Kinder müssen das Fürchten lernen - Spiegel Artikel

DawnDawn

3,183

bearbeitet 14. 09. 2006, 11:23 in Plauderecke
Hallo,

ich habe mir heute früh den neuen Spiegel gekauft, komme ja im Moment recht viel zum Lesen, wenn Jonah stundenweise in der Krippe ist.
Da ist ein Interview abgedruckt, mit einem gewissen Berhard Bueb, ehemaliger Schulleiter des Elite-Internats Schloss Salem. Ich hab mich so aufgeregt!!! :twisted: Der kommt doch tasächlich in Bezug auf die heutigen Probleme mit 50er-Jahre - Pädagogik. Die Kinder erfahren zu wenig Strenge, zu wenig Disziplin, und vor allem: Sie fürchten sich zu wenig vor ihrem Eltern! Furcht, so wortwörtlich, sei eine Eigenschaft, die ein Kind weiterbringt, ihm hilft. Überhaupt ist Selbstbestimmung das größte Übel, ein Jugendlicher von 16 Jahren kann doch nicht einfach selbst etwas bestimmen.
Er bringt klischeehafte Beispiele, dass Mütter heute zu lasch sind, weil sie ihren brüllenden Kindern Süßigkeiten an der Kasse kaufen. Wie oft war er wohl selber in der Situation? Nie wahrscheinlich.
Und was mich am meisten aufregt: Babys sollen schon ab 3 Monaten in eine staatliche Betreuung, um Gemeinschaftssinn zu lernen. Wörtlich: " Sie müssen in einer Gemeinschaft wenigstens tagsüber ihren überbetreuenden Müttern entzogen werden, die es viel zu gut mit ihnen meinen und die Kinder zu lauter Egoisten erziehen." :flaming01:

Habt Ihr den Artikel gelesen? Was sagt Ihr dazu??

Kommentare

  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kenne den Artikel leider nicht.
    Deshalb kann ich nur zu dem von Dir Zitierten etwas sagen.

    Ein bisschen mehr Strenge, dass sehe ich leider genauso. :oops: Ich bin der Ansicht, dass die meisten Kinder heutzutage kaum noch Respekt vor Erwachsenen haben und das hat sicherlich auch mit der nachlässigen Strenge der Eltern zu tun. Das sehen vielleicht manche anders. Aber Kinder brauchen Grenzen. Nicht an allen Ecken, aber Grenzen sind meineserachtens notwendig und manchen Eltern ist die konsequente Erziehung an manchen Stellen einfach zu anstrengend.

    Furcht ist in dem Zusammenhang für mich das falsch gewählte Wort. Ich bin für das Respektieren und damit meine ich gegenseitiges Respektieren, sowohl der Respekt des Kindes vor Erwachsenen und auch von Erwachsenen/Eltern das Respektieren und Ernstnehmen von Kindern. Sicherlich auch ein Zeitfaktor und es gibt viele Menschen, die sich für Kinder keine Zeit nehmen wollen oder vielleicht auch nicht immer können. :sad:

    Über den Rest kann ich nur den Kopf schütteln.
    Selbstbestimmung empfinde ich als sehr wichtig...und das mit der staatlichen Betreuung ab 3 Monaten unmöglich, obwohl es sicherlich auch Kinder gibt, für die die staatliche Betreuung besser wäre. :sad:
    Diese Ansichten erinnern mich wirklich an schon Gott sei Dank längst vergangene Tage...

    (Wie gesagt kenne den Artikel nicht und kann nur zu dem hier Gesagten Stellung nehmen!)
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, zum Thema Respekt (wo ich Dir auch voll zustimme!) meint Hr. Bueb, das sei zu wenig. Furcht ist mächtiger, sagt er.
    Ich finde konsequente Erziehung gar nicht anstrengend und ich finde es fast schon einfältig, wie dieser Hr. Bueb meint, dass ein elterliches Regime aus Disziplin, Strenge und Furcht eine Erziehung aus Liebe, Respekt und Konsequenz ersetzen könnte. Er macht es sich da sehr einfach...
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :shock: Ich glaube den Artikel muss ich wirklich lesen!!!
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich krieg den Spiegel immer, wenn mein Vermieter ihn ausgelesen hat. Bin jetzt ja schon sehr gespannt drauf. ;-)

    Die Eltern fürchten - wie traurig wäre das doch! Meine Mutter hatte ein solches Verhältnis zu ihren Eltern, das aus Strenge, Disziplin und Furcht bestand. Na ja, aus ihr ist schon "was geworden", aber die Beziehung zu ihren Eltern ist bis heute keine vernünftige, und sie sagt selbst, wie traurig es doch sei, dass sie ihre Eltern höchstens schätzt, nicht aber liebt. :sad:
    Restpekt ist nötig, klar, und ich unterschreibe Marions ersten Beitrag voll und ganz.


