"Hang zur Ausschabung" vererbbar?

DistelDistel

359

bearbeitet 7. 09. 2006, 13:34 in Geburt
Meine Mutter ist gestern fast in Ohnmacht gefallen, als ich ihr erzählt habe, dass ich ambulant entbinden werde...

Sie erzählte mir dann davon, dass es in unserer Familie, d.h. meiner Oma (ihrer Mutter) und bei ihr so gewesen sei, dass die Plazenta nicht richtig rausgekommen ist und sie ausgeschabt werden mussten. Allerdings hätte man dies nicht sofort bemerkt, sondern erst später.

Jetzt meint sie, das wäre vererbbar und hat ganz schlimme Horrorvisionen nach denen ich nachts in meinem Bett verblute.

Wer kennt sich aus? Mit hysterischen Müttern und "Vererbung von Ausschabungsneigung"?

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Distel,

    mit der Vererbbarkeit von sowas kenne ich mich nicht aus, habe aber dafür auch diese Diskussion führen müssen. Wir werden nämlich wenn möglich im Geburtshaus entbinden, also auch ambulant, und eine der "Horrorstories", die Mama dann auftischte, um unsere Meinung zu ändern war die von einer Bekannten, die so unheimlich stark nachgeblutet hatte.

    Dazu hat unsere Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs Folgendes erklärt: eine starke Nachblutung kommt ja immer von der Wunde, die die Plazenta hinterlässt. Das kann daher kommen, dass sich a) die Gebärmutter sich aus unerfindlichen Gründen nicht richtig zusammenziehen kann oder b) dass die Plazenta nicht vollständig ist und deshalb wiederum Fall a) eintrifft.

    Keine Hebamme wird dich nach Hause schicken, solange du noch stark nachblutest. Sollte eine starke Blutung auftreten, sieht die Hebamme das ja, und sie schaut ja auch selbst nach, ob die Plazenta vollständig ist oder nicht. Sollte das nicht der Fall sein, muss eine Ausschabung gemacht werden, d. h. wenn du im GH bist, musst du dann leider ins KH fahren. Ist aber alles kein Drama, und an sowas stirbt man ja auch nicht innerhalb von kurzer Zeit.

    Wenn die Gebärmutter sich "nur so" nicht richtig zusammenzieht wird übrigens bei uns im GH ein Mittel dafür gespritzt.

    Also, Fazit: solange du zu stark blutest (falls das überhaupt passieren sollte) wirst du eh noch nicht nach Hause entlassen. Also zu Hause im Bett verbluten geht schonmal gar nicht.

    Übrigens sagte unsere Hebamme auch, dass eine unvollständige Plazenta manchmal auch damit zu tun haben kann, dass die Hebammen/Ärzte im Krankenhaus es zu eilig haben und nicht warten, bis sie von allein rauskommt, sondern zu ruppig an der Nabelschnur ziehen, um sie herauszuholen.

    Hoffe, ich hab dir schonmal weitergeholfen - sollte ich das falsch erklärt haben, bitte ich die Leutchen "vom Fach", mich zu korrigieren!

    Viele Grüße

    Steffi
  • DistelDistel

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Rainbird77 schrieb:
    Wir werden nämlich wenn möglich im Geburtshaus entbinden, also auch ambulant, und eine der "Horrorstories", die Mama dann auftischte, um unsere Meinung zu ändern war die von einer Bekannten, die so unheimlich stark nachgeblutet hatte.

    Dazu hat unsere Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs Folgendes erklärt: eine starke Nachblutung kommt ja immer von der Wunde, die die Plazenta hinterlässt. Das kann daher kommen, dass sich a) die Gebärmutter sich aus unerfindlichen Gründen nicht richtig zusammenziehen kann oder b) dass die Plazenta nicht vollständig ist und deshalb wiederum Fall a) eintrifft.

    Keine Hebamme wird dich nach Hause schicken, solange du noch stark nachblutest. Sollte eine starke Blutung auftreten, sieht die Hebamme das ja, und sie schaut ja auch selbst nach, ob die Plazenta vollständig ist oder nicht. Sollte das nicht der Fall sein, muss eine Ausschabung gemacht werden, d. h. wenn du im GH bist, musst du dann leider ins KH fahren. Ist aber alles kein Drama, und an sowas stirbt man ja auch nicht innerhalb von kurzer Zeit.


    Ich werde auch im Geburtshaus entbinden... Das erfährt meine Mutter aber erst hinterher, sie fällt sonst in Ohnmacht.

