Weiß nicht mehr weiter :(

tortosa01tortosa01

556

bearbeitet 30. 09. 2006, 10:04 in Schreien- Schlafen- Wachen
Ich muss leider schon wieder jammern :oops:

Dominik schreit und schreit und schreit. Ich weiß mir einfach nicht mehr zu helfen.
Anfangs warens viel die Zähne, die geben momentan etwas Ruhe. Als die Zähne viel geschoben haben hat er auch nur phasenweise geweint, jetzt weint bzw schreit er fast pausenlos.
Angefangen hat das alles mit etwa 9 1/2 Wochen und seitdem wird es immer schlimmer. Der heutige Tag sah so aus: Um 7 Uhr aufgestanden, zum Wickeln hingelegt und da ging es schon los. Nicht geweint, sondern gleich heftig geschrieen. Ganz schrill und extrem laut. Beim Anziehen natürlich das selbe Spiel. Hochgenommen, es war kurz Ruhe. Dann hatte er Hunger, also hab ich ihn gestillt. Mitten während des Stillens plötzlich steif gemacht und losgebrüllt. Und sich nicht mehr beruhigt. Also ich auf, rumgetragen, verschiedenste Positionen ausprobiert, denn es ist ihm ja keine recht. Zwischendurch hat er sich mal ein wenig beruhigt und aufs Dauerquengeln verlegt. Dann hatte er natürlich wieder Hunger, hatte ja vorher nicht fertig getrunken. Also wieder angelegt, nach ein paar Minuten wieder Gebrüll. Und so ging es bis um etwa 13 Uhr, dann war er schon so müde dass er während dem Schreien eingeschlafen ist. Er hat etwa 1 Stunde bei mir auf dem Arm geschlafen und dann gings wieder von vorne los, das gleiche Spiel wie am Vormittag. Bis jetzt, jetzt ist er so halbwegs ruhig, quengelt aber auch vor sich hin.

In der Nacht schläft er dann aber total brav, meist von 23 Uhr bis um 7 Uhr. Ab und zu dass er einmal aufwacht. Meistens aber nicht.

Ich bin schon komplett fertig, hab alles mögliche ausprobiert und es wird einfach nicht besser. Heute hab ich mich dabei erwischt dass ich ihn ziemlich grob angeschnauzt hab, weil ich schon so mit den Nerven fertig bin. Ich hab fast den ganzen Tag dann mitgeheult. Das geht jetzt schon seit etwa 3 Wochen so und langsam kann ich nicht mehr. Ich fürchte mich schon immer vor dem nächsten Tag und dem Stillen, was sich auf ihn auch nicht grad positiv auswirkt.
Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll. Ich schmeiß bald die Nerven weg.

Hatte jemand schon so eine Situation oder hat eine Idee an was es liegen könnte oder was man machen kann?
Kann es "nur" ein Schub sein? So lange? Oder doch was ernsteres? Kinderärzte haben nichts organisches gefunden, außer einen leichten Reflux den wir aber im Griff haben denke ich.

Bitte Hilfe :sad:

lg

Kommentare

  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    und eine schreiambulanz? die können sich das mal genau angucken...
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schreiambulanz ist das eine!
    Das andere ist, hol dir Hilfe! Du musst das nicht alleine schaffen, du brauchst Zeit zum Krafttanken!
    Hast du eine der Omas in der Nähe? Oder eine Freundin? Wenn ja, dann lass sie mit dem Kleinen spazierengehen, während du irgendwas Schönes für dich machst - nur keinen Haushalt!
    Was macht dein Mann? Hilft er dir?
    Ich kann dich so gut verstehen, auch wenn Jolina eher intensiv als dauerhaft geschrien hat, aber sie war irgendwie nie zufrieden. Ich kam mir damals vor, als stecke sie in einem einzigen Dauerschub, der immer mal wieder von 1-3 gute Tage unterbrochen wurde. :sad:
    Aber sogar bei Jolina ist das irgendwann besser geworden! Nur wann das passiert, kann dir leider keiner sagen, da ist jedes Kind anders.
    Kennst du das Buch "Das 24h-Baby"? Das soll wohl sehr gut sein, vielleicht hilft es dir auch ein bissl weiter.
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schreiambulanz hab ich mir auch schon überlegt, aber ich finde keine in der Nähe...muss nochmal genauer gucken, vielleicht finde ich doch noch was.

    Hilfe ist Fehlanzeige. Keine Verwandten in der Nähe, die einzige Freundin die ich hier habe wo ich wüsste ich könnt sie mit ihm rausschicken hat grad selbst ein Baby bekommen.
    Mein Mann versucht zu helfen wo er kann, ist aber auch schnell überfordert. Zumindest ermöglicht er mir, abends in die Badewanne zu gehen um zumindest meine Verspannungen wegzukriegen. Aber da ist der Tag ja schon fast gelaufen.

    Das Schlimme ist, ich gehe mit der Angst vor dem nächsten Tag ins Bett, ich hab schon Panik vor dem nächsten Stillen. Das kanns ja auch nicht sein. Für Dominik ist das jedenfalls alles andere als eine Hilfe.

    lg
  • luxorluxor

    1,282

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Angela,

    hast Du ein Tragetuch oder eine andere Tragehilfe? Das hat bei uns immer super geholfen und Kira war da drin wesentlich zufriedener.

    Zum Stillen: Oh mann, das kenne ich soo gut. Kurz ansaugen, dann schreien, zappeln, schreien, wieder ansaugen, Spiel von vorne.

    Irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr darauf, da es jeden Tag schlimmer wurde (nachts ging es, sei wirklich froh, dass Deiner Kleiner nachts so gut schläft. Die Nacht war für Kira immer die Zeit, wo sie ruhig getrunken hat und da sie ja tagsüber nicht dazu kam, war sie nachts so 5-7x wach...). Ich habe mich an eine Stillberaterin gewandt. Die gab mir zunächst erstmal Tipps für verschiedene Stillpositionen. Das hat aber nur kurzfristig geholfen. Was noch ab und zu gut geklappt war das Zimmer abzudunkeln. Aber richtig geholfen hat mir nur das abpumpen. Ich habe von der Stillberaterin eine elektrische Doppelpumpe bekommen, damit habe ich mir einen kleinen Vorrat angelegt und habe darauf bei extremem Brustanschreien darauf zurückgegriffen. Ist natürlich jetzt die Frage: Nimmt er die Flasche? Kira war es immer ziemlich schnuppe wo die Mumi her kam. Flasche hat sie sogar sehr gerne genommen. Auch von mir.

    Hast Du mal geprüft, ob am Anfang einfach zuviel Milch kommt? Ich denke das war bei uns der Grund für die Schreierei. Bei mir lief es sehr lange richtig heftig und wenn sie kurz losließ, schoß die Milch meist richtig raus aus der Brust.

    Ich kann Dich wirklich so gut verstehen, bei uns ist es eigentlich erst so mit 15-18 Monaten richtig entspannt geworden als sie richtig laufen konnte und anfing sich zu artikulieren. Mir fällt jetzt oft auf, dass sie einiges nicht mag oder anders möchte. Das wird wohl auch schon als Baby so gewesen sein, nur konnte sie sich der dummen Mami gegenüber ja nicht verständlich machen :oops: .

    Zur Schreiambulanz waren wir auch, allerdings hat mich das nicht so richtig weitergebracht. Es ging gleich beim ersten Gespräch deutlich in Richtung: Schreien lassen. Ich bin dann ehrlich gesagt nach dem 3. Termin nicht mehr hingegangen da ich in dieser Beratung keinen Sinn sah. Allerdings war das keine richtige Schreiambulanz, sondern eine Praxis für Jugendpsychatrie die uns empfohlen wurde. Versuchen würde ich es aber.

    Gruß und lass Dich mal knuddeln :troest:
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tja, Tragetuch mochte er immer sehr gerne, aber momentan fängt er nach spätestens 5 Minuten zu schreien an. Ich hab alle möglichen Trageweisen ausprobiert, aber er will einfach nicht mehr.

    Die Flasche nimmt er gut, ich mache es momentan so dass mein Mann abends mal Mumi mit der Flasche gibt wenn ich einfach nicht mehr kann, ich seh dann dass ich mal zwischendurch abschalten kann, auch wenns nur für ein paar Minuten ist.

    Das Komische ist ja, dass es ganz plötzlich angefangen hat. Von einem Tag auf den anderen. Gewisse Ursachen hab ich schon ausgeschlossen, wie zum Beispiel Blähungen oder eben zu starker Milchspendereflex, da er in allen möglichen Situationen zu brüllen anfängt.
    Mal sehen. Ich hoffe immer noch, dass es irgendwann einfach wieder vorbei ist.
    Heute geh ich jedenfalls mal in die Mutterberatungsstelle, vielleicht wissen die noch was.

    lg
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es tut mir leid, dass es euch im Moment so schlecht geht. Ich würde Chranio Sacral Therapie empfehlen, meine Mutter macht das und ist in Linz ;-) Wenn du Interesse hast PN ;-)
    Vielleicht hat er Verspannungen, Blockaden...Stress, den er nicht abbauen kann. Moritz ist ja meist zufrieden, aber wenn es ihm nicht gut geht trage ich ihn sehr viel...Tragetuch...da kann er gut schlafen und er entspannt sich. Moritz wird unleidlich wenn er müde ist und unter Tags zuwenig schläft. Da hilft Spazieren gehen und Tragen.
    Ward ihr schon beim Kinderarzt?
    Alles Liebe und viel Kraft...
    Amelie
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kinderarzt konnte nichts finden.
    Am Donnerstag kommt mal eine Hebamme zu uns, die auch Stillberatung macht und Erfahrung mit Schreikindern hat. Mal sehen was die sagt.
    Ich warte das jetzt mal ab und wenns ist meld ich mich dann bei dir, Amelie

    lg
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hm mal an einen Osteophaten gedacht? das könnte helfen.

    Udn führ mal Shcrei/Shclafprotokol.
    also schreib mal ganz genau auf, wann er

    schläft und wo
    ißt (genaue ZEit)

    schreit/quengelt und was du dagegen versuchst zu unternehmen..


    da sieht man shcon viel..
    Oft müssen sich KIdner auch einfach mal ausweinen können.
    ich habe mich dann oft hingesetzt Felix gepuckt ihn im Arm gehalten und ihn schreien lassen.
    Dabei beruhigend auf ihn eingeredet..das er jetzt weinen darf das es in Ordnung ist,ect...


    natürlich nur wenn hunger etc ausgeschloßen waren.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    AnjaH schrieb:
    Oft müssen sich KIdner auch einfach mal ausweinen können.
    ich habe mich dann oft hingesetzt Felix gepuckt ihn im Arm gehalten und ihn schreien lassen.
    Dabei beruhigend auf ihn eingeredet..das er jetzt weinen darf das es in Ordnung ist,ect...


