Ich verzage am Zweijährigen...

MonicaMonica

1,525

bearbeitet 9. 11. 2006, 20:17 in Kummerkasten
Oh Man.

Ehrlich, manchmal sehne ich mich wieder nach den Tagen wo mein Sohn einfach nur 'grundlos' geschriehen hat. Damit konnte ich noch besser umgehen. :sad:

Dieses sture, bockige gekreische geht mir sowas von an die Substanz.

Ich komme mir vor wie eine Versagerin - kann mir nicht vorstellen, dass es sonst wo auch so zugeht, zumindest nicht bei ganz normalen Familien :cry: Ich habe mein Kind nicht im Griff...

Aus den Zeiten wo ich noch unterrichtet habe, weiss ich wie schnell eine Unterichtsstunde ausser Kontrolle geraten kann wenn man nur Kleinigkeiten 'falsch' macht.
Niemals hätte ich mir erträumen lassen, dass es in der Kindererziehung genauso gehen kann.

Früher war ich so eine gute Mama. Einfühlsam, geduldig, gelassen...

Heute Abend, er wurde höchste Zeit, dass Benjamin wieder mal badet.
Jennifer war quengelig, es wurde spät.
Gegen 9, Benjamins übliche Bettgehzeit, hab ich ihn in die Wanne getan. (Fehler 1) Er hat so schön gespielt, einfach toll ich hab super süße Fotos gemacht. Es war schwer ihn aus der Wanne wieder rauszubekommen.
Nach dem Baden hab ich ihn abgetrocknet und eingekremt. Dabei hab ich gemerkt, dass er schon total müde war. Er war ganz ruhig, genoss das Einkremen.
Dann ging es los. Ich wollte ihm den Schlafanzug anziehen. Ich hab ihn gefragt welchen Schlafi er anhaben wollte. Den blauen oder den braunen (Fehler 2). Er wollte keines der beiden. Das ging nun nicht. Ich habe also beschlossen, dass wir den braunen anziehen.
Benjamin wollte auf keinen Fall. Er hat hat geschriehen, richtig gebrüllt, sich gebäumt, gedreht, ist vom Wickeltisch runter geklettert und angehauen.
Ich hab ihn eingefangen, das gleiche Spiel von vorne. Ich habe versucht es ihm mit Gewalt anzuziehen (dafür ist er bald zu stark), ich hab versucht ihn zu ignorieren bis er bereit ist sich anziehen zu lassen, ich hab ihn beruhigt, es ihm erklärt und dann noch einen weiteren Versuch gestartet.
Lange hab ich es geschafft noch relativ ruhig zu bleiben... Aber irgendwann... Ich habe wieder mal selber gebrüllt :oops: :cry: Ich schäme mich...
Das ging bald eine Stunde lang. Bis er erschöpft genug war, dass ich körperlich wieder überlegen war und habe es geschafft ihn unter schreien anzuziehen. Sobald er angezogen war, war er plötzlich ruhig :shock: Dann wollte er irgendwie die große Bettdecke zum Kuscheln aus dem Bett rausholen. Ich hab ihn stattdessen seine übliche Decke angeboten. Das war ihm so nicht recht, also wieder Gebrüll.
Nun dann hat er sich endlich halbwegs beruhigt, da war Jennifer wieder hungrig, ich ihn also wach und noch schluchzend ins Bett gelegt mit dem Versprechen gleich wieder da zu sein. Dann hab ich mich stillend neben sein Bett gesetzt und ihm den Rücken gestreichelt und die Hand gehalten.

Nun, was hätte ich groß noch machen sollen zu dem Zeitpunkt? Nackig schlafen lassen? Dafür ist es einfach zu kalt.

Natürlich, hätte ich die ganze Badeaktion von vornherein gleich lassen müssen. Das ist mir jetzt auch klar. Ich hätte es einfach wissen müssen.

Wir haben aber auch jeden morgen den Zerch mit dem Anziehen, alles in Ordnung, so lange bis ich ihm eine Hose anziehen möchte. Auch da Gebrüll und sich aufbäumen. Dafür lässt er sich die Zähne wieder ohne Probleme wieder putzen.

Was soll denn das? Warum benimmt er sich so?
Meine Schwiegermutter meinte heute Abend dann noch: "Er weiss bei wem er das machen kann. Bei mir ist er nie so."
Diesen Spruch hab ich dann natürlich voll offensiv empfunden. Aber im Prinzip hat sie ja recht. Würde er sich bei ihr so benehmen, würde sie ihn einfach wieder zu mir zurückbringen und gehen. Diese Möglichkeit habe ich aber nicht. Was soll ich denn da machen?

Ich fühle mich echt, unbeschreiblich schlecht. Als würde ich versagen. Scheitern in der Erziehung eines 2-Jährigen.
Ich bekomme oft Komplimente, dafür wie gut Benjamin erzogen ist. Dafür wie schön ich mit ihm umgehe. Ich kann das im Moment gerade nicht im geringsten nachvollziehen.

Ich gebe mir so viel Mühe. Ich bin einfühlsam, ich erkläre, bin konsequent, und, und, und...
Und ausgerechnet nur bei mir benimmt er sich so :cry:

Es tut mir auch so leid wenn ich ihn körperlich bändigen muss, ich will ihm eigentlich nciht den Willen so brechen, aber ich kann ihm andererseits nicht immer seinen Willen lassen.

Ich bin gerade so fertig...
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Kommentare

  • kerstinjkerstinj

    2,322

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Och Mensch, lass dich erst mal :troest:
    Doooch, es gibt noch mehr Haushalte, in denen 2-jährige Monster hausen ;-)
    Ich hab hier auch so eins :twisted:
    Ich gestehe: manchmal brülle ich Lukas auch an, das sind dann Situationen, bei denen alles im ruhigen Ton Gesagtes/Erklärtes, im strengeren Ton..., im strengen Ton und auch mit Drohungen Ausgesprochenes Nichts aber auch gaaar Nichts fruchten :flaming01: . Diese Aktionen a la "was muss ich alles tun, damit Mama austickt" treiben mich auch irgendwann zur Weißglut!
    Dann kommen auch noch Sprüche wie die meines Vaters heute: "Also esist doch schon nach 20 Uhr, um die Zeit warst du nie auf und schon längst im Bett!"
    Danke Papa, aberich hab Lukas ja auch nicht um 15:30 Uhr "Mittagsschlaf" machen lassen bis 16:40 Uhr (ich komme erst um kurz nach 17 Uhr von der Arbeit) :flaming01:
    Klar,dass das Kind dann nicht um 19 Uhr müde ist :roll:
    Aber ich bin ja eh zu nachgiebig und lasse zuviel durchgehen :twisted:
    Noch dazu kommt, dass zwischen Ingo und mir momentan dicke Luft herrscht, weil ich ihn zu viel und zu oft wegen seines Umgangs mit Lukas kritisiere...
    Nur brüllt er ihn seit Tagen ständig an, wenn Lukas seinen 2-Jahre-Dickkopf durchsetzen und ist gleichzeitig angefressen, da Lukas nix mit ihm machen möchte, außer Toben. (Schmusen, Trösten, Wickeln, Waschen und ins Bett bringen geht seit Wochen nur mit Mama :???: ).
    Dabei gehts mir seit gut 1 1/2 Wochen besch..., ich hab mir ne böse Erkältung eingefangen und fast gleichzeitig ist mir dauernd übel (nee, bin leider nicht schwanger).
    Manchmal hab ich echt keinen Bock mehr auf diesen Mist.
    Heute war ich allerdings ganz froh, um 13 Uhr arbeiten zu müssen,da Lukas auf die glorreiche Idee kam, auszuprobieren, wie toll man das Badezimmer mit einer fast vollen Flasche Babyshampoo "putzen" kann :biggrin:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ach Monica, auch wenn dir das nicht weiter hilft, aber das ist wirklich ganz normal :troest: Mirco ist ganz genauso und bringt mich damit oft zur Weißglut. Ich bete täglich das Mantra "es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase, es geht auch wieder vorbei". Zum Glück hatte ich oft genug gelesen, dass es um den zweiten Geburtstag rum heftig wird. Da stecken wir halt jetzt drin und können nur hoffen, dass bald wieder ruhigere Zeiten einkehren.

    Bei Mirco nervt mich derzeit am meisten sein Dauergenöhl und Geheul. Ich hab nichts dagegen wenn er weint weil er sich ärgert oder sich weh getan hat. Aber dieses künstliche Heulten weil etwas nicht klappt, weil er etwas nicht darf oder weil er eben einfach nur sehen will wie ich darauf reagiere, das macht mich einfach nur :twisted: und igrendwann dann :flaming01: und danach natürlich :sad:

    Und klar macht er das vor allem bei den Hauptbezugspersonen. Mirco zieht das genauso auch bei seinem Papa durch, der ist schließlich ziemlich viel zuhause und kümmert sich entsprechend fast genauso intensiv um ihn.
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das er das vor allem bei dir macht, und nicht bei der Oma, ist ein Kompliment für dich ;-) es zeigt, dass er sich deiner Liebe sicher ist.... er weiß, er kann sich benehmen wie er will, du liebst ihn trotzdem. Nichts anderes. Da müssen auch die anderen nicht stolz drauf sein. :roll:

    bei uns ist es oft genauso. Wenn caius irgendwas nicht passt, tickt er einfach aus. Und besonders leicht, wenn er übermüdet ist oder überreizt. (deshalb habe ich ja so angst vorm flug nach kanada und seinen folgen :???: )

    weißt du, solche phasen macht jedes kind durch. Die einen mehr, die anderen weniger heftig, und die kommen nicht daher, dass du versagt hast oder so... du versagst nicht, wenn du ihn mal anschreist, sondern du bist menschlich. Kleine kinder können einen zur Weißglut treiben, weil man einfach kein vernünftiges Wort mehr mit ihnen reden kann.

