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Schwangerschaftsvorsorge durch die Hebamme
von Petra Fleckenstein
Frauen, die ein Baby erwarten, gehen regelmäßig zur Schwangerschaftsvorsorge, dies ist heutzutage selbstverständlich geworden. Was viele jedoch nicht wissen: Diese Untersuchungen müssen nicht in einer Gynäkologenpraxis vorgenommen werden. Auch Hebammen sind für die Schwangerschaftsvorsorge zugelassen - mit Ausnahme des Ultraschalls. Die Schwangere hat also die Möglichkeit, die Vorsorgeuntersuchungen zwischen Hebamme und Arzt bzw. Ärztin aufzuteilen. Doch, was zunächst ganz unkompliziert klingt, birgt in Wahrheit einige Tücken. Denn nicht immer sind die behandelnden Gynäkologen damit einverstanden, dass ihre Patientin nur zum Ultraschall in ihre Praxis kommt. Schwangere geraten dann oft, ohne es vorher zu ahnen, in einen Kompetenzstreit zwischen Hebammen und Ärzten. Was aber sind die Argumente in diesem Streit? Was spricht eigentlich dafür oder dagegen, die Vorsorge bei der Hebamme oder bei der Ärztin machen zu lassen?
Hebammen als Nicht-Mediziner haben nach ihrem Selbstbild einen anderen Blick auf eine schwangere Frau und eine Schwangerschaft. Schwanger zu sein ist für sie ein ganz natürlicher physiologischer Prozess, der bei normalem Verlauf nichts mit Krankheit zu tun hat. Weniger als auf die möglichen Risiken konzentrieren sie den Blick auf die Schwangere und was sie in diesem sensiblen Prozess der Veränderung an Zuwendung und Hilfe braucht. Auf einer Delegiertentagung haben die Hebammen eine Erklärung verabschiedet, nach der Vorsorge das Ziel hat, die Kompetenz der Frau zu stärken und ihre Eigenverantwortlichkeit zu fördern. Nur bei regelwidrigen Schwangerschaftsverläufen sollen nach Ansicht der Hebammen die Frauen in die Hand von Medizinern überwiesen werden. Ansonsten sei dies eher wenig förderlich, da die an den Risiken orientierte medizinische Herangehensweise zu einer Überversorgung und zu ständiger Verunsicherung auch der ganz gesunden Schwangeren führe.
Kritik üben die Hebammen daran, dass die steigende Zahl der pränataldiagnostischen Untersuchungen während der Schwangerschaft keineswegs zu mehr Sicherheit der Schwangeren führe, sondern im Gegenteil wiederum neue Schwierigkeiten und Risiken mit sich bringe. Sie fordern dazu auf, die Schwangerschaft wieder mehr als Zeit der guten Hoffnung zu sehen und sie nicht immer mehr zur Zeit der Angst werden zu lassen.
Wie auch Gynäkologen führen Hebammen die nach den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehenen Untersuchungen - zunächst alle vier Wochen, später in kürzeren Abständen - durch. Dazu gehören unter anderem Gewichtskontrolle, Blutdruckmessung, Urinuntersuchung, Kontrolle des Standes der Gebärmutter, der Lage des Kindes, der kindlichen Herztöne und die allgemeine Beratung der Schwangeren. Anders ist jedoch bei der Hebamme, dass sie weniger oder anderes technisches Gerät benutzt, mehr ihre Hände, Augen und Ohren einsetzt und auch die Schwangere anleitet, dies zu tun.
Um beispielsweise die Lage des Kindes oder mögliche Wehen zu erkennen, tastet sie mit ihren Händen den Bauch ab. Kindliche Herztöne werden zwar manchmal - je nach Ausstattung der Hebammenpraxis - auch mit dem CTG gemessen, häufig aber ausschließlich mit dem Pinard'schen Hörrohr und/oder dem Dopton (ein kleines Handgerät, mit dem man die Herztöne des Babys hörbar machen kann). Denn Hebammen sehen Schwangerschaft als eine Zeit des In-sich-Fühlens und In-sich-Hörens. Auf diese Art und Weise wird ihrer Ansicht nach ein intensiverer Kontakt zum Baby im Bauch aufgebaut als durch den Blick von außen, wie er durch das Ultraschallgerät möglich wird.
