Hab eine Frage, bei der ich mir nicht sicher bin, ob es nur allein um Begriffe geht.
Mir ist aufgefallen, dass mehrere meiner Freundinnen und Bekannten davon reden, dass Ihre Kinder sich "abstillen", obwohl die noch nicht einmal Beikost bekommen. Eine Bekannte behauptet, sie selbst habe sich mit 3 Monaten "abgestillt".
Das geht mir total auf den Keks und ich kann gar nicht so recht sagen wieso?
Vielleicht liege ich falsch, aber ich gehe eigentlich davon aus, dass "abstillen" der natürliche Prozess ist, der einsetzt, wenn das Kind feste Nahrung zu sich nimmt, nicht mehr auf Muttermilch angewiesen ist, selbstständiger wird usw.
Während alles andere doch immer mit Einflüssen von außen zu tun hat.
Vielleicht nervt es mich so, weil ich den Eindruck habe, dass sie es sich einfach machen, indem sie von "abstillen" reden?
Und wie sieht es aus mit den Begriffen? Ist es so, wie ich es vermute? Oder zählt nur das Ergebnis, d.h., wenn ich bei einer Stillkrise aufgebe, hat mein Kind sich trotzdem "abgestillt", weil der Impuls, nicht mehr an der Brust trinken zu wollen, von ihm ausging?
Aber eigentlich ist es doch so, dass das immer durch Sachen wie Saugverwirrung usw. hervorgerufen wird, also nie freiwillig und natürlich ist? Liege ich da falsch?
Kommentare
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Ich würde unterscheiden zwischen "sich abstillen" und "abgestillt werden".
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Aber ehrlich gesagt hab ich da auch keine Lust zu diskutieren. Es nervt mich so sehr, weil "sich selbst abstillen" ja praktisch das Ideal ist, während diese Mütter ja eigentlich nur zu schnell aufgeben, das dann aber "sich selbst abstillen" nennen :roll:
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So ist es auch!
Ein Kind unter einem Jahr stillt sich eigentlich nicht selbst ab, denn es ist noch auf die Muttermilch angewiesen.
Meist liegt es daran, dass z.B. die Flasche oder der Schnuller gegeben wird und sich das Kind dahingehend selbst abstillt - was aber kein Selbstabstillen ist, sondern doch eher ein Akt von aussen.
Kann mir jemand folgen? :biggrin: :oops:
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Obwohl ich sagen muss, dass gerade die Freundin, die mich heute morgen dazu veranlasst hat, diesen Beitrag zu verfassen, das Problem hat, dass Ihr Kleiner zur Tagesmutter geht (weil sie wieder arbeitet), er erst nicht die Flasche nehmen wollte, sie jetzt doch nimmt (Avent-Flaschen), dafür aber nicht mehr an die Brust will. Natürlich ist das eine blöde Situation und vermutlich kann man nicht viel daran ändern und es wird doch darauf hinauslaufen, dass sie abstillt, aber es hat mich dann eben genervt, dass sie davon sprach, dass er sich abstillt.
Obwohl ich ihr gegenüber darauf jetzt auch nicht herumreiten werde, denn erstens finde ich es eigentlich etwas übertrieben von mir, dass ich da so empfindlich reagiere (weiß auch immer noch nicht genau, wieso eigentlich) und zweitens bringt sie das auch nicht weiter. Denn selbst wenn es den ultimativen Tipp gibt, ihr zu helfen, kann man ihr den auch ohne diese Prinzipienreiterei geben ;-)
Gibt es den denn?
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Das geschilderte Beispiel ist doch eher eine Saugverwirrung, oder? Die Milch kommt vielleicht leichter aus der Flasche als aus der Brust.
Ich höre das auch oft, besonders das Leute sagen sie selbst hätten sich abgestillt, hätten einfach die Brust verweigert und deshalb dann Fläschchen bekommen...
Es gibt ja hunderte Gründe warum ein Kind einfach mal nicht gut trinkt und das wird dann genutzt und gesagt es wollte ja eh die Brust nicht mehr z.B. würde Paul im Moment bestimmt liebend gern eine Flasche nehmen, weil da beim Trinken keine Mama die Sicht auf die Umgebung versperrt.
Und ja, ich ärgere mich auch über diese Geschichten, genauso wie über "in unserer Familie haben die Kinder immer schon mit 3 Monaten am Tisch mitgegessen", oder "ach mit 4 Monaten kann man den Babys schonmal einen Lolly hinhalten zum Lecken" :flaming01: