Hallo,
Diese Woche war ich jetzt zweimal mit Leuten konfrontiert, die ihre Kinder schlagen. Na ja, was heißt Schlagen - nicht im Sinne von grün und blau, aber halt nach dem Motto "ein Klapps hat noch keinem geschadet". :roll: Euch muss ich ja nicht erzählen, dass ich das völligen Schwachsinn finde, weil man einem Kind nicht beibringen kann, dass man andere Kinder nicht hauen darf, indem man sie selbst haut. :roll:
Die eine Situation war folgende: Das Kind einer Bekannten schubst ein anderes Kind und setzt sich auf es. Die Mutter schimpft, das bringt nichts, also steht sie auf, droht noch mal, und als das auch nichts bringt, stellt sie ihr Kind hin und es kriegt einen Klapps auf den Windelpo, der wirklich mehr symbolisch ist und das Kind auch nicht im Mindesten beeindruckt.
In der anderen Situation hat eine andere Bekannte eine 'lustige Anekdote' erzählt: "Da war sie bei ihrer Oma und hat den Puppenwagen immer wieder gegen die Wand gedonnert. Als sie beim zehnten Mal nicht hören konnte, hat Mama ihr ordentlich welche auf den Arsch gegeben. Und Celina? Die hat das überhaupt nicht gejuckt! Die hat gegrinst, ist um Mama rumgegangen, und hat ihr auch welche auf den Arsch gegeben!“ Ich musste mich so beherrschen, nicht zu sagen: "Ja, genau das hatte sie auch verdient!" Bei der anderen Bekannten hätte ich das vermutlich auch gemacht, aber bei dieser Frau ist wirklich Hopfen und Malz verloren und ich hab's mir einfach gespart, 'ne Szene zu machen. :oops:
Aber wie reagiert man da eigentlich "richtig"? Eigentlich dürfte man sowas ja nicht ignorieren. Aber kriegt ihr da die Zähne auseinander? Ich bin da irgendwie so konfliktscheu und würde gern eine unschöne Diskussion vermeiden, die doch sowieso keine Ergebnisse bringt, außer dass meine Bekannten sich vor den Kopf gestoßen und gemaßregelt vorkommen. Die ändern doch eh nicht ihre Meinung, nur weil ich denen erkläre, dass das pädagogisch unsinnig ist. Aber einfach wegschauen?
Kommentare
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Wenn es heftige Schläge sind würde ich natürlich einschreiten. In jedem Fall! Aber das versteht sich eigentlich von selbst.
LG
Gretchen
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Und bei deinem zweiten Beispiel sieht man ja auch, dass es nichts bringt.
Nee, da gehe ich sofort dazwischen, betone, dass das Schlagen von Kindern gesetzlich verboten ist, und dass es absolut daneben ist, einen Menschen zu hauen, zumal noch einen kleineren, schwächeren.
Sonst bin ich ja feige, aber bei Schlägen kommt bei mir die Löwenmutter für alle Kinder dieser Welt raus. ;-)
Ich denke, gerade sie Symbolik ist für Kinder oft viel demütigender als die Schmerzen.
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Zum einen:mir ist es auch schon passiert, dass Lukas mich so zur Weissglut gebracht hat, dass ich ihm einen Klaps gegeben hatte :oops: ...
(auf den Windelpopo oder auf die Hand). Ergebnis: 0 Reaktion :twisted:
Schlagen ist für mich in jedweder Form ein Zeichen für Hilflosigkeit bzw. Überforderung, auch wenn es mich selbst betrifft!
Darüber diskutieren kann vielleicht (mit einem großen Fragezeichen) helfen, aber ich glaube, diejenigen, die aus "Überzeugung" schlagen, kannst du eh nicht mehr bekehren, und diejenigen, denen die Hand ausgerutscht ist, werden sich in Sätze wie "einen Klaps hat noch nie jemandem geschadet :flaming01: " rausreden, weilsie sich schämen....
Was anderes ist für mich, wenn ein Kind massiv geschlagen wird: da könnte ich mich gar nicht zurückhalten :fies101:
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Da geb ich Dir recht, Carol!
Das fängt aber auch schon beim Ausschimpfen des Kindes an. Müssen dass denn fast alle Eltern machen, wenn Fremde, Verwandte, Freunde etc. dabei stehen und damit ein breites Publikum vorhanden ist? Das fand ich als Kind übrigens demütigender als ein Klaps von meiner Mutter, wenn wir allein waren.