Weiteres Unterscheidungsmerkmal: Der Faktor Zeit. Die freiberufliche Hebamme Gabriele Hesse umschreibt dies so: "Bei uns gibt es keine Wartezeit und ich kann mir viel mehr Zeit nehmen, um im Gespräch auf die Fragen der Schwangeren einzugehen. Auch Hausbesuche zur Schwangerenvorsorge sind möglich."
er Bund Deutscher Hebammen schrieb in einer Pressenotiz: "Lässt eine werdende Mutter die Vorsorgeuntersuchungen bei einer Hebamme ausführen, geht aber für die Ultraschalluntersuchung zum Gynäkologen, so kann dieser nicht die Quartalspauschale für die gesamte Vorsorge in Anspruch nehmen, sondern kann nur die Einzelposition Ultraschall abrechnen. Diese Entwicklung ist manchen Frauenärzten ein Dorn im Auge." Also einfach alles eine Frage des Geldes?
Richtig ist, so die Kassenärztliche Bundesvereinigung, dass Gynäkologen pro Quartal (drei Monate) für die Untersuchungen der Schwangerschaftsvorsorge inklusive Ultraschall eine Pauschale abrechnen können, die je nach Region ungefähr bei 74 EUR liegt. Führen sie nur den Ultraschall durch, können sie dafür der Krankenkasse ungefähr 16 EUR in Rechnung stellen. Zum Vergleich: Eine Hebamme kann laut Hebammenhilfe-Gebührenordnung für eine Vorsorgeuntersuchung alle vier Wochen 21,80 EUR abrechnen. Dazu erhält sie 5,45 für eine eventuelle telefonische Beratung der Schwangeren sowie eine zusätzliche Pauschale für die Entnahme von Körpermaterial (z.B. Blutabnahme) in Höhe von 5,45 EUR.
Doch Geld ist nur ein Aspekt, betont die Kölner Gynäkologin Brigitte Steinfort-Görner. Die erfahrene Fachärztin macht keinen Hehl daraus, dass sie Hebammenvorsorge kritisch sieht: "Werden die Schwangeren immer nur dann zu uns Ärzten geschickt, wenn bereits Komplikationen da sind, haben wir wieder den Schwarzen Peter. Denn geht dann etwas schief, gibt man uns die Schuld." Die Ärztin befürchtet, dass im Rahmen der Hebammenvorsorge Komplikationen zu spät erkannt werden könnten und dass dann - zum Zeitpunkt der Überweisung zur Gynäkologin - das Kind sprichwörtlich bereits in den Brunnen gefallen ist. Steinfort-Görner: "Schleichende Prozesse, zum Beispiel durch Plazentainsuffizienz, werden dann möglicherweise nicht erkannt." Der Argumentation von Hebammen, eine Schwangerschaft sei keine Krankheit, setzt die Gynäkologin entgegen: "Es ist richtig, dass 96 Prozent der Kinder gesund und unbehelligt auf die Welt kämen, auch ohne jegliche Diagnostik während der Schwangerschaft. Aber der Grund, warum man die ärztliche Schwangerenvorsorge eingeführt hat, ist doch der, dass man die vier Prozent, bei denen es nicht gut gehen würde, herausfischen und entsprechend versorgen will."
Steinfort-Görner plädiert für eine klare Arbeitsteilung zwischen Gynäkologen und Hebammen, die nach ihrer Vorstellung so aussehen könnte: "Die Hebamme sollte die Schwangere von der 30.Woche an sehen und die Geburtsvorbereitung durchführen." Damit will die Gynäkologin Hebammen jedoch nicht grundsätzlich Kompetenz in Sachen Vorsorge absprechen: "Natürlich gibt es sowohl unter Ärzten als auch unter Hebammen gute und weniger gute."
ede Schwangere hat die Möglichkeit zu entscheiden - und damit auch die Qual der Wahl -, ob sie die Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen in Anspruch nimmt oder sich während ihrer Schwangerschaft einer Hebamme anvertraut. "Eine Schwangere soll die Art der Vorsorge, des Geburtsorts und der Geburt wählen, die zu ihrem Menschsein passt", so Dr. Edith Wolber vom Bund Deutscher Hebammen. "Wenn sie sehr viele kontrollierende Anteile hat und ein größeres Vertrauen in Maschinen und Technik als in Menschen, dann braucht sie eine technisierte, medikalisierte Schwangerschaft und Geburt, alles andere würde sie panisch sein lassen." Und die Hebamme Gabriele Hesse: "Manche Frauen haben die Einstellung, je mehr gemacht wird, desto besser. Diese Frauen sind wohl besser beim Arzt aufgehoben." Ein weiteres Argument zur Entscheidungshilfe bringt die Gynäkologin ins Gespräch. Brigitte Steinfort-Görner: "Frauen, die zur Hebammenvorsorge gehen, sind oft stärker bereit, Krankheit und Behinderung als Teil des Menschseins zu akzeptieren."
