Hallo,
ich weiß grad garnicht, wie ich mich verhalten soll.
Am Wochenende stand eine Todesanzeige in der Zeitung. Wer das war, hab ich erst am Montag abend richtig kapiert, da ich die Zeitung nicht hatte (eine Freundin sagte mir nur kurz: hast Du schon gelesen? Deshalb wusste ich es schon Sonntag).
Kira geht ja erst seit ein paar Wochen in die Krippe und seit ca. 3 Wochen saß immer eine schwangere Frau mit ihrem 2-jährigen Sohn morgens zur Eingewöhnung mit in der Gruppe. Und genau dieses Baby ist nun am 17.10. zur Welt gekommen und am selben Tag auch gestorben.
Im Moment bringt der Vater den Jungen morgens immer fast zeitgleich mit Kira. Der ist aber immer total fröhlich (ich weiß, das kann nur Fassade sein, aber das macht es nicht einfacher) und grüßt nett. So auch am Montag morgen - da wusste ich ja noch nichts von der Tragödie.
Gestern war er nicht da und heute morgen war er auch wieder nett und fröhlich wie immer.
Ich kenne die Familie ja nun auch garnicht (bzw. bisher halt nur vom sehen morgens 1-2 Minuten seit 3 Wochen), wie verhält man sich da? Ich komme mir so schäbig vor, weil ich nicht die Traute habe ihm mein Beileid auszusprechen. Ich denke dann auf dem Rückweg immer an das kleine Würmchen und die Eltern und wie sie sich fühlen müssen.
Sagt man da was, oder lässt man das lieber und bohrt noch drin rum? Ich bin so rat- und hilflos.
Gruß
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Aber ich werde nochmal mit der einen Erzieherin sprechen, vielleicht kann die mir weiterhelfen. So eine gemeinsame Karte würde ich gut finden, dann wissen sie, dass alle in der Gruppe an sie denken.
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ich glaube, ich hätte auch ein Problem, jemand fremden anzusprechen, der nach aussen hin eine fröhliche Fassade vorgibt...
Entweder eine Karte gemeinsam als Gruppe oder Du bekommst die Adresse raus und schickst ihnen eine Karte allein.
Ich kann es ja nicht genau sagen, aber ich glaube, eine Karte von einer ganzen Gruppe wäre mir persönlich sehr unangenehm und eine Karte von einer einzelnen Person würde mit guttun... aber wie gesagt, das ist nur meine Vermutung, wie ich in so einer Situation damit umgehen würde...
Lieben Gruß,
Katrin
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Wir haben extra noch ein bißchen damit gewartet.
Ich werd nachher dann einfach mal "meine" Christa ansprechen. Mit der kann ich darüber reden. Die hatte letzte Woche in ihrer Familie eine beinahe Tragödie, darüber haben wir vor ein paar Tagen auch schon mal lange geredet weil sie sehr bedrückt war. Bei dem KS von ihrem Enkelkind ist ganz viel schief gegangen und der Kleine liegt noch auf intensiv und keiner weiß im Moment, wie es um ihn steht.
Mittags ist Kira immer die letzte, da die meisten schon um 12 Uhr abgeholt werden. Da hat sie dann auch immer Zeit für ein bißchen längere Gespräche.
Gruß und Danke
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Oder leg sie doch ins Fach des Kindes. So kommunizieren wir Eltern in Ole`s Kita miteinander.
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Mir war die Sammel-Beileids-Karte aus der Firma eher peinlich. Ich hatte den Eindruck, die Leute haben darauf unterschrieben wie sonst auf den Geburtstagskarten, ohne persönliche Empfindung dazu. Das hat mir kein bisschen geholfen.
Geholfen haben die Wenigen, die sich getraut haben mich anzusprechen, auch wenn ich nicht darüber reden wollte u. immer angefangen habe zu weinen.
Ein einfaches: Tut mir leid, was Dir passiert ist. Willst Du darüber reden?
zeugt von wirklichem Interesse, und eine persönliche Karte ist auch ein guter Weg.
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