerne an. Im heißen Juli hatte ich mich ja auch am liebsten im Wasser aufgehalten, einfach nur herrlich! Es dauerte scheinbar ewig, bis die Wanne voll war. Klar, ist ja auch ein gutes Stück größer als unsere Wanne zuhause ;-) Endlich lag ich dann im warmen Wasser und fühlte mich da so richtig wohl. So ging es einfach weiter, Wehenpause, gemütlich im Wasser dümpeln, Schwätzchen halten und dann die nächste Wehe, am Rand festkrallen und tönen. Gerald war sichtlich hundemüde und gähnte wie wild. Da es mir gut ging und ich seine Unterstützung noch nicht wirklich brauchte, schickte ich ihn ins Bett. Er ließ sich von mir überzeugen, dass das Sinn macht und kaum lag er war auch schon ein dezentes Schnarchen zu hören, über das ich mich mit Denise herrlich amüsiert habe.
Irgendwann wurden die Wehen in der Wanne dann doch etwas schwächer, in den Pausen war ich jeweils kurz vorm Einschlafen, also wieder raus und lieber noch mal draußen arbeiten. Für Gerald war es mit dem Schlafen damit rum. Gar nicht so einfach aus der Wanne rauszukommen.
Noch einmal untersucht, leider kaum eine Veränderung, Muttermund wirkt etwas verkrampft, obwohl ich selber, wie Denise mir bestätigt, eigentlich ganz locker bin. Ich bekomme also etwas homöopathisches zum Lutschen, das den Muttermund lockern soll.
Keine Ahnung wann genau es heftiger wurde. Aus dem Tönen wurde ein Schreien, die Wehen wurden scheinbar unerträglich. Dabei hatte ich dann im Hinterkopf, dass sich in den letzten Stunden noch nicht wirklich viel getan hatte. Irgendwas war da verkehrt, das sollte doch viel schneller gehen, hatte ich zumindest gedacht ;-)
Wieder auf den Ball und in den Wehen aufstehen. Wobei es immer schwierig war den richtigen Zeitpunkt zum Aufstehen nicht zu verpassen, war die Wehe schon richtig da war es nämlich zu spät und es zerriss mich auf dem Ball. Dann doch mal auf’s Bett gelegt, weil ich langsam nicht mehr konnte. So konnte ich mich in den Pausen wenigstens etwas ausruhen. Aber jeder Positionswechsel war einfach nur höllisch, weil er direkt die nächste Wehe auslöste. Gerald gab mir bei jeder Wehe im Lendenwirbelbereich mit der Hand Gegendruck, eine Wohltat! Ich wartete bei jeder Wehe darauf, dass endlich die Fruchtblase platzen würde, aber nichts tat sich. Überhaupt hatte ich Angst, dass sich nun gar nichts tut. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich nun untersucht werden wollte. Was wenn wieder rauskam, dass sich nichts verändert hat, nachher bremst mich das nur noch mehr aus? Andererseits konnte es ja auch sein, dass es nun ordentlich voran gegangen war, das hätte mich dann wieder bestärkt. Also doch noch mal schauen lassen, ok jetzt sind es so 6-7 cm. Mir war das immer noch zu wenig, aber immerhin, es tat sich was und das war das Wichtigste.