    Mein Lieblingslehrer an der Schule war übrigens auch mal Schulleiter am Internat Schloss Salem. Der war allerdings ganz die andere Richtung, hat Selbstbestimmung sehr gefördert und die Schüler auf sehr geschickte Weise dazu gebracht, gerne selbst etwas zu leisten. Komisch, dass da offensichtlich so ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat.
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Moniflori schrieb:
    Ein bisschen mehr Strenge, dass sehe ich leider genauso. :oops: Ich bin der Ansicht, dass die meisten Kinder heutzutage kaum noch Respekt vor Erwachsenen haben und das hat sicherlich auch mit der nachlässigen Strenge der Eltern zu tun. Das sehen vielleicht manche anders. Aber Kinder brauchen Grenzen. Nicht an allen Ecken, aber Grenzen sind meineserachtens notwendig und manchen Eltern ist die konsequente Erziehung an manchen Stellen einfach zu anstrengend.

    Meiner MEinung nach vermischst du heir Themen, die nicht zueinander gehören. :???:

    Strenge erzeugt keinen Respekt. Mein Vater war streng und mehr als das, ich habe keinerlei Respekt vor ihm. Ich hatte Angst vor ihm, das schon ja.
    Meine Mutter hat Grenzen gesetzt und zwar ohne Strenge, aber mit Konsequenz und Ausnahmen und vor ihr habe ich Respekt. Aber Grenzen und Strenge haben nicht zwingend etwas gemein und erzeugen auf keinen Fall "automatisch" Respekt.
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 18. 09. 2006, 00:01
    Ich glaube kaum, dass ich hier Themen vermische und es kommt wohl stark darauf an, was man unter Strenge versteht, oder?

    Die einen interpretieren es u.a. mit Schlägen, andere mit Konsequenz, sehr wohl gepaart mit Liebe, andere mit Autorität und wie Du es interpretierst, das weiß ich nicht!? :traurig04:

    Das, was ICH unter Strenge verstehe und dabei schließe ich wohl kaum in dem was ich geschrieben habe Liebe aus, und auch all`das andere, was zur Erziehung gehört nicht, hat bei mir zumindest zu einem Respekt geführt, den ich vor anderen Menschen und auch vor meinen Eltern habe und es ist ein gesunder Respekt, denn zwischen meinen Eltern und mir besteht keinerlei Abstand. Ich verbinde mit Strenge nicht das Wort Angst oder Furcht.

    Und meine Meinung bleibt, dass in unserer Gesellschaft der nötige Respekt verloren geht.

    Im Übrigen habe ich in keinsterweise von einem Automatismus geschrieben, bei dem Strenge zu Respekt führt und ich habe damit auch nicht geschrieben, dass ausschließlich Strenge zu Respekt führt:
    Moniflori schrieb:
    Ich bin der Ansicht, dass die meisten Kinder heutzutage kaum noch Respekt vor Erwachsenen haben und das hat sicherlich auch mit der nachlässigen Strenge der Eltern zu tun.

    Ich schrieb, dass das sicherlich auch... aber das kann man ja im Zitat lesen.

    Tut mir leid für Dich, wenn in Deiner Kindheit etwas schief gelaufen ist, aber so wie Du es beschreibst, war es von mir nicht beschrieben. Ich schrieb nämlich auch vom gegenseitigen Respektieren. Das beinhaltet wohl ein bisschen mehr.