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Kommentare
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Na, dass ist ja mal ne tolle Aussage! :roll:
Hört sich an wie: Wenn dich eine Hebamme in der SS betreut, ist die Wahrscheinlichkeit höher ein behindertes Kind zu bekommen.
Ich dachte zB. dass man den US am Ende der SS wegen Plazentainsuffiziens macht.
Ja, Ärzte sind doch für Krankheiten und Komplikationen da, oder nicht.
Ausserdem sind es doch meistens diese, die aus allem ein Problem machen. Sowie mein unnötiger KS zB. :flaming01:
Welche sind denn diese 4% Komplikationen in der SS/bzw. Geburt?
Sind bestimmt Komplikationen, die man nicht so einfach "beheben" kann.
Als die Vorsorge nur von Ärzten vorgenommen wurde, lag dieser Wert doch genauso, oder?
Da kann man noch viel mehr zu schreiben. Gehört dass nicht eher unter Heisse themen?
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Dann hab ich sie gefragt, ob sie ihr kind schon gespürt hätte. Sie meinte, "ja, aber was hat das damit zu tun?" Ich sagte ihr, dass mir die Tritte meines kindes VIEL mehr Sicherheit und Vorfreude vermittelt haben, als es solche "Knochenaufnahmen" jemals könnten. Daraufhin meinte sie: "Darum geht es ihr nicht, sie wollten ja nur schaun, was es wird und wem es ähnelt" :shock:
Leute, ich glaub DAZU muss ich wirklich nichts sagen...
Wenn Sie wenigstens den "Gesundheitscheck-Aspekt" gebracht hätte, dann währe da noch ein Funken Verständnis vorhanden gewesen, aber reine "Schaulust", damit man Omi beeindrucken kann oder was???
Als ich ihr sagte, dass ich gehört habe (muss an der Stelle sagen, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob es tatsächlich stimmt!), dass der Ultraschall bis zu 100 DZB erzeugen soll, und das so laut ist für das Kind, wie ein vorbeifahrender Zug, hat sie das allerdings etwas schockiert geschaut.
Eine andere Bekannte, die allerdings noch nicht schwanger ist und auch noch keine Kinder hatte, meinte zu dem Thema: "Ich würde auf JEDEN Fall einen Ultraschall machen lassen, was ist denn wenn das Kind krank ist" Ich sagte dann: "Ja, was ist dann? Dann tötest du es oder was???"
"Ja sicher, das Kind hätte doch kein schönes Leben" - ich sagte darauf etwas beleidigt: "Bei DIR hat wahrscheinlich KEIN Kind ein schönes Leben, bei der Einstellung. Wenn es kein Mädchen mit Modeltraummaßen und nem IQ von 140 ist wirst du es wahrscheinlich zur Adoption freigeben"
(wir haben uns mittlerweile wieder versöhnt, aber das hat mich mal kurz auf 180 gebracht)
Für mich steht fest: die nächste SS läuft nur über die Hebamme. Das hat aber für mich den vorderhaltigen Grund, dass sie sich sehr viel mehr Zeit nimmt, mehr auf meine Ängste, Freuden und Probleme eingeht und etwas mehr Praxis mit Kindern/Geburt etc. hat, als ein FA!
Außerdem habe ich Vertrauen in meinen Körper und weiß, dass ich ein gesundes Kind gebähren kann (das hab ich mit meinem 5-kilo-Kind ja schon deutlich bewiesen ) Und sollte ja etwas sein, stimme ich dem Autoren des Artikels, bzw. dem Zitierten Arzt zu: JA, ich werde es genauso lieben, wie Mika! Denn es ist in Liebe, mit Liebe entstanden und so soll es auch empfangen und gehütet werden - mit Liebe!
Meine Meinung zu dem Thema!
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Ich würde grundsätzlich nie die Vorsorgeuntersuchung von einer Hebamme machen lassen. Ist sicherlich kein Wunder bei mir, da ich mich ja immer noch frage, wozu ich eigentlich eine eigene Hebamme brauche, da ja im Krankenhaus eh welche angestellt sind. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Grüßlies
Sandra
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Udn mit den zus#tzlichen Risiken der Prenataldiagnostik hast du dich beschäftigt?
auch damit was sie kann und was nicht..z.B damit dsa man nur die allerwenigsten BEhinderungen damit sehen kann? Du weißt das selbst Ultraschall nicht ungefährlich ist?
hast du heir mal die BEiträge zur Pränataldiagnostik gelesen?
zur HEbammen:;
Dei nGyn hat auch Samstag abend um 10 Urh ZEit für dich?
Er macht Akkupunktur?
Kennt sich mit Homöophatie aus?
Macht jeden TAg bei dir und dem Kind NAchsorge nach der GEburt bei dir zu HAuse?
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Warum wieso ich in verschiedenen Foren unterwegs bin, muss ich sicher nicht Dir erklären, oder gar vor Dir rechtfertigen.
Mit der Pränataldiagnostik habe ich mich schon vor der SS beschäftigt, mit den Risiken und auch den Grenzen der Pränataldiagnostik. Meine Haltung dazu ist klar, wer es in Anspruch nehmen will, soll es tun, wer lieber darauf verzichtet, soll eben darauf verzichten. Ich finde beides nicht verwerflich.
Nun, die Praxis meines Gynäkologen hat nicht am WE geöffnet, warum sollte ich auch samstags unbedingt einen Termin brauchen? Sollte ich das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, würde ich sowieso ins nächste Krankenhaus fahren. Was Homöopathie und Akkupunktur betrifft muss ich sagen, kennt sich mein Gyn tatsächlich damit aus.
Grüßle
Sandra
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Das ist nur begrenzt gelungen, denn sie hat sich seit mehr als 20 Jahren kaum verändert. Es gibt in keinem Land mit guter medizinischer Versorgung, mehr Untersuchungen als in D. Trotzdem sind die Vergleichszahlen nicht besser. Das läßt den Schluss zu, das man auf viele Dinge eben keinen Einfluss hat, auch wenn man noch so viel guckt.
Die Anzahl der Ultraschalle in der SS haben nur wenig mit Früherkennung zu tun. Man kann Störungen mit den drei vorgesehenen erkennen, zumindest wenn sie länger als 1 Minute dauern.
Hebammen sind verpflichtet die Frauen zum Arzt zu schicken, sobal ihnen etwas auffällt.
Deswegen ist das Argument völlig haltlos. Auch mit allen Geräten sieht ein Arzt die Störungen erst wenn sie da sind. Oder können sie hellsehen?
@Alien: hast Du den Artikel ganz gelesen? Auch das was über Frauen gesagt wird, die diese Technik möchten?
Zur Plazentainsuffizienz: Ja die kann man u.U. auf dem Schall sehen, aber welche Konsequenzen hat es? Es wird ja nicht sofort das Kind geholt, sondern beobachtet. Eingegriffen wird erst, wenn das Kind nicht mehr wächst oder die Herztöne auffällig werden. Und das merken auch Hebammen, die eine gute Vorsorge machen.
Und über flüchtige Diagnosen, lese ich hier jeden Tag, auch über Äußerungen, die verunsichern, Ausdrücke die nicht verstanden werden und Angst machen bis hin zu Beleidigungen, und dann muss die "Nichtmedizinerin" (was ja implizieren soll, dass sie keine Ahnung hat), diese überflüssig aufgelösten Frauen wieder auf den Boden stellen. Das ist Hebammenalltag.
Hebammen sind sicher nicht die besseren Menschen, aber durchaus kompetent. Fragt doch mal Euren Arzt, wie lang seine Ausbildung in der Vorsorge war, als er sich niedergelassen hat. Wenn er nicht gerade in einer Schwangerenambulanz war, hat er davon nämlich wenig Ahnung.
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Mein Frauenarzt hat sich auch so einige Reißer geleistet von wegen unverantwortlich usw. er hat jetzt auch eine Hebamme in seiner Praxis, die berät die Frauen nur sozusagen pro forma, aber eigentlich hat er was gegen Hebammen.