Katrin schaute dann auch mal nach uns, oben ging es auch nicht recht voran, obwohl es zunächst hieß es würde bei ihnen schneller gehen, sie wäre schon komplett eröffnet. Irgendwann war auch Monika, bei der ich für Montag den nächsten Vorsorge-Termin gehabt hätte, mal zwischendurch aufgetaucht. Das muss aber früher gewesen sein, denn da konnte ich sie noch angrinsen und um Streichung des Termins bitten *g*
Ich versuchte es noch mal mit der Wanne. Probierte da auch verschiedene Positionen aus. Im Knien ging leider gar nicht, das machten meine Beine nicht mit. Auf dem Rücken liegend war nicht mehr drin, weil mir dann keiner hätte Gegendruck im Rücken geben können. Also legte ich mich irgendwie auf die Seite. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich in der Wanne blieb. Überhaupt haben wir selten auf die Uhr geschaut, daher kann ich keine Zeiten nennen. Irgendwann wurde klar, dass die Wehen so nicht ok waren, das Baby donnerte wohl ordentlich auf mein Schambein, die Position war also nicht günstig, denn schließlich sollte es ja am Schambein vorbei. Also wieder raus aus der Wanne, doch noch mal auf das Bett. Denise nahm in den Wehen mein eines Bein und versuchte mir etwas Gegendruck zu geben. Die Wehen immer noch unerträglich, aber zumindest wieder in der richtigen Richtung und nicht mehr vorne am Schambein.
Dann kam Katrin, das Kind war oben nun endlich da und sie konnte sich mit um uns kümmern. Sie hat dann erst einmal meine Atmung umgestellt, weil sie meinte das Schreien täte mir nicht gut. Das Gefühl hatte ich auch schon gehabt, aber die eher sanften Vorschläge von Denise es doch mal mit der Pferdeatmung zu probieren, hatten bei mir nicht viel bewirkt. Schreien war irgendwie einfacher, auch wenn ich das Gefühl hatte dadurch nur noch mehr Druck aufzubauen. Katrin hat mich dann in ihrer resoluten Art sanft quasi gezwungen es wirklich anders zu machen und hat mich ganz prima dabei unterstützt.
Sie hat mich dann auch noch einmal untersucht, immerhin 8 cm waren es dann jetzt doch schon. Eigentlich ja schon gut weit, aber eben doch viel weniger als ich mir erhofft hatte, bzw. wenn es in diesem Tempo weitergeht.... Ich war mir einfach nicht sicher das noch lange genug durchzuhalten. Es war ja jetzt schon Mittag. Ich wollte mich im Grunde schon auf dem Heimweg befinden ;-)

Da das Köpfchen immer noch nicht die richtige Position im Becken hatte, scheuchte Katrin mich dann vom Bett hoch, ich sollte mich hinstellen *schock* Keine Ahnung, woher ich die Kraft nehmen sollte. Schon der Weg vom Bett zum an der Decke befestigen Tragetuch war eine Tortur. Positionswechsel waren nicht mehr wirklich lustig. Aber irgendwie bin ich doch dahin gekommen, stellte auf dem Weg fest, dass scheinbar der Schleimpropf abging. Zumindest hatte ich auf einmal ganz viel Schleim untenrum und fand das Gefühl alles andere als angenehm. Jetzt hing ich also in den Wehen am Tragetuch, versuchte irgendwie mit dem Becken zu kreisen, schwankte hin und her und schnaubte wie ein Pferd. Ich bekam von Katrin noch ein paar Globuli, die dem Kind helfen sollten den richtigen Weg in’s Becken zu finden. In den Pausen saß ich auf dem Ball und jammerte, dass ich das so nicht mehr packe. Die Alternative war mir einen Wehehemmer zu geben und die Fahrt ins Krankenhaus anzutreten. Für mich hieße es einen Traum aufzugeben, noch dazu kam, dass meine Wunschklinik für den Notfall, die Filderklinik, eine zu weite Fahrt bedeutet hätte. Den Weg hätte ich nicht überstanden, da war ich mir sicher. Und in jeder anderen Klinik wäre mir das Risiko mit einem Kaiserschnitt zu enden einfach zu hoch gewesen. Viel Kraft mich gegen irgendetwas zu wehren hatte ich ja auch nicht mehr.
Ich weiß nicht wie viele Wehen das so ging, am Tuch hängen und irgendwie den irrsinnigen Schmerz aushalten und dann auf den Ball sinken und mit mir kämpfen, ob ich es noch aushalte oder ob es doch alles keinen Sinn hat. Gerald überließ die Entscheidung natürlich mir, aber er machte eher den Eindruck, dass wir es doch im Geburtshaus schaffen würden. Das überraschte mich ziemlich, hatte ich doch eher erwartet er würde mich dazu drängen diesen Schmerz so nicht mehr hinzunehmen. Ich fand es toll, dass er es mir zutraute, das durchzustehen.