    Ich weiß dann auch nie genau, wie sehr ich jetzt verständnisvoll daneben sitzen soll und ihn seine eigenen entscheidungen treffen lassen soll :roll: - nur das geht einfach nicht, wenn es zu kalt ist um nackig zu schlafen, oder wenn man irgendwann aus der badewanne raus muss, oder oder oder... da muss man durchgreifen.
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    manchmal wollen kinder das man ihnen zeigt wer das sagen hat ;-)
    versteht das jetzt aber bitte nicht falsch! benjamin hat sich gegen alles gesträubt- aber zum schluss,schreibst du ja selber, war er plötzlich recht friedlich- bis wieder etwas nicht nach seinem kopf ging(die decke)- ich bin sicher, du hast richtig gehandelt, er wäre sich verloren vorgekommen wenn er das alles hätte dürfen ;-)
    zweijährige sind imem rauf de rushce- nach sich selbst, ihrem eigenen ich, nach grenzen und dann wieder nach nähe... ich empfand die jahre zwischen 2 und 3 immer viiieeel schlimmer als die babyzeit. so schlimm wird es dann erst wieder wenn sie in die pupertät kommen- seufz

    und monica: lass die schwimu gackern- benjamin ist dein ei ;-)
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann euch eigentlich nur sagen, dass man sich mit der Zeit dran gewöhnt. Denn viel besser wird das im 3. Lebensjahr leider nicht mehr. Klar, es gibt mal Phasen, wo es besser läuft, aber dann schlägt es auch wieder schneller um als man gucken kann.
    Schwierig finde ich die Gradwanderung zwischen der körperlichen Eigenverantwortung des Kindes und dem Moment, wo man die Kleinen mit zuviel Wahlmöglichkeiten überfordert.
    Zur Zeit habe ich, wie Majonie schon sagt, die Führung auch wieder übernommen, weil mich diese ewige Diskussionen und das Geschrei in den letzten Tagen total angenervt hat. Man stachelt sich gegenseitig so schnell hoch.
    Wie man die Führung übernimmt und wie man sie durchsetzt, hängt aber vom Kind ab.
    Für mich persönlich kämen körperliche Übergriffe, wie gewaltsam festhalten und dem Kind irgendwas anzuziehen, was es nicht will, nicht in Frage. Jolina schreit dann wirklich, als würde sie vergewaltigt werden. Aber wir haben unseren eigenen Weg gefunden. Wenn sie was zu Kaltes anziehen will, stell ich sie einfach auf den Balkon, dann kann sie sehen, wie kalt es wirklich draussen ist. Wenn sie nicht die Windel oder Schlafanzug für nachts anziehen will, droh ich ihr an, dass sie nicht in unser Bett kommt. Das zieht sofort. Und ganz wichtig ist es, alles lange vorher abzuklären. Das vergisst mein Mann sehr oft und somit gibt es gerade an den Wochenenden hier mehr Geschrei als während der Woche.
    Also, normal ist das, wie es bei euch zugeht. Meine Freundin hatte bis zum 2. Geburtstag ein total pflegeleichtes Kind. Und jetzt ruft sie mich so oft an und ist total am Ende. Sie hat auch noch einen Säugling zu versorgen und ehrlich gesagt, beneide ich sie im Moment nicht um diese schwere Aufgabe. Mir reicht ein Kind vollkommen und ich ziehe mein Hut vor allem Müttern, die es neben einem trotzenden Kleinkind noch schaffen einen Säugling zu versorgen.
    Es ist wirklich schwierig und man kann da auch keine pauschale Lösung empfehlen. Jedes Kind ist anders und reagiert anders. Wir haben unseren Weg gefunden. Trotzdem hangel ich mich in solchen Phasen auch von Tag zu Tag.
    Aber was man klar sagen kann, ist, dass Kinder oft Führung brauchen. Manchmal betteln sie regelrecht danach. Bei mir hat es lange gedauert, bis ich das so klar erkennen konnte. Jolina hatte tatsächlich schon Tricks, wie sie mich immer wieder rumbekommt. Seitdem ich das durchschaut habe und konsequent bleibe, auch wenn es mir das Herz bricht, seitdem klappt vieles wieder besser.
    Kopf hoch, auch unsere Kinder werden irgendwann mal 3 Jahre alt und so wie ich gehört habe, ist dann vorerst das Schlimmste überstanden. Bis zur Pupertät. :shock: :biggrin:

    @ Cora
    Wir lassen Jolina immer das Wasser aus der Badewanne, wenn sie gar nicht raus will. Dann geht es in 99 % der Fälle ohne Geschrei ab. :biggrin: Und oft reicht mittlerweile nur die Ankündigung das Wasser abzulassen.
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wir müssen caius sehr oft zwingen und die führung übernehmen :???: anders geht es einfach nicht.

    beispiel badewanne: wir müssen immer das wasser rauslassen, ohne lacht er uns sowieso nur aus. :roll: wenn das wasser dann draußen ist, legt er sich in die leere badewanne auf den boden, es muss saukalt inzwischen sein, er ist ja patschnass und sagt, er würde dort schlafen... :shock: und wehrt sich vehement gegen jeglichen versuch, ihn rauszubekommen. "weiterschwimmen"... egal, ob wir es 5 min. vorher ankündigen, dass gleich schluss ist oder nicht. Solche sachen mache ich immer, da ohne gar nicht geht. ;-)

    wir holen also das glitschige ölige ding dann irgendwie raus, und unter winden trocknen wir ihn ab und föhnen ihn, da er kurz danach ins bett geht, weil er eigentlich völlig fertig ist. Das ist er imme rnach dem baden, egal welche Uhrzeit. Geht alles nur zu zweit, allein packen wir das gar nicht.

    Anziehen - er will sich oft nicht wickeln lassen, anziehen lassen, sonstwas. was soll ich denn tun, ihn einfach vollgeschissen rumlaufen lassen, wissend, dass er innerhalb von 30 min einen total roten Po bekommt und danach alles noch viel schwieriger wird, weil es ihm weh tut? Nein, ich muss ihn wickeln, und muss ihn dabei festhalten,w eil er sich auch dabei dreht und windet, so dass alles braun verschmiert wäre, wenn ich ihn lassen würde. :flaming01:

    Caius braucht glaube ich oft Führung. Seit ich konsequernt bin und ihm viel mehr vorgebe, was sache ist, ist er zufriedener geworden. Sein Vater ist viel nachgebiger bei ihm, und dem tanzt er gewaltig auf der nase rum, was er bei mir schon gar nicht mehr versucht.
    nur manche bereiche wie anziehen und wickeln und aus bad rausholen, da können wir so konsequent sein wie wir wollen, es klappt einfach nicht.

    Er ist übrigens in solchen momenten nicht für argumente zugänglich, absolut nicht. Er ist einfach verstockt und kaum mehr der Sprache fähig :roll: Wenn er was nicht will, will er es nicht, basta.
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    ach ja, solche Situationen mehren sich bei uns nun auch. :???: Die schlimmste Strafe für mein Kind: Socken anziehen. Und auch eben wenn er müde ist und ich kleine Fehler mache (ein paar Minuten länger auflassen, weil er so schön spielt, ja das kenne ich!), dann ist Schluss mit lustig. Aber ich muss sagen, das Einzige was da wirklich für alle Beteiligten am besten ist: So schnell wie möglich bettfertig machen und gut is. Noch ist Jonah nicht stärker wie ich, ich zieh ihn halt irgendwie an. Hab ihn auch schon mal mit Windel in den Winterschlafsack gesteckt und ihm dann später im Schlaf ein Shirt angezogen. ;-) Du bist nur ein Mensch, verlang nicht mehr von Dir, als Mama und Mensch zu sein. Einfach die wichtigsten Sachen merken (Regel 1: Ab 20 h wird nicht mehr gebadet." :biggrin: ), mehr geht nicht.
    Und dass er nur bei Dir so "spinnt", spricht für Dich! Die ganzen emotionalen Kämpfe werden mit der Person ausgefochten, der er am meisten vertraut. Dass das anstrengend ist, hab ich in letzter Zeit auch gemerkt. :roll:
    Ach ja, meine "kleinen Fehler" heute: Jonah Socken anziehen. :biggrin: Nicht gleich nach dem Aufstehen vor die Tür springen. Regenplane übern Kinderwagen (eine absolute Frechheit in seinen Augen!). Nach der Kinderkrippe im KiWa kein Fläschchen dabei gehabt, ich dachte es geht ohne. Mütze zurechtzupfeln, weil das rechte Ohr freilag. Ab dem Moment wollte er gar keine Mütze mehr aufsetzen...
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Majonie schrieb:
    manchmal wollen kinder das man ihnen zeigt wer das sagen hat ;-)

    Das kann ich nur unterstreichen!

    Erstmal: *Monica drück*

    Nun zu meinen Ausführungen ;)

    Ich hatte grade vorgestern wieder einen echten "Studientag". Ich war krank, hatte mich ins Bett gelegt, während mein Mann sich um Timo kümmerte - und irgendwann war er so fix und fertig, Mittags schon, dass ich mich angezogen habe und übernommen habe, es ging einfach nicht mehr. Timo hat gebrüllt, gekreischt, gekniffen, gemeckert, mein Mann war stinksauer...

    So weit kommt es bei mir nicht ganz so oft. Ich habe vor ein paar Monaten die für Timo ideale Lösung gefunden: Er bekommt alles erklärt, und zwar in wenigen freundlichen Worten. Wenn ich will, dass er etwas tut, wird er informiert und dann wird es getan. Wenn wir nur ruhig spielen, dann darf er wählen und entscheiden, bei allem, was Konfliktpotential bietet, entscheide ich. Aber immer so, dass er weiß, warum.

    Zum Vergleich: Das ist das, was nicht klappt. (Wörter, die Timo sicher versteht, rot markiert:)
    "Timo, ich hab dir doch schon tausendmal gesagt, und ich sage es dir so oft, bis du es irgendwann mal kapiert hast: ich werde sickig, wenn du mich kneifst!"

    --> "Timo, nein! Kneifen ist verboten!"

    Nicht praktikabel:
    "Timo, jetzt hab ich aber endgültig die Schnauze voll! Wenn du das nochmal machst, dann setz ich dich runter, willst du, dass ich dich runtersetze?!"
    Timo: "Ja." :biggrin: (Volle Kanne in die Hose...)

    --> "Schluss!" Runtersetzen. Wenn er weint: "Timo, du hast Mama weh getan. Mach ei, ja?"

    Falsch: "Timo, hast du Hunger? Ja? Möchtest du was essen? Was denn? Ein Käsebrot? Oder einen Apfel? Oder eine Dinkelstange?"

    --> "Komm, Timo, wir gehen in die Küche und schmieren ein Käsebrot! Du darfst den Kühlschrank aufmachen."

