Alkohol in der Frühschwangerschaft

bearbeitet 18. 09. 2006, 20:28 in Schwangerschaft
Hallo ich bin ganz neu hier und nun in der 15. SW. Ich habe da eine Sorge, die ich einfach nicht los werde! Ich bin unerwartet schwanger geworden und habe es in der 5 Woche erfahren. Vorher habe ich relativ häufig Alkohol getrunken, weil ich viel feiern gegangen bin. Also sogar noch in der 3. und 4. Woche, wo der Fötus ja schon an den mütterlichen Blutkreislauf angeschlossen ist und die Organe anfangen sich auszubilden. Normalerweise bin ich gar nicht so der Trinker und das war echt das blödste Timing meines Lebens. Als ich erfahren hab schwanger zu sein, habe ich mir tagelang Vorwürfe gemacht und dachte sogar an Abtreibung weil ich die Befürchtung hatte, es wäre schon zu spät, überhaupt ein gesundes Kind zu bekommen. Ich habe mich dann doch für das Kind und somit das Risiko entschieden. Bis jetzt entwickelt sich das Baby gut und die meisten Leute sagen, ich soll mir nicht so einen Kopf machen. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Um nochmal auf die Menge des Alkohols einzugehen: ich habe in der 4. Woche etwa jeden 2. Tag was getrunken, an einem Tag 2 Wein und einen Cocktail, am anderen 5 Kurze Tequila, dann nochmal ein Cocktail mit einem kurzen Tequila und am letzten Tag vor dem Schwangerschaftstest einen Irish Coffee von dem mir schlecht geworden ist!

Kommentare

  • babygrillbabygrill

    1,633

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    mach Dir doch keine Sorgen! ;-) Ich weiß, das sagt sich leicht, denn in der SS macht man sich immer welche, ein Grund findet sich immer. Aber wenn sich das Baby gut entwickelt... :cool:

    Wenn irgend etwas nicht passen sollte, dann sucht sich der Körper (Deiner und der des Babys) schon eine entsprechende Lösung.

    Eine Bekannte von mir war sehr, sehr jung schwanger und hat es erst im 5. oder gar 6. Monat realisiert. Und nach dem Abitur feiert man eben, aber gescheit, da kannst Du mit Deinen paar Cocktails einpacken. Und was soll ich Dir sagen, deren kleine Große ist sehr normal und gescheit :biggrin: !
  • lisilisi

    180

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo SarahMat,

    wie babygrill schon schreibt, mach dir nicht zu viele Sorgen. Alkohol ist zwar schädlich und wenn möglich soll man in der SS darauf verzichten, aber andererseits habe ich jetzt so oft gelesen, dass in den ersten Wochen der SS (und dazu zählen auch die 3. und 4. Woche -sind ja schließlich die 1. und 2. Woche, die das Kind existiert-) das sogenannte "Alles-oder-Nichts-Prinzip" gilt (bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre). Wenn das Kind irgendwelche irreparablen Schäden davontragen würde, würde es wahrscheinlich in dieser Zeit gar nicht bei dir bleiben. Ich glaube, es gehen relativ viele Früh-SS zu Ende, bevor die Mutter weiß, dass sie ss ist.

    Bei mir war es mit Franka so, dass ich, bevor ich wußte, dass ich ss war auf einer Party war und auch etwas getrunken habe. Komischerweise hat es mir überhaupt nicht geschmeckt. Einige Tage später habe ich nochmal mit einer Freundin abends ein Bier getrunken. Hat auch nicht geschmeckt. Bis dahin habe ich sowieso häufiger mal etwas getrunken (abends öfter mal einen Wein oder ein Bier mit meinem Mann).
    Sobald ich von der SS wußte habe ich nur noch einmal ein halbes Glas Sekt getrunken, als ich mit meinen Kollegen auf mein bestandenes Examen angestossen habe. Genauer gesagt, habe ich an einem halben Glas Sekt genippt, da mir Alkohol während der gesamten SS nicht mehr geschmeckt hat.
    Aber Franka ist ein ganz normales 2-jähriges Mädchen.

    Ich denke, dein Leben umstellen während der SS kannst du ja erst, wenn du von der SS weißt, oder? Und jetzt bist du in der 15. Woche und wahrscheinlich hat dein Arzt und/oder deine Hebamme gesagt, dass alles in Ordnung ist und das Kind sich normal entwickelt. Ändern kannst du es jetzt nicht mehr, also versuche, deinem Körper und dem Baby zu vertrauen.
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Soweit ich weiß, gilt in der Früh-SS die "Alles-oder-nichts-Regel". Da hat ja die Organentwicklung noch gar nicht richtig eingesetzt, es geht erstmal mehr oder weniger nur um Zellteilung. Und wenn da durch äußere Einflüsse was schiefgeht, dann halt richtig, und das Kind stirbt ab. (Bitte berichtigen, wenn ich Mist erzähle!) Da du ja in der 5. SSW mit dem Trinken aufgehört hast (hui, wie das klingt ;-)) und immer noch schwanger bist, brauchst du dir also gar keine Sorgen machen!