Ich war kurz davor aufzugeben, Katrin wollte gerade noch einmal nach oben gehen, da gab es in einer Wehe ein kurzes „platsch“ und ich hatte das Gefühl mir würde auf einmal alles reißen. Die Fruchtblase war geplatzt! Und auf einmal konnte ich nichts anderes mehr als zu pressen. Katrin machte auf dem Absatz kehrt, zog noch schnell ein paar im Vorraum bereitstehende Kisten heran und ich schrie nur, dass es so nicht geht, ich würde zerreißen, müsste unbedingt auf den Hocker runter. Irgendwie schaffte ich es dann auch mit Geralds Hilfe mich hinzusetzen, er bekam noch schnell einen Stuhl gereicht um mich von hinten stützen zu können und dann konnte ich nur noch pressen. Sofort meinte Denise, sie würde schon den Kopf sehen, ganz viele dunkle Haare (das kam mir bekannt vor *g* ) und ich fasste direkt einmal hin: ganz weich und glitschig! Gut dass ich direkt gefühlt habe, viel Zeit blieb nämlich nicht mehr. So richtig konnte ich den Ablauf von Wehe und Wehenpause nicht spüren. Also presste ich vorsichtig wie ich eben konnte und schwupp war auch schon der Kopf da. Die Schultern und der Körper gingen dann deutlich etwas schwerer, aber alles in allem hat das Ganze kaum fünf Minuten gedauert. Ich war völlig überrollt. Eben noch war ich drauf und dran mit in’s KH fahren zu lassen und auf einmal war unser Baby da.
Und da lag unser Baby in einer riesigen Lache Fruchtwasser (es waren wohl noch gut zwei Liter, die tatsächlich erst nach dem Baby in einem großen Schwall herauskamen, denn beim Platzen der Blase hatte der Kopf sofort alles abgedichtet). Ich bat Gerald ganz schnell meine Brille zu holen, damit ich etwas sehen kann, die hatte ich wegen der ätzenden Schwitzerei irgendwann abgelegt, was ich sonst NIE tue. Und als ich die Brille aufhatte sah ich mir mein Baby an. Im ersten Moment glaubte ich einen Penis und Hoden zu sehen und sagte schon freudig „wieder ein Junge“, doch auf den zweiten Blick waren es tatsächlich doch Schamlippen was ich da sah. Wir hatten ein Mädchen! Unglaublich! Es war 12.40 Uhr.

Ich nahm unser Baby hoch und wir wankten irgendwie rüber auf das Bett um uns hinzulegen. Ein schönes Gefühl sein Baby auf dem Arm zu haben und noch durch die Nabelschnur miteinander verbunden zu sein. Immer noch dieses unglaubliche Gefühl sie nun tatsächlich im Arm zu halten, wo ich doch fünf Minuten vorher noch aufgeben wollte. Das ist es auch, was mir von dieser Geburt wohl für immer am deutlichsten in Erinnerung bleiben wird. Wie auch schon bei Mircos Geburt war ein kleines Wunder geschehen!