    Ich merke bei uns immer wieder, wie sehr Timo durchs Wählen überfordert ist. Auch wenn man überall liest, dass Zweijährige zwischen zwei Dingen wählen sollen - bei uns klappt das meistens nicht. Unsere goldene Regel ist: Eltern entscheiden, sagen dem Kind warum, hinterfragen sich bei Bedarf selber, ob es wirklich sinnvoll ist, und dann wird alles getan - aber ohne Kommandoton.

    Und bei uns hilft es auch, wenn der Partner mal ganz stark auf die Wortwahl des anderen achtet. Man selber kann das in dem Moment nicht so gut. Aber wenn der Partner auf bestimmte Dinge achtet, kann man solche Konfliktherde besser identifizieren. (Allerdings natürlich nicht vor dem Kind ausdiskutieren!)

    Es hilft natürlich auch, dass man weiß, das Kind will dich grade nicht ärgern, es ist meist nur aus Frustration bockig, möglicherweise durch Überforderung... ich werde wirklich selten richtig böse. Laut werde ich vielleicht ein, zweimal die Woche. (Also, bei Timo. In der 7c sieht das schon anders aus. :biggrin: )

    Nun ist es natürlich mit Zweijährigem plus kleinem Würmchen echt heftig. :sad: Da würde ich versuchen, einerseits Benjamin stärker zu reglementieren, andererseits aber ihm die Vorteile des Groß-Seins aufzuzeigen... aber das wird sich bei uns in der Praxis auch erst noch bewähren müssen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Monica, auch ich kann nur sagen, bei uns ist es ganz genauso. Das mit dem Schlafanzug anziehen, da könntest du genausogut von meinem Großen erzählen. Das geht jetzt seit etwa zwei Wochen so, nichts ist ihm recht, er will nicht die roten Socken anziehen, aber die blauen auch nicht. Der Schlafoverall ist sowieso doof, genauso wie es fürchterlich wäre, wenn man den weißen Frotteeschlafi anziehen müsste. Aber ich kann deine Versager-Gefühle total nachvollziehen. Geht mir genauso, v.a. weil ich auch teilweise von meinem Umfeld vermittelt kriege, dass ich ihn nicht richtig erziehe ("der muss das endlich mal lernen, dass er nicht immer seinen Willen kriegt. Du musst da endlich mal durchgreifen, der tanzt dir ja schon total auf der Nase rum"). Das zieht einen dann noch zusätzlich runter.

    Wenn wir allerdings irgendwo "fremdes" sind, d.h. nicht bei uns zuhause oder bei meinen Eltern oder Schwiegis, dann ist er das brävste Kind überhaupt, v.a. wenn ich nicht dabei bin. Eine Freundin von mir hat kürzlich mal ein paar Stunden auf ihn aufgepasst und war ganz angetan von ihm. Er hat sich sogar freiwillig zum Wickeln hingelegt. Das würde ihm bei mir ja nie passieren.

    @jenny
    Wenn ich das so lese, fällt mir auf, dass ich sehr oft so rede, wie du es beschrieben hast. Also so wie es falsch ist. Ich werde mal drauf achten, das ein bisschen zu ändern. Vielleicht hilfts ja?!

    LG
  • Krabbe PetraKrabbe Petra

    1,768

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh ja, ich habe diese Phase auch noch sehr gut in Erinnerung. Es hilft nur eins: konsequent sein. Mama bestimmt wo es lang geht. Natürlich darf das Kind auch MAL was aussuchen. Aber die Grundrichtung wird immer von Mama (oder Papa) vorgegeben.

    Wie oft hatte ich schon ein schreiendes, um sich schlagendes Kind auf dem Schoß. Ich habe dann gar nichts mehr gesagt und einfach nur fest gehalten und im stillen bis zehn (oder noch weiter) gezählt. Irgendwann hat es dann aufgehört und wir konnten normal weitermachen. Natürlich braucht das Nerven. Und der Papa muss da auch unbedingt mitziehen und die Geschwister müssen sich in der Situation raus halten. Aber wenn Du es durchhältst, wird es wieder besser.

    Bei Rebekka ist diese Phase seit ca. einem halben Jahr so gut wie vorbei. Ab und zu kommt zwar noch ein aufbäumen, aber sobald sie merkt, dass es keinen Sinn hat, ist wieder alles OK. Dafür komme ich ihr aber auch entgegen, wenn ich merke, dass sie es braucht, weil sie z.B. müde ist.

    Ach ja, erziehen ist etwas, was man auch lernen muss. Nicht nur die Kinder lernen dabei. ;-) Und bei jedem Kind ist es wieder neu und anders.

    LG
    Petra
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wie jenny, was machst du denn mit der 7c? :shock: :biggrin:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    bei uns klappt das mit dem Wählen auch nur bei zwei Dingen wirklich gut:

    du kannst das jetzt selber machen oder ich mache es. Die Antwort ist immer "selber" egal ob es darum geht dass er die Treppe hochgeht, etwas wieder weglegt oder ähnliches.

    und

    Soll ich dir zuerst die Windel wechseln oder Jolanda? Die Antwort ist immer ein heulendes "Windel", also er will zuerst. :roll:

    oder beim morgendlichen ich-will-nicht-angezogen-werden-Geheul:

    du kannst jetzt entweder weiter rumheulen, dann musst du dem Papa tschüß sagen weil der zur Arbeit geht oder der Papa zieht dich noch an bevor er geht. Dann kommt ein geheultes "anziehen".
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Majonie schrieb:
    wie jenny, was machst du denn mit der 7c? :shock: :biggrin:

    Die Frage ist, was machen die mit mir? :biggrin:
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    nein, du arme :biggrin: :knutsch01:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :troest: Das ist bei uns nicht anderst.
    Vor allem wenn die Bettgehzeit überschritten ist und ich den richtigen Moment verpasst habe, um ihn ins Heiabubuland zu schicken - dann mutiert Ben zum körperverletzenden Schreitrampeltier. Hüpfen (auf mir rum oder dem Boden), Kreischlautstärketests, mit Sachen schmeißen und prinzipiell das Gegenteil von dem wollen was ich will...
    In der Ikea (oder wahlweise Supermarkt, Bäcker, Baumarkt) kreischend auf den Boden schmeißen, weil ich den übervollen Wagen woanderst hinschiebe als er hinwill oder er über die Straße an der Hand gehen soll.
    Manchmal könnte ich ihn an die Wand nageln.

    Das einzige, was hilft ist eowyns Vorschlag:
    du kannst das jetzt selber machen oder ich mache es.

    Manchmal zähle ich dazu noch bis drei. Weil er keine Lust hat, daß ich ihn auf den Rücken lege zum Zähneputzen, ihm sein Essen wegnehme, wenn er rumglitscht, oder ihn alleine im Auto sitzen lasse, weil er nicht aussteigen will, macht er dann meisens doch was ich von ihm will.

    Wir haben allerdings grade mal wieder ein FKK-Problem, das mich fast in den Wahnsinn treibt: Sobald er im Bett ist und die Tür zu zieht er sich aus und pieselt ins Bett - selbst bei verkehrtherum angezogenem Schlafsack. :flaming01:
    Er weiß dasß er das nicht soll udn daß ich möchte, daß er auf den Topf geht, wenn er sich schon auszieht, weil er muß - aber das gibt den Riesenterror schlehcthin: Auf den Topf oder die Toilette setzt er sich nicht, aber in die Windel will er im Bett auch nicht machen. Dabei hat das im Sommer gut geklappt, da ist er am See immer von der Decke runter wenn er pieseln mußte, weil ich ihm gesagt habe, daß er nicht auf die Decke pieseln soll. Aber das mit dem Bett fruchtet so wenig wie das mit dem Topf.
    Nachdem ich gestern 2x das Bett komplett neu beziehen mußte war ich so stinkig, daß ich ihn auch heftig zusammengeschissen habe - aber Wirkung hat das nicht gezeigt. :roll: Irgendwie kam mir da auch schon der gedanke er macht das absichtlich um mich zu provozieren nochmal ins Zimmer zu kommen udn um nicht schlafen zu müssen.
    Am Kapieren liegt es nicht, ich weiß er versteht was ich von ihm will, er merkt wenn er pieseln muß und er weiß, daß ich nicht will, daß er das ins Bett tut. Er geht auch nicht mit Schuhen auf mein Bett, weil er weiß daß ich das nicht mag und zieht sie immer vorher aus. Aber nackig machen und ins Bett pinkeln muß so klasse sein, daß er dafür jedes Ausschimpfen in Kauf nimmt... :roll:
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    vielleicht solltest du ihm sein bett eiskalt in der badewanne richten- weiß ihn doch liebevoll daraufhin das du sein bedürfniss verstehst und er deswegen in der wanne schläft- dort kann er pinkeln :biggrin: :eek02:
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh ich fühle mich gerade geborgen in diesem Thread :roll: , bei uns ist genau das gleiche Theater. Lustig war es auch heute beim Arzt. Wir waren zum Abhören dort...
    Er hat so geschrien, dass die ganze Praxis geguckt hat...
    Und eindeutig ging es hier nicht um Angst, sondern um gnadenlosen Trotz - er wollte nicht! Der Arzt und ich mussten ihn zu zweit festhalten, damit er abgehört werden konnte.

