Ich hatte mir das alles viel schlimmer vorgestellt...

bearbeitet 24. 09. 2006, 08:50 in Geburtsberichte
So, hier fuer alle noch kugelnden mein Geburtsbericht, der denk ich schon Mut macht. ;-)

Ich war am Samstag den 26.08. noch bei meiner Hebamme Franziska zur Vorsorge und dort sah noch ueberhaupt nichts nach einer baldigen Geburt aus. Bis dahin hatte ich noch keine einzige Wehe verspuert, der Bauch war noch nicht runtergerutscht, Muttermund noch komplett zu und der Kopf noch nicht fest im Becken. ET war der 05.09. und ich war eigentlich felsenfest ueberzeugt dass ich den Termin auf alle Faelle noch kugelnd erlebe.
Soviel als Vorgeschichte...

Am Mittwoch den 30.08. hab ich dann nachmittags ueberrascht festgestellt, dass ich irgendwie ein Mensziehen im Bauch hatte. Nachdem meine Hebi mir am Samstag ja noch erklaert hatte dass sich so meistens Uebungswehen anfuehlen war das fuer mich so das Zeichen wo ich gesagt hab, ok, die Tage mach ich alles fertig jetzt geht's dann wohl los. Zumindest tut sich mal irgendwas. Nur irgendwie ist das Mensziehen geblieben und ich hab mich dann abends vorm Fernseher schon ein Kirschkernkissen auf den Bauch gelegt. War aber immer noch der festen Ueberzeugung das waeren Uebungs- oder Senkwehen. Bin dann ganz normal ins Bett und hatte immer noch unangenehmes Bauchweh. Und irgendwann ist mir dann mal aufgefallen dass das eigentlich ziemlich rythmisch ist und dass es auch komisch ist dass ich staendig auf's Klo muss. Also kam ich dann doch mal auf die schlaue Idee auf die Uhr zu schauen und hab dann festgestellt dass der Abstand so ca. 5 Minuten ist. Aber irgendwie wusste ich immer noch nicht so recht was ich nun davon halten soll und hab versucht mich mit Lesen abzulenken. Irgendwann gegen 2 Uhr hab ich's dann aufgegeben. Zumal dann teilweise die Bauchkraempfe schon richtig fies und schnell hintereinander kamen. Das wurd mir dann doch unheimlich und ich hab meinen Mann geweckt, damit wir das im Kreissaal mal abklaeren lassen. Gegen 2:30 Uhr waren wir dann im KKH. Ich hab zu der Aerztin noch gemeint, ich sei mir gar nicht sicher ob das Wehen sind, aber mir waer's lieber wenn sie mal einen Blick drauf wirft. *lach*
Naja, sie hat dann geschaut und MuMu war bei 4cm. Da wurd's mir dann auch langsam mal klar, dass das wohl keine Uebungswehen sondern schon echte Wehen sind. Die Aerztin hat dann noch ewig US gemacht und dann sind wir in den Kreissaal umgezogen. Dort hab ich dann erstmal den Antibiotikumtropf wegen der Streptokokken bekommen und Hebamme Uta hat mir erklaert, dass die Kleine momentan ein Sterngucker sei. Da der Kopf aber noch nicht fest im Becken war meinte sie das koennte sich noch von alleine geben und ich soll mich auf die linke Seite legen. Dann hat sie mir noch eine Spritze gegeben um die Spitze von den Wehen etwas zu entschaerfen, da sie meinte ich soll umbedingt versuchen noch ein paar Stunden zu doesen um Kraft zu sammeln. Denn bisher hatte ich ja noch gar nicht geschlafen obwohl ich eigentlich todmuede war. Die Spritze hat auch echt gut gewirkt und ich bin tatsaechlich zwischen den Wehen immer wieder weggedoest. Mein Mann ist dann um 5 Uhr nochmal schnell heimgefahren um die Hunde zu versorgen und war dann rechtzeitig zum Schichtwechsel der Hebammen um 7 Uhr wieder da. Hat also super gepasst. Die neue Hebamme Monika hat dann nochmal den MuMu abgetastet und inzwischen waren wir bei 6cm. Und nach dem Abtasten ist dann auch erstmal der Schleimpfropf abgegangen. Da die Wirkung der Spritze nachgelassen hatte, waren die Wehen inzwischen auch wieder deutlich staerker. Und sie dauerten auch jedes Mal laenger. Ich hatte naemlich inzwischen festgestellt dass ich am Besten damit klar kam, wenn ich meine Atemzuege zwischen den Wehen zaehlte. Am Anfang kam ich immer von 15 bis 21 und nun war es schon 15 bis 35. Damit war ich wenigstens bei jeder Wehe vollauf beschaeftigt und auf's Atmen konzentriert und hab wenig von dem um mich rum mitbekommen. Teilweise bin ich sogar dann immer noch zwischen den Wehen eingeschlafen. Wann genau die Fruchtblase geplatzt ist kann ich gar nicht sagen. Denk mal es war gegen 8:30 Uhr. Es war auf alle Faelle ein ziemlich komisches Gefuehl, dass nun bei jeder Wehe soviel Fluessigkeit aus mir rauslief. Da es ein hoher Blasensprung war hat die Hebamme dann zusaetzlich noch die Blase unten aufgestochen. Und ab da wurde es dann echt heftig. Die Wehen fuehlten sich ploetzlich anders an und taten richtig fies weh. Zwischenzeitlich hatte ich ja noch versucht gehabt ob ich im Stehen oder Vierfuesslerstand besser klar komme, aber ab dem Moment wollte ich nur wieder auf's Bett und auf die linke Seite. Da konnte ich mich wenigstens am Bett einkrallen und die Fuesse gegen's Fussende stemmen und mich wieder voll auf die "Zaehlerei" konzentrieren. An die Wanne hab ich in dem Moment keinen einzigen Gedanken verschwendet, obwohl ich mit der ja von Anfang an geliebaeugelt hatte. ;-)
Mit jeder Wehe stieg jetzt der Druck auf den Darm und ich hatte immer mehr den Drang zu pressen. Komischerweise bin ich in dieser Phase einmal zwischen den Wehen total weggepennt. So richtig volle Kanne. Erst die Frage der Hebi, ob ich jetzt etwa schlafen wuerde, hat mich dann wieder aufgeweckt. *lach*
Ab da kann ich mich auch nicht mehr so genau an den restlichen Ablauf erinnern, weil ich einfach viel zu sehr mit den Wehen beschaeftigt war und der Rest irgendwie so an mir vorbeigezogen ist.
Die Hebi hat dann nochmal den MuMu kontrolliert und festgestellt dass dieser inzwischen bis auf einen kleinen Saum offen war. Sie hat dann noch gefragt ob ich mich lieber auf den Ruecken legen wollte, aber ich hab eisern auf meine Seitenhaltung bestanden. So kam mein Mann dann auch gleich mit zum Einsatz weil er mir helfen sollte waehrend der Wehen das rechte Bein Richtung Koerper zu ziehen.
Und dann ging alles ganz schnell und ich durfte endlich richtig mitpressen. Hat zwar 1-2 Wehen gedauert bis ich kapiert hatte was die Hebamme von mir wollte. Und dass ich jetzt eben nicht mehr die Wehen veratmen sondern Luft anhalten und pressen sollte.
Komischerweise kam mir das viel weniger schmerzhaft vor als diese Uebergangsphase zuvor. Nach 3-4 Wehen wurd ich dann ziemlich wuetend, weil ich das Koepfchen schon im Geburtskanal gespuert hab und meiner Meinung nach das alles viel zu lang dauerte. Wenn’s nach mir gegangen waere hatten die Presswehen ruhig laenger sein duerfen, (wobei mein Mann meinte ich sei eh zum Schluss hin schon immer ganz blau angelaufen) weil ich wollte jetzt einfach fertig werden.
Die Hebi hat dann noch mit einer warmen Kompresse den Damm vorbereitet und nebenbei die Aerztin angerufen um Bescheid zu geben dass hier jeden Moment das Baby kommt.
Das war Musik in meinen Ohren und bei der naechsten Wehe hab ich echt alles gegeben und dann war der Kopf da. Dann kam die Anweisung nicht pressen und ruhig atmen und erstaunlicherweise hab ich das trotz meiner Ungeduld und diesem eckelhaften Dehnungsgefuehl hinbekommen. Tja, und dann hat es nur noch einen kleinen Anstupser gebraucht und Paula war um 9:45 Uhr auf der Welt (53cm lang, 3340g schwer und einen Kopfumfang von 35cm)..
Und ich war erstmal fix und fertig und total am Zittern. Dass mein Mann die Nabelschnur durchgeschnitten hat und dass die Kleine die Nabelschnur 2x um den Hals hatte hab ich alles nur so am Rand mitbekommen. Erst als ich mein Baby auf den Bauch bekommen habe, hab ich langsam realisiert dass ich es nun geschafft hatte.
Die Aerztin hatte in der Zwischenzeit kontrolliert ob ich irgendwo gerissen bin und als sie gesagt hat, dass alles intakt ist haette ich die Hebi echt knutschen koennen. Da ist mir ein riesen Stein vom Herzen gefallen.
Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich die Geburt wirklich nicht als schlimm empfunden habe. Ich hatte mir das alles irgendwie ganz anders vorgestellt. Dass sich die Schmerzen so gut veratmen lassen haette ich nie gedacht. Mein Mann war mir auch eine riesen Hilfe, auch wenn er bis zu den Presswehen einfach nur neben mir sass und nichts tun konnte, weil ich so mit mir selbst beschaeftigt war. Aber allein die Tatsache dass er da war hat mir wahnsinnig viel Sicherheit gegeben mich trotz meiner KKH-Angst einfach auf den Geburtsverlauf einzulassen.
Und zuletzt muss ich echt sagen dass ich mit der Hebamme ein riesen Glueck hatte. Sie war der Typ Mensch den ich gebraucht habe. Hat klare Anweisungen gegeben wo es noetig war und mich ansonsten in Ruhe gelassen. Sie hat es in den 2 Stunden die sie mich betreut hat geschafft dass ich ihr vollkommen vertraut habe.