Es dauerte dann eine ganze Weile bis ich auch die Plazenta gebären konnte, die Wehen waren noch einmal ziemlich heftig und ich meinte nur, dass ich dachte den Teil nun hinter mir zu haben. Aber nachdem die Nabelschnur auspulsiert war und Gerald sie durchgeschnitten hatte, kam dann auch endlich die Plazenta und die starken Wehen waren vorbei. Endlich ließ auch das entsetzliche Brennen nach, die Nabelschnur hat mich wohl in der Scheide sehr gereizt und ich war sicher, dass es wieder nicht ohne Verletzungen abgegangen war. Als Katrin dann nachsah waren wir alle reichlich erstaunt: der Damm war heil, kein Riss in der Scheide und nur eine klitzekleine Abschürfung an einer Schamlippe, aber das blutete nicht einmal. Ich konnte es kaum fassen!
Nachdem wir eine ganze Weile zu dritt auf dem Bett gelegen haben, war die Neugierde dann doch groß und wir übergaben unsere Tochter, damit sie vermessen werden konnte, an unsere Hebammen. Sie passte kaum in den Sack der Waage und brachte tatsächlich stolze 4750 g auf die Waage. Dagegen war Mirco mit seinen 4170 g ja ein richtiges Fliegengewicht. Kein Wunder, dass der Körper so schwer rauszupressen war *g*
Nachdem Jolanda dann noch eine Weile auf meinem Bauch kuscheln durfte habe ich sie gestillt. Das klappt wirklich prima, sie hat problemlos die Warze genommen und ordentlich gesaugt. :-) Gerald hat seine Mutter angerufen, ich meiner Mutter, die gerade in Dänemark war, eine SMS geschickt. Ich habe Jolanda dann an ihren Papa übergeben, der sie auch mal auf der nackten Brust haben sollte und bin duschen gegangen. Natürlich war ich noch etwas wackelig auf den Beinen, aber trotzdem klappte das schon ganz gut.
Dann blieb nur noch unsere Tochter anzuziehen, und unseren Kram zu packen. Da wir Handtücher und Bettwäsche selber mitbringen mussten, hatten wir einen riesigen Sack voll dreckiger Wäsche zusammen zu räumen. Bzw. Gerald hatte zu räumen ;-) Jolanda ging es prächtig, ich war auch soweit fit, Blutdruck lag tatsächlich bei satten 120/80 *staun* und so sind wir 2,5 Stunden nach der Geburt nach Hause gefahren.

Direkt nach der Geburt habe ich auf die Frage wie es war mit „ein Höllenritt“ geantwortet. Jetzt ist über eine Woche vergangen, ich hatte bereits Schwierigkeiten die Einzelheiten zusammen zu bekommen und kann mich nur noch vom Kopf her an das Gefühl der Schmerzen und das damit verbundene Gefühl des Überfordertseins erinnern. Gebt mir noch zwei Wochen, dann werde ich behaupten, es sei eine tolle Geburt gewesen, einfach weil nur noch das unendlich gute Gefühl da ist, es geschafft zu haben. ;-)

Kommentare

  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mädel das habt ihr klasse gemacht.

    Wie hat Gerald denn das ganze empfunden?

    hach so ne Geburt wünsch ich mir irgendwann auch mal...
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schöööön!

    Oh Mann, ich sitze hier, schlürfe meinen Himbeerblättertee und beneide dich um dein Durchhaltevermögen!

    Das ist wirklich ein bemerkenswerter Bericht. Wie schön, dass für dich alles so gut gelaufen ist.


    Und nochmal: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! :bounce02:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Über Gerald habe ich mich echt gewundert. Als ich zu Beginn der Schwangerschaft sofort sagte, dass ich in jedem Fall ins Geburtshaus will, hat er erst einmal gezögert. Er meinte, dass die Schmerzen bei Mircos Geburt ja doch ganz schön heftig gewesen wäre und das mit der PDA doch ne feine Sache sei. Er hatte das also offenbar schon als ziemlich anstrengend und schmerzhaft in Erinnerung. Aber nach einigen Gesprächen war er dann auch wieder vom Geburtshaus überzeugt und das ich das so schaffe.

    Tja und Jolandas Geburt war nun wirklich weitaus schmerzhafter, da waren die paar Wehen die ich bei Mirco ohne PDA durchgestanden habe wirklich ein Klacks. Ich habe echt ganz Stuttgart zusammen geschrien, geheult und geklagt, dass ich das nicht mehr packe und dass das aufhören soll. Und trotzdem hatte er nicht wirklich den Drang ins Krankenhaus zu wechseln, sondern hat immer gedacht ich packe das. :shock: Ich muss da mit ihm auch nochmal drüber reden, aber er hatte da vollstes Vertrauen in mich und daher war es wohl auch nicht so schlimm mich so zu sehen.
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mensch was für eine Geburt!