    Und heute wollte er auch nicht an der Hand gehen, als ich ihn auf den Arm nehmen wollte hat er so geschrien und sich so verbogen, dass er mit dem Hinterkopf fast auf den Bordstein geknallt wäre... :roll:

    Hach ich könnte immer noch mehr Beispiele bringen...
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ins Bett pinkeln gibt ihm bestimmt ein unheimlich tolles Machtgefühl! Er hat seine flüssigen Ausscheidungen so im Griff und man muss mal austesten, was man damit alles machen kann. Wenn Mama dann noch gerannt kommt, um das Bett neu zu beziehen und man dadurch Schlafaufschub bekommt - ist das nicht klasse?
    Also ich würde Jolina in so einem Fall ankündigen, dass ich ab heute das Bett nicht mehr neu beziehe und sie entweder im nassen Bett schlafen muss oder sich auf den Boden legen kann. Und ja, ich würde es tatsächlich darauf ankommen lassen! Ich würde reingehen und im ruhigen Ton sagen "Das ist jetzt aber dumm, denn nun musst du ja im nassen Bett schlafen!" Würde mich umdrehen und wieder rausgehen.
    Oder biete ihm wirklich an, dass er in Zukunft in der Badewanne schlafen muss, wenn er so weitermacht. :biggrin:
    Ich muss sagen, so ein Familienbett hat doch seine Vorteile, denn jegliche Androhungen, dass Jolina auf ihre Matratze in ihrem Zimmer verbannt wird, wenn sie "sich nicht die Füsse wäscht", "sich nicht die Windel anzieht", "sich keinen Schlafanzug anziehen mag" usw., hat bei uns sofortigen Erfolg. :biggrin:
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lass dich mal :troest:
    ich habs ja shcon im juni thread anklingen lassen. bei uns ist es im moment ganz genauso. ich bin viel am gruebeln, was ich falsch mache. ob ich ihn vernachlaessige, ob er sich alleine fuehlt, seitdem lucy da ist.
    ich weiss es irgendwie nicht. aber guck mal, bei so vielen leuten ist es genau dasselbe.
    ich kann dich aber soo gut verstehen, dass du dir gedanken machst.
    shane hat sich auch innerhalb von ein paar wochen so veraendert. ich wundere mich schon, dass ihm keine hoerner auf dem kopf gewachsen sind. :twisted: heute ist er mir im lidl abgehauen, und auf den parkplatz gerannt. so schnell konnte ich mit einkaufswagen und babyschale garnicht hinterher rennen. und solche aktionen bringt er zur zeit taeglich. im kindergarten ist er ein engel, aber zuhause denkt er, er sei der boss. :???:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Hütchen
    Sag mal, was haben ungewaschene Füsse und keine Windel denn rational mit dem Familienbett zu tun?
    Auch wenn es "zieht", aber sollten angedrohte Bestrafungen nicht doch etwas mit dem Problem an sich zu tun haben? Ich habe das Gefühl, dass sie langfristig sonst nicht sehen, was das Problem ist. Im nassen Bett schlafen, macht wirklich irgendwie Sinn, aber die Kekse von morgen streichen, weil heute nicht aus dem Bad gekommen?! Dann finde ich es besser sein Kind festzuhalten und (ohne ihnen weh zu tun) den Schlafanzug durchzusetzen, besonders weil es danach ganz schnell vorbei ist und die Kleinen in solchen Momenten selten auf rationale Erklärungen reagieren - was ich allerdings auch vorher immer versuche.
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich bin zwar nicht hütchen, aber: ich finde ungewaschene füße und keine windel haben sehr wohl was mit dem familienbett zu tun- mama will kein schmutziges ode rpullerndes kind in ihrem bett haben. wenn jolina schmutzige füße haben will- bitte! die dann aber auch in ihrem bett.

    ich sag zu meinem sohn durchaus auch: ohen waschen schläfst du nicht in meinem bett!- ich hab keien bock auf schmutz.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh, danke für diesen Thread und :troest:.

    Es ist bei uns auch gerade so schlimm. Malte veranstaltet auch regelmässig ein Riesentheater wegen nichts und wieder nichts. Er brüllt wie von Sinnen und ist überhaupt nicht mehr zugänglich. Ich habe erst gedacht, es hängt mit Joshuas Geburt zusammen, aber auch die Kinder aus der Krabbelgruppe im selben Alter drehen zur Zeit am Rad.

    Was macht Ihr/habt Ihr gemacht wenn Eure Kinder so ausflippen?
    Malte brüllt sich immer so in Rage und kommt da so schnell nicht wieder raus. Und dann auch nur mit unserer Hilfe. Er kann auch dann nicht sagen, was denn los ist.
    Bisher habe ich ihn, wenn es Zuhause ganz besonders schlimm war, in sein Zimmer gebracht und ihn sich 2 Minuten austoben lassen. Danach bin ich wieder rein und dann lies er sich auf den Arm nehmen und er war wieder ansprechbar. Aber das ist für mich eigentlich nur die letzte Möglichkeit...
  • luxorluxor

    1,282

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    oh ja, super Idee mit diesem Beitrag!
    im kindergarten ist er ein engel, aber zuhause denkt er, er sei der boss.

    Das kenn ich auch. Kaum ist man im Auto und auf dem Weg nachhause geht`s los mit dem Gebrüll. Kassette ist falsch, Buch ist falsch, alles falsch.

    Nach dem Mittagsschlaf geht es munter weiter. Wegen jedem bißchen wird heftigst gebrüllt. Vorgestern abend wollte sie partout wieder nicht einschlafen, also hab ich sie allein gelassen, da ich inzwischen doch stinkewütend war. Kommt sie mir heulend hinterher und wird vom Papa abgefangen. Da wollte sie aber nicht bleiben, er sagte ihr, dass sie nun aber endlich auch mal schlafen müsse. MAMA wurde geschluchzt und auch Nachfrage von Papa ob sie dann auch schliefe ein jammernd Jaaha. Und nach 5 Minuten waren die Augen zu.

    Oft tobt sie richtig wütend rum und wenn ich sie stehen lasse kommt sie ruckzuck hinterher, grinst mich an und wenn ich sie frage ob`s jetzt wieder geht: Ja, alles gut. Und das ist es dann auch. Engel und Teufel reichen sich momentan bei uns ständig die Hand.

    Das Wickeltischdrama kommt mir auch bekannt vor, allerdings ignoriere ich dieses Geschrei auch und zieh sie trotzdem an. Wenn sie treten will geh ich einen Schritt zurück oder setze sie runter. Meist bekommt sie dann erstmal einen richtigen Abraster, das geht aber ruckzuck vorbei und danach geht`s wieder.

    Andererseits ist sie wieder total lieb und verständig, bringt einem auf bitten etliches, geht brav draußen an der Hand. Aber bei manchen Sachen endet es immer mit Geschrei. Zähneputzen fängt sie auch grad an nicht mehr zu wollen. Allerdings zieht es da bisher damit zu drohen, dass es am nächsten Tag auch garantiert garnichts Süßes geben wird.

    Schön zu wissen das es anderen auch so geht. Also alles völlig normal. Aber soooo anstrengend.
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kuck mal wie das bei uns war, vor 2 jahren! :roll:

    http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=11020

    Jetzt ist es tausendmal besser, ja, und lass nicht aussuchen, sondern direkte Anweisungen geben, um Diskussionen vorzubeugen. Und mein kleines Monster liess sich nie durch nix beruhigen.
    Mich hat dieses stundenlange Gekreische immer zur Weissglut gebracht.
    Jetzt wo er geistig reifer ist und sich besser ausdrücken und mitteilen kann ist es viel besser, wenn auch nicht ganz vorbei.

    Mit 6 gehts dann wieder los, dann wissen sie Alles besser, wollen alles haben und sind oft totbeleidigt :roll: Aber diese Trotzphasen bringen einen echt an seine Grenzen.

    Wie du siehst, ist es bei vielen so und nix unnormales.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich würde Jolina in so einem Fall ankündigen, dass ich ab heute das Bett nicht mehr neu beziehe und sie entweder im nassen Bett schlafen muss oder sich auf den Boden legen kann. Und ja, ich würde es tatsächlich darauf ankommen lassen! Ich würde reingehen und im ruhigen Ton sagen "Das ist jetzt aber dumm, denn nun musst du ja im nassen Bett schlafen!" Würde mich umdrehen und wieder rausgehen.
    Oder biete ihm wirklich an, dass er in Zukunft in der Badewanne schlafen muss, wenn er so weitermacht.

    Das mit der Badewannendrohung werde ich ausprobieren, danke.
    Das mit dem nassen Bett ist prinzipiell eigentlich eine gute Idee, aber bei den momentanen Temperaturen hab ich da Schiß, daß er sich erkältet. Ich kann ihn ja nicht bei 10°C nackt im Nassen schlafen lassen. :roll:
    Opder Heizung anwerfen? Ich fürchte nur der Geruch und die Nässe stören ihn nicht... :roll:
    Heute Mittag hat es mit Schlafsack geklappt, da war er so fertig, daß er sofort eingeschlafen ist. Wenn die Nacht auch noch trocken bleibt, dann ist zumindest die zweite Garnitur Bettzeug wieder trocken...

    Bei anderen Sachen funktioniert es ja eigentlich auch - also z.B. ohne Schuhe/Jacke anziehen können wir nicht auf den Spielplatz gehen. Nur die Windelsache funktioniert nicht.

    Wenn Ben vor Trotz so völlig austickt, dann lasse ich ihn normalerweise wüten und gehe weg. Nach einiger Zeit komme ich dann zurück und frage, ob wir jetzt das oder das machen können... meistens geht es dann.
    Auf der Straße oder beim Einkaufen oft ein ziemlicher Nervenhärtetest. Halte mal die Reaktionen der anderen Einkäufer aus, wenn du dein schreiendes Kind bei Lidl alleine im Gang zwischen Shampoo und Waschmitteln liegen lässt und dich schonmal Richtung Kasse bewegst...:oops:
    Es gibt allerdings immer eine klare Ansage dazu. Ich sage ihm, daß ich verstehen kann, daß ihn das ärgert, ich es aber trotzdem so und so haben will. Und nachtragend bin ich auch nicht. Wenn er sich beruhigt hat, dann nehme ich ihn in den Arm und sage ihm wie toll ich es finde, daß er sich entschlossen hat, es doch zu tun.

    Wenn ich ihm ausreichend verantwortungsvolle Jobs gebe, dann gibt es übrigens sehr viel weniger Wutanfälle. Sachen aus den Regalen holen beim Einkaufen, Wagen schieben, irgendwas tragen, Sachen aufs Band räumen, Einkäufe hochtragen, Waschmaschine ein- und ausräumen, sich an- und ausziehen, Tisch decken, Sachen wegwerfen oder holen, etc...
    Dauert dann zwar alles ewig, aber er ist so stolz daß er was "wichtiges" tun darf, daß er vergisst sich über Sachen zu ärgern, die er nicht tun darf. ;-)
    Blöderweise hab ich nicht immer den Nerv und die Zeit, ihn alles machen zu lassen... manchmal muß es eben flott gehen oder ich will woanderst hin als er - dann hagelt es Protest. Wenn es garnicht anderst geht, dann wird er eben mit körperlicher Überlegenheit dorthin befördert oder festgehalten wo ich hinwill. Das finde ich zwar eigentlich nicht gut und ich fühle mich auch meistens mies dabei, aber manchmal geht es einfach nicht anderst - wie eben beim nackt schlafen.
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wow! Danke für Eure vielen Antworten!
    Ich fühl mich auch schon besser. :rotwerd01:

    Vielleicht muss ich doch noch strenger werden... *grübel* Noch mehr die Führung übernehmen. Keine Eigenen Entscheidungen mehr für Benjamin in allen 'gefährlichen' Bereichen.

