Wut-und Brüllanfälle, was tun? Und viele andere Sorgen...

bearbeitet 14. 10. 2006, 11:47 in Kleinkinder
Hallo! Wir sind's mal wieder. So langsam verzweifeln wir echt, weil Timo es inzwischen immer bunter treibt. Die erste halbe Stunde nach dem Aufstehen ist er ja noch friedlich, sobald es aber ans Anziehen geht flippt er zum ersten Mal aus und das geht dann den ganzen Tag so. Er brüllt wie ein Wilder, begleitet von Würgegeräuschen, egal wann und egal wo, bevorzugt in der Öffentlichkeit. Spaziergänge sind mit ihm nicht möglich, alle Aufforderungen werden von ihm rigoros mißachtet bzw. mit Gebrüll beantwortet. :flaming01:
Da wir noch Annika haben, die momentan mit 11 Monaten im Schub steckt und an einem hängt wie eine Klette sind wir mit den Nerven ziemlich runter. Bis gestern war mein Mann im Krankenhaus, wo er auch nächste Woche wieder für 8 Tage hin muß. Ich weiß gar nicht mehr, wie es weitergehen soll. Mahlzeiten, Spaziergänge, sonstige Unternehmungen, nichts ist mehr ohne Geschrei machbar.

Dazu kommt ein zweites Problem, Timo schnallt sich nämlich im Auto während der Fahrt ab. Fährt man alleine merkt man das natürlich nicht. Alle Erklärungen und Geschimpfe führen zu nichts, im Gegenteil. Vor kurzem habe ich ihn aufgefordert, nicht alleine ins bzw. aus dem Auto zu krabbeln. Was dazu führte, dass er jetzt eine wunderschöne Schürfwunde und Beule am Kopf hat.
Wir haben auch schon Sanktionen verhängt, z.B. dass er aus dem Zimmer geschickt wird, aber danach gibt er zwei Minuten Ruhe und fängt wieder an, zofft mit Annika um Spielsachen und schlägt auch gerne mal zu.
Nach einem mehrstündigen Aufenthalt bei einer Freundin, wo die Kinder alles dürfen, ist es noch schlimmer geworden.

Die Phase der zwei macht mich momentan einfach nur fertig, so fertig, dass ich oft nur noch mitbrüllen möchte oder in Tränen ausbreche. :traurig99:

Wie geht ihr mit diesen Phasen um und vor allem, was kann man gegen diese Wutanfälle machen? Ich bin dankbar für alle Tipps.

Ein weiteres Problem mit Timo: Er schläft nur mit Licht und Wasserflasche ein, mehrfach in der Nacht wird er wach und möchte dann wieder etwas zu trinken haben, anders schläft er nicht ein. Wie gewöhnt man ihm das ab?

Danke und Gruß,
Silke

Kommentare

  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Als erstes einmal :troest:

    und dann die Frage: Wie alt ist Timo?

    Schreib doch einfach Namen und Geburtstage Deiner Kinder in Deine Signatur unten hinein. Das ist dann oft einfacher! :grin:
  • NickelNickel

    103

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Silke!
    Auch ohne zu wissen, wie alt Dein kleiner ist, würde ich Dir raten, ihn während seiner Schreiattacken völlig zu ignorieren, also nicht auf sein Geschrei einzugehen. Das geht natürlich nicht immer, ist schon klar, aber WENN es möglich ist: Augen und Ohren zu, und durch!!! Aber wenn er merkt, daß sein Theater zu überhauptgarnichts führt, spart er sich es vielleicht.....

    Liebe Grüße,
    Nicole mit Connor *08.06.2004
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ohje, das hört sich unglaublich anstrengend an. Ich schicke dir nachher ganz viele Links, die dir evtl. weiterhelfen könnten. Ansonsten empfehle ich dir noch das Buch "Das kompetente Kind" von Juuls.
    Achja, das Alter von Tim bräuchte ich auch noch, damit ich mir ein genaueres Bild machen kann.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das Buch sollte Nicole vielleicht auch mal lesen. Zu finden ist es in der Mediathek.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So, hier hatte ich schon mal einen Text über Trotz zitiert: http://www.hebamme4u.net/forum/view ... 94&start=0

    Und hier kommt noch einer zum Thema "Grenzen"
    Brauchen Kinder Grenzen?


    Dies ist eine Frage, die immer wieder viel diskutiert wird und die Verfasser vieler Elternbücher reich macht. Die Schlussfolgerung in den Büchern ist dabei immer wieder dieselbe: Ja, „Kinder brauchen Grenzen“.