    Wie lange hattest Du denn dann so spürbare Wehen mit allem drum und dran bis zur Geburt?
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    herzlichen glueckwunsch!!!
    so wie du das beschrieben hast, als die wehen anfingen, das kann ich voll unterschreiben. die aufregeung, aber andererseits entspannung, so habe ich das auch empfunden.
    vor allem dieses: es geht los- endlich!!! ;-)
    wahnsinn, was du fuer ein durchhaltevermoegen hast. aber du siehst ja- es hat sich gelohnt, und dafuer durftest du deine suesse gleich mit nahc hause nehmen, und entspannt ins neue familienleben starten.
    ganz toll! :grin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Glückwunsch, Eowyn!

    Der Bericht klingt toll und ihr könnt stolz auf euch sein. Ich wünsche euch viel Kraft, Geduld und Liebe für eure beiden "Riesenbabys" :knutsch01:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :fun52: ...gut gemacht!
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das habt ihr Spitze gemacht! :grin:

    Nochmal alles Liebe von mir. Was sagt denn Mirco zu seinem kleinen Schwesterchen?
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Suuuper :bounce02:

    Das war ja ein äusserst realistischer Bericht, finde ich. Du hast echt einen tollen Mann :fun47: der genau weiss, wie wichtig dir eine Geburt im Geburtshaus ist. Das tolle ist daran ist ja, dass du nun nicht spekulieren musst, ob dieses oder jenes hätte anders laufen sollen können müssen... Es war schon die beste Lösung dortzubleiben ;-)
  • enkausticaenkaustica

    1,202

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jolanda - was für ein schöner Name. Was bedeutet er denn.
    Viel Glück Euch vieren.
  • pebblespebbles

    1,660

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Glückwunsch - und was für ein toller Bericht!
    Alles Gute für euch alle
    Carolin
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nochmal alles Gute von uns! Ich finde es bewundernswert, wie Du das durchgehalten und geschafft hast!

    Alles Liebe wünsche ich Dir und Deiner Familie :fantasy03:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bor Eo, das ist ein total toller Geburtsbericht! Wunderschön geschrieben. Da bekommt man gleich Lust auf eine Geburt- was ja eigentlich irgendwie pervers ist, wo doch von so vielen Schmerzen die Rede ist. Aber es ist wirklich so: es ist ein Wunder! Und wie oft erlebt man das schon :grin:

    An einer Stelle habe ich mich aber auch ziemlich amüsiert, nämlich da, wo du wie ein Pferd schnaubend am Tragetuch hängst.
    Jaja, so habe ich das auch in Erinnerung: irgendwie macht man nicht den würdigsten Eindruck bei einer Geburt ;-) :biggrin:

    Ich frag mich übrigens wie du auf die Idee kommst, keine Kraft mehr gehabt zu haben. Du hast doch immer noch ein bischen mehr ausgehalten und die Kraft gehabt, nicht ins KH zu gehen. Ich finde- und das weißt du auch ;-)- du kannst verdammt stolz auf dich sein!

    Herzlichen Glückwunsch euch Vieren zu einander :fantasy05:
  • KatiB.KatiB.

    798

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huhu Eo,

    erstmal herzlichen Glückwunsch und absolute Hochachtung...
    Ein wundervoller Bericht und eine unglaubliche Kraft und Stärke die du bewiesen hast :-)... Ebenso den Mut und die Überzeugung ins Geburtshaus zu gehen, sich bewußt den Schmerzen zu stellen und "erstmal" auf PDA und ähnliches zu verzichten...
    Super, dass du es weiter durchgezogen hast, ich hoffe ich denke an dich wenn ich nochmal eine Geburt habe und lasse mich dadurch motivieren.... Hut ab! :)
    So wünsche ich mir meine nächste Geburt auch!
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Moniflori schrieb:
    Wie lange hattest Du denn dann so spürbare Wehen mit allem drum und dran bis zur Geburt?
    Also die richtigen Geburtswehen gingen nachts um drei Uhr los. Wann genau es dann extrem wurde kann ich gar nicht sagen, irgendwann morgens im Geburtshaus, vielleicht so gegen 8.00 Uhr, keine Ahnung. Da hängen keine großen Uhren an den Wänden wie im Kreißsaal vom Krankenhaus ;-) Und geboren wurde Jolanda dann um 12.40 Uhr.

