Und wenn es Nacht wird kommt die Angst

GromitGromit

155

bearbeitet 21. 10. 2006, 13:22 in Stillen
Unsere Tochter ist 14 Tage alt und wird von mir komplett gestillt. Leider mußte ich an einigen Tagen zufüttern, weil ich aufgrund von Medikamenten nicht genügend Milch hatte. Tagsüber klappt alles wunderbar, ich kann sowohl im Liegen als auch im Sitzen mit Stillkissen und diversen anderen Kissen auf der Couch stillen. Die Kleine nimmt jede Brust meist 10 Minuten. Falls sie dazwischen einschläft, versuche ich sie zu wecken oder wickel sie. Sie schläft tagsüber friedlich, mal zwei, mal drei oder auch schon mal vier Stunden. Leider kann ich sie nie in ihr Bettchen legen oder in den Balkon an unserem Bett, den wir für die Nacht haben, dann wacht sie sofort auf und protestiert lautstark.
Abends wickeln mein Mann und ich sie noch einmal gemeinsam, dann wird sie gestillt und dann fängt das Theater an. Sie schläft an der Brust ein, läßt sich aber nicht in den Balkon legen. Sofort ist sie wach und fängt an zu schreien. Wenn man sie dann noch einmal anlegt, trinkt sie weiter, bis sie wieder eingeschlafen ist. Und dann fängt das Spiel von vorne an. So hampeln wir meist schon 1,5 bis 2 Stunden herum, um sie überhaupt ans Schlafen zu bekommen. Nach zwei Stunden Schlaf geht es dann nachts munter weiter. Heute Nacht war es besonders schlimm, wir haben fast kein Auge zugetan. Um 6 Uhr haben wir sie dann im Bett mitschlafen lassen, auch wenn wir das eigentlich nicht möchten, aber es ging partout nicht mehr. Ich bin einfach nur noch fertig, mein Mann ebenso, vor allen Dingen frage ich mich, wie es nächste Woche weitergeht, wenn mein Mann wieder arbeiten gehen muß und früher als 9 Uhr aufstehen muß, denn momentan gönnen wir uns dann den Luxus lange im Bett zu bleiben. Was kann ich tun, damit die Kleine besser einschläft? Hilft evtl. pucken? Und noch was anderes: im Bett hab ich Schwierigkeiten die kleine Maus anzulegen. Im Liegen geht es fast gar nicht, im Sitzen ist es im Bett nicht gerade bequem für mich. Mir graut es schon richtig davor. Wenn sie sich einmal in Rage geschrieen hat, wird sie so hektisch, dass man sie kaum an die Brust bekommt und es dauert oft Minuten. Heute Nacht war ich drauf und dran abzubrechen und hab drüber nachgedacht das Stillen zu beenden. So kann es doch jetzt nicht weitergehen. Wie kann ich sie nachts etwas länger zum Trinken animieren? Meine Hebamme hat empfohlen sie auszuziehen, aber ich frage mich, ob dass das Richtige ist, weil ich sie ja dann auch wieder anziehen muß und falls sie schläft, wacht sie spätestens davon auf. Kitzeln, usw. bringt überhaupt nichts, bin echt ratlos. Hätte nie gedacht, dass ich mal Angst haben könnte ins Bett zu gehen, das ist echt schrecklich.
Habt Ihr vielleicht ein paar Tipps oder Ideen?
Liebe Grüße
Gromit

Kommentare

  • dr. boyerdr. boyer

    1,300

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zum Schlafen: auch wenn ihr das nicht möchtet - wäre es nicht für alle Beteiligten stressfreier, wenn die Kleine einfach bei euch im Bett liegen bleibt? Wir wollten das im Grunde auch nicht, haben es dann aber in den ersten Wochen doch so gehandhabt. Ich denke, warum soll man sich unnötig quälen? Nach 3 Wochen schlief Mira dann auch ganz entspannt in ihrer Wiege ein. Es muss also kein Dauerzustand sein.

