Hallo zusammen,
ich habe keine Ahnung ob ich hier richtig bin, aber ich wüßte nicht, wo ich sonst posten sollte....
Es geht um meine Freundin. Sie hat einen knapp 3-jährigen Sohn, den sie über alles liebt und ihn allein groß zieht. Sein Vater wohnt zwar nur wenige Kilometer entfernt, sieht aber keine Notwendigkeit darin, sich ordnungsgemäß und regelmäßig um seinen Sohn zu kümmern. Sie war bis 9 Monate vor der Schwangerschaft schwerst Drogenabhängig und ist nun in einem Metadon-Programm, bei dem sie die Dosis schon gut herabgesetzt hat. Wir sehen uns fast täglich und ihr Sohn ist auch oft bei uns zuhause, wenn sie Termine bei Ärzten, Beratungsstellen u.s.w. hat. Er ist ein ganz normaler, kleiner Junge. Nun ist sie vor einiger Zeit vom Nachbarort zu uns hier in den Ort gezogen, was einen Wechsel Ihres zuständigen Betreuers auf dem Jugendamt mit sich zog. Der letzte, den sie hatte, war wirklich okay und sie ist gut mit ihm klar gekommen. Auch die Familienhelferin, die meiner Freundin vom Jugendamt für 2x die Woche über einen Zeitraum von 9 Monaten zur Auflage gemacht wurde, hat ein sehr gutes "Zeugnis" für sie ausgestellt. Aber seit sie den neuen Betreuer auf dem Jugendamt hat, ist nur noch die Kuh am fliegen!!! Es wird plötzlich behauptet, sie würde mit Ihrem Sohn nicht gut umgehen, sie würde ihn vernachlässigen, sie würde nicht auf seine Wünsche eingehen (weil sie morgens geduscht hat und er das nicht wollte!?!)........alles völliger Blödsinn! Beim letzten Termin hat er ihr sogar damit gedoht, ihr den kleinen wegzunehmen!!! Sie ist völlig verzweifelt und hat schon damit gedroht, sich umzubringen, wenn ihr kleiner weg muß.....
Wisst ihr da etwas? Gibt es eine Beratungsstelle, die sich mit sowas auskennt? Was dürfen die vom Jugendamt und was muß man sich nicht gefallen lassen?
Ach ja, das ganze passiert im Rhein-Main-Gebiet.....nähere Angaben möchte ich öffentlich nicht machen!!!
Bitte, bitte helft mir, meiner Freundin zu helfen!!!!!
SCHNELL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Liebe Grüße und vielen Dank im voraus,
Nicole
Kommentare
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Ich habe ihr schon dazu geraten, sich beim Vorgesetzten des Betreuers zu beschweren, aber sie hat Angst davor......
Es muß doch eine Stelle geben, die einem da irgendwelche Ratschläge geben kann......es kann doch nicht sein, daß die da auf den Ämtern machen können was sie wollen!!! Es geht hier schließlich um ein Kind!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Liebe Grüße,
Nicole
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Ansonsten fällt mir dazu auch nur ein den zuständigen Abteilungsleiter des Sachbearbeiters zu kontaktieren, damit der sich mit dem Mitarbeiter auseinandersetzt, ob er im Fall Deiner Freundin nicht den Überflieger macht und sich da mal zurück nimmt. Eventuell könnte Deine Freundin ja sowas wie einen Leumund zum Jugendamt mitnehmen, dass die Dinge vielleicht in Anwesenheit einer dritten Person, die die Verhältnisse bei Deiner Freundin kennt und die was dazu sagen kann, besprochen werden. So als eine Art Beistand. Was ist denn mit der Familienhelferin kann die nicht für klarheit sorgen?
liebe Grüße Mibedo
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Eben. Deshalb würde ich ihr auch sagen, ein bisschen Hintern muss sie schon in der Hose haben, wenn sie beweisen will, dass sie den Alltag mit ihrem Kind managen kann. Natürlich wäre es schön, wenn man einfach eine Beschwerdestelle hätte, die das alles für einen regelt. Aber so funktioniert das Leben halt nicht. Sie muss schon selbst kämpfen und ihre Sachen regeln, wenn sie ihr Kind ordentlich erziehen will. Du kannst ihr ja dabei helfen, aber abnehmen kannst du es ihr auch nicht. (Ist jetzt nicht bös gemeint, ich hoffe, du verstehst, was ich damit sagen will.)
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Das habe ich ihr auch gesagt. Wenn das das Jugendamt hört, ist der kleine sofort weg!!!
Sie hat schon Arsch in der Hose, aber dieser Typ vom JA ist irgendwie so fies drauf, daß sie Angst hat, er würde völlig auf stur stellen, wenn sie sich über ihn beschwert! Es ist nun mal leider so, daß der am längeren Hebel sitzt - und bei dem, was der bisher alles behauptet hat, kann ich sie verstehen........
Naja, ich werde sie weiterhin unterstützen, so gut ich kann und ich werde auch jetzt auf Wunsch des JA dort vorsprechen. Ob's was nützt.........wir werden sehen
Liebe Grüße,
Nicole
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wenn Du mal googelst und "Jugendamt beschwerdestelle" eingibst, kommst auf eine Seite von Offenbach. Vielleicht können die Euch weiter helfen?