    Ich habe gestern auch noch einmal mit meinem Mann gesprochen und wir sind uns einige, dass wir (falls es noch eine Nr. 3 geben sollte) wieder ins Geburtshaus gehen würden. Ich hatte ja schonmal eine Hausgeburt ins Auge gefasst, aber das ist für mich dann jetzt doch vom Tisch. Da würde mir ja der ganze Ort zuhören und außerdem müssten wir dafür eine große Wanne haben ;-)


    Was ich in meinem Bericht gar nicht erwähnt habe, ist, dass es Jolanda die ganze Zeit über prächtig ging. Ich habe zwar kein CTG bekommen (das machen die grundsätzlich nicht) aber es wurde natürlich sehr regelmäßig nach den Herztönen geschaut. Und die waren zu jeder Zeit, egal wie ich mich gequält habe, immer blendend. Jolanda war auch nach der Geburt richtig fit und wach, nicht mal geschrien hat sie, nur etwas gemaunzt, so dass man sie wenigstens mal gehört hat.
  • wudwudwudwud

    2,744

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :bounce02: Auch von uns nochmal alles Liebe und Gute zur Geburt der Tochter. :bounce02:
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auch von mir die herzlichsten Glückwünsche zur kleinen Tochter.
    Ich wünsche dir und deiner Familiealles Gute.


    Lieber Gruß
    Caro
  • Chipsy72Chipsy72

    462

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auch von mir an dieser Stelle:

    Herzlichen Glückwunsch!!!

    Super, was Ihr da geleistet habt und ein wunderschöner Geburtsbericht. Da freue ich mich gleich noch mehr auf die Geburt meines Wurmes!
  • OkaasanOkaasan

    356

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Man das ist mal ein bericht .Alles liebe auch von mir .

    entschuldige habe den bericht erst jetzt gesehn :oops:
  • babygrillbabygrill

    1,633

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Au wei, ich hab ja richtig was versäumt!!! :cool:

    Toller Bericht, vielen herzlichen Glückwunsch und eine tolle Zeit für Euch!!! :bounce02:
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hab den Bericht auch jetzt erst gesehen.
    Ein schöner Bericht, man kann herauslesen, wie du praktisch über Dich hinaus wächst, Bravo!

    Herzlichen Glückwunsch

    Ein ganz schöner Brummer die "kleine"Jolanda (gefällt mir auch sehr der name, gibt es auch ein schönes Lied auf spanisch, von dem Kubaner Pablo Milanes, aber Yolanda geschrieben), man sieht hieran auch, dass auch grosse Babies vaginal geboren werden können. das macht anderen bestimmt Mut.
  • hellahella

    204

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich gratuliere euch von ganzem Herzen.

    Jolanda ist ein sehr schöner Name.

    Liebe Grüße von Hella
  • ElieElie

    237

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebste Eo! :love:

    How wonderful (strahl!!) :applause: :applause: :applause: !

    Und seeeeeehhhhr spannend!
    Und: Das hast Du SUPERGUT gemacht!

    :laola01:
  • FatuFatu

    9

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hallo eowyn,
    auch wenn es schon ein bisschen her ist: herzlichen glückwunsch und alles gute mit eurer jolanda!
    ich werde auch - wenn nix dazwischenkommt - im geburtshaus in stuttgart entbinden und habe jetzt noch 6 wochen bis zum termin.
    bin schon sehr neugierig! die einzige sorge, die ich habe, ist dass uns jemand zuvorkommt und wir die angenehmen räume unten nicht benutzen können. aber ich vertrau mal auf mein glück :grin:
    viele grüße fatu
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hey, das ist ja klasse. Die Wahrscheinlichkeit, dass am gleichen Tag noch eine Geburt ist, ist ja eher gering. Ich glaube die haben pro Monat nur maximal 6-8 Geburten dort. Also dürfte es recht selten vorkommen, dass sie eine Doppelbelegung haben.
    Ich wünsch dir alles Gute! Und du erinnerst mich daran, dass ich mal anrufen muss um einen Termin für das Nachgespräch auszumachen. *Notiz mach*
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