Hallo,
Man sollte doch meinen, dass es in Deutschland genug Arbeitslose gibt, die sich über einen neuen Job freuen würden. Ich gehe mal stark davon aus, dass das auch so ist. Aber irgendwie scheint es in unserer Region zu wenige davon zu geben (trotz anderslautenden Statistiken), zumindest von der qualifizierten Sorte.
Bei meinem Martin in der Firma suchen sie schon seit Anfang des Jahres zwei Monteure. Bisher gab es drei Bewerbungen. Einer hat sich als menschlich nicht geeignet herausgestellt, einer war nicht richtig qualifiziert, hat aber einen Job in der Fertigung bekommen und der dritte hat es sich anders überlegt, als er sich mit den potenziellen Kollegen unterhalten und einige Storys erzählt bekommen hat. Na ja, dass die ihnen wegen diesen Jobs nicht die Bude einrennen, kann ich irgendwo schon verstehen. Martins Firma stellt große Pumpen für verschiedene Zwecke her, und auch wenn die meisten Montagen innerhalb Deutschlands oder zumindest Europas sind, gehören auch die ganzen Ölregionen zu den Zielgebieten, die ja fast immer auch politische Krisenherde sind. Im Sudan ist einer der Monteure vor ein paar Jahren mal in Geiselhaft geraten, ist zum Glück wieder freigekommen, aber auf einer Bohrstation in der Nähe sind zwei deutsche Arbeiter von anderen Firmen erschossen worden. In den Irak musste auch einer, kaum dass der Krieg offiziell als beendet erklärt wurde (was er ja de facto noch gar nicht war). Aber für diese Spezialaufträge haben sie eigentlich ihre beiden Hardcore-Monteure, die sich dann darauf konzentrieren könnten, und die Neuen müssten dann nur die "harmlosen" Sachen in deutschen Lebensmittelfirmen oder mal auf einem Überseeschiff übernehmen. Natürlich ist der Job nicht grade familienfreundlich, aber er wird richtig gut bezahlt. Die Voraussetzungen sind eigentlich auch nicht so schwer zu erfüllen: die Jungs sollen irgendwas in Richtung Maschinenbauer, Werkzeugmacher, Schlosser gelernt haben, und Martin sagt, sie würden auch gerne Ältere einstellen, die doch sonst immer Schwierigkeiten haben, was Neues zu finden. Aber obwohl sie sich wohl massiv bemühen, will das offenbar keiner machen.
Na ja, die Monteur-Geschichte ist ja schon ziemlich speziell. Aber jetzt suchen wir von unserer Krippe aus seit drei Monaten eine neue Erzieherin. Drei Mal war jetzt in der regionalen Tageszeitung eine Stellenanzeige drin - und
kein Mensch hat sich gemeldet! Nicht mal angefragt und nähere Informationen angefordert. Ich hätte gedacht, dass grade Erzieher häufiger vorkommen und es bestimmt irgendwo welche gibt, die nach der Elternzeit wieder einsteigen möchten oder so. Über persönliche Kontakte des anderen Erziehers haben wir jetzt übergangsweise eine Kinderpflegerin gefunden, die aber halt keine vollwertige Erzieherin ist und die Gruppe nicht leiten darf, wenn der Erzieher mal krank ist oder Urlaub hat. :???:
Das beschäftigt mich halt irgendwie so im Moment. Alle jammern sie, dass es ja keine Arbeit gibt. Aber die, die vorhanden ist, will offensichtlich keiner machen. :???:
Kommentare
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Wir ahebn das gleiche Problem in unserem MInikindergarten. Wir suchen 2 Erzieherinnen auf 400 Eurobassi.
Die eine Stelle wird im Moment von einer Kinderkrankenschwester ausgefüllt..die andere ist ab Januar vakant.
Ich könnte mir vorstellen das in dem Bereich hauptsächlich ganz oder Halbtagsstellen gesuchtwerdne.
das mit den Monteuren ist schade aber auch da kann ich mir vorstellen das es schwierig wird weil man eben sehr flexiebel sein muß und nciht ständig vor Ort arbeitet..
außerdem mangeds in Deutschland denk ich hauptsächlich an Jobs für unqualifizierte...
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Diese Montage-Sache... hm. Nicht allzu lang ist es her, als die beiden Leipziger im Irak entführt wurden, kurz danach mehrere Entführungen in afrika (Nigeria??) - alles Angestellte/Arbeiter von Montagefirmen. Wenn ich da hören würde, dass ich in meinem zukünftigen Job eventuell auch dahin reisen darf, um zu arbeiten und zu Hause vielleicht noch Frau und Kind sitzen habe, dan würde ich es mir doch auch sehr genau überlegen. Sicher, Du stehst das auch durch, aber viele sind vielleicht dafür wirklich nicht geschaffen.