    Warum kannst du sie beim liegend stillen nicht gut anlegen? Vielleicht nimmst du dir ein Stillkissen und stützt damit deinen Rücken, während du auf der Seite liegst. Dein Baby kannst du auch mit einem kleinen Kissen stützen, so dass es nicht auf den Rücken kippt.

    Wenn sie jede Brust 10 Minuten nimmt ist doch gar nicht so schlecht. Nimmt sie genug zu und hat nasse Windeln? Dann würde ich mich nicht verrückt machen, wenn sie einschläft schläft sie halt. Zwischendurch Wickeln ist eine gute Idee.
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber das ist doch völlig normal!

    Erstens: Die Kleinen wollen eben gaaaanz viel Mama in den ersten Wochen! Sie hat Angst, wenn sie keinen Körperkontakt hat. Das ist normal.

    Zweitens:
    Erst wenn sie 6 Wochen alt sind begreifen sie, dass es überhaupt so etwas, wie "Nacht" gibt und lernen diesen Rhythmus.

    Meistens haben sie noch aus dem Mutterleib einen entgegengesetzten Rhytmus! d.h. für sie ist die Nacht die aktive Zeit!

    Das wird sich von alleine geben!

    Denk dran: Immer dann schlafen, wenn das Kind schläft, auch tagsüber! Es liegt bestimmt nicht am Stillen, sondern ist völlig normal. Lies nochmal die Wichtig . Beiträge hier im Forum!

    Die harten erwsten Wochen sind bals vorbei. Versprochen. Dann wird auch ads mit dem Schlafen besser.
  • Silke76Silke76

    1,109

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen!
    Ich hatte auch so fixe Ideen wie: Kind schläft in der Wiege, will aller 4-6 Stunden an die Brust usw. Laß es so wie es ist. SIE bestimmt erstmal wann geschlafen/wie lange grtrunken wird.
    Ich habs irgendwann nicht mehr ausgehalten, alle erhobenen Zeigefinger (wenn sie einmal bei euch im Bett schläft kriegt ihr sie da nieeeee mehr raus) ignoriert und sie zwischen meinem Mann und mir schlafen lassen. Wenn sie dann nachts gemeckert hat hab ich sie dann halt angelegt, bis wieder Ruhe war und sie hat sich wieder in den Schlaf genuckelt, getrunken hat sie da glaub ich weniger... ;-) dabei sind wir dann beide eingeschlafen. Aufgwacht bin ich dann aber immer mit dem Rücken zu ihr. Ich wuße teilweise am nächsten morgen gar nicht, wie oft ich sie angelegt hab... hab das wohl im Schlaf gemacht :biggrin:
    Das wichtigste ist, dass Ihr (Du und Dein Mann) eben auch mal ne Mütze voll Schlaf gekommen!
    Auch tagsüber ließ sie sich kaum mal ein paar Minuten irgendwo hinlegen, nichtmal in den KiWa. :shock:
    Die ersten Wochen waren echt hart.
    Aber vielleicht ermutigt dich ja folgendes, ihr den Rythmus zu überlassen:
    Neben an im Kinderzimmer (!) schläft in ihrem eigenen Bett (!) meine 19 Monate alte Tochter und in der Regel hör ich bis morgen nichts mehr von ihr und das ins Bett bringen ist auch überhaupt kein Problem.

    *stolzichbin*

    Grüßle
  • Katharina74Katharina74

    1,027

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann die anderen auch nur bestätigen. Fynn ist jetzt 12 WOchen alt und die ersten 6 WOchen waren wirklich hart. Er war nach dem Stillen nachts extrem unruhig, ich konnte ihn nicht ins eigene Bett legen. Nach ein paar Nächten zu Hause habe ich aufgegeben und ihn bei uns im Bett schlafen lassen und dazu die ersten Wochen meistens auf meinem Bauch, damit ich wenigstens etwas Ruhe finde. Nach 6 Wochen wurde er etwas ruhiger, ich habe ihn dann immer mal wieder in sein eigenes Bett gelegt und inzwischen klappt es ganz gut. Nur ab und an schläft er noch bei uns, was ich aber inzwischen genieße, die Zeit ist so schnell vorbei, wo sie so klein und kuschelig sind.

