Woran erkennt man denn eigentlich, ob ein Baby was "Richtiges" essen will?
Johan ist jetzt fast 4 Monate alt und grabscht nach allem, was auf dem Tisch steht. Ich bin mir dabei nie sicher, ob er nur neugierig ist (er ist insgesamt ein neugieriges Kerlchen) oder ob er tatsächlich etwas "Richtiges" essen will.
Eigentlich will ich ihn so lange wie möglich voll stillen. Zum einen, weil ich denke, dass es das Beste für ihn ist, dann weil mein Mann sehr viele Allergien hat, aber auch :oops: weil ich so gerne stille und mich noch gar nicht davon trennen kann, ihn voll zu stillen.
Ich will ihm aber natürlich auch nichts vorenthalten.
Was würdet Ihr tun? Ich überlege, ihm mal einfach irgendwas in die Hand zu drücken, bin aber noch unsicher, was das sein soll. Eigentlich dachte ich an eine Möhre, aber mein Mann ist allergisch auf rohe Möhren :???: Kann ich z.B. eine Gurke schälen? Oder ein (großes) Stück Paprika geben? Oder würdest Ihr ihm gar nichts geben?
Und dann hab ich eine andere Frage. Bei der Suche nach dem "Continuum-Konzept" bin ich über den "Familientisch" gestolpert, hab aber nicht so richtig rauskriegen können, was genau das bedeutet. Bedeutet das, dass die Kinder gar keinen Brei bekommen, sondern so lange voll gestillt werden und nebenbei feste Sachen zum Ausprobieren bekommen, bis sie normal mitessen können? Oder bedeutet das einfach nur, dass die Kinder gefüttert werden, während auch alle anderen am Tisch sitzen und essen?
Kommentare
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aaaaaalso:
Viele Nahrungsmittelhersteller bieten Gläschen oder anders ab dem 4. Monat an. Das ist allerdings viel zu früh und absolut nicht zu empfehlen.
Empfohlen wird von der Weltgesundheitsorganisation das Vollstillen bis zum vollendeten 6. Monat und danach der Beginn mit Beikost.
Das gleiche empfehlen wir hier im Forum, denn alles andere ist viiiiel zu früh.
Vor allem wenn Dein Mann auch Allergien hat ist es dringenst zu empfehlen die 6 Monate einzuhalten. Und entgegen der Empfehlung einiger Kinderärzte, die keine Ernährungsexperten sind, bitte nicht mit Möhren als Beikost anfangen, denn diese sind halt allergen und wirken auch noch stopfend.
Aber das ist für euch noch zu früh; der Verdauungstrakt der Kinder ist mit 4 Monaten noch nicht ausreichend reif für die Verdauung von Beikost.
Wenn das Kind dann 6 Monate alt ist, dann kann man an mehreren Dingen erkennen, dass sie reif für die Beikost sind; schau dazu bitte einmal auf die homepage:
http://www.hebamme4u.net/danach-beikost.html
Dort findest Du bezüglich Ernährung etc. noch vieles mehr! ;-)
Familientisch bedeutet, dass die Kinder am Tisch sitzen und das mitessen, was auch die Eltern essen.
Wenn es bei euch so weit ist, dann lies Dich bitte im Ernährungsforum durch die "Machete für den Beikostdschungel"!
http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=14576
Dort findest Du unter den "Wichtig"-Beiträgen auch noch sehr viel Wissenswertes!
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Naja, das hatte ich jetzt mal als Forumsgrundwissen vorausgesetzt. Natürlich möchte ich mindestens 6 Monate voll stillen, mit "so lange wie möglich" meinte ich "so lange wie möglich über 6 Monate hinaus".
Nur frage ich mich einerseits, ob es gut ist, ein Kind davon abzuhalten, etwas Festes zu essen, wenn es doch will und andererseits, was ein eindeutiger Hinweis darauf ist? Da hat aber die Homepage wirklich schon ganz gut weitergeholfen, auch wenn ich mir immer noch nicht ganz sicher bin. Sein Gegegrabsche nach Essen ist schon etwas penetrant.
Oder ist es vielleicht doch nur Neugier? Und wie kann ich sein Bedürfnis, ohne ihm zu schaden, am besten befriedigen? Ich dachte eben, dass es vielleicht das Beste ist, ihm irgendetwas Essbares in die Hand zu drücken. Abbeißen kann er ja eh nicht.
Die Machete hab ich auch schon gelesen, aber Familientisch und Breiessen widersprechen sich ja dann.
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mal langsam-nach dem 6. Moant soll man Kinder nicht mehr davon abhalten auchandere NAhrung zu probieren.
Im Moment kannst du ihr wenn ihr eßt eifach mal einen leeren Löffel geben das wird ihre Neugierde schon befriedigen. Lebensmittel soll sie jetzt noch kein Bekommen.
