Physische Gründe für zu wenig Milch - kann man das testen?

bearbeitet 14. 09. 2006, 10:13 in Stillen
Hallo,

mich würde mal interessieren, ob man (bzw. der Gyn) testen kann, ob eine bestimmte Frau körperlich in der Lage ist, ausreichend Milch zu produzieren.

Hintergrund meiner Frage ist, dass ich sehr häufig lese: "98% aller Frauen können (voll) stillen ..." - das sind dann aber eben auch 2%, die es nicht können und nun interessiert mich, ob ich zu diesen 2% gehöre.

Meine Tochter wird nächste Woche 1 Jahr alt - ich habe sie 9 Monate gestillt, aber leider nicht voll. Obwohl ich von Stilltee über Homöpathie bis Akupunktur einiges probiert habe, war einfach sehr wenig Milch vorhanden. Falls ich ein weiteres Kind bekomme, wüsste ich gern vorher, falls es organische Ursachen für den Milchmangel gibt - es wäre einfach leichter damit umzugehen, denn teilweise hat mich die Frage, ob ich zum Wohl meines Kindes lieber komplett abstillen und auf Flasche umsteigen sollte, schon sehr belastet. Trotz allem habe ich gern gestillt und hätte sich meine Süße nicht selbst vor einiger Zeit abgestillt, bekäme sie wohl auch heute noch die Brust.

Also: Gibt es einen Test, ob genügend milchbildendes Gewebe vorhanden ist? Lässt sich das auch ohne OP feststellen? Oder sind andere Faktoren (z.B. Hormonstatus) entscheidend? Oder geht das gar nicht?

Liebe Grüße
Kati

Kommentare

  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Wisegirl: worauf führst du zurück das du zu wenig MIlch hattest?
    Und wenn eien Frau wenig MIlch hat sien es eigentlich fast immer psychische gründe..also streß und/oder es wird nicht oft genug angelegt...

    An Pysiologischen Gründen gibt es eigentlich nur das eine Frau z.B eien BrustOP hatte oder in gaaanz wenigen Außnahmefällen das keine Milch produziert wird.

    Aber die meiste Milch wird erst beim trinken produziert..und durch häufiges Anlegen.. ;-)

    Such dir bei mnächsten mal gleich in der SS eine gute Hebamme.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Kati
    ich habe noch nie gehört, dass man das in irgendeiner Weise testen kann. Eine OP kann da meines Erachtens keinen Aufschluss geben.

    Aber wenn du trotz Probleme mit der Menge 9 Monate gestillt hast, ist das doch toll! Auch wenn du zugefüttert hast, jeder Tropfen Muttermilch ist gut für dein Baby. Insofern würde ich nie dazu raten komplett abzustillen um nur noch Flasche zu geben, sondern eben so viel zu stillen wie geht und zur Not eben mit der Flasche zuzufüttern.

    Aber es kann auch sein, dass beim nächsten Kind alles anders läuft. Zum einen ist deine Brust "erfahrener", du bist es auch und jedes Kind ist auch anders in seinem Trinkverhalten.

    Hattest du denn gute Unterstützung in der Stillzeit? Hattest du eine gute Hebamme? Und warst du mal in einer Stillgruppe?

    liebe Grüße

    Eowyn
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für die Antworten.

    Ok, dann nochmal etwas ausführlicher: Ich hatte eine sehr schöne Schwangerschaft und eine recht heftige Geburt, die schließlich mit Saugglocke endete. In den ersten Tagen nach der Geburt habe ich meine Tochter zwar sehr häufig angelegt und sie hat auch kräftig gesaugt, aber der "große Milcheinschuss" blieb aus. Stattdessen wurde meine Tochter immer gelber und musste 5. und 6. Lebenstag zur Behandlung wegen Neugeborenengelbsucht. Ich pumpte ab - mit geringem Erfolg - 15-20 ml (insgesamt). Mir wurde empfohlen zuzufüttern, was ich jedoch nicht wollte. Am 6. Tag gab ich nach, weil meine Tochter vor Hunger schrie und an der Brust nicht zu beruhigen war.