    natürlich nur wenn hunger etc ausgeschloßen waren.
    So haben wir es mit Jolina auch gemacht und das war das einzige, was die Schreiattacken halbwegs gebessert hat. Pucken ließ sie sich nicht, wir haben sie einfach nur aufrecht an unsere Schulter gelegt und festgehalten. Manchmal versucht man als Mutter auch zuviel, um das Schreien abzuwenden. Ich habe mir dann immer vorgestellt, ich wäre wütend oder traurig und mein Mann kommt von der Arbeit. Ich möchte mich in seinen Arm werfen und meinen Frust rausweinen und er nimmt einen riesigen Schnuller und stopft ihn mir in den Mund. Oder er macht den Fernseher an, um mich abzulenken. Eine schlimme Vorstellung, oder? ;-)
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    An einfach mal ausweinen lassen hab ich ja auch schon gedacht. Aber nach spätestens ein paar Tagen Dauergebrüll überlegt man ja dann doch mal ob es nicht doch was anderes sein könnte als überfordert, überreizt oder sowas. Und jetzt nach 3 Wochen, nachdem auch der Kinderarzt nichts organisches finden konnte, tu ich mir auch schon recht schwer. Klar, ich kann ihn in gewisser Weise schon verstehen, und ich will ihn auch nicht permanent ruhigstellen. Aber den ganzen Tag nur Gebrüll in den höchsten und spitzesten Tönen, das zehrt auch an meinen Nerven.
    Das ewige Tragen, wobei ihm nichts recht wird, geht an meinen Körper. Alles zusammen streßt mich irrsinnig.
    Klar darf Dominik auch mal schreien, mir wär auch manchmal sehr danach, aber dann hab ich ein Problem mit den Nachbarn :biggrin: Aber irgendwann ist es einfach zuviel und ich fange an zu überlegen.

    Wie gesagt, ich warte mal den Besuch der Hebamme ab. Vielleicht entdeckt die irgendwas, sei es Verpannungen oder sonstwas. Wenn nicht hat sie sicher auch einige gute Ratschläge wie ich ihm die nötige Sicherheit geben kann und wahrscheinlich hat sie auch Adressen, wo ich mich hinwenden kann wenn gar nichts mehr geht. Auch für mich und meine Nerven.

    lg
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Der schubt!
    Ich weiß, du willst nicht schon wieder von Schüben hören, aber der Dreimonatsschub scheint ja bei den Junimamis gerade rumzugehen. Und ich habe bisher noch keinen anderen bei Louise bemerkt.
    Also: halte durch!

    Und dann: hast du Viburcol da? Wenn Arthur derart geschubt hat, dann ging irgendwann garnichts mehr, wir waren nur noch beide fertig und haben geheult.
    Nach einem Viburcol hat er sich dann beruhigt und geschlafen und danach sah die Welt wieder ganz anders aus.
    Schmerzen, Reize, Übermüdung, da soll man mal gute Laune behalten...

    Und die anderen haben es ja schon gesagt: guck, das du nicht auf der Strecke bleibst. Mein Mann hat mir an solchen Tagen morgens z.B. immer Brote geschmiert, damit ich was hatte, was ich den Tag mit einer freien Hand futtern konnte.
    Klingt banal, hat aber super geholfen ;-)

    Und wenn mir das Dach auf den Kopf fällt gehe ich immer raus. Entweder einfach nur spazierengehen (Tragetuch, wenn er im Wagen schreit, was Arthur immerzu tat) oder noch besser: andere Mütter mit Kindern treffen.
    Das Kind ist dann abgelenkt von seiner Unleidlichkeit und du kannst dich mal so richtig auslassen. Bzw. an solchen Tagen hilft einem ja schon ne banale Unterhaltung mit ner Bäckersfrau ;-)
    geh raus!!!

    Ach so und noch was, was ich gerade wieder bei Louise feststelle: wenn ich nur leicht nervös bin wird sie es auch. Und wenn ich richtig hektisch bin, dann frag nicht nach Sonnenschein! Das überträgt sich total.
    Du mußt also diesen Teufelskreis in dem du steckst durchbrechen, ihr macht euch sonst nur gegenseitig scheckig!
    Nimm dir was schönes vor. Stell dir doch z.B. mal vor, dein Mann übernimmt Dominik den ganzen Samstag und du triffst dich mit ner Freundin. Oder gehst shoppen. Oder alleine ins Kino. Oder er geht mit ihm spazieren und du legst dich ins Bett und liest ein Buch. Oder was auch immer dir Spaß macht.
    Du wirst sehen, wenn du das in AUssicht hast wirst du dich jetzt schon anfangen zu entspannen!
    Und deinen Mann fragst du erst garnicht richtig, der muß das machen!
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hat es sich schon etwas beruhigt? banale Frage: trinkt er gut, nimmt er ausreichend zu? In den Wachtumsschüben haben sie ja oft mehr Hunger und wollen öfter an die Brust, beruhigt er sich beim Trinken?
    Das Problem ist ja auch, dass man mit so einem schreienden Bündel nicht gerne rausgehen mag - die Leute schauen blöd, Frau kommt sich unfähig vor, das Kind zu beruhigen etc. -aber Moritz ist unterwegs wesentlich ruhiger als zuhause, wenn er einen schwierigen Tag hat.
    Ich hoffe, es geht euch bald besser. Viel Kraft
    Amelie
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Amelie
    heute ist es etwas besser.
    Tja, trinken ist eben so eine Sache.....er hat Hunger, trinkt ein paar Schlucke, schreit, trinkt, schreit usw. wenn er sich halbwegs beruhigt hat jammert er während dem Trinken weiter. Habs schon versucht vorher etwas auszustreichen, hat aber an seinem Geschrei nichts geändert.
    Also Stillen ist recht anstrengend momentan, ich stille hauptsächlich im Gehen. Aber er hat nasse Windeln und nimmt auch zu, er bekommt also genug.
    Im Kinderwagen brüllt er genauso, und die Blicke sind dementsprechend :roll: Du hast recht, da geht man nicht mehr gerne raus. Aber ich versuch es trotzdem immer wieder, teilweise entdeckt er dann doch was das ihn momentan interessiert und er weint dann auch schon mal 10 Minuten nicht.
    Naja, ich gebe die Hoffnung nicht auf dass der heutige Tag der Anfang vom Ende dieser Phase ist.
    Mal sehen wies heute weitergeht und was der morgige Tag so bringt :grin:

    lg
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    kurz zwischendurch: die Hebamme sagte wenn er schreit soll ich mich ruhig hinsetzen, ihn festhalten und mit ihm reden. Nicht umhergehen oder gar etwas zu nuckeln anbieten.
    Wenn ich aber nur sitzenbleibe steigert er sich so rein dass er gar nicht mehr aufhört zu weinen, es wird immer mehr, solange bis er vor Erschöpfung einschläft.
    Sie meinte aber, wenn ich ihn trage hindere ich ihn daran seinen Kummer rauszuweinen weil er durch das Tragen getröstet wird.
    Soll ich ihn wirklich nicht tragen und ihn sich immer weiter reinsteigern lassen?
    Es stimmt schon dass er sich schneller beruhigt wenn er getragen wird. Mach ich es dadurch wirklich schlimmer? Soll ich einfach sitzen bleiben?
    Was meint ihr dazu?

