Hallo ihr,
obwohl ich eine tolle Hebamme habe, die mir alles super erklärt und gezeigt hat bin ich z. T. immer noch etwas unsicher mit dem Stillen. Vielleicht könnt ihr mir noch ein paar Tips geben?
1. Wenn ich auf der linken Seite stille, sieht meine Brustwarze hinterher irgendwie total deformiert aus; sie ist dann ganz links viel dicker als rechts, also total schief. Sie war vor einigen Tagen auch mal etwas wund; als ich dann mehr drauf geachtet habe, dass Erik mehr vom Hof in den Mund bekommt beim Anlegen ist es allerdings besser geworden. Mache ich beim Anlegen denn immer noch was falsch, oder halte ich ihn vielleicht dann beim Stillen falsch, oder ist es normal, dass die Brustwarze so unregelmäßig "belastet" wird? Rechts sieht die Brustwarze nie so aus.
2. Woran kann ich noch erkennen, ob eine Brust leer ist? Momentan stille ich einfach jede Seite immer so 15-20 Minuten bzw. die zweite Seite so lange, bis ich Erik nicht mehr zum Weitertrinken "motiviert" kriege. Aber eigentlich soll man doch die erste Brust leer trinken lassen und die zweite dann nach Bedarf, oder nicht?
3. Was gibt es denn außer Schreien noch für Anzeichen, dass er Hunger hat? Meist kann ich das schon richtig deuten, zumal er einen ungefähren Rhythmus von 4 Stunden hat, da weiß ich dann genau, was los ist, wenn er nach ca. 4. Stunden unruhig wird. Aber ich möchte ihn ja nach Bedarf stillen, und manchmal kommt er eben auch schon nach 2 Stunden oder so, aber dann hat er nicht immer Hunger, sondern manchmal trinkt er dann nur 10 Minuten an der einen Brust und dann nichts mehr, also hab ich das dann wohl falsch als Hunger gedeutet.... Wenn mein Mann ihn auf dem Arm im "Fliegergriff" (auf dem Bauch auf seinem Arm liegend) rumträgt und Erik wie wild an seinem Arm anfängt zu nuckeln, das ist auch manchmal ein gutes Anzeichen für Hunger, aber nicht immer; manchmal scheint es ihm auch einfach zu gefallen, an Papas Arm oder an Papas Fingern ein bisschen rumzunuckeln. Und wenn ich den Kleinen auf dem Arm habe und er die Brust riecht macht er oft diese Kopfbewegungen (hin und her) und Saugbewegungen mit dem Mund, obwohl er noch vor ganz kurzer Zeit gestillt worden ist.
4. Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich beim Stillen mal lese, Musik höre oder Fernsehen gucke? Ich rede auch viel mit ihm und streichel ihn, aber (bitte lyncht mich jetzt nicht) manchmal wünsche ich mir doch etwas mehr "Zerstreuung" für mich selbst, damit ich auch nicht die ganze Zeit auf die Uhr schaue, wie lange er schon getrunken hat. Vielleicht würde mich das sogar etwas mehr entspannen, das kann ja eigentlich nicht verkehrt sein? Wenn es nicht grade jedes Mal ist?
Insgesamt klappt es eigentlich schon recht gut, aber so ganz selbstsicher bin ich mir dabei leider noch nicht. :oops: Schonmal vielen Dank im Voraus für eure Hilfe - ich kann sie bestimmt gebrauchen...
Viele Grüße
Kommentare
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zu 1.
Meine beiden Brustwarzen sind auch total unterschiedlich. Wenn du jetzt keine Probleme mehr mit Wundwerden hast, braucht es dich nicht beunruhigen, wenn die Warze nach dem Stillen schief ist.
zu 2.
würde er denn an der ersten Seite noch länger trinken wollen? Hörst oder siehst du wie er schluckt? Richtig leer gibt es eigentlcih auch gar nicht, es wird ja während des Stillens auch weiter Milch produziert.
zu 3.
du machst nichts falsch, wenn du ihn nach zwei stunden stillst und er dann nur 10 Minuten trinkt. vielleicht hatte er nur Durst und hat deswegen nur die wässrige Vordermilch getrunken. oder er wollte nur nuckeln, brauchte etwas Nähe oder was auch immer. das ist völlid in Ordnung. Stillen ist nicht nur Hungerbefriedigung. Ich gebe meiner Tochter auch 15 Minuten nach der letzten Mhlzeit wieder die Brust, wenn sie weint. Wenn sie sie nicht will merke ich das dann schon.
kennst du diesen Beitrag?
http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=6969
zu 4.
lies, sieh fern, unterhalte dich mit jemand anderem, telefonier, was auch immer du tun willst. du musst dich nicht dauernd 100% auf dein Kind konzentrieren.