    Das mit dem Nachhauseschicken hab ich ihr auch gesagt, man sieht das ja, aber das wollte sie nicht gelten lassen, sie meinte, bei ihr - die stationär entbunden hat - ist es auch erst bemerkt worden als sie dann nach 3 Tagen zuhause war und Blutungen hatte.
    Davon, dass sich Geburtshilfe verändert hat und ihre doch schon ein wenig älteren Erfahrungen nicht unbedingt ein Maßstab sein müssen, lässt sie sich nicht überzeugen... *seufz*

    Naja, ich bin jedenfalls froh, dass ich ihr -noch- nicht die ganze Wahrheit erzählt hätte. :biggrin:



    Nachtrag: Schreibst du eigentlich bei den Septembären?
  • finefine

    572

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo


    hm vererbar glaub ich nicht das das ist...aber ich muß leider sagen...2 kind sofort ausschabung nach der Geburt ohne narkose aua...3 kind KS und 4 Kind ausschabung 1 1/2 monate nach der Geburt also bei mir war es leider 2 mal ...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    bei mir war es so, dass nach der Geburt nicht klar war, ob die Plazenta vollständig war oder nicht. Sie war zweigeteilt (p. bipartita - eine Laune der Natur) und außerdem hat die superschlaue Assistenzärztin an der Nabelschnur UNMITTELBAR nach der Geburt gezogen: "Sie ist eh locker!" Das war sie zwar, aber sie hing noch fest, was ich an einem deutlichen Ziehen gespürt habe.

    Zum Glück (!) hatte ich nur 300 ml Blutverlust, also nichts Nennenswertes. Ich habe dann der umgehenden Ausschabung zugestimmt, obwohl - wie gesagt - letzten Endes nicht sicher war, ob die Plazenta nur tatsächlich unvollständig war. Die Ausschabung war kein Thema, es wurden Plazentareste zu Tage gefördert, was meine jetzige Hausgeburtshebamme aber völlig normal findet, da die Schleimhaut ja komplett abgeschabt wird und dann wohl immer auch Plazentagewebe zu Tage kommt.

    Blöd war, dass mir mein "Zugang" (also die Braunüle) im Handgelenk über Nacht "erhalten" blieb, da die Nachtschwester sich kategorisch weigerte, sie herauszuziehen, da ja mit meiner Vorgeschichte (Ausschabung) in der Nacht immer noch starke Blutungen (bis hin zum VERbluten) auftreten könnten. Ich war natürlich total verunsichert, konnte das aber nicht nachvollziehen, da ich ja ausgeschabt WAR. Die Assistenzärztin, die mich am nächsten Morgen entließ, hielt dann die Aussage der Nachtschwester für den allergrößten Quatsch.

    O.k. - ich mache jetzt mit dieser Vorgeschichte (hoffentlich) eine Hausgeburt. Ich habe das Thema "unvollständige Plazenta" bzw. "Blutungen" lange mit meiner Hebamme durchgesprochen. Sie hält es für sehr wahrscheinlich, dass meine Plazenta durch das Ziehen an der Nabelschnur nicht mehr vollständig war bzw. so erschien. Im Falle einer erneuten unvollständigen Plazenta (wäre aber wirklich Zufall, da eine p. bipartita ja auch eher ein Zufall ist; diese geht auch mit "Ablöseschwierigkeiten" einher - evtl.) würde ich wieder im OP verschwinden (...), im Falle von Blutungen gäbe es Spritzen...

    Also, DAS ist es nicht, was mir momentan Sorgen macht, sondern eher das explodierende Gewicht und die Größe von dem kleinen Mann in mir...

    Liebe Grüße,
    Sabi.
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hatte verstärkte Nachblutung, den Grund wußten sie nicht recht, vermutlich weil Kind und Plazenta sehr groß waren und die Gebärmutter sich nicht gleich stark genug zusammen gezogen haben, ich bekam dann ein Wehenmittel und einen Flüssigkeitstropf, heimgehen hätte ich nie und nimmer können, war total schwach-. Meine Mutter hat ebenso bei allen 3 Geburten sehr viel Blut verloren und konnte auch erst nach 2 Tagen aufstehen. Eine Ausschabung hatten wir aber nicht.
    Sie werden dich nicht heimgehen lassen, falls du so massive Nachblutungen hast, das ist ja nicht zu übersehen, außerdem kanst du dann nicht aufstehen, ich konnte mich nichtmal im Bett aufrichten, ohne dass mir schwindlig und schwarz vor Augen wurde.
    Alles Liebe und eine komplikationslose Geburt
    Amelie
    P.S. Sollte ich noch ein Kind wollen werde ich Eigenblutkonserven anlegen, diese arge Blutarmut möchte ich nicht nochmal durchmachen müssen...
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