Kommentare

  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Claudia, ;-)

    nochmal Herzlichen Glückwunsch zu dieser schönen Geburt! :bounce02:
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    herzlichen Glückwunsch auch von mir zur nicht so schlimmen Geburt! ;-) :bounce02:
  • balou0204balou0204

    925

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichrn Glückwunsch, ein wirklich schöner Geburtsbericht! Hat mich an einigen Stellen an meine Geburt erinnert. Eine schöne Zeit wünsche ich Euch!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Alles Gute zu Deiner Geburt nochmals v. uns/mir.
    Ich wünsche Euch viel Freude u. Glück mit Eurem Nachwuchs. e100.gif
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich gratuliere dir ganz herzlich zur Geburt deiner Tochter und freue mich, dass du es so gut überstanden hast. :bounce02:
    Amelie
  • PetziPetzi

    303

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebe Claudi,

    auch von mir hier noch einmal:

    HERZLICHE GLÜCKWÜNSCHE UND ALLES, ALLES GUTE FÜR EUCH!

    h085.gif

    Ich werd' versuchen das genauso "easy" hinzukriegen wie Du! ;-)

    LG
    Patricia
  • LinusLinus

    405

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Glückwunsch auch von uns.................... :bounce02: :bounce02: :bounce02:
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