Ich hab Jolanda übrigens gerade eben an der Brust hängen und tippe mit der freien Hand diesen Beitrag ;-)
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Es ist sehr schön, sich ganz auf sein Baby beim Stillen zu konzentrieren. Trotzdem brauchst Du kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du nal was nebenher machst,
Ich habe schon mit Kind an der Brust den Kochlöffel geschwunden (was will man machen ? Kind soll nicht schreien und Essen nicht anbrennen...)
zu 2:
Mir hat das sehr geholfen, beim Stillen und zwischendurch nicht mehr auf die Uhr zu schauen. Irgendwann kriegt man das raus, wie der Bedarf ist. Ihr steht ja erst am Anfang Eurer Stillkarriere.
636
Das ist unterschiedlich; manchmal löse ich ihn von der ersten Seite, weil er wegpennt und sich auch nicht mehr durch Hände- oder Füßereiben etc. wecken lässt. Dann wickel ich ihn und wenn er danach nochmal trinken will nehme ich die andere Seite. Andererseits bleibt er manchmal wach und trinkt auch noch, wenn auch nicht mehr so eifrig wie zu Beginn, und ich löse ihn eigentlich nur von der ersten Seite, weil ich denke, dass er ja an der anderen Seite auch noch trinken "muss".
Also ist es prinzipiell durchaus ok, wenn das Stillen z. T. auch als Beruhigung "eingesetzt" wird? Mir fällt es - obwohl ich das hier nun schon oft gelesen habe - immer noch schwer zu glauben, dass selbst so kleine Babys sich nicht gewisse Dinge schon angewöhnen können (also z. B. mal übertrieben gesagt nur noch durch die Brust zu beruhigen sein oder nur noch an der Brust einschlafend), die dann später vielleicht zu Problemen führen, wie z. B. nur in meiner Gegenwart (wegen der Brust) einschlafen können. Kann man ein so kleines Baby wirklich nicht "verwöhnen"? Momentan möchte ich ja immer alles für ihn tun und es dreht sich alles um ihn, aber wenn ich z. B. in einem Jahr oder so wieder ein bisschen arbeiten gehen möchte, oder wenn mein Mann und ich irgendwann mal wieder abends was zu zweit machen möchten, gibt es dann keine Probleme mit der Betreuung?
Viele Grüße
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Und nein, du kannst ihn wirklich nicht verwöhnen. Die Natur hat es ja so eingerichtet, dass sie die Babys an der Brust beruhigen. Die tollen Plastikschnuller sind ja nur Ersatz für dieses Beruhigunsnuckeln. Und mit der Betreuung in einem Jahr gibt es damit sicher keine Probleme. Dann sind sie schon alt genug sich auch anders beruhigen zu lassen.
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ich war auch mal ganz unsicher ob ich martje nicht total verhätschel (da war sie so 2 monate) und habe meinen KiA angesprochen.
er meinte nur: zitat: kinder im ersten lebensjahr kann man nicht verwöhnen! man kann ihnen nur eine gesunde seele und ganz viel liebe schenken! machen sie bitte alles was ihnen gefällt und auch gut tut (mit ins bett nehmen, stundenlang schmusen, stillen nach bedarf, beruhigen an der brust), denn dann wird es ihrem kind gut tun!
oh was werde ich diesen KiA noch oft vermissen :sad:
aber das isr wieder ein anderes thema ;-)
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Also ehrlich? Ich habe immer neben meinem Stillsessel einen guten Krimi liegen (Gerade ist Kommissar Wallander an der Reihe!) mein Kleiner ist so ein kleiner Genießer, dass wir manchmal eine Stunde mit Stillen beschäftigt bin. Also ich habe da kein schlechtes Gewissen, wenn ich zum Buch greife oder abends auch mal zur Fernbedienung. Den Kleinen störts auch nicht im Geringsten. Er ist vollauf mit saugen und schlucken beschäftigt...