Besonders gegen die bei der ich war, weil sie halt Vorsorge macht: und mir kein gesundes Kind garantieren kann (er aber anscheinend schon), wen ich denn dann verklagen wolle, wenn das Kind behindert wäre?? :shock:
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das verstehe ich nicht. Was ist denn mit dem Stillen? Kommt dein Gyn auch, wenn du einen Milchstau hast? Hilft er dir beim Anlegen, oder bei den anderen typischen Wochenbett"problemen"? DAS kann wirklich nur eine Hebamme kompetent! Wenn Frauen bereits Mehrfachmütter und erfahren sind, kann ich mir vorstellen, dass sie diese Hilfe vielleicht nicht MEHR in Anspruch nehmen, aber bei einer "neumami" kann ich diese Einstellung ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. :???:
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Aber ich denke, dass soll jeder für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil möchte die Vorsorge bei der Hebamme nicht missen und werde sie auch weiterhin jeder werdenden Mami empfehlen.
Was ich allerdings als absolutes Muß sehe ist die NAchsorgehebamme. Und das, wie schon geschrieben wurde v.a. bei Erstgebärenden. Allerdings gehe ich davon aus, dass ich auch nach der Geburt von Nr. 2 dankbar für die Unterstützung der Hebamme nach der Geburt sein werde, das Kind ist schließlich nicht geklont und ich stelle mich darauf ein, dass sich ganz andere Fragen und Probleme stellen werden.
Und noch was: ihr könnt mich gerne berichtigen, aber soweit mir bekannt, darf die Hebamme ohne Arzt die Entbindung begleiten, der Arzt ohne die Hebamme jedoch nicht. Warum nur???
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@Mika's mama: Da wären wir ja wieder bei der Nachsorge. Da ich momentan ja eher noch mit der SS beschäftigt bin, und weniger mit der Zeit nach der Geburt, habe ich mir diesbzgl. auch noch nicht so viele Gedanken gemacht. Stillen, Milchstau usw. keine Ahunung, was da auf mich zutreffen wird oder ob es überhaupt zutreffen wird.
Wahrscheinlich muss oder sollte man sich eine Hebamme für die Nachsorge suchen. Keine Ahnung. Ich weiß nur nicht, wie Hebammen reagieren, wenn man sagt, dass man sie nur für die Nachsorge möchte. Ich könnte mir jetzt vorstellen, dass das bei Hebammen auch nicht gerade Begeisterung auslöst, was ich aus deren Sicht auch nachvollziehen könnte.
Grüßlies
Sandra
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Seit damals vergleiche ich den Beruf der Hebamme/FA immer mit dem des Physiotherapeuten/Orthopäden. Ärtzte haben immer nur ihre Maschinen auf die sie sich verlassen, aber Hebammen und Physios vertrauen ihrer Erfahrung und können so einiges mehr entdecken, als Ärtzte. Das, was mein Physio mir zui meinen Rückenschmerzen alles gesagt hat, hat mir noch keiner der vielen Orthopäden sagen können. Wenn man sich Zeit nimmt und durch seine Finger fühlt, kann man doch viel mehr "sehen".
Meine Hebamme hat damals auch mit dem Kind gesprochen und ihm erklärt, was sie macht und dass es keine Angst zu haben braucht. Welcher FA macht das???? Das Kind lernt auch schon früh die Stimme derjenigen kennen, welche es auf die Welt holt. Für mich war das sehr entscheidend. Der erste Kontakt meines Sohnes zu einem Menschen war der, dessen Stimme mein Kind schon oft gehört hat. Welche/r FA hat denn 1-1,5 Std Zeit um sich mit dir zu unterhalten und auch mit dem Partner? Mein Freund war damals sehr froh, seine Ängste mit ihr zu "verarbeiten". Eine Unterhaltung zwischen ihr und ihm ist mir immer noch in Erinnerung, als mein Freund nach Gefahren einer Hausgeburt fragte: Er wollte von ihr die Gefahren einer Hausgeburt wissen. Sie fragte, was er denn für Gefahren meinte/gehört hat. Er zählte so einiges auf. Sie fragte, wo das denn passiert sei und er war ganz erstaunt, dass das ja alles im KH passiert ist. Darauf lächelte sie nur und mein Freund war total beruhigt. Und falls eine Hebamme etwas ungewöhnliches feststellt, schickt sie die Frau eh zu einem FA zur Überprufung.
Also, ich kann das nur empfehlen.