    Aber kann man das wirklich so sagen? Ich sehe das etwas anders - und wie die unten angeführte Literaturliste zeigt, befinde ich mich in guter Gesellschaft.

    Die zentrale Frage ist doch: Was sind Grenzen in dem Zusammenhang überhaupt? Juuls Definition kommt meiner Empfindung da am Nächsten: Grenzen sind Regulatoren der menschlichen Beziehungen. Das heißt, sie sind dazu da, das menschliche Miteinander zu gestalten. Kinder müssen zunächst einmal lernen, dass Grenzen existieren. Ihre eigenen spüren sie schon recht früh, schon ein Säugling dreht den Kopf weg, wenn ihm etwas zuviel wird.

    Die ersten Grenzen, mit denen Kinder konfrontiert werden sind völlig subjektiv und haben mit Allgemeingültigkeit nichts zu tun. Den einen stört stundenlanges Indianergeheule gar nicht, den anderen macht es wahnsinnig. Ich-Botschaften oder die "persönliche Sprache" wie Juul es nennt, tragen dazu bei, Konflikte innerhalb einer Beziehung anders zu gestalten. Es besteht eine sichere Verbindung zwischen den Menschen, die daran beteiligt sind. Die Eltern und das was sie wollen bzw. nicht wollen bleiben sichtbar für das Kind.

    Für die Entwicklung des Menschen als subjektives und als soziales Wesen ist es von entscheidender Bedeutung, welchen Umgang mit Grenzen er erfährt. Idealerweise macht er die Erfahrung, dass es die Beziehung nicht bedroht, wenn er an die Grenzen eines anderen Menschen stößt. Je besser die Erwachsenen dazu in der Lage sind, die Verantwortung für die eigenen Grenzen zu übernehmen, desto wahrscheinlicher wird ein Kind damit zu Recht kommen und - was vielleicht das Entscheidende ist - lernen, dass es in Ordnung und sogar wünschenswert ist, dass es selbst seine Grenzen entdeckt und kundtut.

    Das, was gemeinhin mit dem Satz "Kinder brauchen Grenzen" ausgedrückt wird, ist meiner Ansicht nach etwas ganz anderes. Es liegt dem die Meinung zu Grunde, dass Kinder mühsam zivilisiert bzw. sozialisiert werden müssen. Es wird argumentiert, dass Kinder doch aber lernen müssen, dass sich nicht alle ihre Wünsche erfüllen und dass sie auch „nein“ hören. Oder auch „Ich lass mir doch von diesem Zwerg nicht auf der Nase herumtanzen!“ Es geht aber meiner Ansicht nach nicht darum, dass sie es lernen müssen. Das müssen sie genauso wenig wie laufen, sprechen oder schreiben. Wenn ein Kind das Glück hat, mit Erwachsenen zusammenzuleben, die es ernst nehmen, dann wird es an Grenzen stoßen, einen angemessenen Umgang damit vorgelebt bekommen - und daher natürlich auch „nein“ hören.

    Ein weiteres Argument ist, dass Grenzen Kindern Sicherheit geben. Es ist genau andersherum: Kinder erlangen dann Sicherheit und Stabilität, wenn sie sich der liebevollen Beziehung zu ihren Eltern absolut sicher sein können, wenn sie genau wissen, dass diese durch nichts bedroht wird oder gar zerstört werden kann. Auf dieser Grundlage sind Kinder nicht nur in der Lage sondern haben sogar den Wunsch, sich in die Gemeinschaft zunächst der Familie und anderen, die folgen (Kindergarten, Schule, Freundesgruppen etc.) einzufügen.


    Was heißt das für die Praxis?

    Es geht im Grunde weniger darum, dass Kinder Grenzen brauchen, sondern vielmehr darum, dass Eltern es wagen sollten, mit ihren Kindern in eine wirkliche Beziehung zu treten, und dazu gehört eben auch, dass sich die Erwachsenen abgrenzen - so wie sie es mit anderen (erwachsenen) Menschen ja auch tun. Dazu müssen Eltern einen wichtigen Lernprozess leisten: Sie müssen sich bewusst machen, wo ihre eigenen Grenzen liegen. Vielen ist das nicht bewusst, schließlich haben die wenigsten von uns als Kinder erfahren, dass die eigenen Grenzen respektiert werden.