Ein anderes Problem, was im TV in diesen "wir wandern aus"-Sendungen auftaucht, finde ich da noch eher unverständlich:
Leute wandern aus D aus, weil sie hier für sich keine Perspektive sehen. Sie kommen an in einem Land, dessen Sprache sie kaum sprechen und machen die miesesten Arbeiten (Putzfrau...), die sie vor allem in D für den selben Lohn NIEMALS gemacht hätten. Dazu kommt noch, dass sie dort vielleicht statt 8h 10-12h täglich arbeiten und das noch am Samstag - hier in D hätten die das ebenfalls NIEMALS gemacht, aber dort macht es denen Spaß...
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Auch da ist es so wie immer, die die Initiative haben, und gut arbeiten gehen weg. Hier in Spanien suchen sie händeringend ausgebildete Menschen, vorrangig Gastronomie und Hotels, aber auch im Handwerk.
Miese Jobs, die dann Ausländer machen gibt es überall.
Ich bekomme das, was Lenchen erzählt auch nicht auf die Reihe. Das ist ja kein Einzefall. Firmen suchen Leute, und es gibt wenig Bewebungen, oder auch gar keine. Auf der anderen Seite sagen Arbeitlose, sie hätten viele Berwbungen geschrieben und nichts gefunden.
Abgesehen von regionalen Unterschiden, kann ich ganz persönlich nicht so richtig einordnen.
Soweit ich das vestanden habe, läuft die Suche ja über die Zeitung? Inseriert doch auch mal im Internet.
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Zu den "einfachen" Jobs im Ausland: Ich kann es nicht begründen, aber ich würde im Ausland auch eher Jobs annehmen, die ich hier nicht machen wollte. Fragt nicht warum, irgnedwie ist das Gefühl so.
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Es hat Wochen gedauert und einige Inserate gekstet, bis eine Bürokauffrau gefunden wurde.(Die ist dafür aber super) Entweder hat sich keiner gemeldet oder hatte nicht einmal die minimal Vorausetzungn wie PC Kenntnisse gehabt. Einen Technischen Zeichner hat er immer noch nicht, die Sachen gehen jetzt zu einer Fremdfirma.
Es handelte sich auch nicht um 400 Euro Jobs.
Lieber Gruß
Caro
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@ Carol: Kann ich mir auch vorstellen, dass das vielerorts so läuft. Gerade Martins Firma macht aber ganz viel mit Qualifikationsmaßnahmen und so. Vor zwei Jahren ist eine große Firma hier pleite gegangen, und die haben jede Menge Leute von dort übernommen und so umgeschult, dass sie sie gebrauchen konnten. (Ich weiß es nicht mehr ganz genau, ob es 30 oder 50 Leute waren, jedenfalls verhältnismäßig viele, dafür dass die Firma selbst nur um die 300 Mitarbeiter hat.)
@ Anja: Ich weiß nicht genau, ob das auf 400€-Basis ist, es ist jedenfalls eine Halbtagsstelle mit 20 Stunden in der Woche.
Dass viele Arbeitslose zu unqualifiziert sind, daran muss es wohl liegen. Aber, ich weiß nicht, wenn ich eh schon zu Hause rumsitze, dann nehme ich doch lieber an ein paar Qualifizierungsmaßnahmen teil, die einem das Arbeitsamt hinterherschmeißt, oder? Würde ich jedenfalls machen. Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Großteil der Arbeitslosen einfach zu doof oder zu unintelligent ist. Zu faul, vielleicht. Aber dann läuft doch irgendwas entschieden schief im System. Ich studiere Geschichte und Religionswissenschaft, was mich nun auch nicht grade als gesuchte Fachkraft qualifiziert. Ich persönlich habe eine ziemlich gute Vorstellung davon, wo ich meine eigene Marktlücke finde, aber wenn ich in meinem Feld jetzt keine Arbeit finden würde - ja, dann suche ich mir doch was anderes, was ich machen kann! Und wenn mir Taxifahren oder Putzen zu blöd ist, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als mich noch mal anderweitig zu qualifizieren, damit ich einen Job machen kann, mit dem ich leben kann. So seh ich das. Ich meine, ich war zum Glück noch nie arbeitslos, vielleicht sehe ich das auch viel zu naiv. Aber wenn ich in meinem Traumjob nicht arbeiten kann, dann kann ich doch nicht für den Rest meines Lebens die beleidigte Leberwurst spielen und sagen: "Ich bin aber Historiker, also seht zu, dass ihr mir einen Historiker-Job besorgt!" :roll:
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Das ist schwierig. Gerade für Akademiker gibt es nicht viele Qualifizierungsmaßnahmen. Man darf sich zwar selber etwas suchen, aber die Kosten, die übernommen werden, sind so gering, dass es dann auch wieder fast nichts gibt, was man sich leisten kann. Das System ist da relativ unflexibel, da wird lieber eine teure, aber nicht sehr sinnige Maßnahme finanziert, als z.B. im Verhältnis recht günstige Lehrbücher zu beschaffen, mit denen der Arbeitslose sich etwas selber beibringen kann, um anschließend extern an einer Prüfung teilzunehmen. Und die Bücher sind z.T. so teuer, dass das ALG II Budget durch den Kauf total gesprengt würde.