    @ Cora und Huetchen, das Wasser lassen wir immer raus. Gestern ist er nur ein paar mal ausversehen gegen den Stöpsel gekommen und das Wasser ist dann zu langsam abgeflossen. :???: :fies02:

    Heute morgen hab ich die Konsequenzen für sich sprechen lassen. Ich hab ihn nackig hier oben in der Wohnung stehen gelassen und bin mit Jennifer zur Oma runter. Natürlich nur kurz. Nach dem ich das zweite mal ohne ihn raus bin hat er sich ohne Aufbäumen aber weinend anziehen lassen. Keine Ahnung ob das Pädagogisch so richtig war. :???:

    Heute Abend waren wir an einem Geburtstag, es wurde wieder zu spät, aber heute Abend, hat er zwar gewenit beim Anziehen, aber nicht gekrischen, kein Abhauen, kein Streit. Ich war bestimmt aber auch ruhig, und habe ihn einfach angezogen.

    Es ist schön zu hören, dass es auch anderswo so ähnlich ist. Gesten Abend kam ich mir vor wie eine der 'unfähigen' Mütter von der Super Nanny. :roll: Ich dachte wirklich, so unfähig wie ich, kann keine normale Mutter sein :cry: .

    @ Jenny
    Ich bin ja Sprachlehrerin, von daher hab ich mir schon seit langem das überflüssige Geplauder abgewöhnt. ;-) Danke aber für Deine ausführliche Beschreibung. Seht interessant wie Du es so dargestellt hast! Im Prinzip ist ein Kleinkind auch nichts anderes als ein Sprachschüler, in der Hinsicht! :biggrin:

    @ Eo
    Ich glaube ich lass das Wählen lasssen mal komplett sein. Bei Benjamin funktioniert das nicht ein mal in den Situationen, die Du beschreibst. :roll:
    Er ist vermutlich einfach noch nicht reif genug dafür.
    du kannst das jetzt selber machen oder ich mache es.
    Das werde ich demnächst mal ausprobieren! Danke für den Tipp!!

    Er ist wirklich anstrengend Momentan. Er bringt mich absolut an meine Grenzen. Ich denke, das ist für mich aus gerade deshalb so schlimm, weil ich es gewohnt bin, erfolgreich zu sein. Ich habe selten mit einer Aufgabe so zu kämpfen gehabt. Ich glaube ich habe den Titel 'Kinder Fordern uns Heraus' erst jetzt so richtig begriffen.

    Ich danke Euch allen noch einmal von Herzen für die lieben Antworten!
    Danke für die Tipps. Und einen dicken Knuddler an allen den es genauso geht. :troest:
    :knutsch01:
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    JCrone4444 schrieb:
    @Hütchen
    Sag mal, was haben ungewaschene Füsse und keine Windel denn rational mit dem Familienbett zu tun?
    Naja, wenn Jolina vorher im Sand war mit nackten Füssen und ihre Füsse fast schwarz sind, weil sie nur barfuss gelaufen ist, dann hat das sehr wohl etwas mit dem FB zu tun, denn ich habe keine Lust auf Sand auf der Matratze.
    Und wenn du Jolinas Windel morgens fühlen würdest, dann würdest du auch verstehen, warum sie immer noch eine Windel anziehen muss nachts. Wir hatten sie einmal ohne Windel mittags schlafen lassen im FB und es war von einmal Pullern alles nass (Kissen, Matratze, Unterlage, Decke). Sorry, aber ich wechsel nicht x-Mal in der Nacht das komplette Familienbett. :finger: Zumal Madame sich ja immer noch quer durch das FB nachts wühlt. Hier sind eindeutig 2 meiner persönlichen Grenzen erreicht und da bleibe ich dann konsequent. Und für mich haben diese Sanktionen "dann schläfst du ihn deinem Zimmer" sehr wohl was mit ihrer Verweigerung zu tun. Direkter gehts ja wohl nicht mehr, finde ich!
    Dann finde ich es besser sein Kind festzuhalten und (ohne ihnen weh zu tun) den Schlafanzug durchzusetzen, besonders weil es danach ganz schnell vorbei ist und die Kleinen in solchen Momenten selten auf rationale Erklärungen reagieren - was ich allerdings auch vorher immer versuche.
    :shock: Sorry, das geht für mich gar nicht. Ein Kind gegen seinen Willen festzuhalten, was ja mit körperlicher Gewalt passieren muss, zumindestens bei meiner Tochter, setze ich sogar fast gleich mit Schlägen! Einzige Ausnahme, wenn es um wichtige Medikamente und wirkliche Gefahr (Strasse, gefährliche Klettereien usw.). Aber da brauchen wir das überhaupt nicht zu machen, weil Jolina da äusserst verständig ist. Sie nimmt automatisch meine Hand, wenn wir an der Strasse gehen.
    Es kommt auch hierbei immer auf das Kind an. Ein Kind, das sich mit leichtem Protest festhalten lässt, um ihm den Schlafanzug anzuziehen, würde ich vielleicht auch so versuchen zu bändigen. Aber meine Tochter wehrt sich mit ihren 14 Kilo so dermaßen schlimm, dass man sie wirklich verletzen würde. Und das ist mir ein Schlafanzug nicht wert! Dazu schreit sie wirklich wie vergewaltigt und steigert sich innerhalb von 2 min. so rein, dass sie anfängt zu würgen. Und nein, das macht sie nicht, um ihren Willen durchzusetzen. Da hat sie andere Tricks auf Lager! Sie hat wirklich einen leichten Würgreiz. :sad:

    @ Monica
    Ich habe Jolina auch schon stehen lassen und bin raus vor die Tür, mit der Androhung, ich würde alleine rausgehen. Das mache ich einmal, dann geht es die nächsten Wochen wieder ohne Theater raus. Warum sollte das nicht pädagogisch wertvoll sein? Du wirst dich wundern, welche Sanktionen du dir noch in der nächsten Zeit ausdenken musst. Jolina ist ja ein bissl älter und ich muss da immer erfinderischer werden, weil ich ja möchte, dass die Strafe immer etwas mit dem Vergehen zu tun hat. Das ist manchmal gar nicht so leicht. :???:

    @ Katja
    Vielleicht musst du ihn gar nicht im nassen Bett liegen lassen. Vielleicht reicht es ja schon, wenn er merkt, dass es dich nicht mehr interessiert! Hast du eine Matratze übrig? Dann leg ihn halt mit einer sauberen Decke da hin mit der Erklärung, dass er nicht im nassen Bett schlafen kann und du das Bett aber auch nicht mehr saubermachst, wenn er weiterhin reinpullert! Er muss bestimmt nur einmal sehen, dass du deine eigene Grenze ziehst. Sobald du dich nicht mehr damit reizen lässt und er damit nichts erreicht, sollte es uninteressant werden.

    @ all
    Gestern wollte Jolina mal wieder nicht vom Papa ins Bett gebracht werden und da habe ich ihr einfach 2 Wahlmöglichkeiten gelassen:
    1. Du schläfst heute alleine ein ohne Händchen halten.
    2. Oder der Papa bringt dich ins Bett.
    3x dürft ihr raten, wie sie sich entschieden hat. Hätte sie 1. gewählt, hätte ich mich aber sogar noch mehr gefreut. :biggrin:
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huetchen schrieb:
    Sorry, das geht für mich gar nicht. Ein Kind gegen seinen Willen festzuhalten, was ja mit körperlicher Gewalt passieren muss, zumindestens bei meiner Tochter, setze ich sogar fast gleich mit Schlägen!
    Aber ich sehe es nicht mehr ein ewige Diskussionen zu führen.
    Wenn er nicht will, will er nicht. Gerade was das Zubett gehen abgeht. Das zieht sich ins Unermessliche. Je länger ich ihm zurede, desto müder wird er und desto trotziger. Ich habe nicht das geringste 'Druckmittel' in einer solchen Situation. Er will nicht ins Bett, also lässt er sich nicht umziehen.

    Das gleiche mit dem Weggehen, oft wenn er irgendwo nicht hinwill (oder wenn er einfach lieber daheim bleiben würde), lässt er sich nicht anziehen. Die Konsequenz, 'wenn Du Dich nicht anziehen lässt, dann bleibst Du daheim' wäre also keine Strafe, sondern eine Belohnung.
    Huetchen schrieb:
    Ich habe Jolina auch schon stehen lassen und bin raus vor die Tür, mit der Androhung, ich würde alleine rausgehen. Das mache ich einmal, dann geht es die nächsten Wochen wieder ohne Theater raus. Warum sollte das nicht pädagogisch wertvoll sein?
    Das Problem, dass ich in dieser Praxis sehe ist folgende:
    Kinder haben eine riesige Angst davor verlassen/zurückgelassen zu werden (das hat auch irgendein Name, der mir gerade nicht einfällt). Wenn man also ohne sie 'geht' (dass man auf der anderen Seite der Tür steht wissen sie ja nicht),wird diese Angst ausgelöst. Ich möchte meinen Kindern eine Angsterziehung eigentlich nicht antuen. Ausserdem kann das auch gewaltig nach hinten losgehen.
    Ich hoffe einfach, dass das Urvertrauen meines Sohnes so stabil ist, dass ihn das nicht zu sehr verunsichert hat. Heute kam er mir allerdings schreiend nachgerannt als ich kurz aus der Wohnung raus ins Treppenhaus musste. :???:
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Froschvonhops schrieb:
    Was macht Ihr/habt Ihr gemacht wenn Eure Kinder so ausflippen?

    Ich kann Timo eigentlich immer ablenken, mit etwas, was ihm Spaß macht, wi wir eigentlich grade hinwollten, was ihn freut - auch was ihm das Gefühl gibt, er kann was. Wenn er aus Frustration über sich selber heult, weil er was nicht so geschafft hat, wie er wollte, ist es natürlich am besten, mit ihm was zu machen, was er gut kann und was ihn stolz macht.