    Es ist außerdem ziemlich normal, dass die Kleinen am Anfang so hektisch sind, wenn sie Hunger haben und nach der Brust suchen. Auch das wird besser, bei uns mit dem 8-Wochen-Schub. Inzwischen schnappt er so schnell und gezielt zu, dass ich kaum dazu komme, mich bequem hinzulegen.
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke, Eure Proleme haben nichts mit dem Stillen zu tun.
    Wie die anderen schon geschrieben haben, es ist normal. Babys funktionieren nicht wie ein Uhrwerk. Nach und nach wird Deine kleine ihren Rythmus umstellen.

    Was Du tun kannst um sie zu unterstützen:
    - Nachts so wenig Licht wie möglich (am besten ganz dunkel)
    - Nur wenn wirklich notwendig wickeln
    - Dein Baby bei Euch schlafen lassen. Babys die ganz nahe an der Mutter schlafen stellen ihren Schlafrythmus schneller auf den der Mutter um
    - Tagsüber Alltagsgeräusche zulassen
    - Tagsüber Licht auch beim Schlafen
    - Wenn sie dann aufgeweckter ist, tagsüber zum Wachsein animieren / bespielen (aber Vorsicht! Nicht überreizen!!)
    - Pucken kannst Du natürlich auch probieren

    Meine kleine hat die ersten 6 Wochen bei uns geschlafen, ich kann nicht sagen wie oft sie getrunken hat in der Nacht. Mir kam es so vor als wäre es ununterbrochen. Tagsüber schlief sie dafür tief und fest im Laufgitter :roll: .
    Mit sieben Wochen hab ich sie dann angefangen in den Schlaf zu tragen (etwa dann als ich merkte sie schlief Nachts ruhiger und weniger am Tag), statt zu stillen, nach wenigen Tagen schlief sie nicht nur in ihrem Bettchen sondern auch durch :shock: (das ist aber nicht normal ;-) und leider hielt es nur an bis zu unserem Deutschlandurlaub - so 6 Stunden Zeitverschiebung ist ja auch optimal um ein kleines Würmchen wieder durcheinander zu bringen :biggrin: )

    Also, hab keine Angst, Du könntest sie 'verziehen' oder sonst irgendwas. Gib ihr die Nähe die sie braucht und sie wird Dich irgendwann dafür 'belohnen' . Die ersten harten Wochen gehen vorbei :troest: versprochen.
  • GromitGromit

    155

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielen Dank an Euch alle für die aufmunternden Worte, das tut echt gut! Und ich fühle mich jetzt nicht mehr ganz so hilflos. Dazu kommt, dass die letzte Nacht wirklich ok war und wir mal wieder ne ordentliche Mütze Schlaf bekommen haben. Der Schlafmangel ist glaub ich das Schlimmste, und die nächsten Wochen wird es wahrscheinlich noch einige schlimme Tage und Nächte geben. Hoffen wir einfach das Beste, es wird sich alles schon einspielen und ich glaube, dass ich jetzt mit Kommentaren wie "wenn ihr sie einmal im Bett habt, kriegt ihr sie nicht mehr raus" etwas anders umgehen werde. Immerhin wird es nicht jede Nacht so sein, heute Nacht hat sie z.B. die ganze Zeit in ihrem Balkon geschlafen und hat sich problemlos stillen und wieder hinlegen lassen.
    Danke auf jeden Fall für alle Tipps und lieben Worte,
    Gromit
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