    Die Frage ist - wieso fällt es Eltern so schwer, sich ihren Kindern gegenüber abzugrenzen? Es scheint etwas damit zu tun zu haben, wie ernst das Gegenüber - also das Kind - genommen wird. Außerdem muss ich bereit sein, meine eigene Begrenztheit zu akzeptieren, und genau das scheint im Umgang mit Kindern besonders schwer zu sein. Diffizil daran ist, dass es nicht darum gehen kann, als Erwachsener nach dem eigenen Lustprinzip zu leben sondern die Balance zu schaffen zwischen Abgrenzung und Ernstnehmen der Bedürfnisse des Kindes.

    Kinder spüren Halt und Sicherheit, wenn die Menschen, mit denen sie aufwachsen durchschaubar und authentisch sind. Natürlich kann man das herumdrehen und kann damit Schlafprogramme, stille Stühle und vieles mehr rechtfertigen. Aber es geht ja darum, dass beide Beteiligten dieser Beziehung ernst genommen werden. Das bedeutet auch, dass der Stärkere eher mal zurücksteckt mit seinen Bedürfnissen. Aber das verschiebt sich ja mit zunehmendem Alter der Kinder immer mehr. Seine Grenze ziehen heißt auch, dass man dann unter Umständen den Unmut des Kindes aushalten muss und vor allem, dass man selber die Ursache dafür ist. Viele Eltern scheinen zu versuchen, das um jeden Preis zu verhindern.

    Mir kommt es oft so vor, als wollten sich Eltern hinter den berühmten Sätzen mit "man" oder auch "das geht nicht" verstecken. Als zögen sie eine außen stehende Instanz heran, die Grenzen zieht. Wenn aber deutlich wird, dass ICH nicht möchte, dass z.B. auf dem Tisch herumgelaufen wird, dann stehe ich mit meinen Bedürfnissen und Grenzen im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Und kollidiere mit den Bedürfnissen meines Kindes. Ich muss mich dann hinterfragen lassen, ich muss bei meinen Grenzen bleiben, wenn sie mir wichtig sind und ich muss aushalten, dass mein Kind unglücklich darüber ist. Aber - und das ist vielen offenbar nicht klar - es ist kein Drama, dass das Kind unglücklich darüber ist, wenn es ist weiterhin in Verbindung mit mir sein und die Beziehung spüren kann, die wir haben.

    Gründe, die genau das für Eltern schwierig machen können, gibt es sicher viele. Das können Unsicherheit oder Überforderung sein, vor allem beim ersten Kind ist man selbst ja auch sehr stark Lernender. Aber es kann auch sein, dass man übernommene oder erlebte Verhaltensmuster nicht genug hinterfragt. Daraus kann falsche Machtausübung ebenso erwachsen wie ein respektloses Verhalten dem Kind gegenüber. Wenn Eltern anhaltende Probleme damit haben, respektvoll mit Grenzen umzugehen – mit den eigenen und/oder mit denen des Kindes – dann kann es sinnvoll sein, sich professionelle Unterstützung zu holen in Form von Beratung oder einem Elterntraining.

    Es kann also weder darum gehen, unseren Kindern permanent beizubringen, wer der Herr bzw. die Herrin im Haus ist, noch ist es unsere Aufgabe, jede Enttäuschung von unseren Kindern fernzuhalten. Dagegen sollte es aber sehr wohl unser Anliegen sein, sie einerseits einen konstruktiven Umgang mit den Grenzen anderer erleben und lernen zu lassen und andererseits ihre eigenen Grenzen immer besser zu spüren und kennen zu lernen. Dazu gehört auch, dass für alle klar ist, dass in der Familie die Eltern diejenigen sind, die die Verantwortung (Juul benutzt dazu den Begriff „Führung“) tragen. Auch, aber nicht nur für die eigenen Grenzen. Dazu kann einerseits gehören, Entscheidungen zu übernehmen, deren Folgen ein Kind noch nicht übersehen kann oder die es überfordern, andererseits aber auch, die Grenzen des Kindes zu wahren, wenn es das selbst noch nicht kann.

    Ich erlebe bei Eltern immer wieder fast ein Schockiertsein darüber, dass ihr Kind ihre Grenzen verletzt. Als würden Kinder mit einer Art Plan geboren, auf dem die elterlichen Grenzen (die ja auch noch völlig subjektiv sind) eingezeichnet sind. (Das Gleiche gilt im Übrigen für andere, kulturelle oder gesellschaftliche Grenzen.) Das Gegenteil ist der Fall! Ein Kind kann den konstruktiven Umgang mit Grenzen nur lernen, indem es möglichst munter und unbefangen auf die Welt zugeht - und sich an ihr stößt, im Grossen wie im Kleinen. Je sicherer und ungekränkter Eltern sich verhalten, desto selbstverständlicher wird für ein Kind die Tatsache, dass es Grenzen gibt und der Umgang damit.