    Und dann bedenke mal, wie viele Alkoholikerinnen (halbwegs) gesunde Kinder zur Welt bringen! Es gibt wohl ein paar "Mängel", die diese Kinder häufig haben, aber im großen und ganzen werden das ganz normale Leute (mit der entsprechenden Kinderstube natürlich :neutral:). In vielen Ländern ist es absolut üblich, in der SS in Maßen was zu trinken. Die gucken einen an wie ein Auto, wenn man mit Hinweis auf den Babybauch das (zweite) Glas Wein zum Essen ablehnt. Und bis ins 19. Jhd. hat man von der Schädlichkeit des Alkohols in der SS gar nichts gewusst und die Frauen haben munter weitergetrunken wie bisher, teilweise sogar starken Likör gegen SS-Beschwerden vom Arzt verordnet bekommen! :shock: Gut, da waren Kindersterblichkeit und Tote bei der Geburt auch noch an der Tagesordnung, und man kann die Ergebnisse dieser Therapie heute nicht mehr überprüfen, aber ausgestorben ist die Menschheit da auch nicht. ;-)
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ist der Alkohol in Maßen eigentlich nicht bloß bei der Entwicklung des Nervensystems heikel?
    Oder ist da der Wunsch der Vater des Gedanken :biggrin:

    Also bei mir gilt das strikte Alkoholverbot von dem Zeitpunkt an, wo ich einen berechtigten Verdacht habe (also frühestens in der fünften Woche) und dann bis etwa zum fünften oder sechsten Monat. Ich hab mir mal erklären lassen, dass bis dahin das Nervensystem ausgebildet ist. Alkohol in Maßen ist dann kein Problem mehr, das Kind muss im Bauch "nur" noch wachsen. Klar ist aber, dass ich da nur für den Genuß trinke, nicht aber bis zur deutlichen Wirkung ;-)

    Mein erstes Kind ist übrigens im Zuge der Feierlichkeiten meines Studienabschlusses entstanden. Ich hab mich auch erst etwas gesorgt wegen meines Alkoholkonsums zu diesem Zeitpunkt, aber die "kritsche Zeit" für Alkohol sind eher nicht die allerersten Wochen. Ich glaube mich zu erinnern, dass der Alkohol im dritten Monat den allermeisten Schaden beim Ungeborenen anrichten kann.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein das stimmt sicher nicht, aber gelegentlich etwas zu trinken ist zu diesem frühen Zeitpunkt keine Todsünde.
    Es gibt keine Grenzwerte, ab wann was genau schädlich ist. weil eben auch Alkoholikerinnen gesunde Kinder bekommen können (Kaum zu glauben)
    Deswegen wird zur Vorsicht geraten, ganz zu verzichten.
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Achso, das heisst, man kann den Zeitraum gar nicht so klar eingrenzen, wo Alkohol schädlich ist, zur Sicherheit soll man also immer gar nix trinken.

    Und der frühe Zeitpunkt, zu dem Alkohol keine "Todsünde" ist bezieht sich dann auf den Zeitraum, wo man noch nichts ahnt?

    Hab ich dich so richtig verstanden?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Genau! Hast Du.
    Man kann weder den Zeitraum noch die Menge eingrenzen. Er wirkt exessiv getrunken auf alles, also Gehirn, Organe, Nerven, und es ergibt sich dann ein eigenes Krankheitsbild beim Kind, das sich aus mehreren Faktoren zusammensetzt.
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ist nicht auch das Hauptproblem, dass das Kind selbst den Alkohol noch nicht abbauen kann? Dass die mütterliche Leber schnell wieder nüchtern ist, das Zeug über die Plazenta aber nur rein und nicht wieder rauskommt und das arme Kind dann tagelang betrunken durch die Gebärmutter torkelt? Meine, mal sowas gelesen zu haben.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Lenchen, du wirst schon wieder so anschaulich. :biggrin: (Siehe Befruchtung.)
  • lisilisi

    180

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Lenchen schrieb:
    und das arme Kind dann tagelang betrunken durch die Gebärmutter torkelt?