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andererseits gibts dann leute wie meine cousine die ne ausbildung als korospodentin fuer sprachen gemacht hat und keinen job bekommt weil sie ueberquallifieziert ist ....jetzt sitzt sie in einer telefonzentrale und nervt leute .
mein cousine hat einen guten realschulabschluss und musste danach 2 einhalb jahre jeden tag bei mcd arbeitet damit sie wenigstens nen bischen kohle hat und hat jetzt aber endlich etwas gefunden.
oder meine mum die aus ihren alten job rausgemobbt wurde und der man verbietet eine ausbildung zu machen und jetzt einen super mini job (super wenig geld) .sie hat beim landkreis gearbeitet und jetzt mehr als einjahr mit ihm gestritten und jetzt muss sie resignieren und ihren einen alten job wieder annehmen mit den alten kollegen.eigendlich wuede ihr naehmlich eine dicke abfindung zustehen deshalb haben sie sie noch nicht gefeuert.
oder ich haette da noch jemanden sie ist 21 indutriekauffrau und arbeitet als aushilfe im altenheim weil sie nix findet und sie bewirbt sich bundesweit.
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Das kommt drauf an was du gelehrnt hast. Mir schmeißt nimand ne Qualifizierungsmaßnahme nach udn bezahlen tut das auch nimand...
Nein kannst du nicht. NUr als Mutter mit Kleinkind bekommt man selten eine andere Ausbildungsstelle in Teilzeit... bzw selbst in Vollzeit nicht wenn man mal die 30 geknackt hat ..dann soll man aj den jüngeren nix wegnehmen.
Mir wurde am Arbeitsamt gesagt ich stehe dem Arbeitsmarkt nicht im ausreichenden Maß zur Verfügung obwohl ich täglich ab 16 Uhr arbeiten könnte ( bis ca 20 /21 Uhr) und Freitags ab 14 Uhr bzw Samstag Sonntag ganz.
Dann kommt es ja immer noch drauf an wo man lebt. LEna es ist wirklich nicht so einfach wie du denkst.
Ganztagsbetreuungsmöglichketien für Kleinkinder gibt es hier fast nicht.Und in unserem Fall für Felix überhaupt nicht. Ich müßte ihn NAchmittags zu einer Tagesmutter geben ..nur welche TAgesmutter nimmt schon ein behindertes Kind. Dann wenn Felxi bei der TAgesmutter wäre hätten wir große finanzielel Einbuße weil das Pflegegeld für Felix wegfallen würde..
Du siehst soo einfach ist das alles nicht.
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Dass einem das AA Qualifizierungsmaßnahmen hinterherschmeißt, habe ich jetzt bloß behauptet, weil ich bei uns von der Zeitung aus mal zwei großangelegte Kampagnen betreut habe. Da ging es einmal darum, Leute zu Tagesmüttern auszubilden (das hätte z.B. auf deine Situation gut gepasst, Anja ;-)), und einmal was für Leute ohne Schulabschluss, die den HS-Abschluss dann zusammen mit einem halbjährigen Berufspraktikum nachgeholt haben und gleich dort bleiben konnten, wenn sie es geschafft haben. Für beide Maßnahmen hatten sie arge Schwierigkeiten, Teilnehmer zu finden. Bei diesen Abschlusslosen waren es schließlich vier Jungs und zwei Mädchen, und nur drei haben es geschafft.
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´Tschuldigung da bleibt aber als Arbeitsloser mehr übrig. Außerdem müssen da gewisse räumliche Vorraussetzungen vorhanden sein. Des weitern bin ich ja froh wenn Felix 6 Stunden in der KITA ist..das werde ich mich in der ZEit um fremder Leute Kinder kümmern.
Außerdem wäre das aus meiner bruflichen Sicht keine weiter Qualifizierung sondern ein Abstieg..
Also mit Qualifizierungsmaßnahmen meine ich Dinge die einen beruflich weiter bringen..