    Dipl.-Psych. Christiane Rupp


    Literatur:
    Faber/Malish: Nun hör mir doch mal zu! LaLecheLiga
    Gordon, Thomas: Familienkonferenz in der Praxis. Heyne 2002
    Juul, Jesper: Das kompetente Kind. Rowohlt 2003
    Ders.: Grenzen, Nähe, Respekt. Rowohlt 2002
    Ders.: Was Familien trägt. Kösel 2006

    August 2006

    © Rabeneltern.org e.V. 2006

    Den einen Link lasse ich gerade von Marlies prüfen, vielleicht darf ich ihn ja dann hier einstellen.
    Vielleicht hilft dir das ein bissl weiter!

    Nachtrag: Dank Marlies kann ich jetzt den Link einstellen!
    http://www.continuum-concept.de/liedtext.htm

    Bisher habe ich davon nur 2 gelesen "Die unglückseligen Konsequenzen, wenn sich alles um's Kind dreht" und "Bei uns zuhause, Die Anwendung des Continuum Konzeptes". Mich haben beide Texte wirklich zum Nachdenken angeregt und einiges konnte ich für mich dort herausziehen, um mein Leben mit Jolina angenehmer zu gestalten. ABER für mich persönlich war vieles auch nicht anwendbar, obwohl ich es als logisch empfand. Man darf sich aus den Texten wirklich nur das herausziehen, was im eigenen Alltag umzusetzen ist. Ansonsten setzt man sich nämlich zu sehr unter Druck.
  • NickelNickel

    103

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also, ich glaube, ich muß jetzt mal was loswerden! :neutral:
    So schön, wie neue Methoden in der Erziehung auch manchmal (oder vielleicht sogar überwiegend) sein mögen - die Sachen, die unsere Eltern bei uns angewandt haben, können ja sooooooo schlimm auch nicht gewesen sein, sonst würden ja nur noch völlig gestörte, unselbstständige und komplexbehaftete Menschen unterwegs sein - auch hier in diesem Forum! Ich halte genauso wenig von fiesen Sanktionen gegen ein kleines Kind wie von Schlägen (auch wenn's nur ein sog. "Klaps" ist), aber ich denke doch, daß ein Kind eine Führung braucht, da es viele Sachen oder Situationen einfach noch nicht einschätzen kann. Mein kleiner Mann darf sehr viel, ich lasse ihn alles (außer es ist wirklich gefährlich) selbst ausprobieren und vertraue ihm - und ich glaube, daß er das auch weiß. Aber er weiß genau so gut, daß, wenn ich "Nein" sage, auch "Nein" gemeint ist und daß das dann auch seine Berechtigung hat. Natürlich testet er immer wieder seine Grenzen aus, was ja auch richtig und normal ist, aber solange er für den nächsten Schritt noch noch nicht bereit ist, bleibt es halt bei "Nein" - da kann er toben und schreien, wie er will!!! Ich muß zugeben, daß ich das Buch vom "kompetenten Kind" nicht kenne, habe aber eben mal auf der Familienhandbuch-Seite darüber gelesen, und ich hoffe, daß das jetzt nicht völlig mißverstanden wird: meiner Meinung nach bürdet man Kindern heute manchmal ein bißchen zuviel an Selbsbestimmung, Verantwortung und Eigenständigkeit auf. Bis zu einem gewissen Alter, was natürlich bei jedem verschieden ist, können Kinder damit einfach noch nicht umgehen und ich denke, daß ein wenig "Steuerung" seitens der Eltern angebracht ist. Wenn ich mir so manche Jugendliche heute ansehe, frage ich mich ernsthaft, wo diese Steuerung geblieben ist.....