    Diese Formulierung finde ich auch sehr anschaulich! Außer vielleicht, wenn nicht mehr genug Platz zum torkeln ist. ;-)
    Super!
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na ja, darauf läuft es doch hinaus, oder? Nicht, dass das Kind im Suff dann die Seiten verwechselt und sich nicht nach unten dreht... :eek02:
  • lisilisi

    180

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wegen Alkoholkonsum eine BEL-Geburt. Nee, hinterher wollen die noch einen Kaiserschnitt machen. Dafür lohnt sich der Rausch nicht ... :biggrin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ist es nicht so, wenn der Fötus nicht gesund ist, dann geht die Schwangerschaft in den ersten 3 Monaten alleine weg? Diese Frage stellen viele Frauen, die nicht gewußt haen, daß sie schwanger sind, und Alkohol konsumiert haben. Ich habe auch was getrunken, als ich noch nicht gewußt habe , daß ich schwanger bin, gleich darauf hat mein Arzt das oben geschrienbene gesagt, und habe mehrmals schon auch selbst gelesen...stimmt es nicht?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Doch aber nur begrenzt, denn dann würde es keine Alkohlikerkinder geben.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke Mädels ihr seid echt lieb, eure Anworten machen mir Mut! Ich weiss, es bringt ja auch dem Würmchen nichts wenn ich mich wegen dem Alkohol verrückt mache und mir bis zum Schluss Sorgen mache. Das schadet ihm wahrscheinlich viel eher als der Alkohol!
    Es ist halt echt so dass man im schwangeren Zustand viel sensibler ist und einen Sorgen viel eher aus dem Gleichgewicht bringen! Ist halt hefig zu wissen, dass sich in ein paar Monaten das Leben komplett ändern wird. Und dann wärs mit nem behinderten Kind noch viel belastender. Bei mir kommt auch noch hinzu dass ich wahrscheinlich alleinerziehend sein werde, weil der Vater in Neuseeland ist. Wir sind zwar noch zusammen und er will zur Geburt hier sein, aber er muss dann wieder zurück und ich bin mir so unsicher, ob ich dort leben möchte. Hier hab ich halt viel mehr familiäre Umstände um mich herum, meine Kultur, Sprache, Familie, Freunde. Dort hätte ich nur ihn. Ich befürchte dass mich das auf Dauer nicht alleine glücklich macht...
  • lisilisi

    180

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist natürlich noch mal heftiger, wobei neuseeland ein tolles Land sein soll (eine alte Klassenkameradin von mir ist dort zum Arbeiten hingezogen und findet es toll). Kaum Arbeitslosigkeit, gute wirtschaftliche Lage, nette Leute, abwechslungsreiche Landschaften, Herr der Ringe ;-) zum Auswandern eine Überlegung wert.
    Aber es ist natürlich die Frage, ob man das will und so weit weg von Familie und Freunden ein neues Leben aufbauen möchte ... ich würde gern dort Urlaub machen, aber für immer ... da müßte ich schon sehr lange und gut überlegen.

    Ich hoffe, ihr findet irgendwie eine Lösung, mit der ihr beide leben könnt. Und ein Kind kriegt man auch allein groß.
    Freu dich ein bißchen auf den Zwerg. Und solange du keine Beschwerden hast, ist schwanger sein ein toller Zustand!
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe nachg Ausbleiben der Regel einen Test gemacht und bis dahin leider 1 Packerl Zigareten täglich geraucht und nicht gesund gelebt. Nach dem Test hab ich die letzte geraucht und seither keine mehr angerührt Mein Baby kam gesund und kräftig zur Welt - siehe Sigantur ;-)
    Alles Liebe
    Amelie
  • poulakipoulaki

    68

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaub auch nicht, dass das Kind tagelang im Bauch rumtorkelt. Wo soll der Alkohol denn hin, wenn er nicht wieder zur Nabelschnur hinausgeht? Ich denk, das ist ähnlich wie bei der Diffusion, nur dass die Nabelschnur die "Membran" darstellt, es ist immer Gleichgewicht der Konzentration auf beiden Seiten. Also wenn die Mami wieder nüchtern ist, hat das Baby auch wieder alkoholfreies Blut. Deshalb dürfte hin und wieder ein Gläschen Wein nichts ausmachen. Die Ärzte wollen sich halt auch nur absichern, weil man ja nicht weiss, wo die Schwangere die Grenze zieht zwischen "hin und wieder" und "oft", und weil man , wie hier schon oft erwähnt, nicht weiss, wo die Grenze ist.
  • Krabbe PetraKrabbe Petra

    1,768

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mein "schlaues Buch" sagt, vom 18. Tag nach der Befruchtung bis zur 8. SSW ist der kritische Zeitraum für Alkoholikerinnen.

    So ganz genau kann man das ja sicher nicht eingrenzen (sagte Marlies ja schon), aber wenn Du keine Alkoholikerin bist und seit dem Test nichts mehr getrunken hast, würde ich mich nicht allzu sehr verrückt machen. Hauptsache in den Untersuchungen zeigen sich keine Auffälligkeiten.

    LG
    Petra
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