    Ich hoffte, dass es zu Hause einfacher würde, weil mir die Klinik (trotz netter Schwestern) eingermaßen auf die Nerven ging und dass in entspannter Umgebung auch die Milch besser fließen würde. Allerdings hatte ich auch zu Hause Schwierigkeiten und starke Schmerzen beim Stllen. Laut Hebamme saugte meine Tochter gut und war auch richtig angelegt, die Schmerzen jedoch blieben. Ich versuchte verschiedene Anlegemethoden und homöopathische Tropfen, die die Hebamme empfohlen hatte und versuchte, ohne Fläschchen auszukommen. An einigen Tagen gelang das, aber meine Tochter weinte sehr viel. Etwa 3 Wochen nach der Entlassung meinte die Hebamme, Saskia nähme nicht genügend zu. Wiegen ergab eine Gewichtszunahme von 200g seit Entlassung (Geburtsgewicht: 3110g, Gewicht bei U2: 2910g, Entlassung (nach einer Woche): 3030g, Gewicht im Alter von 4 Wochen: 3240g), also 60 - 70g pro Woche. Zuwenig laut Meinung der Hebamme, ich solle zufüttern. Das wollte ich nach wie vor nicht, ich legte mich stattdessen mit Saskia auf die Couch und verbrachte 2 Tage dort fast nur stillend. Eine Woche später wieder wiegen und wieder nur 80g mehr. Also gab ich Fläschchen - nach dem Stillen - und versuchte mit einem oder höchstens 2 Fläschchen am Tag auszukommen. Außerdem wurde mir empfohlen, zusätzlich abzupumpen, um die Produktion anzuregen. Das klappte allerdings nicht wirklich (schon aus Zeitgründen), denn meine Tochter wollte teilweise alle 2 Stunden an die Brust, wann soll ich da pumpen? Wenn es doch mal klappte, war das Ergebnis kläglich
    Dabei blieb es eine ganze Weile: Wenn Saskia Hunger hatte, stillte ich sie, wenn sie danach noch nicht satt war, bekam sie ein Fläschchen, wobei ich immer versucht habe, mit so wenig Fläschchen wie möglich auszukommen. Es funktionierte zwar, aber so richtig zufrieden schien meine Tochter irgendwie nie zu sein, sie schlief relativ wenig, weinte viel (und dann gleich in voller Lautstärke) und bewegte sich immer auf der untersten Gewichtskurve. Mit 6 Monaten begann ich Beikost zu geben und von diesem Zeitpunkt an war Saskia deutlich zufriedener. Sie nahm zu (jetzt mit einem Jahr wiegt sie 9,x kg bei 74 cm) und weinte weniger - und ich frage mich, ob sie vielleicht in den ersten 6 Monaten einfach selten richtig satt war.

    Deshalb meine Frage. Denn falls ich nochmals ein Kind bekommen sollte, wüsste ich gern vorher, falls ich aus irgendwelchen (physischen) Gründen nicht in der Lage bin, ausreichend Milch zu bilden - es würde mir (und dem Baby) einigen Stress ersparen.

    Saskia hat sich dann übrigens mit 9 Monaten selbst abgestillt, nachdem sie schon ein paar Wochen vorher nur noch nachts mal zum Stillen kam. Ich hätte gern länger gestillt, bin aber andererseits schon glücklich darüber, dass es überhaupt so lange ging.

    @Eowyn: Mit meiner Hebamme war ich nicht wirklich zufrieden. In einer Stillgruppe war ich fast ein Dreivierteljahr lang - sie hat sich jetzt im August leider aufgelöst.

    Liebe Grüße
    Kati
  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was hast du denn in der Stillzeit gegessen? Die Ernährung der Mutter ist mit verantwortlich für die Qualität der Milch.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hätte jetzt auch als nächstes nach deiner Ernährung gefragt ;-) Wie sah es denn mit Essen und Trinken aus?

    Dass sich die Stillgruppe aufgelöst hat ist natürlich schade. Hättest du nicht vielleicht selber Lust in der Richtung aktiv zu werden? Und ansonsten schau doch mal bei der La Leche Liga und der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen (AFS) ob es nicht eine Stillberaterin bei dir in der Gegend gibt.

    Wenn du mit deiner Hebamme nicht zufrieden warst solltest du für das nächste Mal noch einmal nach einer andere suchen.

    Das Stillen kann beim nächsten Kind völlig anders laufen. Zum einen ist jedes Kind anders und zum anderen hat deine Brust jetzt schon Erfahrung. Dein Körper ist also ganz anders auf Schwangerschaft, Geburt und auch das Stillen eingestellt. Kann gut sein, dass es beim nächsten Mal alles problemlos klappt.

    viele Grüße

    Eowyn
  • Su-teSu-te

    1

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Kati,

    ich fand Deine Frage sehr interessant, denn ich hatte/habe genau das gleiche Problem. Beim ersten Kind (* Jan. 2004) hatte ich auch Stillprobleme, eine unerfahrene Hebamme, zu wenig Milch, mein Sohn ist andauernd eingeschlafen, etc. Das gesamte Programm. Ich habe dann zugefüttert, und er hat sich nach etwa 4 Monaten selbst abgestillt: Er hat einfach beim Stillversuch so lange meine Brust angeschrien, bis ich am Ende aufgegeben habe. Ab dem Zeitpunkt habe ich ausschließlich Fläschchen gefüttert. Unsere Situation hat sich damit endlich entspannt. Es hat mich allerdings sehr belastet, v.a. auch wegen des äußeren Drucks, daß ich mein Kind nicht stille. Jezt bin ich wieder schwanger und möchte beim zweiten Kind "alles besser machen". Ich werde mir eine Hebamme mit Stillerfahrung suchen und mich v.a. auch in der Entbindungsklinik nicht durch die z.T. recht unerfahrenen Kinderkrankenschwestern verunsichern lassen. Aber eines weiß ich auch ganz genau: Ich werde mich nicht nochmals so stressen. Ich bin sehr vom Stillen überzeugt und hoffe, daß es klappt. Das Fläschen-Füttern war umständlich, Muttermilch ist einfach das Beste. Aber wenn es trotz intensiver Versuche auch beim zweiten Mal nicht klappen sollte, dann werde ich wieder mit der Flasche füttern.
    Ich wünsch Dir für Deine Schwangerschaft alles Gute und daß es jetzt mit dem Stillen klappt!
    LG, Ute
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine Ernährung? Nun ja, ich habe versucht, mich einigermaßen ausgewogen zu ernähren - ist mir aber leider nicht immer gelungen. Häufig genug gab es eben das, was mir zwischen die Finger kam, weil ich es einfach nicht geschafft habe, mir irgendwas sinnvolles zu machen. Getrunken habe ich genug - hauptsächlich Wasser, Apfelschorle und Stilltee.