    Ich bin streng erzogen worden und hatte nie Angst vor meinen Eltern, ganz im Gegenteil, aber ich habe Resprekt vor ihnen, was heißen soll, dass ich sie sehr hoch achte und dabei wahnsinnig lieb habe.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mich würde interessieren, wie der Spiegel das Ganze bringt. Als Meinung eines Spinners oder als ernsthaften Ansatz zur Erziehung? Oder völlig unkommeniert? In welchem Rahmen steht das?
  • babygrillbabygrill

    1,633

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Der Spiegel bringt das in Form eines Interviews. Und ganz in der Tradition des Magazins, werden kritische Fragen geäußert, Aussagen hinterfragt und manchmal ein wenig provoziert. Der Grund des Interviews ist aber sicherlich mit der Tatsache verbunden, dass der Schulleiter ein Buch geschrieben hat, das in diesen Tagen herauskommt. ;-)

    Ich gebe zu: obwohl ich den Spiegel im Abo habe, habe ich das Interview nun erst nach Dawns empörter Reaktion gelesen. Da ich bereits von dem Hardliner Büb gelesen hatte, habe ich mich gleich an die Lektüre gemacht und kann die Empörung nun eigentlich nicht wirklich teilen. :???:

    Es ist halt eine Meinungssache und jeder hat natürlich das Recht, seine Position einzunehmen. Das muß man dem Schulleiter auch zugestehen. Nun handelt es sich bei dem Internat natürlich auch um eine entsprechende Schulform, von der die Eltern der Zöglinge sicher auch nichts anderes erwarten. Vermutlich schicken sie ihre Sprosse ja auch genau wegen diesem Erziehungsstil an diese Schule.

    Ich teile nicht in allen Dingen seine Meinung, erwarte aber von einem Lehrinstitut und insbesondere von Lehrern keine liebevolle Bemutterung, sondern die Vermittlung von primären und sekundären Werten, wie sie in dem Interview aufgeführt wurden. Selbstverständlich soll einem Kind auch eine gewisse Disziplin gelehrt werden. Und ich finde der Pädagoge hat auch recht, dass man beispielsweise einmal Unrecht erfahren muß, um ein Gespür für Ungerechtigkeit zu erlangen. Vielleicht muß die außerfamiliäre Betreuung und Erziehung nicht gerade im Alter von drei Monaten erfolgen, aber grundsätzlich schadet es so manchem (auch Einzel-)Kind nicht, wenn es msl seiner Bemutterung "entzogen" wird.

    Und ich finde bei Dawns Beispiel mit den Sechzehnjährigen auch die MEinung Bübs richtig, dass sie noch zu jung sind, um frei entscheiden zu können, ob sie rauchen oder trinken wollen. Einem entsprechendem Verbot kann ich hier kein Gegenargument liefern. Ich kann dabei nachvollziehen, wenn der Schulleiter behauptet, Freiheit würde in diesem Zusammenhang mit Selbständigkeit verwechselt werden und man müsse nicht im zarten Alter von sechzehn Jahren beispielsweise sexuell alles ausprobieren, damit man irgendwann zu einem freien Sexualleben gelangt. Im Gegenzug erkennt der Interviewte jedoch richtig, dass man mit einer Heranwachsenden durchaus über einen Diskobesuch diskutieren müsse, um sie mit den möglichen Gefährdungen vertraut zu machen.

    Man muß ja keine hundertprozentige Übereinstimmung mit dem Pädagogen haben, aber von einem Leiter eines Lehrinstituts erwarte ich als Elternteil genau solch eine Haltung! :cool: Mit einer verantwortlichen Pädagogik ist es nämlich sonst bei den meisten Lehrern leider nicht allzu weit her! :neutral:
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, das mit den 16-jährigen fand ich jetzt schon auch ok, so wie es da stand. In den Interview lässt er halt verlauten, dass der Versuch an seiner Schule, den Schülern mehr Verantwortung zu übertragen gescheitert ist und dass er es deswegen nicht mehr befürwortet.
    Mich hat es vor allem aufgebracht, dass er sich zu Dingen äußert, von denen er keine Erfahrung haben kann. Z.B. wie es ist, als Mutter an der Kasse mit brüllenden Kindern zu stehen (was nicht heißt, dass meine Kinder mit Geschrei was erreichen würden!). Diese pauschalen Beispiele, die man in jedem Müttertratsch zu hören bekommt sind meiner Ansicht nicht dafür geeignet, einen pädagogischen Standpunkt darzulegen. Genau das Gleiche stört mich an der Aussage: "Babys ab 3 Monate in Fremdbetreuung". Der gute Mann scheint weder etwas über Entwicklung von Babys zu wissen noch darüber, dass Babys in dem Alter in der Regel noch voll gestillt werden.
    Naja, natürlich darf jeder seine Meinung haben, trotzdem möchte ich meine Kinder nicht bei solch einem Lehrer wähnen...
  • mimmi36mimmi36

    511

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also Babys ab 3 Monaten in Fremdbetreuung fände ich auch zu früh, obwohl ich die Gründe, die er nennt, nachvollziehen kann, aber eben erst ab ca. 3 Jahren.