    lg
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Deine Hebamme empfiehlt genau das Gleiche wie wir:
    http://www.hebamme4u.net/baby-weint.html

    vielleicht liest du auch mal das unten verlinkte Buch. Dann wird das für dich eventuell verständlicher.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin davon überzeugt, das du es instinktiv richtig machst.
    Sicher, bei manchen Kindern mag das mit dem halten funktionieren, aber jedes Kind ist anders.

    Ich versteh auch nicht so recht, was falsch daran sein soll, wenn man sein Kind tröstet? :fun11:
    Seinen Kummer rausweinen kann er ja trotzdem!

    Aus meiner Erfahrung mit Arthur kann ich dir sagen, das der sich auch immer total reingesteigert hat, wenn man ihn nicht getragen hat. Und wenn er vor Erschöpfung eingeschlafen wäre (soweit habe ich es nie kommen lassen, weil mir bis dahin schon der Schweiß ausgebrochen ist und mein Herz schnell schlug, also alles Zeichen diesen Zustand abstellen zu wollen), ich weiß nicht, ich fände das nicht gut.
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja ausweinen lassen usw ist mir schon klar, ich war mir nur nicht sicher ob es wirklich so gut ist wenn er sich immer weiter reinsteigert bis er nicht mehr kann. Aber ich werds dann wohl so weiter machen.
    Ich hoffe dass die Schreiphasen dann bald kürzer werden, zur Zeit schreit er noch fast den ganzen Tag und nach etwa 15 Minuten schreien werd ich immer nervös und frage mich dann ob ihm nicht doch was weh tut.
    Mein Mann ist mir momentan wirklich eine echte Hilfe, der kann wenn Dominik schreit wirklich gut abschalten und ruhig bleiben, was mir nicht so gelingt. Dominik wird dann auch viel schneller wieder ruhig.

    Danke

    lg
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, das kenne ich, das ist ein Teufelkreis wenn bei einem selber die Nerven blank liegen :???:

    Und nochmal: hast du Virbucol?
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Rigmor
    Ja, hab Viburcol da. Bekommt er ab und an, nur zu oft will ichs irgendwie auch nicht geben, vor allem tu ich mir noch schwer abzuschätzen wann es wirklich nötig ist.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja ich mache das auch so, a ber es natürlich anstrengend für Dich.
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du sag mal, war die Waltraud bei dir? Hat sie auch das Stillen angeschaut?

    Im Tragetuch tragen fände ich einen guten Kompromiss zwischen dem, was die Hebamme empfohlen hat und dem, was sich bislang als guter Trost für Dominik eignete - Herumtragen.
    Was nämlich ganz sicher schlecht ist ist dieses Herumtragen, wo man selber einfach aus der Haut fahren möchte, also dieses unruhige herumstapfen und dabei einfch keine Ruhe finden, das Kind mal auf die linke, mal auf die rechte Schulter, mal bäuchlings mal sitzend etc. Du musst einfach aufpassen, dass du das Herumgerenne nicht nur dazu brauchst, nicht so auf das Geschrei eingehen zu müssen...

    Pass auf dich auf, ich wünsch dir, dass es bald wieder leichter wird!
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @lila
    ja, die Waltraud war da, falls wir die selbe meinen :grin: Stillen hat sie angeschaut.
    Wie schon öfters gesagt, Tragetuch mag er momentan überhaupt nicht. Leider.
    Ich bin aber auf dem besten Weg, sitzen bleiben zu können, auch wenns hart ist wenn er sich eine halbe Stunde die Seele aus dem Leib brüllt bis er erschöpft einschläft :sad:
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na, genau die meinte ich, ja. In Linz gibts ja gar nicht sooo viele Hebammen, deiner Beschreibung nach ist mir gleich meine Nachsorgehebi eingefallen ;-)

    Konnte sie einigermaßen helfen? Jedenfalls wenn sie das Stillen angeschaut hat kannst du davon ausgehen, dass das schon so passt, wie ihr das macht.

    Das mit dem Schreien ist halt so, dass Dominik ja auch schreit, wenn du ihn trägst, oder etwa nicht? Es ist einfach härter zu ertragen dabei tatenlos zuzusehen, wie er schreit. Aber auf Dauer gesehen braucht er in so unruhigen Phasen halt einen ruhenden Anker, und der solltest dann du für ihn sein.
    Aber klar, das ist schwer. Es lässt sich leicht von aussen anordnen in solchen Situationen Ruhe zu bewahren, es ist aber schwer, es tatsächlich umzusetzen. Ein Anfang ist aber schon gemacht wenn man all das weglässt, was Unruhe hervorrufen kann.

    Zum anderen hilft es dir vielleicht auch, dass es manche Kinder gibt, die einfach unruhig sind. Das hat nichts mit der Mutter oder mit der Ernährung oder mit organischen Beschwerden zu tun, manche sind es einfach.

    Ich wünsch dir jedenfalls an dieser Stelle noch einmal eine rasche Erleichterung in eurer kritischen Phase.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lila schrieb:
    Aber auf Dauer gesehen braucht er in so unruhigen Phasen halt einen ruhenden Anker, und der solltest dann du für ihn sein.
    Also das erklär mir jetzt mal bitte genauer, liebe lila, denn das raffe ich nicht.
    Wieso ist man kein ruhender Anker wenn man herumläuft? Und was passiert "auf Dauer", wenn man das Kind weiter herumträgt, deiner Meinung nach.