Hungerzeichen? Meiner steckt sich auch manchmal die Fäuste in den Mund.
Ich lasse ihn auch immer an die Brust, um sich zu beruhigen (Nach dem Arztbesuch, oder wenn mal wieder viieeeele fremde Leute das ach so nieeedliche Baby bewundern wollten.) Er bekommt nur dann einen Schnuller, wenn ich gerade gar keine Zeit habe oder Papa Kümmerzeit hat. (Papas haben nun mal keine Brust. Son Mist aber auch!!!)
Gerade stecken wir volles Rohr im 5-Wochen Schub. Ich stille jede Stunde und den Rest der Zeit steckt er im Tragetuch... Ich mach mir da ehrlich keinen Kopp drum. Wenn ich mich davon auch noch verrückt machen ließe... Prost Mahlzeit!
@ Eowyn: WIE um Himmels Willen machst Du das mit der Großschreibung wenn du auf dem einen Arm ein Baby hast???
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Momentan hat Erik sich nachts auf einen 4-5 Std.-Rhythmus eingependelt, das finden wir super, da wir bis auf das eine Mal Aufstehen so gut zum Schlafen kommen.
Tagsüber will er allerdings meist alle 2 Stunden trinken. Das finde ich ganz ehrlichgesagt sehr ermüdend, da ich dadurch halt fast nichts anderes mehr mache als Stillen. Eine Still- und Wickel-Aktion dauert oft immer noch etwa eine Stunde, das heißt ich habe immer nur eine Stunde dazwischen Zeit, mal was anderes zu machen. Und in den letzten Tagen kommt noch dazu, dass Erik irgendwie meistens nur noch eine Seite trinkt. Dann will er nicht mehr, hat aber wie gesagt nach 2 Stunden wieder Hunger.
1. Kann ich ihn irgendwie dazu motivieren, die zweite Seite auch noch zu trinken? Wach kriege ich ihn mit Wickeln und/oder Strampler ausziehen, das klappt schon, aber er will dann einfach nicht mehr trinken. Wenn er aber die zweite Seite noch trinken würde, würde das doch vielleicht etwas länger vorhalten, oder?
2. Besteht denn wirklich GAR KEINE Möglichkeit, seinen Trink-Rhythmus zu beeinflussen? Bitte schlagt mich jetzt verbal nicht tot, aber wenn ich ihm nun zunächst etwas Tee gäbe, wenn er anfängt, Hungeranzeichen zu zeigen, und somit die Stillabstände etwas vergrößern würde, könnte er sich daran gewöhnen? Oder ist das grausam? :oops:
Viele Grüße
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Wenn Erik nach der einen Brust die zweite nicht mehr will, wüsste ich ehrlich gesagt nicht, wie du ihn dazu bringen könntest, sie doch noch zu nehmen. Wenn Du satt bist, isst du ja auch nicht noch weiter, nur damit du nicht so schnell wieder Hunger bekommst, oder? Wie alt ist er denn in Wochen? Vielleicht wächst er ja gerade oder hat nen Entwicklungsschub, da wollen die Kleinen ja oft in sehr kurzen Abständen stillen.
LG
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Die Stillabstände werden bei euch mit der Zeit aber sicher auch noch länger. Und er wird sicherlich auch irgendwann schneller trinken.
Was ist denn wenn du ihn ins Tragetuch nimmst? Hält er dann eventuell länger durch?
Und die Nächte sind doch wirklich toll bei euch! Da würden andere Mütter von träumen ;-)
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Ich werde mal ausprobieren, ihn noch mehr in die Trage zu setzen, vielleicht bringt das ja was.
@leanders_mama: Dass man keinen Tee geben soll ist mir neu - vermutlich nur nicht in größeren Mengen, oder? Meine Hebamme hatte das z. B. nämlich auch empfohlen, falls Erik mal sehr an Blähungen leiden sollte (Fencheltee). Sie hatte mir aber auch gesagt, dass man das nicht in rauhen Mengen machen soll, weil er sich sonst am Tee satt trinkt und dadurch nicht mehr richtig mit Nährstoffen versorgt wird. Aber mal so ein bisschen kann doch eigentlich nicht schaden, oder?