    Ansonsten fand ich den Artikel aber, nachdem ich ihn nun gelesen habe, auch nicht so empörend, wie ich erst gedacht hätte, im Gegenteil. Auch die Sache mit der Furcht, wobei das Wort meiner meinung nach schlecht gewählt ist, aber wenn ein Kind oder Jugendlicher "Dummheiten" unterläßt, weil er sonst Strafe/Konsequenzen zu befürchten hat, finde ich auch einleuchtend.

    Die Sache mit dem Supermarkt sehe ich als Beispiel für die häufige Unsicherheit in der Erziehung, und auch da muß ich ihm leider recht geben!
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Dawn
    auch Männer können mit ihren Kindern einkaufen gehen und dann in solche Kassen-Brüll-Momente geraten. Wer weiß, vielleicht hat er ja Erfahrung damit. Ganz ausschließen kannst du es nicht. ;-)
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mimmi36 schrieb:
    Furcht, wobei das Wort meiner meinung nach schlecht gewählt ist

    Das ist mein Problem damit, denn ich denke nicht, dass das Wort von ihm schlecht gewählt ist, sondern dass er ausschließlich und explizit Furcht meint, nicht etwa Respekt vor den Konsequenzen - oder was mir viel sympathischer wäre - wenn der Jugendliche selbst drauf kommen darf, dass er da Blödsinn gemacht hat. Es gibt wirklich viele gute Wege, um einen Jugendlichen auf seine Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber aufmerksam zu machen, aber später werden eben keine Erwachsenen da sein, deren Konsequenzen er zu fürchten hat. Sondern er muss dann eigenverantwortlich und aus Einsicht handeln.
    Und was die Unsicherheit in der Erziehung angeht: Natürlich sind viele Eltern verunsichert, aber nicht zuletzt dadurch, dass ständig jemand ankommt und einem sagen will, wie man seine Kinder zu erziehen hat. Ich würde es wirklich begrüßen, wenn mal jemand kommt und den Verstand, den Instinkt, das Feingefühl und die Verantwortlichkeit der Eltern stärken würde, anstatt nur wieder mit neuen - oder in diesem Fall alten - Erziehungskonzepten zu kommen.
  • babygrillbabygrill

    1,633

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, gibt es hier eine kleine Begriffsverwirrung. Doch die Spiegel-Leser unter uns haben erst vor kurzem den Titel mit der Deutschen Angst gelesen und kennen nun den Unterschied zwischen Furcht und Angst. ;-)

    Das Definitions-Lexikon schreibt zum Thema Furcht:
    Die Furcht eines Lebewesens vor einem Objekt (das kann ein anderes Lebewesen, ein Gegenstand oder eine Situation sein) ist die emotionale Reaktion dieses Lebewesens auf das Wissen oder die Vermutung, dass von dem Objekt eine Gefahr für das Lebewesen ausgeht. Die Furcht ist lebensnotwendig, da sie dazu motiviert, Abwehrmaßnahmen zu ergreifen, um die Gefahr abzuwenden (z. B. erhöhte Wachsamkeit, Flucht oder Gegenangriff).

    Im Gegensatz zur allgemeinen Emotion der Angst ist die Furcht immer ganz konkret auf ein bestimmtes Objekt bezogen. Man spricht immer von der Furcht vor etwas.

    Begriffe wie Ehrfurcht (Respekt) oder Gottesfurcht (Respekt vor Gott) enthalten den Begriff der Furcht im weiteren Sinne.