Sylke
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sorry, ich habe das so gelesen, als ob du gar nicht weißt, wofür du überhaupt eine Hebamme brauchst.
sagen wir mal so: Ich wünsche dir, dass du dein Kind anlegst, es sofort die gewünschte Menge trinkt, die Milch läuft und läuft, es NIE zu einem Milchstau oder einer Brustentzündung kommt, von wunden Warzen mal ganz abgesehen ;-) Dass du von vornherein weißt, wie du dein Kind optimal am Wickeltisch versorgst (meine Hebi hat erstmal alle Pflegemittel weg und den Wickelplatz ins Bad verfäumt )
Ich will dir keineswegs Angst machen, ich sags dir ganz ehrlich: ich bin ebenso blauäugig an die ganze Sache rangegangen wie du. Ich dachte, "ja, Kind kommt, Familienidylle, stillen klar, ist doch kein Problem"... leider ist das eine ganz schöne Umstellung. Mein Arzt hat mich auf all das was DANACH kommt in KEINSTER Weise vorbereitet und ich stand auf einmal da und wusste nicht mehr wo unten und wo oben ist.
Ich hoffe, dass du wenigstens den Geburtsvorbereitungskurs in Anspruch nimmst und die dir dort zur Verfügung stehende Zeit nutzt um deine Hebamme gut kennen zu lernen, denn du wirst verdammt froh sein, eine erfahrene Frau an deiner Seite zu haben, wenn "es" soweit ist.
Also ich möchte dich nicht kritisieren, ich will dir damit nur eine gute Alternative zum FA schmackhaft machen - ich wünschte, dass dies bei mir jemand gemacht hätte. :roll:
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Alien hat schon geschrieben, dass sie einen Kurs macht. Im KH, wo sie auch entbindet, und dass sie denkt, dort einige Hebammen schon kennenzulernen. Das wird so sein und von daher ist das doch gut
Ich mache, in Absprache mit meiner Ärztin, die Hälfte der Vorsorge bei einer Hebamme und bin mit ihr sehr zufrieden. Montag war sie bei mir (Sehr praktisch ;-) ) Und die Untersuchung die sie macht, ist umfassender, als die bei meiner Ärztin (ich mag meine Ärztin und vertraue ihr auch). Denn die Ärztin verläßt sich trotzdem mehr auf ihre Maschinen und die körperliche Untersuchung fällt kürzer aus.
ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl, habe kein Problem mit meiner Ärztin (sie arbeitet, weil sie zwei kleine Kinder hat, sowieso nur halbtags und ist wahrscheinlich froh, wenn Routineuntersuchungen in einer normal verlaufenden SS nicht machen muß, denn sie vermittelt mir den Eindruck, dass bei mir alles normal läuft und keine Schwierigkeiten zu erwarten sind. Ich soll auf meinen Körper hören, aber ich sei ja nicht krank, sondern eben schwanger) und wenn etwas ist, habe ich auf jeden Fall eine Ansprechpartnerin bei der ich mich wohl fühle.
@alien:
Ich denke auch, dass du beim Arzt gut aufgehoben bist, es ist eben immer Typ-Sache, was man macht. Wenn es dir damit gut geht, ist es doch super!
Wegen der Nachsorge: du mußt keine Hebamme haben. Ich habe, glaube ich, schon mal geschrieben, dass ich die Nachsorge wichtig fand, denn du hattest die "Hebammen-Frage ja schon mal gestellt, wenn ich mich recht erinnere. Also, wie gesagt, Nachsorge fand ich toll, weil einfach viel kommt, mit dem man sich vorher nicht wirklich auseinandersetzen konnte, weil man es noch nicht wußte.
Es gibt auch Hebammen, die gar keine Vorsorge anbieten, zumindest bin ich in einer Hebammen-Praxis mit drei Hebammen, von denen macht nur eine SS-Vorsorge. Eben, weil die meisten Frauen sowieso nuir zum Arzt gehen.
Von daher mußt du dir zumindest wegen der Nachsorge keine Gedanken machen. Ich denke keine Hebamme findet es komisch, wenn du nur wegen der Nachsorge zu ihr gehst. Allerdings sollte man sich frühzeitig um eine Nachsorge-Hebamme bemühen, denn oft haben die Hebammen volle Terminkalender.
Wenn du dich dafür entscheidest bekommst du eben wirklich Unterstützung in einem Bereich, in dem dir dein Arzt keine geben kann. Meine Frauenärztin schwärmte mir von ihrer Nachsorge-Hebamme vor, besonders von der Bachmassage, die sie von ihr bekam. Und ich fand es gut, dass meine Hebamme (hat sie nicht oft gemacht, aber einmal schon) mir sagte, dass die Rückbildung der Gebärmutter, soweit von außen zu ertasten, sehr gut und schnell ginge.
Sprich doch mal deinen Arzt an, was er zum Thema Nachsorge meint.
Bei meiner Mutter gab es das übrigens auch noch nicht mit der Nachsorge und sie war ganz neidisch!
Boah, das war ja ein Roman!
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Vielleicht würde ich auch anders denken, wenn ich mich bei meinem besser aufgehoben gefühlt hätte. Aber ich will trotzdem beim nächsten Mal diesen Weg gehen, ich denke, das ist eine ganz neue und besondere Erfahrung einfach mal seinem Körper etwas mehr Vertrauen zu schenken.
Aber es ist natürlich jedem seine Sache. Ich denke, der Artikel soll einfach nur die bestehende Alternative zeigen, denn ich glaube, dass viele einfach gar nicht wissen, dass es die überhaupt gibt (so wie ich damals).
Also alles Liebe und Gute für eure SS!
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Danke!
Das stimmt leider, die meisten wissen wirklich viel zu wenig über die verschiedenen Vorsorgemöglichkeiten und das wird durch viele Ärzte wohl unterstützt. Sehr schade!
Ich finde den Artikel sehr gut, aber ich hatte auch schon bei meiner ersten SS (auf Anraten meiner Ärztin) Vorsorgeuntersuchungen durch die Hebamme.
Es müßte einfach ein besseres Miteinander geben, denn die Argumente der Ärzteschaft wegen der Vorsorge sind für mich nicht nachvollziehbar. Jede muß doch gerade bei der SS selbst entscheiden können und dafür braucht frau Informationen, oder?
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Schließlich hat doch ein Arzt studiert und MUSS doch eigentlich VIEL besser bescheid Wissen... :table2:
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Naja bei Kevin wär eine Belehebamme wohl zu spät gekommen, den habe ich 5 NMinuten nach Ankunft im KH in der Aufnahme bekommen. War gerade noch Zeit den Slip auszuziehen.
Aber besonders die Nachsorge hat gefehlt, ich hatte bei beiden Großen eine tierische Brustentzündung und habe brav auf meinen Frauenarzt gehört und Antibiotika geschluckt und aufgehört zu stillen. (Bei Sarah nach 2 Wochen und Kevin 4 Wochen) :sad:
Diesmal war alles entspannter, trotz Schwangerschaftdiabetis. Meine FA hat mich gleich gefragt ob ich mir nicht eine Hebamme suchen wolle und mir auch eine Liste mit Telefonnummern mitgegeben. Ich bin dann auch nur noch zum US zu ihr. Ich habe eint tolle Beleghebamme gefunden und fand auch gerade im Winter gut das sie zu mir nach Hause kam. Auch als Feststand das es ein Kaiserschnitt wird habe ich beschlossen sie mitzunehmen. Und das war auch gut so. Der OP war mir sehr unheimlich und ich hatte tierisch Angst. Sie stand neben mein Mann und konnte mich gut beruhigen.
Besonders die Nachsorge fand ich toll, sie hat schon im KH nach mir gesehen hat mich da als ich anfing Depressionen zu bekommen akupunktiert. Zu Hause hattesie einige gute Tipps zum Stillen, hat Torbis Gelbsucht und meine Narbe im Auge behalten und mir damit viel Sicherheit gegeben.
Lieber Gruß
Caro
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:shock: Was? Ich glaub die hätte ich mit der nabelschnur erwürgt!!!
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Er hatte nur die Bitte das wenn mir etwas komisch vor kommt doch mal eben vorbei zu schauen. Das gleiche hat mir meine Hebi aber auch geraten.
Die Theorie das Frauen die sich für eine Vorsorge rein durch eine Hebamme entscheiden auch eher bereit sind ein behindertes Kind zu akzeptieren kann ich für mich und in meinem Fall blind unterschreiben!
Und auch wenn ich zum FA nur zum Ultraschall gehe muß ich die 10€ Praxisgebühr zahlen :flaming01: sonst komm ich nämlich garnicht dran :twisted:
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*malganzblödfrag* bei der Hebamme muss man das etwa nicht??? :shock:
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na das ist ja mal was ganz Neues, und warum habe ICH dann immer zehn Euro brav bezahlt???? Ich glaub ich spinn langsam!!! :flaming01:
(sorry, meine Wut richtet sich jetzt nicht gegen dich!!!) Hat der dann immer schön in die eigene Tasche gewirtschaftet????
