Hallo! Ich muß mich mal wieder zum Jammern einloggen, denn dieses Mal ist es echt schlimm. Ich habe das Gefühl, nicht mehr zu können.
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Vor kurzem habe ich ja schon mal gepostet, dass Timo eine ganz schlimme Phase hat, von der ich dachte, sie läßt sich nicht mehr steigern. Und ob sie das kann. Heute mußten wir fluchtartig das Krankenhaus, wo mein Mann noch bis morgen ist, verlassen, weil er so gebrüllt hat, dass die Schwestern sich erkundigten, was los sei. Und das nur, weil er im Kinderspielezimmer nicht so konnte wie er wollte. Den ganzen Tag streitet er mit Annika, sie darf kein Spielzeug anfassen, sofort spritzt er auf, egal was er tut und nimmt es ihr weg, begleitet von "Nein, nein, nein"-Geschrei. :flaming01: Was wiederum bedeutet, dass sie anfängt zu brüllen wie verrückt. Sie hängt nach wie vor an mir, den ganzen Tag auf dem Arm, am Bein, zu meinem Mann will sie gar nicht, kein anderer darf sie anfassen. Setzt man sie runter, brüllt sie los, oft stimmt Timo dann mit ein, warum weiß er oft gar nicht.
Dazu kommt, dass die Op. (Mandeln) bei meinem Mann nicht ganz so komplikationslos verlief. Die Zunge ist geschwollen, er hat starke Schmerzen, kann kaum sprechen oder essen und dementsprechend ist die Laune, die ich volle Breitseite abbekomme. :krank:
Um alles muß ich mich kümmern, ständig bimmelt wegen irgendeinem Müll das Telefon. Wir stecken mitten im Hausbau, meine holde Schwägerin führt vor Gericht einen Erbstreit mit uns (warum sich so einigen, wenn man vor Gericht kann :twisted: ), alles läuft schief und ich stecke mutterseelenalleine dazwischen.
Das schlimme ist für mich, dass ich so dermaßen gereizt den Kindern gegenüber bin. Momentan kostet es mich die größte Beherrschung, Timo nicht einfach mal eine zu knallen. :sad: Ich schreie oft den halben Tag mit den Kindern, jeder kleine Zwischenfall läßt mich explodieren oder in Tränen ausbrechen. Wir stehen völlig alleine da, haben niemanden, der uns die beiden mal abnimmt oder einfach mal hilft. Ich weiß nicht, wie das weitergehen soll. Ich kann echt nicht mehr. Ich weiß nicht, wann ich zum letzten Mal eine CD gehört habe (5 neue liegen seit Wochen ungehört rum), früh ins Bett gehen ist auf Grund der Arbeit, die tagsüber wegen der Krankenhausbesuche liegenbleibt, nicht möglich. Ich fahre jeden Tag 50 km einfache Strecke in die Uniklinik mit Sack und Bock und zwei nörgelnden Kinder zu meinem Mann.
Über das leichte Stechen in der Magen- und Herzgegend mache ich mir lieber keine Gedanken, meine Gedanken schwirren nur so, ich habe den Kopf voll mit Dingen, die noch erledigt werden müssen, oft vergesse ich die Hälfte, heute hatte ich das Gefühl, ich kippe gleich um.
Wie soll das weitergehen?
Viele Grüße,
Silke
Kommentare
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Bambie hat recht beovrt ihr alle drauf geht muß er auch mal 1 Tag verzichten. Die Kinder spühren die Stimmung natürlcih und sidn dementsprechend anhänglich. Das mti dem Tauschring klingt gut..oder schau mal an Kindergärten,etc nach einem Babysitter. Und Mittags leg dich hin wenn es möglich ist. Reduzier deine Arbeiten wirklich auf das Nötigste.
Kopf hoch wird auch wieder besser...
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Und Dein Mann wird es wohl überleben wenn Du ihn ein Tag lang nicht besuchen kommst oder ;-) .
LG Moritz
PS schick Dir ganz viel Kraft
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Ich wünsche dir viel Kraft
Lieber Gruß
Caro
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Habe jetzt heute morgen erfahren, dass mein Mann heute entlassen wird, nachher können wir ihn abholen und ich hoffe, dass dann alles wieder etwas ruhiger wird, zumal er jetzt (auf mein Drängen beim zuständigen Arzt hin) ein Medikament gegen die Schmerzen in der Zunge bekommen hat. Manchmal habe ich das Gefühl, ein 3. Kind zu haben. Er hat so einen Respekt vor weißen Kitteln, dass er sich nicht mal traute, den Arzt auf seine Schmerzen anzusprechen. Männer halt... :roll:
Jetzt werde ich erst mal ein paar Tage Ruhe anordnen, für mich und die Kinder. Alles andere ist mir erst mal egal.
Danke nochmal und Gruß,
Silke
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Was hindert dich, einen Tauschring oder Babysitterclub zu gründen?
Wenn das Angebot bei euch so ausgebucht ist, gibts bestimmt Mamas, die sich anschließen würden!
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Ich kenne solche Situationen zur Genüge und ich denke, dass man wirklich den Teufelskreis nur durchbrechen kann, wenn man selber gelassen wird.
Klar kann das funktionieren, indem man versucht, seine Reserven wieder aufzufüllen, aber vielleicht hilft auch schon ein kleines Mantra:
Mach einfach mal fünf Minuten die Augen zu und stell dir vor, du seist ein "Fels in der Brandung", während um dich herum ein Sturm tobt. Die Wellen schlagen hoch, der Krach ist enorm, aber dich schockt das alles gar nicht, du bist seit Jahrtausenden der gleiche Fels und hast schon viele Stürme überstanden. Diesen wirst du auch überstehen. Die Wellen und der Wind, das alles prallt einfach von dir ab.
Und wenn Du erst mal ein klares Bild von dem Felsen im Kopf hast, dann kannst Du es jederzeit wieder aufrufen, wenn du es brauchst und du wirst sehen, das hilft schon ein bisschen und vielleicht werden deine Kinder auch merken, wenn du ruhiger wirst und dann selber ruhiger werden.
Versuchs mal, ist immerhin weniger aufwendig, als einen Babysitter zu suchen, aber vielleicht hilft es ja schon ein bisschen.