    Auch, wenn ich jetzt von Euch in der Luft zerrissen werde,
    Liebe Grüße an alle,
    Nicole mit Connor *08.06.2004
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    meiner Meinung nach bürdet man Kindern heute manchmal ein bißchen zuviel an Selbsbestimmung, Verantwortung und Eigenständigkeit auf. Bis zu einem gewissen Alter, was natürlich bei jedem verschieden ist, können Kinder damit einfach noch nicht umgehen und ich denke, daß ein wenig "Steuerung" seitens der Eltern angebracht ist.
    Dem kann ich zustimmen. Viele Kleinkinder sind damit einfach überfordert und haben dadurch natürlich Frust. Allerdings ist es nicht immer einfach die Gradwanderung wischen zuwenig und zuviel zu bestehen und das wird in der Pubertät noch schwieriger.
    Aber ich glaube damit ist Silke im Moment nicht geholfen. Wutanfälle sind bei Kleinkindern normal (leider) Kann es sein, das bei Euch noch Eifersucht hinzukommt? Außerdem schreibst Du das dein Mann im KH war und auch wieder rein muß, vieleicht leidet der Kleine auch darunter? Hast du denn die Möglichkeit, mal selber Kraft zu tanken? Kann dir jemand mal die Kinder für ein paar Stundeen abnehmen?Denn wenn die Nerven blank liegen merken das auch die Kinder und man schaukelt sich gegenseitig hoch.Das abgurten im Auto ist äußerst beliebt bei den Kleinen,da gibt es aber leider kein Patentrezept. Den Kampf mit der Wasserflasche würde ich erst aufnehmen wenn es dir wieder besser geht, mit dem Licht würde ich es mir einem Dimmer (heißen ie dinger so?)versuchen den man immer weiter runter dreht. Allerdings ist doch gegen ein Nachtlicht nichts einzuwenden, oder?

    Lieber Gruß
    Carol
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Erst einmal Danke für die vielen Ratschläge.
    Das Hauptproblem liegt tatsächlich darin, dass wir niemanden haben, der uns die Kinder mal abnehmen kann. Wir müssen immer einen Babysitter holen, das geht aber auch nur abends, da Annika bei niemand Fremdem bleibt. Meine Eltern haben gemeint, sie müssten sich nicht mehr bei uns melden, weil wir ihnen klar aufgezeigt haben, dass sie in Sachen Erziehung nicht gegen uns arbeiten sollen und die Schwester meines Mannes führt lieber einen Erbschaftsgerichtsstreit gegen uns als sich um die Kinder zu kümmern. Ich denke schon, dass vieles daraus entsteht, dass ich keinerlei Zeit für mich habe und ständig auf 180 bin. Aber es ist in dieser Hinsicht auch erst einmal keine Änderung in Sicht.

    Also werden wir da durch müssen... :roll:

    Nochmal an alle vielen vielen Dank, ich werde ein paar Tipps auf jeden Fall umsetzen.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nickel schrieb:
    :
    So schön, wie neue Methoden in der Erziehung auch manchmal (oder vielleicht sogar überwiegend) sein mögen - die Sachen, die unsere Eltern bei uns angewandt haben, können ja sooooooo schlimm auch nicht gewesen sein, sonst würden ja nur noch völlig gestörte, unselbstständige und komplexbehaftete Menschen unterwegs sein - auch hier in diesem Forum!
    Dann frag dich mal, warum alle Psychotherapeuten so lange Wartelisten haben und warum es so viele Beziehungsunfähige Menschen gibt oder was ist mit dem Suchtverhalten in der Gesellschaft. Ich glaube schon, dass da einiges schiefgelaufen ist bei den "alten" Erziehungsmethoden. Wie viele Menschen, die ich kenne, haben Probleme mit dem Selbstwertgefühl. Klar, das sind keine Psychopathen und bei vielen sieht man gar nicht, dass sie leiden.
    Ich halte genauso wenig von fiesen Sanktionen gegen ein kleines Kind wie von Schlägen (auch wenn's nur ein sog. "Klaps" ist), aber ich denke doch, daß ein Kind eine Führung braucht, da es viele Sachen oder Situationen einfach noch nicht einschätzen kann.

    Dann lies doch mal die Texte durch von diesen sogenannten "neuen" Erziehungsmethoden. Da steht nichts anderes drin, nämlich, dass Kinder Führung brauchen! Und lernen müssen, wo sie Grenzen von anderen Menschen übertreten. Nicht sofort alles Neumodische verurteilen, wenn man es noch nicht gelesen hat. ;-)