Ich hab mir daher gaaaaanz fest vorgenommen, mit meinem Kind vor die Tür zu gehen oder in ein anderes Zimmer wenn ich mit ihm Schimpfen muss. Hoffentlich werde ich das auch immer so umsetzen.
LG
Gretchen
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Ich finde es ist ein massiver Unterschied, ob es mir aus Überforderung heraus in einer Situation passiert, oder ob ich es bewusst als Erziehungsmittel einsetze, nach dem Motte: Wenn..., dann...!
@Gretchen: Da hast du auch wieder Recht, diese Schimpfkanonaden sind auch nucht gut zu ertragen. Mit Erwachsenen macht das kaum einer, und bei Kindern nehmen sich (fast) alle das Recht heruas, sie vor versammelter Mannschaft bloßzustellen.
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Aber ich finds schwierig, wann es gut ist was zu sagen und wann nicht. Die gehen ja dann trotzdem heim und machen so weiter, womöglich lassen sie ihre Wut an den Kindern aus. :-(
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Wenn es irgendwelche Unbekannten sind, hätte ich auch nicht so ein Problem damit, was zu sagen. Aber wenn es um Verwandtschaft geht, oder um wirklich ansonsten nette, gute Bekannte, dann scheue ich mich so sehr, eine Szene zu machen, den Leuten vor den Kopf zu stoßen. :oops: Und mal ehrlich, wenn ich diese Vorfälle dem Jugendamt melden würde, würden die bestimmt auch nur sagen, sie können sich schlecht um die halbe Elternschaft der Republik kümmern, und wenn sie jeden Klapps verfolgen, müssten sie das wohl. :???:
Und zum öffentlichen Ausschimpfen: Das finde ich wiederum gar nicht schlimm. Wenn Janis etwas angestellt hat - z.B. hat er gestern aus heiterem Himmel ohne Vorwarnung ein kleineres Mädchen geschubst - dann ist es mir wichtig, sofort zu reagieren. Und nicht erst um irgendeine Ecke zu gehen. Ich bölke dann nicht rum, bis auch die letzten Nachbarn es geschnallt haben, sondern achte darauf, in leisem, eindringlichem Tonfall und vor allem auf Augenhöhe (also im Knien) mit ihm zu schimpfen. Dabei zwinge ich ihn, mir in die Augen zu sehen, und ich glaube, das demütigt ihn auch schon ein bisschen. Zumindest benimmt er sich danach so, als würde er sich für das Schubsen schämen. Und das finde ich in einem solchen Fall durchaus angebracht. Bestimmtes Verhalten soll ja schon konsequent unterbunden und in der Folge verhindert werden. Nur sind Schläge halt ein total unsinnvoller Weg dazu.
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ZUm schimpfen: ich finde die art des schimpfens auch wichtig. Füpr mich ist es wie lenchen sehr wichtig, dass die reaktion sofort erfolgt, da kann ich nicht mal eben rausgehen. Ich begebe mich auch auf seine Höe, und ich fidne es wichtig, ihm beim schimpfen nicht zu sagen, dass ER böse ist, sondern das das, was er TUT, nicht gut ist. das finde ich auch noch einen großen Unterschied.
Pbrigens, wenn er nicht spurt, egal wo, dann nehme ich ihn quer unter den arm und schleppe ihn ab, da konsequenz wichtig ist. Und das ist bestimmt nicht angenehm für ihn, aber irgendeine folge muss ja schlechtes benehmen haben, oder?
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Wenn jemand klaut schreite ich auch ein, ob es nun nur Zigaretten sind poder ein teures technisches Gerät, ist dabei unwesentlich. Diebstahl ist Diebstahl. Ihr versteht schon wie ich es meine. ;-)
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Selbst die kleinen Klappse finde ich völlig sinnlos und daneben. Bei uns hilft ein scharfer Mama-Blick und die Androhung "Du fliegst sonst raus." (=sie wird drei Meter weiter gesetzt). Falls nicht, gibt es direkt die passenden Konsequenzen (die Sachen werden aus der Hand genommen oder sie muss auf die Schulter etc., je nachdem) und wir brauchen gar nicht viel diskutieren. Die Tatsache, dass diese Art der Erziehung umgehend wirkt, sollte doch überzeugend genug sein.
Ich wünsche Dir viel Mut, doch etwas zu sagen!
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Wenn es Gesprächsthema ist, dann sage ich meine Meinung. Kippp und klar. Ohne Rücksicht auf die Meinung der anderen.
Aber wenn ich bei Freunden zu Besuch bin (oder sie bei uns), dann mische ich mich nicht in ihre Erziehung ein.