    Dabei hilft, dass Timo ein Ja-Sager ist. Eine "Willst du?"-Frage beantwortet er fast imemr mit ja und tut es dann auch. (Auch bei "Willst du Banane, Apfel oder Zwieback?" - "Ja!") :biggrin:

    Monica: Ich sehe das mit dem Sprachenschüler ganz ähnlich. Im Englischunterricht in der 7. Klasse schiebe ich ja vorher auch mein Sprachprogramm ein, das If-Sätze, das Passiv, das Present Perfect Progressive und das Past Perfect ausklammert, und verzichte auf alle schweren Vokabeln. Das übt wahrscheinlich beim Umgang mit Kleinkind. Nur dass ich da syntaktisch alle register ziehe, dafür aber den Wortschatz noch stärker einschränke, wenn es wichtig ist. ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sag mal Jenny - heißt deine Signatur denn nu daß du schon am Brüten bist oder noch am Gackern?
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sag mal Jenny - heißt deine Signatur denn nu daß du schon am Brüten bist oder noch am Gackern?
    Ich glaub gackern :biggrin:
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    MOnika, bei uns geht es auch nur mit zwang oft.
    Wenn die alternative genau das ist, was er will - was bitte soll ich ihm also sagen?

    bei uns geht es darum, ins bett zu gehen, windeln zu wechseln, rauszugehen morgens, jacke anziehen bei ca. 11 grad und regen,....

    Ich kannnicht sagen, dass lass halt deine alte windel an, wenn er die schon vollgeschissen ist - die muss ich wechseln und zwar sofort, weil er roten Po bekommt. Wie soll ich es denn bitte machen ohne gewalt?

    auch rausgehen - er will grad nicht zum KIga, obwohl er sonst mich eher hingezerrt hat, ich muss aber arbeiten. Und die jacke muss sein, ich kann also nicht sagen, dann bleib also hier, etc... - was soll man also in diesen fällen machen, wie monika schon sagte?

    wenn ich im kiga weggehe und er weigert sich da, die jacke anzuiziehen, zieht das übrigens gut - ok, dann gehe ich halt allein und du bleibst noch hier - bevor ich nur den türgriff anfasse, lässt er sich schon die jacke anziehen. :roll:
    man braucht wirklich etwas, was er halt unbedingt will. Nur er ist meistens einfach verstockt und will gar nichts und bekommt grundlos wutanfälle oder eben aus müdigkeit. Dann passt ihm gar nichts mher.

    wenn ich übrigens nicht lange die spielchen mit dem wegrennen und weigern akzeptiere und ihn einfach irgendwie wickle und umziehe, dann ist er danach meistens total froh, rennt auf seinen schlafsack, legt sich drauf und brüllt nach milch... das heißt dann, er will ins bett!
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Monica schrieb:
    Das Problem, dass ich in dieser Praxis sehe ist folgende:
    Kinder haben eine riesige Angst davor verlassen/zurückgelassen zu werden (das hat auch irgendein Name, der mir gerade nicht einfällt). Wenn man also ohne sie 'geht' (dass man auf der anderen Seite der Tür steht wissen sie ja nicht),wird diese Angst ausgelöst. Ich möchte meinen Kindern eine Angsterziehung eigentlich nicht antuen. Ausserdem kann das auch gewaltig nach hinten losgehen.

    Aber doch nicht bei zweijährigen Kindern! :shock: Die Erkenntnis, dass "weg" niht "nicht existent" bedeutet haben die Kleinen vor dem 1. Geburtstag. :idea:

    Zu dem "nicht mit Gewalt" kann ich mich nur Cora anschliessen. Ohne "Gewalt" kann man Ole keine Windel wechseln. :roll: Man muss ihn festhalten und zwar sehr fest. Die einzige Alternative wäre: in die Wanne stellen, Windel runter und abduschen. Ist allerdings nicht gerade alltagstauglich. :roll:
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bin froh, dass ich nicht die einzige bin, die nicht gänzlich ohne 'Gewalt' auskommt. :oops:
    Lorelei schrieb:
    Aber doch nicht bei zweijährigen Kindern! :shock: Die Erkenntnis, dass "weg" niht "nicht existent" bedeutet haben die Kleinen vor dem 1. Geburtstag. :idea:
    Das schon, aber die Angst zurückgelassen zu werden bleibt noch eine gute Weile. :???: Irgendwo hab ich das auch gelesen meine ich...
    Als ich schrieb:
    (dass man auf der anderen Seite der Tür steht wissen sie ja nicht)
    meinte ich damit nicht, dass er glaubt ich würde nicht mehr existieren, sondern, dass er glaubt, dass ich tatsächlich ohne ihn weg bin und er ganz alleine auf sich gestellt ist.

    Benjamin lies sich bis vor kurzem bei niemandem ausser bei seinen Großeltern abgeben!
    Erst ein mal, kurz vor seinem 2. Geburtstag, hab ich es geschafft ihn für eine Stunde bei guten Freunden zu lassen.
    Alle früheren Versuche endeten mit viel Geschrei und Tage- oder Wochenlanger Schlaflosigkeit.
    Und das, obwohl ich ihn mit viel Nähe erzogen habe, ihn nie hab schreien gelassen, oder sonst irgendetwas getan habe um Verlassensängste auszulösen. Das einzige das ich mir vorstellen könnte, dass ihn verunsichert haben könnte, sind die vielen Reisen seines Vaters während der Fremdelphase.

    Ich habe aber auch öfters von anden Müttern gehört, dass ihre Kinder Verlassensängste bis weit über dem 2. Geburtstag hinaus hatten.

    Vielleicht ist das nicht bei allen Kindern so. Ich kann natürlich nur von Benjamin sprechen.
    Nun könnt ihr Euch aber vielleicht etwas besser vorstellen, warum ich Bedenken dabei habe, diese Angst für die Erziehung auszunutzen. :???:
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 9. 10. 2006, 23:22
    Sag mal Jenny - heißt deine Signatur denn nu daß du schon am Brüten bist oder noch am Gackern?

    Gackern. :biggrin:

    Habs nun auch rausgenommen - ich hatte es zu dem Zeitpunkt reingeschrieben, als ich letzten Monat überfällig war und schon fast sicher war schwanger zu sein...
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn ich ihm ausreichend verantwortungsvolle Jobs gebe, dann gibt es übrigens sehr viel weniger Wutanfälle. Sachen aus den Regalen holen beim Einkaufen, Wagen schieben, irgendwas tragen, Sachen aufs Band räumen, Einkäufe hochtragen, Waschmaschine ein- und ausräumen, sich an- und ausziehen, Tisch decken, Sachen wegwerfen oder holen, etc...
    Dauert dann zwar alles ewig, aber er ist so stolz daß er was "wichtiges" tun darf, daß er vergisst sich über Sachen zu ärgern, die er nicht tun darf. ;-)
    Das funktioniert bei uns eigentlich recht gut. Man kann Marlene toll und eigentlich immer mit ihrem Selbstständigkeits-Trieb und Selbermachen-Wollen knicken ;-)
    Ich bin echt schon Meister geworden in Tätigkeiten erfinden, die so ähnlich sind wie die, die ich mache und uuuuunbedingt erforderlich sind! Nudeln müssen erst mit dem Plastiklöffel noch trocken tüchtig gerührt werden, bevor sie gekocht werden - wisst ihr das denn? Oder Socken müssen in der Tat erst verkehrt herum über die Hände gezogen werden, bevor sie dann über die Füße drübergestülpt werden - immer werden zuerst dem Sebastian (=Kuscheltier) die Socken angezogen, bevor Marlene (die selbstverständlich selber geholten Socken aus ihrer Sockenlade) in derselben Prozedur die Socken angezogen bekommt! Zeitungen müssen erst Blatt für Blatt gefaltet werden, bevor sie weggeworfen werden. Im Sachen machen hat sie ausserdem ziemliche Ausdauer :biggrin: - was selbstverständlich manchmal eine neue Herausforderung ist. Ich bin eigentlich den ganzen gemeinsamen Tag mit Marlene auf der Suche nach Dingen, die vielleicht noch interessanter sind als die, die sie grade tut, und uns wieder ein kleines bisschen weiterbringen in die Richtung, wo ich hin will.
    Und ich glaube, manche Dinge muss man einfach sehr, sehr großzügig sehen. Ich persönlich würde bei Katjas Pinkel-Geschichte gar nicht auf Konfrontation gehen, sondern einfach die Bettwäsche immer wieder wechseln. Kommt es zur Konfrontation, verlieren nämlich beide: Man kann sein Kind doch nicht auf Dauer in der Badewanne schlafen lassen! Auch das mit dem nassen Bett könnte tatsächlich so ausgehen, wie Katja beschreibt: er erkältet sich, oder es stört ihn nicht mal. Ich würd das bestimmt nicht mit Freude machen und das sollte dann mein Kind auch spüren. Aber diese knallharte Konfrontation "Wenn du das nochmal machst, leg ich dich in die Badewanne" würde ich echt vermeiden.