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Ich bin Erzieherin und hab vor 2 JAhren eine Weiterbildung zur Sozialfachwirtin gemacht. Da sagte uns mal eine unser Dozentin: Das höchste Recht der Eltern ist es, das Kind selber zu erziehen.
Sie hatte auch mal ne zeitlang auf einem Jugendamt gearbeitet und wollte uns damit sagen, dass es wohl selbst bei sehr eindeutigen Fällen (z.B. Kind wird geschlagen, hat blaue Flecken und Wunden) sehr schwer ist das Kind ganz raus aus der Familie zu bekommen.
Deswegen denke ich auch, dass der Betreuer Deiner Freundin das nicht so einfach veranlassen kann.
Wie hier schon gesagt wurde, ist es wohöl das beste, um ein Gespräch mit dem Vorgesetzten zu vereinbaren. Vielleicht bringt Deine Freundin dann einfach ihren vorherigen Betreuer mit? Oder kann der ein Zeugniss oder sowas ausstellen?
Wünsche Euch viel Glück!
Vielleicht magst ja nochmal berichten wenns was Neues gibt?
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Deine Freundin kann aber einen anderen Berater verlangen. Es gibt nun mal Menschen, mit denen kommt man auf keinen grünen Zweig, also kann sie auf einen Wechsel auch bestehen. Dies sollte sie über den Gruppenleiter machen (so heißen die jeweiligen unmittelbaren Vorgesetzten in den Jugendämtern meistens). Hilft das nicht, oder erfährt sie keine Unterstützung, dann sollte sie zum Amtsleiter des Jugendamtes gehen. Mein Rat wäre, sich immer schriftlich zu beschweren und gleichzeitig das Gespräch anzubieten. Sie scheint keine selbstbeusste Persönlichkeit zu sein. Bei schwierigen Gesprächen sollte sie eine Vertrauensperson mitnehmen, eine gute Freundin oder einen guten Freund. So bekommt sie Sicherheit. Eine schwierige Gesprächssituation könnte sie ja auch ggf. einmal vorher mit Dir durchgehen.
Wichtig ist, sie muss Selbstbeusstsein entwickeln. Es geht hier nicht um Krimskram, es geht um ihr Kind. Sollte Ihr der Berater wieder drohen kann sie ihm 1. sagen, dass er eine "Beratungspflicht" hat (gesetzlich verankert) und keine "Drohpflicht" , 2. bei einer erneuten "Drohung" eine Dienstaufsichtsbeschwerde macht. Was sie dann aber auch machen sollte. Im Übrigen kann sie auch bei ihrem alten Berater um Hilfe bitten, wenn sie ein gutes Verhältnis zu ihm hatte.
Ich habe damals wie heute meinen Klienten immer gesagt: "Ämter sind nicht dazu da, um nett zu Dir zu sein. Lass Dir nicht drohen, wehre Dich."
Grundsätzlichkannst Du ihr sagen, es ist nicht so einfach, einer Mutter ihr Kind "wegzunehmen", oder wie im Fachjargon ausgedrückt "fremdunterzbringen". Aber sie soll den Blödsin lassen mit Suizid zu drohen.
Grüßlies
Sandra
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Denn gerade bei Drogenabhängigen, auch bei der Methadonsubstition, sollte man immer ne gewisse Überwachung durch ein Jugenamt durchführen.
ich hab es damal während meiner Azubizeit zur Arzthelferin nämlich auch mal erlebt, dass eine Methadonabhängige Mum aus dem Drogenprogramm meines damaligen Chefs, ihr Kleinkind aus dem Fenster des achten Stockes geworfen hat.
Die frau galt bei uns in der Praxis als unaffällig und machte nie Beigebrauch. Das Jugenamt hatte sie 2 Jahre ordendlich unter Aufsicht, dann liessen sie ihr freie Hand, weil alles ja so gut lief....
Das kl. Mädchen wurde 3,5 Jahre.
Ich war damals echt erschüttert.
Und daher hab ich auch die Meinung, das eine kontinuierliche Aufsicht vom JA zwingend erforderlich ist. Sie haben einfach ein erhöhtex Risiko, wieder rückfällig zu werden.
Sicher ists klasse, wenn jemand sein ramponiertes Leben wieder vornanderbekommt, aber ein Freifahrtschein darf es auch nicht sein.Nicht, wenn Kinder im Spiel sind.
Die Familienpflegerin scheint sehr engagiert( nicht unbedingt positiv)bei der Sache zu sein.
Vllt bringt es was, die Situation einfach mal jemand anderem zu erläutern, der dafür zuständig ist. Das muß doch irgendwie möglich sein!
Manchmal ist es auch einfach eine Antipathie zwischen den Beteiligten, die die Sache schwer macht.
Es ist sowieso etwas schwer, eine Sache zu beurteilen, von der am nur eine Seite kennt.
Aber dass Deine Freundin mit Suizid rumdroht, zeigt von mangelndem Selbstbewustsein und gibt der "gegnerischen Seite" richtig Wind inne Segel.
Da steht nämlich ganz schnell sowas wie"sozial labil, Verantwortung für sich und das Kind wird infrage gestellt."
Das lässt dann mit genügend Phantasie richtig viel Platz für böse Interpretationen.Wäre dumm, wenn es dann für Deine Freundin schnell ganz schlecht läuft...
LG MEL