Familientisch und Brei schließen sich nicht aus.. Es gibt Kinder die essen geren ihren BRei mit 6 Moanten und gehen dann langsam stück für Stück zum Familientisch über..und es gibt Kinder die mögen keinen brei wollen lieber länger stillen und gehen dann mti 8/9 Monaten oder noch später direkt zum Familientisch über.
Du kannst einfach mit 6 Monaten mal Brei anbieten und wirst ja dann sehen was macht...vorher bitte nicht.
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Ein leerer Löffel bringt leider gaaaar nichts, auch leere Becher nicht, dafür trinkt er gerne aus dem Glas und wird richtig wütend, wenn ich es ihm wegnehme (habs mal mit einem winzigen Schluck ausprobiert, aber eigentlich soll er ja nichts trinken, wenn ich ihn voll stille).
Aber na gut, dann müssen wir da irgendwie durch. Man kann nur im Moment echt nicht mehr essen, wenn er dabei ist, weil er immer seine Finger im Essen hat und sonst schreit. Und leider ist das Essen nicht immer gerade dann fertig, wenn er schläft.
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Sie haben jetzt raus, dass man Sachen , die man sieht auch gezielt greifen uns sich genau betrachten kann. Dabei scheint der Mund ein wichtiges Tastorgan zu sein :biggrin:
Ich würde ihm nichts zu Essen geben, auch nicht zum "Angucken", soll er sich doch erst mal was anderes anschauen, gibt doch genug auf der Welt ;-)
Aber wie sieht er denn überhaupt die Sachen auf dem Tisch? Bin etwas irritiert :oops: mein Kind kreucht und fleucht auf dem Boden herum....
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Was macht er denn z.b. mit einem Löffel, wenn du ihm den gibst?
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@Neugier vs. Esslust: Ich bin da wie gesagt etwas unsicher. Eigentlich ist er wirklich sehr neugierig und will wirklich alles haben. Andererseits hat er neulich wirklich richtig wütend geschrien, als ich ihm einen leeren Plastikbecher in die Hand gedrückt hab. Stattdessen hat er die Hand nach meinem Glas ausgestreckt und sich am Rand festgekrallt un den Mund aufgerissen :shock:
Leere Plastikbecher und Löffel steckt er kurz in den Mund bzw. nuckelt daran herum, schmeißt sie dann weg und will wieder unsere Sachen haben. Er beobachtet auch immer gaaaaanz genau, wie wir das Essen erst auf die Gabel tun und dann zum Mund führen. Manchmal macht er dann so Schmatzbewegungen.
@Nuka: Ich hätte es auch gerne, dass Johan auf dem Boden liegt und weiter Drehen übt (vom Rücken auf den Bauch kann er schon lange). Aber er schreit immer, sobald man nicht mehr neben ihm sitzt und ihn bespaßt. Essen kann man so also nicht. Meistens legen wir ihn gut geschützt auf unseren Esstisch neben uns auf den Bauch, wenn das nicht mehr geht, in die Babywippe (auch gut geschützt auf dem Tisch, weil er sonst wieder schreit), wenn das nicht mehr geht, müssen wir ihn halt mal auf den Schoß nehmen, sonst geht gar nichts mehr.
Johan ist so ein richtiges Tragebaby, schon von Anfang an. Mach mir manchmal Sorgen, dass er dadurch in seiner Motorik zurückbleibt, aber wenn er auf dem Boden liegt und schreit, hat er auch nichts davon, dann hält er nämlich nicht einmal den Kopf.
Naja, gestern ging es mal ganz gut. Vielleicht war es auch ein Fehler, ihn mal Wasser aus dem Glas probieren zu lassen, da wusste er ja dann, dass da noch mehr kommen kann als nur ein leerer Becher ;-)
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Ich kann Dich beruhigen.
Maximilian wollte auch nur getragen werden, auch in der NAcht auf dem Arm schlafen. :roll: Das war sehr anstrengend und ich hatte starke Gelenkprobleme in beiden Händen. Zum Essen haben wir ihn dann auch immer in die Babywippe auf den Esstisch gesetzt. Da ging es manche Zeit.
Im Tragetuch wollte er anfangs nicht sein, (Vielleicht aber doch für euch noch einen Versuch wert!?) aber später zumindest draußen, war das Tragetuche eine Wohtat.
Warum ich so weit aushohle!?:
Maximilian war motorisch sehr schnell. Krabbeln konnte er perfekt mit 7 Monaten und Laufen mit 11 Monaten.
Das hat damit nichts zu tun. Das Tragen betraffend noch einen Aspekt:
Ich habe dazu gelesen, dass Kinder dadurch besser die Balance lernen, da sie ja mit den Eltern auf dem Arm zusammen diese schon früh miterlernen können!