    Und das Nicht-Anziehen Wollen würd ich entweder mit ihrem Selbstständigkeits-Trieb angehen: "Versuch es doch selber, ich helf dir dabei", oder erst mal ihren Sebastian den Schlafanzug anziehen und so ungeschickt dabei sein, dass sie helfen muss, oder halt erst eingewickelt in eine Decke ein Buch anschauen und dann nochmal das Anziehen versuchen oder, wenn dies alles nix nutzt, auch als letztem Ausweg mit Gewalt drangehen. Nie aber würde ich auch nur ansatzweise verhandeln "wenn du das machst, dann darfst du das oder das..." oder die negativ-Variante "wenn du das (nicht) machst, gibt es diese Strafe..." Ich weiss nicht warum, aber ich hab immer den Eindruck (wenn ich das woanders beobachte), dass dies die Fronten unheimlich erhärtet, und die Wirkung zwar kurzfristig vielleicht da ist, das ganze sich auf längere Sicht ein Eigentor ist, denn irgendwann verhandeln dann die Kleinen mit uns :shock: :roll: - Erpressung ist übrigens nur ein klitzekleines Stückerl davon entfernt.
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lila schrieb:
    Und das Nicht-Anziehen Wollen würd ich entweder mit ihrem Selbstständigkeits-Trieb angehen: "Versuch es doch selber, ich helf dir dabei",
    'Selbermachen' hab ich auch schon probiert. Er kann das auch schon sehr gut, schon seit einer Weile. Leider hat das selber Anziehen irgenwie den Reiz verloren *schulterzuck*. Vielleicht wegen der Kleinen.
    Leider, wenn er bockig ist, ist er bockig. :sad: Ich bin aber weiterhin für Vorschläge offen :grin:
    lila schrieb:
    Nie aber würde ich auch nur ansatzweise verhandeln "wenn du das machst, dann darfst du das oder das..." oder die negativ-Variante "wenn du das (nicht) machst, gibt es diese Strafe..." Ich weiss nicht warum, aber ich hab immer den Eindruck (wenn ich das woanders beobachte), dass dies die Fronten unheimlich erhärtet, und die Wirkung zwar kurzfristig vielleicht da ist, das ganze sich auf längere Sicht ein Eigentor ist, denn irgendwann verhandeln dann die Kleinen mit uns :shock: :roll: - Erpressung ist übrigens nur ein klitzekleines Stückerl davon entfernt.
    Das sehe ich auch ähnlich. Aufkleber als Belohnung haben zwar beim Zähneputztheater geholfen, aber ich habe nicht vor, bei allem was er nicht gerne tut, ihn zu belohnen. Sonst kann ich mich darauf einstellen, dass es dann immer irgendwas gibt, wofür ich ihn belohnen müsste. Und somit würde er für sein 'Theater' am Ende doch belohnt.
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich geb euch ja auch völlig recht, dass diese positive art viel besser ist - aber glaubt uns doch mal, dass wir sowas alles schon ausprobiert haben! Wir gehen nicht als erstes mit brachialgewalt dran und merken dann, dass es auch spielerisch gehen würde.

    wenn er bockig ist, ist er bockig.... er will nicht, basta. er lacht sich dann schief, wen ich dem tier was anziehen würde, lacht sich über alles mögliche schief, aber selber anziehen - nein. mama, die ihn anzieht - nein. Er ist auch leicht frustriert dabei, leider. die sandalen konnte er sich selber sehr gut an und ausziehen, die herbstschuhe nicht, de rklettverschluss ist irgendwie stärker. er probiert es einmal, scheitert, will auf keinen fall hilfe und gibt dann auf. Und so gehts auch mit den anderen sachen wie socken etc... - das ist aber dann, wenn er nicht bockig ist! Wenn er von vornherein beschlossen hat, dass er lieber nichts anhat, dann lässt er sich mit nichts von diesem entschluss abbringen.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hatte gestern abend und heute morgen wieder ein Erlebnis der Sorte "Kinder wollen Autorität". :shock:

    A propos Auto. ;) Timo hatte sich vor 3 Wochen in den Kopf gesetzt, sein Polizeiauto von Duplo mit ins Bett zu nehmen. Das resultierte in etwa 4xnächtlichem "Eh. Ehhh. Äääääää! Tüta! Tüta! Tü-taa! Tüütaaaaaaaa!!!", wenn er's wieder verloren hatte... also sagte ich ihm gestern Abend, als er Tüta verlangte, nein, Tüta schläft jetzt, das freut sich schon auf morgen früh, dann spielt ihr wieder. 5 Minuten Geheul, dann fing ich an das Schlaflied zu singen, er fiel aufs Gesicht und war eingeschlafen :shock: Er schlief durch, fragte um halb sechs nach Tüta, ich sagte, Tüta ist nicht da, leises Gemecker, dann Ruhe.

    Es blieb ruhig. Und er war den ganzen Vormittag ein absoluter Engel. Fröhlich drauf, schelmisch, und hörte plötzlich auf alles. Sogar beim Spaziergang; da konnte ne Katze in der Einfahrt liegen, wenn ich sagte, Nein Timo, komm wieder zu Mama, kam er zufrieden plappernd wieder zu Mama.

    Das war die Tüta-Gehirnwäsche. :shock: Sehr zu empfehlen.
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    kinder wollen oft autorität, weil das sicherheit darstellt, sie wollen sicherheit.
    Sie hinterfragen sie ständig, prüfen ihre eltern, aber wollen eigentlich, dass diese standhaft bleiben und konsequent. ;-) weil sie was haben, worauf sie sich verlassen können. Seit ich das so mache, ist caius in vielem ruhiger geworden.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Monica: soll ich dir mal was gestehen? Als ihr hier ward, da hatte Arthur auch gerade wieder so eine Phase (die erste hatte er ungefähr 6 Wochen vor dem 2. Geburtstag) und als ich Benjamin sah habe ich dich beneidet, der schien so umgänglich. Und als mit dann einfiel das er 4 Monate jünger ist dachte ich: olala, wer weiß, wer weiß wie das noch wird.
    Du siehst also, es ist echt total normal, was ihr da gerade durchmacht. Ich kann mich Hütchen nur anschließen: man bekommt eine gewisse Routine mit diesen Anfällen. Und wenn die erste dieser Phasen vorbei ist weiß man auch mit Sicherheit, das es nur Phasen zu sein scheinen!

    Was lila sagt kann ich auch nur unterstreichen: sobald man "wenn du das machst, dann darfst du auch das" usw. Spiel mit den Kindern spielt hat man verloren. Denn dann macht man genau das, was die Kinder mit einem machen: um Macht kämpfen. Also im Zweifelsfall zeigen wo es langgeht. Ich hatte da letztens auf dem Spielplatz mal wieder die Faxen dicke. Normalerweise hat es immer gereicht anzukündigen, das wir bald gehen. "Noch einmal rutschen und dann gehen wir". Hab ich mich ja schonmal drüber beklagt. Das zog früher. Jetzt kreischt er "Nein! Ameil!!" und nach jedem weiteren "einmal" (ameil auf arthurisch) verlangt er noch eins. Da hilft nur konsequent sein, konsequent sein und nochmal konsequent sein.
    Wenn man sich einmal die Butter vom Brot nehmen läßt bekommt man sie nie wieder, ist meine Erfahrung. Also kündige ich auf dem Spielplatz weiterhin an:"Noch einmal rutschen!", aber dann folgen Taten!
    Lustigerweise hat er schon beim zweiten Mal geheult und "Nein!" gekreischt und ist weggerannt und ich hinterher und wo ist er hin? Zum Kinderwagen!! Hat sich heulend und wütend in den Wagen gesetzt. Das ich ihn da auch noch reinsetze, das verwehrt er sich :biggrin:
    Sowas finde ich dann wiederum recht süß ;-)

    Manchmal habe ich auch das Gefühl, er merkt es irgendwie, wenn ich Sachen wirklich ernst meine und wenn ich Sachen lieber selber nicht machen will. Aber das ist es ja: man muß Dinge tun, die man selber eigentlich garnicht unbedingt will. Nämlich Machtkämpfe ausfechten :roll: Wie einfach wäre es oft, nachzugeben. Aber denk mal an das hinterher!!
    Als meine Schwiegereltern da waren mußten wir mit ihnen einkaufen gehen. Fand Arthur natürlich total kacke. Blöderweise hat er eine Chipstüte in meiner Wickeltasche entdeckt (was macht die auch da :oops: ) und schon gings los, er wollte die natürlich haben. Also habe ich mit ihm abgemacht, das er pro Geschäft einen Chips bekommt (Alternative: gar keine Chips :biggrin: ). er war einverstanden, aber nach dem ersten wollte er natürlich mehr. Also hart bleiben. Mein Schwiegervater meinte dann nach einer Weile genöle von seiten Arthur:"Jetzt gib ihm doch was, damit endlich Ruhe ist!"
    Ha! Wie kann man nur so kurzfristig denken? Äh klar, wenn man nur 2 Wochen da ist ;-)

    Am schwierigsten finde ich aber, das es manche Sachen gibt, die ich, wenn ich Louise nicht im Schlepptau hätte, viel eleganter lösen könnte. ich weiß das und es macht mich selber wütend und traurig. Das Arthur darunter leiden muß, das er eine kleine Schwester hat. Aber er kann nunmal nicht stundenlang irgendwelche Sachen auf der Straße beklettern während seine Schwester bis obne hin vollgekackt ist und schreit weil sie Hunger hat. Ich kann ihn nunmal nicht beaufsichtigen wenn ich windeln wechsel und er spielt an einer Hauptstraße. Das geht nicht.
    Mir ist es übrigens völlig wurscht, was andere von mir denken, wenn sich mein schreiendes Kleinkind auf den Bürgersteig schmeißt. Ich denk nämlich immer daran, wie ich sowas vor-Kind gesehen habe: aha, hat das Kind nicht im Griff bzw. typischer Fall von A***kind!
    Jetzt weiß ich es besser und was stört es mich, was andere denken, die keine Ahnung haben? Meistens ist es aber doch auch so, das man merkt, das andere einen solidarisch ansehen. Denn diese Phasen kennt ja wohl jeder mit Kindern!

    @Cora: was passiert denn, wenn er einen total roten Po bekommt? Ich weiß, dann ist bei uns auch Land unter und der Herr macht ein Geschrei, als würde man ihm bei lebendigem Leibe die Haut abziehen :roll: aber selber schuld!
    Wir hatten letztens genau das gleiche Problem. Und ich hab ihn sogar auf den Wickeltisch gezerrt. Er hat sich so gesträubt das ich dachte, er fällt mir runter. Also dachte ich: OK, mir tuts ja nicht weh. Bitte, wenn er damit rumlaufen will, soll er. Und wenn ihm die Kacke aus den Beinausschnitten rausbröckelt, bitte sehr, wenn er es so will!
    Ich hab ihn danach unsicher noch ein paar Mal gefragt, ob er denn jetzt vielleicht einen Windelwechsel will, dann habe ich es aufgegeben. Er hat auch keinen verlangt, aber auch kein Theater gemacht abends, als die eingetrocknete Pampe dann vom roten Po kam. Da hat er echt die Zähne zusammengebissen.
    Irgendwie ist das doch auch großartig, wie würdevoll Zweijährige in der Lage sind, ihre selbstbeschlossenen Fehler zu ertragen (aber bloß nie niemals einzugestehen ;-)).