    Mir persönlich haben diese Texte dazu verholfen einiges bei uns zu ändern. Bei uns war es ein grosses Problem mit diesem permanenten Bespielen. Mittlerweile handhabe ich das anders und Jolina muss sich entweder auch mal langweilen oder entwickelt eigene Spielideen. Ich bin kein 24-h-Animateur mehr und damit geht es uns beiden viel besser.
    Ausserdem lass ich mich nicht mehr in Diskussionen verstricken. Wenn ich was von Jolina möchte, dann sage ich das max. 2x, auch ein Nein mit der Begründung, warum es nicht geht, wird nur einmal wiederholt. Danach gehe ich weg oder ignoriere Jolinas weiteren Versuche mich in diese sinnlose Diskussion zu verstricken, die nur damit endet, dass wir uns beide anschreien. Trotzdem bin ich immer für sie da, wenn sie es nicht mehr selbst aus dieser Spirale herausschafft und nehme sie dann auch heulend auf den Schoss, wenn sie das möchte.
    Heute morgen war mal wieder ein typisches Beispiel dafür. Freitags Morgens ist Kinderturnen und da geht sie total gerne hin, aber heute fiel ihr beim Frühstück ein, sie möchte lieber Fernseh gucken. :shock: Dabei darf sie nie morgens Filme schauen. Sie fing an zu diskutieren und zu heulen. Und ich habe mich nach einmaligem Nein und der Begründung, warum, einfach langsam fertig gemacht und ihr angekündigt, dass ich dann alleine zum Turnen gehe. Ich gehe einfach nicht mehr auf das Thema ein, so lange sie tobt. Erst wenn sie bereit ist, darüber zu reden, erkläre ich es ihr nochmal und dann ist es auch gut.

    Aber mir gelingt es auch nicht immer, ruhig zu bleiben. Ich schimpfe immer noch viel zu häufig und werde laut dabei. Aber ich konnte in der letzten Zeit genau feststellen, dass ich schneller genervt reagiere, wenn ich zu wenig geschlafen habe. Leider kann ich aber an Jolinas Schlafverhalten nur wenig ändern. :sad:
  • NickelNickel

    103

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Huetchen:
    1. Ich glaube, daß vielen Menschen sozusagen eingeredet wird, daß sie einen Psychtherapeuten brauchen. Probleme hat jeder, der eine größere, der andere halt kleinere, aber ich bin überzeugt davon, daß die allermeisten Sachen ohne einen Therapeuten in den Griff zu bekommen sind!
    2. Beziehungsunfähig sind in meinen Augen oft Leute, die viel zu viel mit sich selbst beschäftigt sind und oftmals einfach keine Lust dazu haben, auch mal Eingeständnisse zumachen. Auf die Gefahr hin, mich hier immer unbeliebter zu machen: bei Frauen sehe ich das als Folge der Emanzipation an, frei nach dem Motto: jetzt bin ich frei und tu und lasse, was ICH will!!! Leider funktioniert so aber keine Beziehung....
    3. Ich versuche dauernd mir vorzustellen, wie es aussieht, wenn eine knapp 3-jährige mit ihrer Mutter "diskutiert" oder einsieht, daß über etwas "geredet" werden muß...... :roll:

    Aber wieder mal trotzdem liebe Grüße,
    Nicole mit Connor *08.06.2004
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    1. Das ist aber eine gewagte Aussage! Also mir hat niemand eingeredet, dass ich einen Therapeuten brauche. Und für mich war jetzt schon nach 13 Sitzungen die Therapie einer meiner besten Entscheidungen in meinem Leben! Alleine hätte ich es definitiv nicht aus dem Teufelskreis herausgeschafft.
    2. Ahja, auch eine gewagte Theorie! Und was ist mit den ganzen beziehungsunfähigen Männern? Da sind wir emanzipierten Frauen ganz bestimmt auch schuld. :roll: Wir verwirren sie wohl zu sehr mit unseren Wünschen nach Erfüllung unserer Bedürfnisse. Aber das ist meiner Meinung nach ein ganz anderes Thema. Und wenn du mal Jesper Juuls durchlesen würdest, dann könntest du auch verstehen, was er an der alten Erziehung anprangert.
    3. :biggrin: Du darfst gerne mal bei uns vorbeikommen. Du glaubst gar nicht, wie toll man schon mit einer 3 Jährigen diskutieren und sich unterhalten kann. Aber ich gebe dir in einem Punkt Recht. Kinder sind unterschiedlich, wenn das bei einem Kind funktioniert, kann der Schuss bei einem anderen Kind nach hinten losgehen.
    Ich bin sehr gut damit gefahren, Jolina eine gewisse Eigenverantwortlichkeit zu übertragen. Besonders im Punkt "Schlafen gehen" haben wir damit eine Verbesserung erreicht, die ich nie erwartet hätte. Wie das? Naja, Jolina wollte keinen Mittagsschlaf mehr machen, also habe ich mich darauf eingelassen. Und Abends darf sie selbst entscheiden, wann sie ins Bett will. Natürlich lenken wir das ein wenig und manchmal müssen wir sie überreden. Es gibt auch gewisse Regeln, die sie abends einhalten muss. Aber seitdem geht mein Kind endlich gerne ins Bett und mittlerweile muss ich sie sogar oft noch ein bissl strecken, damit sie nicht zu früh geht. Niemals hätte ich gedacht, dass wir jemals von diesem Einschlafterror wegkommen. Geschafft haben wir es mit der Übertragung der Eigenverantwortlichkeit gepaart mit eigene Grenzen definieren. Meine Grenze ist, dass ich ab 20 Uhr hier kein Kinderprogramm mehr durchziehe, gekuschelt wird dann nur noch im Bett und jeden 2. Abend bringt Papa sie ins Bett. Führung, Grenzen setzen und Eigenverantwortlichkeit schliessen sich also nicht gegenseitig aus.
    Wir haben also unseren Weg gefunden. Dass das nicht zwangsläufig der richtige Weg ist für alle anderen Kindern, das betone ich bei meinen Antworten immer und immer wieder! ;-)
  • kerstinjkerstinj