    Ich weiß nicht, irgendwie mag ich diese Halterei nicht. Für mich ist das die gleiche Liga wie "schreien lassen" bzw. färbern :???:
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Rigmor schrieb:
    Ich weiß nicht, irgendwie mag ich diese Halterei nicht. Für mich ist das die gleiche Liga wie "schreien lassen" bzw. färbern :???:

    Aber man ist doch ganz nah beim kind!! Das ist doch was ganz anderes!
    Ich habe das bei caius am anfang auch oft gemacht, er hatte abends schreistunden. NIchts half, und rumlaufen schon mal gar nicht, da waren wir nur noch kaputter. Wenn ich mich aber mit ihm hingesetzt habe, ihn fest im arm, Sch-sch gemacht habe im halbdunklen Zimmer, dann ging es nach einer weile. ;-) Das ist Halten! Was ist daran ferbern? :shock:

    Er war überreizt nach einem langen Tag, das weiß ich jetzt... ind herumlaufen reizte ihn nur noch mehr. Ich denke, das ist oft so bei den ganz kleinen, aus genau diesem Grund, und dann ist nun mal das reizaärmste das beste, was es gibt. ;-)

    edit: muss ich auch noch dazu sagen: Für mich war es schrecklich, so gar nichts zu tun und nur dazusitzen. :???: Vielleicht kommt daher dein Gefühl, dass es wie schreien lassen ist, weil man nicht wirklich aktiv was unternimmt?
  • KatiB.KatiB.

    798

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huhu,
    wir haben Alina auch irgendwann nur noch festgehalten, denn alles andere brachte einfach keine Beruhigung oder den dringend benötigten Schlaf...
    Die ersten Mal schrie sie bestimmt 30 mins im Arm, nach einigen Malen nur noch 15 mins und irgendwann nur noch 5 mins... Später war es dann garnicht mehr nötig...
    Und beim Rumlaufen schrie sie zwar nicht so vehement, aber dafür länger und kam längst nicht so schnell in den Schlaf wie beim festhalten...


    Allerdings muss man eben alles andere vorher ausschließen. Wärme, Kälte, Hunger,....

    Inzwischen glaube ich, dass Alina zu wenig Schlaf hatte anfangs (die ersten 3 bis 4 Monate :oops: ), da wir sie immer wieder "wach" gehalten haben mit Wippen, tragen, schunkeln, Positionswechsel.... Seit wir darauf achteten dass Alina ausreichend schlief, wurde es mit dem Schreien auch wesentlich besser...
    Und sie schläft halt nicht einfach auf dem Arm oder im Wagen ein, sie braucht Ruhe, gedämpftes Licht und Nuckeln. Ohne Bewegung, ohne Ton, ohne Reize... Dann klappts... ;-)
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Rigmor schrieb:
    Also das erklär mir jetzt mal bitte genauer, liebe lila, denn das raffe ich nicht.
    Wieso ist man kein ruhender Anker wenn man herumläuft? Und was passiert "auf Dauer", wenn man das Kind weiter herumträgt, deiner Meinung nach.
    Na, das wäre ja ein ganz untauglicher Anker, der so ein Herumgerenne erlaubt.
    Aber egal, für mich ist es halt so, dass ich so ein Herumgerenne genau dann brauche, wenn ich selber eben nicht zur Ruhe kommen kann/will. Und gleichzeitig erschwert es ein zur Ruhe kommen auch. Also das Herumgerenne ist (in vielen Fällen) sowohl ein Ausdruck der inneren Unruhe als auch ein Verstärker solch innerer Unruhe.

    Ich verstehe sehr gut, dass es schwer fällt sich da hinzusetzen und sich mit der eigenen Situation auseinanderzusetzen anstatt mit Kind im Arm (und vielleicht allerlei Erledigungen, die man da vielleicht auch nebenbei noch schafft ;-) ) herumzulaufen.
    Aber genau das ist der Punkt, ruhelose Beine machen ruhelose Gedanken (was mit dem Kind nicht alles sein könnte) und ruhelose Gedanken machen eine ruhelose Seele.

    Dies ist selbstverständlich meine ganz privat persönliche Ansicht, es liegt mir fern diese Meinung einer Mutter aufzudrängen, die das Gefühl hat, sie würde das Kind etwas ähnliches wie ferbern und so dem Seelenleben des Kindes nachhaltig schaden, wenn es das Baby bei untröstlichem Geschrei nicht herumträgt.
  • BaggiBaggi

    140

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da klingt jetzt vielleicht blöd...
    Versuche mal, dir auf der Seite wo du ihn trägst ein Oropax, also einen Gehörschutzstopfen ins Ohr zu stecken, damit das Gebrüll für dich "etwas leiser" wird. Das Gehirn der Frau ist darauf programmiert, auf verzweifeltes Weinen zu reagieren und klar wird man unruhig, wenn man nicht helfen kann. Wenn das Geschrei aber ein wenig gedämpfter an das Ohr kommt, kann man es besser aushalten und macht sich nicht ganz so schlimm fertig. Ich hatte einige Patientinnen auf der Entbindungsstation, denen das geholfen hat. Zumindest behaupten sie es... :oops:
    Versuch es doch mal, vielleicht erleichtert es dir die langen Schreiphasen ein wenig!!
    Ich wünsch dir ganz ganz viel Kraft!

    Liebe Grüße,
    Nicole mit Maike (*31.12.2005)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde, das ist handeln gegen die eigenen Instinkte. Ihr sagt selbst, das das weinen kaum zu ertragen ist.
    Für mich heißt das: ich muß es abstellen.
    Sicherlich, wenn ich selber rastlos bin renne ich noch mehr herum, da gebe ich dir Recht, lila. Aber bei einem Kind ist es doch mehr ein schaukeln. Und gerade wenn ich das Kind ganz dicht bei mir im Tragetuch habe ist es mehr Körperkontakt als herumlaufen.