Erik ist jetzt 6 1/2 Wochen alt. Den Entwicklungsschub (der in dem "Oje ich wachse"-Buch beschrieben wird) haben wir irgendwie nicht sooo richtig mitbekommen - er hatte auch vorher mal Tage, an denen er einfach weinerlich war, vermutlich war es so einer, deshalb ist es uns nicht so richtig aufgefallen. Kann jetzt um die Zeit ein Wachstumsschub kommen? Aber dagegen würde sprechen, dass das eben nicht erst seit zwei Tagen so ist mit dem alle-2-Stunden-Trinken, sondern immer mal wieder schon von Anfang an.
Oh, und noch eine Sache fällt mir grade ein: wenn er viel Hunger hat (also z. B. morgens), dann schluckt er so viel Luft beim Trinken, dass wir (manchmal mehrmals) zwischendurch Bäuerchen machen müssen, weil er sonst nicht weitertrinken mag. Kann ich das Luftschlucken verhindern oder muss er das mit der Zeit selbst rauskriegen? Bzw. kann es überhaupt daran liegen, dass er zu gierig ist, oder mach ich da evtl. beim Anlegen was falsch?
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Glaub ihm mal ruhig, dass er nach einer Brust schon satt ist. Ich hab Jolanda am Anfang auch oft noch die zweite Brust anbueten wollen, aber die wollte sie nie. die wissen schon was sie brauchen, du brauchst ihn nicht überreden ;-)
Manche Hebammen raten dazu Tee zu geben, aber eigentlich sollen die Kleinen wirklich nichts anderes als Muttermilch bekommen: Also auch keine kleineren Mengen Tee. Gegen Blähungen gibt es genug andere Mittel. Das ausschließliche Stillen hat ja auch den Sinn der Allergieprophylaxe.
Nicht alle Kinder halten sich an den Zeitplan mit den Entwicklungsschüben. Und dann gibt es auch noch Wachstumsphasen. Und manche haben eben generell ein hohes Nuckelbedürfnis und trinken lieber kleine Mahkzeiten und dafür häufiger.
das hier hast du schonmal gelesen?
http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=6969
Hast du wegen dem Luftschlucken schonmal verschiedene Stillpositionen ausprobiert?
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Ich habe anfangs auch öfter in der Fußballer-Position oder im Liegen im Bett gestillt, aber ich finde da einfach keine für mich bequeme und entspannte Haltung, sodass das Stillen dann für mich selbst ein ziemlicher Krampf ist. Deshalb stille ich immer im Sitzen Bauch an Bauch und achte auch darauf, dass er den Kopf nicht zur Seite drehen muss. Er hat das mit dem Luftschlucken eben auch nicht immer, sondern eher dann, wenn er sehr viel Hunger hat, glaube ich.
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Es kann sein, dass die Milch bei dir morgens auch einfacher schneller fließt, weil die Brust voller ist. Dann Schlucken die Kleinen auch leichter mehr Luft. Da kann man wenig machen. Falls die Milch richtig raussprudelt wenn er loslässt, kannst du ihn quasi erst einmal antrinken lassen und ihn dann nochmal losmachen und die Milch rausfließen lassen bis der Druck etwas nachlässt.
Aber manche Kinder trinken bei großen Durst eben auch sehr hektisch und schlucken dadurch Luft. Das wird aber mit zunehmdenm Alter sicher auch noch besser.
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Auch sehr unterschiedliche Trinkrythmen sind bei uns an der Tagesordnung.
Das geht von halbstündig bis zu sechs Stunden!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Kleine eher einen ungefähren Trinkrythmus hat.
Nachts sind die Abstände länger. 4 - 6 Stunden.
Tagsüber eher kürzer. 1,5 - 3 Stunden.
Vielleicht ist es ja bei Euch auch TAgeszeitabhängig?
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Ist ja schön zu wissen, dass beides nicht nur bei meinem Baby vorkommt (also, sowohl das Luftschlucken als auch die Trink-Abstände)... ;-)
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Wenn er nach einer längeren Trinkpause dann wieder Hunger anmeldet, trinkt er auch fast immer an beiden Seiten; wenn nur 2 Std. dazwischen lagen, meist nur eine Seite. Ist zwar nicht so tragisch, aber mir ist es doch irgendwie immer lieber, wenn beide Seiten sich etwa gleich anfühlen... ;-)
27,156