    2,322

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sag mal Hütchen,kannst du mir nen Tip geben, wie ihr das mit Papa jeden 2.Abend geschafft habt?
    Lukas will nur Mama :roll: egal ob tags oder nachts, aber gerade zum Einschlafen akzeptiert er nur mich, bei Papa wird sich weggeschrieen :twisted:
    Das ist vor Allem anstrengend, wenn er keinen Mittagsschlaf macht und gegen 19/19:30 Uhr einschläft. Er wird dann nämlich so alle 2-3 Stunden wach, kommt ins WoZi rüber und fordert:"Mama auch Heia"..., sprich am Abend 2-3 Mal :roll: .... Ich will langsam nicht mehr!!!
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    1. Ich glaube, daß vielen Menschen sozusagen eingeredet wird, daß sie einen Psychtherapeuten brauchen. Probleme hat jeder, der eine größere, der andere halt kleinere, aber ich bin überzeugt davon, daß die allermeisten Sachen ohne einen Therapeuten in den Griff zu bekommen sind!

    hier muss ich mich einhaken! diese aussage ist ein schlag ins gesicht für viele menschen die ihre probleme mit therapeutischer hilfe in den griff bekommen haben oder es versuchen.
    es gibt genügend situationen im leben die nur mit hilfe in den griff zu bekommen sind.
    und: es gibt nicht wenige menschen, die gerade weil sie auf diese alte art und weise großgezogen worden sind, heute massive minderwertigkeitskomplexe haben oder seelische wunden mit sich tragen und nun versuchen dieselben fehler nicht bei ihren kindern zu machen!
    2. Beziehungsunfähig sind in meinen Augen oft Leute, die viel zu viel mit sich selbst beschäftigt sind und oftmals einfach keine Lust dazu haben, auch mal Eingeständnisse zumachen. Auf die Gefahr hin, mich hier immer unbeliebter zu machen: bei Frauen sehe ich das als Folge der Emanzipation an, frei nach dem Motto: jetzt bin ich frei und tu und lasse, was ICH will!!! Leider funktioniert so aber keine Beziehung....
    das würde ich gern abgekoppelt von deinem tread zur diskussion stellen. in den heißen themen. wärst du damit einverstanden?
    mich würde einfach interessieren was andere frauen dazu für eine meinung haben!
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    kerstinj schrieb:
    Sag mal Hütchen,kannst du mir nen Tip geben, wie ihr das mit Papa jeden 2.Abend geschafft habt?
    Lukas will nur Mama :roll: egal ob tags oder nachts, aber gerade zum Einschlafen akzeptiert er nur mich, bei Papa wird sich weggeschrieen :twisted:
    Das ist vor Allem anstrengend, wenn er keinen Mittagsschlaf macht und gegen 19/19:30 Uhr einschläft. Er wird dann nämlich so alle 2-3 Stunden wach, kommt ins WoZi rüber und fordert:"Mama auch Heia"..., sprich am Abend 2-3 Mal :roll: .... Ich will langsam nicht mehr!!!
    Naja, ich sollte dazu sagen, dass es Jolina ja von klein an gewohnt ist von Papa ins Bett gebracht zu werden. Aber es gab immer mal wieder Phasen, wo es nur die Mama sein durfte. Bisher ging diese Phase von alleine wieder vorbei, nur beim letzten Mal leider nicht. Über Monate hat sie sich nur von mir ins Bett bringen lassen, was mich aber nur bedingt gestört hat, weil sie den gesamten Sommer ja eh erst um 22 Uhr ins Bett gegangen ist. Doch irgendwann wurde mir alles zuviel und ich habe hier einen Rundumschlag gestartet. Einen Bereich betraf das