Weißt du zufällig grad, wo ich sowas nachlesen kann???
235
Tja, die Ärzte rechnen immer mal gern mehr ab als sie eigentlich gemacht haben :flaming01:
Es würde hier in Bhv eigentlich bei jedem Arzt die PG erhoben werden! Sie kennt jedenfalls keine Frau die ohne "davon" gekommen ist.
Ich finde das jedenfalls eine Sauerei und war schon am überlegen nicht mal bei der KK nachzufragen!
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du weißt du was das mach ich morgen. Mir platzt gleich der Allerwerteste!! Bin hier voll am Kochen! Ich ruf morgen mal an bei der KH und frag nach!
Geb Euch dann Bescheid.
lg
bianca
235
dann warte ich mal auf Dein Ergebnis und überleg dann weiter was ich dann unternehme.
25,096
628
Ich werde das jedenfalls bei meinem nächsten Besuch auch ansprechen und wenn ich dann auch diese Antwort bekomme - na da - da freu ich mich jetzt schon drauf.
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aaalso, hab grade meine Versicherung angerufen. Es ist in der Tat so. Nur wenn der Arzt über die eigentliche SSV hinaus berät oder behandelt (was bei mir wirklich nicht der Fall war) darf er die 10 Euro berechnen.
Klar, dem Heini von der Versicherung wars egal, weil im Endeffekt bekommen ja DIE das Geld. Ich denke, dass ich mich jetzt auf nix einlass wegen 30 euro oder 40, egal. Beim Nächsten Mal weiß ich Bescheid! Werde aber jetzt gleich alle schwangeren Freundinnen anrufen und Aufklärungsarbeit leisten
Wünsch euch was... und wie immer! Was wäre ich ohne euch :knutsch01:
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@mika´s mama
Hab bei meiner das Gleiche zu hören bekommen! Die meinten nur ich könne doch froh sein das der Arzt eben auch mal eine Untersuchung mehr macht, sei ja nur zur Sicherheit des Kindes
und jetzt der Hammer:
Außerdem nehmen sie ja auch noch eine Hebamme in Anspruch, haben sie sich mal überlegt was das alles kostet? :fies101:
boah da wär ich beinahe explodiert!
Aber nun gut, nicht weiter aufregen, sonst darf ich wieder meine wehen zähmen ;-)
38,644
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Auch steht da drin, dass sowohl FA, Hebammen und Krankenkassen ZUSAMMENARBEITEN!
@ Marlies: Bei Interesse schicke ich den Link zu.
lg
bianca
38,644
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http://www.bmg.bund.de/nn_604238/Shared ... orsorge%22
das ist ein *pdf. Wer also keinen AR hat, kanns vielleicht nicht öffnen. Bin da technisch nicht so bewandert. :oops:
lg
bianca
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Mit der ärztin war ich mir dann einig, daß das zur vorsorge gehört und praxisgebührbefreit ist, sie ist sowieso immer sehr gesprächsbereit, da hab ich echt glück.
Die sprechstundenhilfe war dann natürlich nicht erfreut, daß sie die 10€ wieder stornieren mußte, nach einigen minuten klicken und augenrollen gings dann doch.
Ich glaube, nach meiner widerporstigkeit in der 1. SS mit der BEL ahnt sie jetzt wohl, daß das so weitergeht und freut sich nicht direkt auf meine termine. Da drucke ich ihr doch gleich mal das .pdf von oben aus für´s nächste mal :biggrin: , hat sie gleich wieder ´was zum :flaming01:
Viele grüße: katrin
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Hallo? Jetzt stellt euch mal vor der Arzt lässt seinen Jahresabschluss vom Finanzberater machen und weil der bei den ganzen Gesetzen nicht mehr durchblickt muss er halt 1500 Euro zu viel bezahlen. Da wäre der auch nicht erfreut.
Das ist nunmal deren JOB! Meine Güte, wenn ich meinen Kunden erzählt hätte, "ups, da hab ich die Rechnung zu hoch geschrieben, aber wer soll bei den ganzen Tarifen noch durchblicken.." jungejunge, da wär ich schon längst arbeitslos.
Bei allem Verständnis, beim Geld hört die Freundschaft auf!