    Eben auf dem Wickeltisch hat er mir mal wieder seine Füße schwungvoll entgegengestemmt. Er kam gerade aus der Wanne (kreisch, jammer) und ich wollte ihn anziehen. Er war also splitternackt und es ist ja auch schon ziemlich kühl jetzt. Jedenfalls hat er also getreten und ich hab angekündigt, das er sich gerne selber anziehen dürfte, wenn er nicht wünscht, das ich das mache. Ich würde jedenfalls gehen, wenn er das nochmal macht.
    Da glitzert es teuflisch in seinen Augen und schwungvoll holt er wieder aus.
    Ich hab ihn also auf den Boden gestellt und bin rausgegangen. Ich war gerade dabei zu sagen:"Wenn du es dir anders überlegst komme ich gerne wieder und mache weiter!", da kommt er schon angeflitzt, sein Handtuch im Schlepptau und verlangt, das ich es um ihn wickel und ihn anziehe. "Ja, wenn du mich nicht trittst!" "Ja! Und es ging.

    Wie oft hat er schon keine Jacke anziehen wollen. Ich laß ihn dann, nehme sie aber mit und sage ihm: "Wenn du sie haben willst sagst du bescheid!". Manchmal kommt er von selber an, manchmal hilft nachfragen (aber nur einmal! nicht ständig!)"Willst du die Jacke jetzt?" Wie oft habe ich da schon "NEIN! Ja!" gehört :biggrin:
    also ich würd ihn frieren lassen und im Zweifelsfall auch barfuß draußen rumlaufen lassen. ;-)
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    "Wenn... dann" mache ich auch nur, wenn es wirklich Lappalien sind, die er bekommt, oder wenn es etwas herkulisches ist, was er tun soll.

    Relationen zum Beispiel: Wenn du jetzt das Brot aufisst, spielen wir danach mit der Eisenbahn. (Eine Alltäglichkeit als Belohnung für eine Alltäglichkeit, oder eventuell sogar nur eine Ankündigung von einer Reihenfolge).

    Oder: Wenn du dir jetzt Nasentropfen geben lässt, ohne zu weinen, bekommst du danach ein Gummibärchen. (*Extrem* großes Opfer für ganz tolle Belohnung, Gummibärchen gibts bei uns selten.)

    Grade eben hab ich auch wieder gesehen, wie einfach Dinge sind, wenn Kinder einbezogen werden. Nachdem ich ihm ja gestern dikatorisch verboten habe, sein Tüta mit ins Bett zu nehmen, habe ich ihn heute gebeten, es selber auf den Tisch zu stellen, damit es da schlafen kann. Er hat es echt getan! (Und hätte mich in eine ätzende Position gebracht, wenn nicht...)

    Er hat beim Schlafengehen auch nicht mehr danach gefragt. Er wusste, wo's war, und es war irgendwo seine Entscheidung.

    Nachzutragen wäre noch, dass der große Gehorsam, den ich heute morgen an ihm pries, um exakt 15.26 Uhr endete, als er im Park den Floß-Teich erspähte. In meinem grenzenlosen Optimismus rief ich ihm, als er drauf zu lief, zu: "Timo, stopp! Nein!"

    Tja, 5 Minuten später war ich mit tiefend nassem Kind auf dem Heimweg. :biggrin: Schade um die 3,50 Eintritt...
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    es wird erst bisschen rot, dann immer roter, so dass er sich gar nicht mehr wickeln lässt, auch wenn er gern würde, weil dann der ganze Po knallrot wird, nicht mehr nur kleine stellen. Es verstärkt sich dann immer mehr... es geht wirklich nicht. er kommt dann halt nicht ein paar studnen später an zum wickeln, sondern lässt die vollgeschissene windel auch über nacht an, die läuft aus, er ist völlig nass und selbst dann lässt er sich nciht freiwillig wickeln!
    :roll:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 9. 10. 2006, 10:12
    GoldSeven schrieb:
    Oder: Wenn du dir jetzt Nasentropfen geben lässt, ohne zu weinen, bekommst du danach ein Gummibärchen. (*Extrem* großes Opfer für ganz tolle Belohnung, Gummibärchen gibts bei uns selten.)
    du belohnst echt mit süßigkeiten? das kommt für mich ja irgendwie gar nicht in frage :???: mal agesehen davon, dass mirco nach wie vor so zeug gar nicht kennt :biggrin:
  • CosimaCosima

    2,173

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich bin froh, daß es am alter liegt, diese phase.
    habe mir schon vorwürfe gemacht, was ich falsch gemacht habe,
    daß sophia grade rumpelstilzchen höchstpersönlich ist :???:
    dieser thread baut echt auf, insofern, als daß ich weiß, ich bin nicht allein :biggrin:


    ich belohne auch mit essen bzw. süßem, aber nur im zusammenhang mit
    "vergleichbarem", z.b. "wenn du den hustensaft trinkst, dann darfst du danach die capri sonne trinken" oder "wenn du dieses medikament schluckst (was auch immer), dann kannst du gleich danach die schokolade essen"
    finde ich persönlich ok. denn ich mache das auch, wenn was gar nicht gut schmeckt, aber runter muß, dann gibts danach was gutes hinterher :biggrin:

    gruß,
    cosima
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Birgit
    Ja, es könnte so einfach sein. Einfach nachgeben. Nun, für einen kurzen Moment wäre es einfach... :roll:
    Benjamin merkt es mir auch an, wenn ich halbherzig da dran gehe. Dann geht er bis ans äusserste, man kann ihm direkt ansehen, wie interessiert er daran ist, wie weit er gehen muss bis ich total austicke.

    Und, mir geht es oft genauso. Wenn ich nicht gerade mit Jennifer beschäftigt wäre, könnte ich ihn vorbildlich, unauffällig in die gewünschte Richtung lenken bevor die Situation brenzelig wird.

    Und ein klein wenig Eifersucht kommt dann auch gelegentlich noch ins Spiel. Wenn ich Jennifer gerade versorgen muss, wird das durchaus mal ausgenutzt um irgendwelchen Schabernack zu treiben. :twisted:
    Die Geschichte, wie er mir am Flughafen abgehauen ist, hab ich schon erzählt???

    Gestern hab ich ihn nackig bei Regen vor die Tür gestellt: 'Siehst Du warum wir uns anziehen müssen?' Hat ganz gut gewirkt :biggrin:

    Zum Glück ist er nicht immer so. Seit unserem Fiasko, hab ich stärker darauf geachtet, dass er nicht übermüdet und hab auch schneller gehandelt wenn er sich stur gestellt hat.
    Gleichzeitig hab ich auch ihm mehr Zuwendung gegeben.

    Die letzten Tage sind seit dem schon besser verlaufen.
    dieser thread baut echt auf, insofern, als daß ich weiß, ich bin nicht allein
    @Cosima
    Ja, genau so geht es mir auch :biggrin:
  • HerzjeHerzje

    1,048

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schön, dass ich mit meinem Überzwerg nicht alleine bin ;-) , der zu allem Überfluss noch krank und "doppelplärrdrauf" ist.
    :sad:
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eo: Wirklich nur, wenn die Relationen stimmen, wie ich ja sagte. Bei uns gibt es sehr wenig Süßes, und mit Süßem belohnen tu ich nur, wenn es ein ganz besonders großes Opfer zu bringen gilt (wie Nasentropfen nehmen). Allerdings auch nur, wenn es wirklich schilmm ist. Nachdem er sich dann brav die Nasentropfen hat geben lassen und ich wusste, so schlimm ist es nicht, wird die Belohnung auch runtergefahren.

    Insgesamt kann man ihn glücklicherweise mit nem Apfel oder nem Roggenbrötchen genauso happy machen wie mit Süßigkeiten.
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Soll ich euch was gestehen? Nasentropfen und Hustensaft sind bei uns echt üüüüberhaupt kein Problem, ich fürchte, ich kann da nicht mal ansatzweise mitreden :cool04: Das lässt sie ganz gelassen einfach über sich ergehen.

    Das einzige echte Problem (neben einiger selteneren Anzieh-Diskussionen und der folgenden theatralischen Ablenkungs- und Aufheiterungsversuchen meinerseits) hab ich mit dem "immer das machen wollen, was Mama grad Tut". "Marlene mag auch an Fetzen" hör ich ständig, wenn sie mich mit Putzfetzen rumwuseln sieht, "Marlene mag auch Kuchenbacken", "Marlene mag auch Wäschewaschen", (und ganz fürchterlich für mich) "Marlene mag auch Schreiben"... das hör ich immerzu und den lieben langen Tag. Sie wird richtig zornig, wenn sie wo nicht mitmachen darf. Dabei darf sie wirklich immer und ununterbrochen, sofern das irgendwie möglich ist, helfen und mitmachen. Nur gerade bei Schulheften beispielsweise geht das nun mal nicht, zumindest nicht im selben Heft :sad:

    Dass sich natürlich die Situation mit kleinem Geschwisterbaby verschärft ist mir klar. Noch weiss ich ja noch nicht genau, was da auf mich zukommt. Und das was Monica und Birgit schreiben, dass einem die Großen da oft leid tun, weil sie wegen der kleinen Geschwister Einschränkungen erfahren, das empfinde ich ganz genau so. Es schmerzt mich ja jetzt schon, wenn Papa mit seinem (großen) Töchterchen jetzt schon vereinbart, dass sie dann (wenn das Baby da ist) immer miteinander im Bett kuscheln werden, weil Mama dann weniger Zeit dafür hat. :shock: Das tut irgendwie schon weh, da sag ich dann immer: "Nein, Papa nimmt das Baby und ich geh, wie immer, mit Marlene kuscheln!"
  • CosimaCosima

    2,173

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lila schrieb:
    Es schmerzt mich ja jetzt schon, wenn Papa mit seinem (großen) Töchterchen jetzt schon vereinbart, dass sie dann (wenn das Baby da ist) immer miteinander im Bett kuscheln werden, weil Mama dann weniger Zeit dafür hat. :shock: Das tut irgendwie schon weh, da sag ich dann immer: "Nein, Papa nimmt das Baby und ich geh, wie immer, mit Marlene kuscheln!"

    also, ich persönlich würde meinen kindern nie so etwas im vorhinein sagen, noch bevor das baby da ist.... eigentlich würde ich es ihnen gar nicht sagen.
    und erst recht nicht, daß mama dann weniger zeit hat :shock:

    meiner meinung nach kann da schon die eifersucht geschürt werden.
    entschuldige bitte, falls das etwas hart klingt, aber das finde ich nicht gut.

    gruß,
    cosima
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