Ins-Bett-bringen lassen von Papa. Ich habe es Jolina angekündigt, dass wir sie nun abwechselnd ins Bett bringen werden. Die ersten Tage waren echt hart für mich, aber dank Rücksprache mit meiner Therapeutin habe ich es durchgehalten. Jolina schrie auch, warf sich an mich und schluchzte "Mama, tröste mich!" Es war furchtbar! :sad: Doch ich wollte das durchziehen und es ging hier ja wirklich nur darum, dass der Papa sie ins Bett bringt und nicht darum, sie alleine zu lassen oder ähnliches! Das musst du deinem Kind vermitteln! Gib ihm das Gefühl, dass der Papa das ganz toll kann und Mama nun mal eine Auszeit braucht. Jolina hat dann alle Varianten durchprobiert mich wieder rumzubekommen. Vom herzzereissenden "Tröste mich" bis hin "ich bin nicht müde" war alles dabei. Ich war kurz davor, mich ins Auto zu setzen und die beiden ihrem Schicksal zu überlassen, nur damit ich nicht wieder umkippe. Aber dann kam der Aha-Effekt bei mir. Jolina fing wieder dieses Heulen an, als würde man sie für immer verlassen. Sie hing sich an mein Bein und wollte getröstet werden. Nach Absprache mit der Therapeutin, sollte ich aber nur ein erwünschtes Verhalten belohnen. Trost wäre in dem Fall Belohnung gewesen. Also blieb ich steiff stehen und erklärte ihr, dass ich sie gerne nochmal in den Arm nehme, wenn sie sich jetzt ins Bett legt und sich vom Papa einschlummern lässt. Ca. 3 min. musste ich das durchstehen, dann meinte sie:"Ich bin nicht müde, ich geh spielen!" :shock: Wir haben sie gelassen und ihr nur noch einmal gesagt, dass jetzt Mama-Papa-Zeit ist und sie alleine spielen muss. Sie ist für ca. 1 min. im Wohnzimmer verschwunden, kam dann freudestrahlend wieder :shock: und verkündete "ich will jetzt schlafen!" :traurig04: Kein Wort mehr von trösten, kein Heulen mehr! Ich habe sie dann unaufgefordert in den Arm genommen und ihr gesagt, dass ich das jetzt ganz toll finde. Mein Mann hat sie dann auch nochmal gelobt und sie hat sich hingelegt und ist wohl innerhalb von 2 min. eingeschlafen.
    Ich habe an diesem Abend gemerkt, wie manipulativ sie doch schon ihr Weinen einsetzt. Und mir ist klargeworden, dass ich nichts unmenschliches von ihr verlange, wenn sie mit Papa ins Bett soll. Seitdem klappt es wieder ohne Probleme. Sie versucht es immer mal wieder, aber das ist ganz normal. Kinder überprüfen die Grenzen immer wieder neu, um zu schauen, ob sie noch gelten.
    Wenn Lukas es nicht gewohnt ist mit Papa ins Bett zu gehen, dann müsst ihr das langsam angehen. Zuerst würde ich es beim Mittagsschlaf versuchen, wenn er einen noch einen macht. Dann soll sich Papa ein ganz tolles Abendritual ausdenken, was nur Papa machen kann. Vielleicht zuerst nur das Abendritual und dann übernimmst du. Ein paar Tage später würde ich es dann ganz dem Papa überlassen. Notfalls musst du an dem Abend ausgehen. Oft klappt es nämlich besser, wenn man nicht im Haus ist. Und mach dir selbst vorher klar, dass du deinem Kleinen nichts Böses damit antust. Du erwartest nur etwas von ihm, wovor er überhaupt keine Angst haben musst. Bist du unsicher, dann verwirrt das Lukas. Er merkt, dass es anscheinend nicht so normal ist mit Papa ins Bett zugehen. Überzeuge also erst dich und dann dein Kind!
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