Wie Lenchen schon schrieb. Es handelt sich ja oft um Freunde. Freunde die ich gerne habe und schätze. Ich mische mich da eigentlcih in kein Bereich der Erziehung ein.
Ich kann es auch nicht haben, wenn mir jemand reinreden will.
Nur weil mich jemand 'blosstellt' werde ich trotzdem meinem Kind in Zukunft kein Body drunter ziehen (gaaanz oft Thema ;-) )oder eine Mütze aufziehen, wenn ich der Meinung bin es ist ohne warm genug.
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http://www.stejh.de/Pflegeelternschule/ ... schleicher
Klapse sind genau wie ohrfeigen verboten.
Leider weiß das niemand und jeder beschönigt es.
allerdings werde ich trotzdem, wenn ich allein auf dem spielplatz bin und einen klaps miterlebe, nichts konkretes dazu sagen. Ich denke nicht, dass man irgendjemand überzeugen kann, indem man ihn öffentlich quasi angreift deswegen, vor kind und Nachbarn ;-) Ich fidne, sowas sollte man bei seinen Bekannten und freunden machen, aber im stillen Kämmerlein.
Die gewaltfreie erzihung ist übrigens kein einklagbares Recht, und wenn du es als Straftat bezeichnest, dann würde das auch bedeuten, dass man qasi dafür angeklagt werden kann. Das kann man aber nicht wegen eines Klapses ;-)
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Versteht mich nicht falsch, mir ist durchaus klar, dass man nicht täglich auf dem Spielplatz den Kampf der Gerechten kämpfen kann und nicht mit jedem x-beliebigen Elternteil eine Grundsatzdiskussion führen kann, aber findet ihr denn nicht, dass ihr damit selbst euer ok gebt? Wenn niemand was sagt, ist es ok.
Ich weise zB auch jeden - egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener -darauf hin, dass man die Tür vom Spielplatz schliessen sollte, damit die Kinder, vor allem die Kleinen, nicht auf die Strasse flitzen können. Ältere Kinder und Jugendliche reagieren oft mit: mir doch egal, stört doch niemanden. Und Recht haben sie irgendwie, wieso sollte sie es interessieren, wenn es ihnen NIE jemand sagt?!? Und wieso sollten schlagende oder klappsende Eltern das überdenken, wenn sie nie darauf gestossen werden, dass es nicht ok sein könnte. Wie gesagt, ich verstehe eure Haltung, das ist keien Frage, aber gut finde ich sie nicht und ich werde wohl mein Leben lang meine Kommentare zu sowas abgeben und mich dabei keineswegs schlecht fühlen. :roll:
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Naja, aber einen Klaps auf nen Windelpopser gleich mit Gewalt und einer Straftat gleichzusetzen ist dann aber doch etwas sehr weit hergeholt.
LG
Gretchen
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Wie gesagt, ich bin ganz klar gegen Schläge und auch einen kleinen Klaps will ich meinem Kind nicht antun. Aber ich weiß halt nicht wie ich reagiere, wenn mein Puspie in das Trotzalter kommt und mir oder vielleicht anderen Kindern zum wiederholten Male weh tut. Das bringt einen erziehungstechnisch natürlich nicht weiter, trotzdem hab ich auch Verständnis, wenn einer Mama mal die Hand ausrutscht. Aber ich glaube wenn das wirklich nur mal aus der Situation heraus passiert und man danach mit dem Kind redet und sich entschuldigt, ist es auch kein Weltuntergang.
LG
Gretchen
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es gibt hier einen thread darüber mit großer diskussison, von mir gestartet, heißt irgendwas mit "nur ein ekleiner klapps" oder so.. such dir den mal ;-)
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Den Thread such ich mir mal raus
Und ja, meistens sieht man den Müttern an, ob die Klapserei bei denen gang und gebe ist. Das sind dann die, die immer irre laut und mit einem genervten Unterton mit ihren Kindern reden.
LG
Gretchen
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@Lorelei
Ich verstehe absolut Deine sichtweise...
Wie gesagt, im Gespräch sage ich meine Meinung. Wenn mir jemand erklären will warum Klappsen gut ist, erkläre ich warum Klappsen absolut nicht gut ist.
Die Frage ist nur, bringt es wirklich etwas wenn ich Freunde und Verwandte vor den Kopf stoße? Und dass noch vor ihren Kindern? :???:
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Ich finde, dass grade das für Kinder hilfreich sein kann. Das sie nicht das Gefühl bekommen, alle sehen zu, wird schon in Ordnung sein. Sondern dass sie erfahren, dass auch andere das nicht richtig finden und das auch angemessen ausdrücken.