    DAs Argument "beim ersten Mal hat es soundsolange gedauert, beim zweiten mal wars schon kürzer", das sagen ferberbefürworter auch :???:
    Und das man das Kind dicht bei sich hat, Cora, das ist ja OK, aber beim ferbern geht man ja auch immer mal wieder hin zum KInd und es heißt dann "das Kind wüßte ja, das man da sei".
    Ich finde das fraglich. Und ich finde das auch fraglich, wie sich das fürs Kind anfühlt, wenn man es still im Arm hält (schsch machen ist doch auch wieder ein Beruhigungsversuch und ist es nicht auch wieder ein Reiz?). MIr kommt das eher vor wie MAcht beweisen und dem Kind zeigen, wer stärker ist. :???:
    Könnt ihr diese Sichtweise denn wenigsten nachvollziehen?

    Ps.: ich bin davon überzeugt, das jedes Kind anders ist und das es bei manchen Kindern eben nur so oder so geht. Bei dem einen herumlaufen, bei dem anderen halten. Ich weiß ja, wie es bei Caius war und du hast das jedenfalls richtig gemacht, Cora.
    Ich möchte daher eigentlich auch nicht das ganze halten verurteilen, aber dazu anregen, es kritisch zu sehen.
    Und eben nicht pauschal zu empfehlen. Sondern eher erst als sone Art zweite Stufe: wenn das Kind durchs herumlaufen nicht ruhig wird, dann verucht man es mit halten.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das Halten ist kein ferbern. :shock:
    Viele Kinder werden auch mit herumrennen nicht ruhig. Es geht bei dieser Sache darum, Ruhe zu vermitteln, und den Kindern das Weinen zu "erlauben" ohne ihnen die Nähe zu nehmen. Sie schreien ja keine Sekunde alleine und können sich den Weltschmerz von der Seele "reden". Deswegen verkürzt sich dann auch die Zeit, weil sie den Eltern irgendwann alles mitgeteilt haben.

    Für mehr Information zu diesem Thema, siehe Dr. Solters Bücher, Warum Babys weinen (Kösel Verlag und Deutscher Taschenbuch Verlag) Wüten, toben, traurig sein (Kösel Verlag), und Auch kleine Kinder haben grossen Kummer (Kösel Verlag).


    Ein weinendes Baby veranlasst viele Eltern zu grosser Beunruhigung. Wenn dein Baby weint und du nicht weisst warum, können Gefühle der Angst, Hilflosigkeit, Frustration, Unfähigkeit und sogar Zorn und Feindseligkeit aufkommen. Es gibt viele Ratschläge über weinende Babys, aber die meisten von ihnen vernachlässigen es, die wirklichen Gründe für das Weinen zu erklären, und sie bieten Vorschläge an, welche der emotionalen Entwicklung deines Babys schaden.

    Es gibt zwei Gründe, warum Babys weinen. Ein Grund ist, ein Bedürfnis oder Unbehagen mitzuteilen. Vielleicht sind sie hungrig, gelangweilt, ihnen ist kalt, oder sie wollen einfach nur gehalten werden. Manchmal ist es schwer herauszufinden, was sie brauchen. Die Aufgabe der Eltern und Betreuer ist es zu versuchen, die Bedürfnisse des Babys so schnell und sorgfältig wie möglich zu erfüllen. Babys können nicht "verwöhnt" werden. Es ist unmöglich, ihnen zu viel Liebe, Aufmerksamkeit und körperlichen Kontakt zu geben.

    Der zweite Grund des Weinens im Säuglingsalter wird viel weniger verstanden. Viele Babys weinen, obwohl alle Grundbedürfnisse erfüllt wurden und sogar während sie gehalten werden. Diese Art des Weinens, welches im Alter von sechs Wochen am intensivsten vorkommt, wird als "Kolik" oder "gereiztes Weinen" bezeichnet. Es kann einige Stunden am Tag dauern. Die üblichen Erklärungen für dieses Weinen haben sich auf mögliche körperliche Probleme wie Blähungen oder Verdauungsstörungen konzentriert. Jedoch haben Untersuchungen gezeigt, dass Babys mit "Kolik" meist eine normale Verdauung haben und sich gewöhnlich bester Gesundheit erfreuen. Daher ist es notwendig, die möglichen emotionale Gründe des Weinens zu berücksichtigen.

    Säuglinge sind extrem verwundbar, und sie haben sehr grossen emotionalen Schmerz, der sich aus einer Ansammlung von stressigen Erlebnissen ergibt. Schmerz kann durch eine traumatische Geburt oder Schwierigkeiten nach der Geburt verursacht werden. Babys erfahren Verwirrung, während sie versuchen, die Welt zu verstehen, und sie sind schnell eingeschüchtert und überreizt. Ausserdem fühlen sie sich frustriert, wenn sie versuchen, sich mitzuteilen und neue Fertigkeiten zu erlernen. All dies hat den emotionalen Schmerz, der im Körper gesammelt wird, zur Folge.

    Glücklicherweise werden Babys mit einem Reparaturwerkzeug ausgestattet und können die Stressauswirkungen durch den natürlichen Heilmechanismus des Weinens überwältigen. Die Forschung hat gezeigt, dass Leute jeder Altersgruppe aus dem Weinen Nutzen ziehen und dass Tränen helfen bei Stress, das chemische Gleichgewicht des Körpers wiederherzustellen. Ein Säugling, der einige Tage in einem Inkubator ohne menschlichen Kontakt isoliert wurde, muss mehrere Monate lang viele Stunden weinen und wüten, um sich vom emotionalen Schmerz, der durch ein so schreckliches und verwirrendes Erlebnis verursacht wurde, zu befreien. Wenn ein drei Monate alter Säugling bei einem Familientreffen unter vielen unbekannten Leuten herumgereicht wurde, kann dies zur Folge haben, dass er nachher sehr lange weinen muss. Ein sechs Monate alter Säugling, der den ganzen Tag versucht hat, vorwärts zu kriechen, und es doch nur rückwärts schaffte, braucht wahrscheinlich am Ende des Tages, um seine Frustrationen abzubauen, das Weinen und Wüten, bevor er friedlich in den Schlaf sinken kann. Bei diesen Beispielen ist das Weinen keine Verletzung; sondern es ist der Prozess der Heilung.

    Was können Eltern tun? Zuerst ist es wichtig zu überprüfen, ob unmittelbare Bedürfnisse und Unbehagen wie zum Beispiel Hunger oder Kälte vorliegen. Aber wenn das Baby, nachdem du seine Grundbedürfnisse erfüllt hast, noch immer unruhig ist, ist es angemessen, das Baby einfach liebevoll zu halten und ihm das Weiterweinen zu erlauben. Babys brauchen Nähe und Aufmerksamkeit, wenn sie weinen. Ein Baby sollte nie beim Weinen alleingelassen werden. Selbst wenn du dich beim Halten deines weinenden Babys nutzlos fühlst, versorgst du in Wirklichkeit dein Baby mit der nötigen emotionalen Unterstützung, während es sich auf diesem Weg von seinem Stress entlastet. Dein Baby lehnt dich nicht ab, wenn es weint. Es fühlt sich vielmehr sicher genug, dir seine Gefühle zu zeigen, genauso wie wenn du in Tränen ausbrichst, wenn ein vertrauter Freund seinen Arm um dich legt und du zugibst, dass du einen schweren Tag hattest. Eltern, die ihre Babys halten und ihnen erlauben, sich auf diesem Weg auszudrücken, bemerken gewöhnlich, dass ihre Babys nach dem Weinanfall entspannt und zufrieden sind und in der Nacht besser schlafen.

    Warum ist es so schwierig, ein weinendes Baby zu halten und das Weinen zu akzeptieren? Vielleicht weil nur wenige Menschen nach Bedarf weinen durften, als sie klein waren. Deine Eltern haben vielleicht versucht, dich vom Weinen abzuhalten, als du ein Baby warst. Vielleicht gaben sie dir einen Schnuller oder fütterten, schaukelten dich oder haben dich jedesmal, wenn du weintest, gewiegt, in der Annahme, dass du diese Ablenkungen in diesem Moment brauchtest. Vielleicht versuchten sie, dich mit Spielzeug, Musik oder Spielen abzulenken, obwohl du eigentlich nur ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und Liebe gebraucht hättest, damit du dein Weinen fortsetzen konntest. Sie haben vielleicht vom Doktor Beruhigungsmittel verlangt, um dich zu besänftigen, oder sie haben dich beim Weinen alleingelassen, weil sie dachten, dass sie jetzt nichts für dich tun könnten. Vielleicht haben sie dich sogar geschlagen oder angeschrien vor lauter Frustration und Verzweiflung. Als du älter wurdest, hast du vielleicht mehr Ablenkungen oder Strafe von deinen Eltern oder Lehrern erfahren, weil sie sich ärgerten über deine Versuche, dich von deinen Gefühlen durch das Weinen zu entlasten.

    Deine Eltern dürfen nicht getadelt werden, denn sie hatten einfach keine Information über die Wichtigkeit des Weinens. Jedoch wegen der Prägung in deiner Kindheit findest du es vielleicht schwer, die Notwendigkeit des Weinens bei deinen eigenen Kindern zu erkennen. Du fühlst dich vielleicht unbewusst gedrängt, deine Kinder auf dem gleichen Weg wie deine Eltern vom Weinen abzuhalten. Es braucht Zeit, um ein Leben der Einprägung rückgängig zu machen. Vielleicht solltest du deinen eigenen Tränen einmal freien Lauf lassen. Das wäre mein Rat. Wenn du jemanden findest, der dir zuhört, um so besser. Du wirst dich nachher viel besser fühlen, und du wirst das Weinen deines Babys vielleicht ein bisschen akzeptabler finden. Wenn du fühlst, dass du frustriert und erschöpft wirst, weil dein Baby viel weint, verdienst du jede Hilfe und Unterstützung, die du finden kannst.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, das Ding mit dem "weinen erlauben" finde ich gut. Das habe ich auch immer im Hinterkopf, wenn eins meiner Kinder weint. Und ich habe mich das auch oft gefragt, wenn ich Arthur einen Schnuller gegeben habe, ob es nicht besser ist, wenn er weint.
    Fakt ist, das er, wenn er weinen will, auch mit Schnuller im Mund weint ;-) und das ich finde, das man unterscheiden muß zwischen verzweifeltem Weinen und ausweinendem weinen.

    Man kennt das doch auch selber: manchmal will man sich einfach mal richtig ausheulen und dann macht es einen fuchsteufelswild wenn man statt eines offenen Ohres gute Ratschläge erteilt bekommt (Männer wollen auf diese Art ja oft helfen und geben einem also praktische Tips, wo man die doch garnicht benötigt, sondern eben nur jemanden der zuhört ohne seinen Senf dazu zu geben :biggrin:).
    Dann wiederum gibt es aber auch Situationen in denen man schlichtweg überfordert ist und nicht weiterweiß und sich deshalb an jemand anderen wendet.
    Wenn ich in dieser Situation aber "nur" (ich weiß, das ist schon viel) gehalten werde, dann ist mir das nicht genug.
    Ergo steigert sich meine Verweziflung noch.

    Das deckt sich mit meiner Erfahrung bei Arthur: wenn der geweint hat- und das ist auch heute noch so- dann tut man gut daran ihn zu trösten, bevor er sich immer weiter reinsteigert und am Ende nur noch würgt.
    Dieser kleine Kerl hat sich nämlich noch nie von selber beruhigt dadurch, das man einfach bei ihm war!