    Die Stillgruppe hier war eine AFS-Stillgruppe und ist deshalb eingeschlafen, weil ich im verganenen halben Jahr häufig die einzige Mutter war. Wir (also 2 Stillberaterinnen und ich) haben uns zwar dann trotzdem ganz nett unterhalten, aber der Austausch mit anderen Müttern fehlte eben. Insofern würde es nichts nützen, wenn ich aktiv werden würde - es fehlt komischerweise das "Publikum" - keine Ahnung, warum, denn Babys sieht man recht viele, wenn man so durch den Ort läuft.

    Eine andere Hebamme würde ich mir beim nächsten Kind wohl wirklich suchen, aber woran erkenne ich *vorher*, ob sie gut ist?

    @Ute: Dir auch alles Gute. Ich bin derzeit noch nicht wieder schwanger, das hat auch noch etwas Zeit, denke ich. (Meine Tochter ist vergangene Woche 1 Jahr alt geworden.) Mich interessierte eben nur, ob ich rausfinden kann, falls die Stillprobleme sozusagen organischer Natur sind. In diesem Fall bliebe mir dann der Stress erspart, dass es wieder nicht klappt. Falls organisch alles in Ordnung ist, würde ich Stillen auf jeden Fall bevorzugen.

    Liebe Grüße
    Kati
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also in 98% liegen keine Organische Ursachen vor...

    beim nächsten Mal auf jedenfall wieder versuchen. ;-)
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist natürlich schade, dass die Stillgruppe so einfach eingeschlafen ist. Ich kann das natürlich nicht beurteilen, aber vielleicht haben sie zu wenig Öffentlichkeitsarbeit gemacht. Ich merke das hier selber, wie wenig unsere Gruppe noch bekannt ist. Man muss die schwangeren Frauen quasi einzeln ansprechen, damit sie mal in die Gruppe kommen ;-) Ich steh daher jetzt am Wochenende auf dem Straßenfest und mache "Werbung".
    Haben dir die Stillberaterinnen keine Hebamme empfohlen? Die müssten eigentlich wissen, wer da wirklich stillfreundlich ist. Und ansonsten einfach Hebammen anrufen, einen Termin ausmachen und direkt über das Thema Stillen sprechen. Je genauer du nachfragst, um so besser bekommst du heraus, wie die Einstellung ist.


    @Ute
    mit besserer Unterstützung wird es dieses Mal bestimmt besser klappen. Du hast ja jetzt auch schon einiges an Erfahrung. Und hier im Forum bekommst du zusätzlich auch ganz viel Unterstützung.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    AnjaH schrieb:
    Also in 98% liegen keine Organische Ursachen vor...
    Ja eben. In 98%. ;) Und ich wüsste eben gern, ob ich zu den 2% gehöre - sind immerhin 20 von 1000 Frauen, was ich doch recht viel finde.

    @Eowyn: Es gab zumindest Flyer der Stillgruppe beim Frauenarzt, in der Klinik, im Rathaus und auch den Hinweis von der Hebamme. Das Problem scheint (hier) zu sein, dass viele mit dem Begriff "Stillgruppe" bzw. "Stilltreff" nichts anfangen können und der Meinung sind, da sitzen alle im Kreis und stillen ihre Kinder. Dann kommt: "Das kann ich auch zu Hause."

    Zur Stillgruppe kam ich etwa 4 Wochen nach der Geburt - da wäre es für eine Empfehlung wohl zu spät gewesen. Habe deshalb auch nicht in der Richtung nachgefragt.

    LG Kati
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na aber für's nächste mal könntest du noch einmal nachfragen ;-) Wenn du die Telefonnummern der Stillberaterinnen nicht hast, dann schau mal auf den Seiten der AFS ob sie da eingetragen sind.

    Ja, der Begriff Stillgruppe ist vielen wohl unklar. Wir bemühen uns daher auch gerade um Kontakt zu den hiesigen Zeitungen, damit da mal Berichte über uns drin kommen. Da ist wirklich noch viel Aufklärungsarbeit nötig.
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