    Angst hingegen hat man vor dem Tod, einem Krieg usw. In diesem Zusammenhang und wenn man etwas genauer darüber nachdenkt, muß man doch eigentlich einräumen, dass der Begriff "Furcht" gar nicht gar so falsch gewählt wurde. Findet Ihr nicht auch? ;-)
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na, dennoch, so denke ich, sollte man sich vielleicht darauf beschränken, Furcht vor einer Konsequenz zu haben, und nicht den Vater als solchen zu fürchten.
    Ich bin seinen Aussagen gegenüber total ambivalent. Auf der einen Seite gebe ich ihm in vielem Recht, Disziplin, Ordnungssinn, Respekt, liebevolle Autorität, Pünktlichkeit, alles okay. Aber in seinen Aussagen schwingt für mich mit, dass es nur darum geht, Kinder und Jugendliche zu führen, deren Leben zu gestalten und zu bestimmen. Und genau da ist für mich der Haken: Ich denke schon, dass ein gewisses Maß an Entscheidungsspielraum, an Ausprobieren und an Selbstbestimmung auch zum Kindsein und zur Jugendzeit dazugehört. Und das es wichtig ist, zu lernen, dass etwas nicht richtig ist, und nicht nur die Konsequenz zu fürchten. Letzteres ist für die Erziehenden einfacher, weil es schneller geht und sich mit Macht durchsetzen lässt. Ersteres ist ein langwierigerer Prozess und braucht Feingefühl und Intelligenz (nicht im Sinne von Bildung, sondern EI).
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke, ich kapituliere an der Stelle. ;-)
    Wahrscheinlich bin ich in der Hinsicht auch etwas zu emotional, weil ich beurteilen kann, wie sich Furcht in Bezug auf eine Person, deren Verhalten und deren "Konsequenzen" auf ein Kind auswirkt. Es hat mich nie weitergebracht, es hat in erster Linie Flucht oder Gegenangriff ausgelöst, das stimmt. Aber das hatte auch zur Folge, dass ich dieser Person nicht vertraut habe und ihr heute noch ausweiche. Man lernt vielleicht richtiges Kartoffelschälen (sorry für das Beispiel) aus Furcht vor der Strafe/Konsequenz, aber es macht einen nicht zu einem besseren Menschen.
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da stimme ich dir zu. Ich denke auch, die Furcht (immer noch ein blödes Wort, finde ich) vor der Konsequenz sollte sich auf elementare Dinge beziehen, und nicht auf jede Kleinigkeit. Und dass mich mein Kind fürchtet, ist für mich ein Horror. Dass es vielleicht aus Liebe oder Respekt etwas tut, was es nicht möchte, okay. aber aus Furcht vor mir? Um Himmels willen. (Ich hatte übrigens eine Profin, die echt von allen nur gefürchtet wurde. Sie war irre stolz drauf, tat mir aber nur leid. Irgendwie fand ich das armselig.)
  • Janina1Janina1

    1,145

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab den Artikel auch gelesen und meiner Mutter (von der hab ich den Spiegel) gesagt: "Der spinnt doch total."

    Natürlich sind Grenzen wichtig. Antiautoritäre Erziehung wie in den 70ern will hier wohl keiner wiederhaben.

    Aber das letzte, was meine Kinder vor mir haben sollen, ist Furcht. Für mich ist die Erziehung, wie sie H. Bueb propagiert, viel zu fremdbestimmt. Wenn ein 15-jähriger sagt, er will nicht in die "Zauberflöte" gehen, sollte man ihn trotzdem hinschleifen, nach dem 5. Mal wird es ihm schon gefallen. :roll:

    Ich versuche meinen Kindern Selbstverantwortung beizubringen, natürlich immer im Rahmen ihres Alters.

    Und gegen eine KiTa-Pflicht (!) mit drei Monaten bin ich sowieso, da würde ich mich mit Händen und Füßen gegen wehren.
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naja, dass mit der Zauberflöte... also wenn ich nicht ins Theater gemusst hätte, wäre ich wohl, so glaube ich, auch nicht von alleine auf die Idee gekommen. Bei uns gehörte sowas ebenso wie Museen und so einfach dazu, und ich denke schon, dass diese "Pflicht" zur Kultur auch mein Interesse geweckt hat.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ...hier ist ja schon so viel zum artikel gesagt worden, dass ich eigentlich nur eine sache ansprechen möchte:

    so wie ich die aussage mit dem "abgeben im alter von drei monaten" verstanden habe bezieht er sich hier auf einzelkinder, und nicht pauschal auf alle kinder.

    drei monate ist natürlich viel zu früh, aber dass es vielen einzelkindern gut täte, sich damit auseinanderzusetzen, dass man auch teilen können muß und kompromisse eingehen im leben, da stimme ich dem herrn ehrlich gesagt zu.

    ich bin keinesfalls in allen punkten und überhaupt in seiner ganzen ausdrucksweise einer meinung mit herrn bueb, aber in stellen würde ich einfach mal behaupten, dass man sachen auch provokant formulieren muß, um eine diskussion anzuregen. und das hat er ja - zumindest bei uns - geschafft, oder?! ;-)
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