    Nun ja, man muß es wohl so oder so ausprobieren. Ich mag nur diese pauschale Haltenempfehlung nicht, zumal ich mal über ein emotional schwer gestörtes Mädchen gelesen habe, das von ihren Eltern in dem Glauben, ihr was gutes zu tun, mehr geschadet als geholfen haben :???:

    Wie geht es denn mit Dominik, Angela? Bringt das halten was?
  • tortosa01tortosa01

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Erstmal danke ich euch recht herzlich für eure Ermutigungen, die hab ich echt gebraucht.

    @Rigmor
    Dominik steigert sich wenn ich ihn nur halte auch rein. Aaaber: ich habe bemerkt, dass ihm das richtig gut tut. Hört sich jetzt vielleicht blöd an. Aber es fängt mit jammern an, wenn dieses Jammern länger anhält und langsam Richtung Weinen geht setze ich mich meist hin und dann gehts los. Er schreit und krümmt sich und streckt sich und brüllt sich die Seele aus dem Leib. Es ist brutal das mit anzusehen, aber die Schreiphasen werden schon seltener und auch bedeutend kürzer. Wo er letzte Woche fast den ganzen Tag gebrüllt hat hat er zB gestern nur mal 10 Minuten am Nachmittag und 10 Minuten am Abend geweint. Obwohl gestern viel los war bei uns und die vorigen Tage sehr ruhig waren.
    Ich hab auch schon versucht wie es ist wenn ich ihn trage beim Weinen. Er beruhigt sich dann viel schneller, dafür weint er nachher wieder öfter und länger. Anscheinend unterdrücke ich bei ihm mit Tragen doch was.

    Mich wundert jetzt jedenfalls nichts mehr, er lernt jetzt jeden Tag was neues :shock: Dass ihn das überfordert versteh ich.

    lg
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    super! :grin: Das hört sich schon viel besser an!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich wollte nur klären, dass das Ganze nichts mit ferbern zu tun hat.
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mensch Angela, das hört sich ja nach einer vielversprechenden Entwicklung an.
    Wenn die Waltraud sagt, das Stillen ist okay, dann fällt ja schon mal die eine Sache "kriegt nicht genug / nicht richtig zu essen". Organische Ursachen hast du beim KiA ausschliessen lassen, Blähungen schließt du selber aus, von Fachfrau Marlies hast du die Bestätigung, dass halten nicht ferbern ist.

    Ich glaub, damit müsste der Teufelskreis zu durchbrechen sein, oder gibt es noch irgendetwas, was dir während Schreiphasen durch den Kopf geht?


    Ich wünsch dir und Dominik weiterhin eine so tolle Entwicklung! :bounce02:
  • stella_azurstella_azur

    3,009

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    der zitierte text ist sehr gut, marlies und sehr gut nachvollziehbar.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hatte früher durchaus auch so meine Probleme damit. Aber jetzt meine ich, es ist eine Möglichkeit.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich habe es gestern mal bei Louise ausprobiert. Sie ist ja nun einfach ein ganz anderer Mensch als Arthur (ach ne :roll: ) und steigert sich wenn sie weint äußerst selten rein.
    Ich muß gestehen, ich habe mir meinen Wecker hingestellt, um zu sehen, wie lange es geht oder ab wann ich nervös werde.
    Es hat zwei Minuten gedauert, bis sie sich ausgeweint hatte. Das war ein richtig gutes Gefühl, sei weinen zu lassen und mich wirklich voll nur auf sie zu konzentrieren. Normalerweise dreht sich fast alles immer nur um Arthur und Louise ist halt zufrieden, dabei zu sein. Aber da hat er geschlafen und sie hat geweint und es stimmt schon, das es fast automatisiert ist, aufzuspringen und hektisch herumzulaufen.
    Also ja, es tat gut zu hören, das sie eben nur geweint hat, nicht aber verzweifelt war. Und ich bin auch garnicht nervös geworden und das weinen ging ein paar Stufen durch bis sie nur noch schluchzte und dann war sie ruhig.
    Heute Nacht hat sie wieder geweint, ich dachte- hey super, ich weiß ja jetzt, das ich sie machen lassen muß. Half aber diesmal nicht. Mein Mann kann es garnicht ertragen, wenn er sie nur im Arm hat. Also hat er nachdem er sie dnan übernommen hat wiedermal im Bett gesessen und so heftig mit ihr auf dem Arm gewippt, das ich fast Seekrank geworden bin, weil unser Bett total gewackelt hat. Da dachte ich, das muß ja auch nicht sein, so hektisch! :shock: Da bin ich schon gestreßt vom zugucken.

    Aber nun ja, es ist interessant, ich werds auch mal weiterversuchen.
    denke aber immer noch das wenn ich mich beim halten schlecht fühle und mir mein Körper Signale gibt, das es falsch ist, dann ist es nicht das richtige.
    W
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    klingt doch gut - und dieses mal hattest du ja kein schlechtes gefühl dabei ;-) naja, und wenns beim seekrank schaukeln nicht besser wird, kein wunder :roll:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das müßtest du mal erleben, Cora! :shock:
    Voll Markenzeichen rastloser Neurodermitiker!

    Ne, mein Gefühl war wirklich nicht schlecht. Ach und gewirkt hatte es nachts nicht, weil sie Hunger hatte :roll:
    Also auch kein Wunder! :oops:
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    darf ich lachen? :biggrin: Kein wunder, dass papa sie nicht ruhig bekam :roll:

    ja, ich musste mich auch immer arg zusammenreissen, dann kommt meine unruhe auch total durch, wenn mein Kind was hat. Ist natürlich noch verstärkend :roll: deshalb fand ich es dann auch so gut, da ruhig zu sitzen, da bin ich selber gezwungen, ruhig zu bleiben ;-)
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