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Mosh langweilt sich seit sieben Monaten in einer Maßnahme, die immerhin 18.ooo€ kostet. Er hat da bisher aber fast nichts neues gehört, und dass, was neu war, hätte er wohl schneller aus Büchern lernen können. Ich verstehe nicht, warum es nicht geht, Weiterbildungen auf dem freien Markt einzukaufen, die dann auch auf gewisse Berufsgruppen passen.
eine Freundin von mir mit Journalistik-Studium wollten sie jetzt in einen Einführungskurs für Word schicken... Ich mein, die Frau hat zahlreiche Präsentationen, Hausarbeiten und eine Diplomarbeit geschrieben, die kann das. sowas regt mich echt auf.
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@ Anja: Tja, das ist halt das Dilemma: Mache ich einen Job, der mir nicht groß Spaß macht und weniger einbringt als das, was ich mal gewohnt war, oder bleibe ich arbeitslos? Ohne halt jemals in der Situation gewesen zu sein, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich mich aus Prinzip fürs erste entscheiden würde. Wobei mir natürlich völlig klar ist, dass man einen Job wie Tagesmutter nicht ohne die nötige Motivation und Liebe zu dieser Arbeit leisten kann, da hat dann keiner was von. Nachvollziehbar ist die andere Haltung auf jeden Fall aber auch.
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schon gar nicht in Lohnsteuerklasse 5
Denn das was man von den Eltern einnimmt geht ja für die kleinen wieder drauf..Tagesmütter machen keinen Gewinn mit ihrem Job.. ;-)
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Das würde ich so pauschal nicht sagen - ich kenne nur eine Tagesmutter (eine Nachbarin meiner Eltern) und die macht den Job, um Geld zu verdienen, und nicht aus Spaß an der Freude ;-)
Vom Prinzip her stimme ich allerdings Lena absolut zu - ich würde lieber kellnern oder putzen gehen, bevor ich arbeitslos wäre ...
Eine Freundin von mir ist leider ein typisches Beispiel für die leider heutzutage häufig anzutreffende Mentalität:
Sie hat eine Ausbildung gemacht und diesen Sommer die Abschlussprüfung nicht geschafft. Sie hätte das letzte Jahr wiederholen und im nächsten Jahr die Prüfung nochmal machen können.
Jetzt hat sie allerdings entschieden, dass der Job doch nicht so 100% das wahre für sie ist, und hat die Ausbildung abgebrochen - ohne irgendeine Alternative zu haben. Ihre Begründung: "Mit Harz IV habe ich nur 20 € weniger als ich mit Gehaltskürzung (wegen Wiederholung) in der Ausbildung jetzt gehabt hätte" ...
Die letzten 4 Wochen hat sie dann erst mal gar nix gemacht, und jetzt fängt sie so langsam an, sich zu informieren, was für sie eventuell in Frage käme :roll:
So etwas kann ich einfach nicht nachvollziehen, weil ich hätte 1. das Jahr wiederholt, einfach um irgendwas zu haben, und 2. hätte ich mir, wenn ich keine Arbeit hätte, schon längst irgendeinen Job oder Praktikum oder sonstwas gesucht ... und mir kann da auch keiner erzählen, dass man nichts findet - ich habe seit ich 14 war immer Jobs gehabt, zeitweise 3 gleichzeitig, und ich hätte auch immer noch mehr arbeiten können ...
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und in lohnsteuerklasse 5 ist man ja freiwillig, finde damit kann man dann nicht begründen, daß arbeit sich nicht lohnt ...
muß lena und snoopy auch zustimmen, lieber unterqualifiziert arbeiten als gar nichts zu tun oder zu hause rumzusitzen und zu jammern, daß man nichts findet - und selbst wenn im endeffekt nicht so viel übrig bleibt, aus welchen günden auch immer (kinderbetreung, lohnsteuerklasse...) arbeit tut doch auch gut und stärkt das selbstbewußtsein - oder geht das nur mir so?
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Klar ist es toll, dass ich den Job ausüben kann, den ich erlernt habe. Aber im Ernst, bevor das klar war, hab ich schon mit der Handelskette Kontakt aufgenommen, wo ich als Student jahrelang geringfügig als Kassierin angestellt war. Da gab es übrigens einen Dienst, der begann um 17 Uhr und endete um etwa 20 Uhr ;-)
Mein Mann war zwar schwer beleidigt, dass ich das überhaupt in Erwägung ziehe, denn "so einen Job" darf man als Akademiker doch nicht vor Augen haben: Man muss sich immer nach oben orientieren, so seine Ansicht. Man muss den Arbeitsmarkt quasi von oben nach unten absuchen :???: - Auch eine Taktik, zugegeben. Aber zwischendurch hätte ich halt schon wieder einen Job gebraucht, um regelmäßig aus dem Haus zu kommen, da wär mir der Job als Kassierin gerade recht gekommen.
Mir hat es unglaublich gut getan, diese Alternative quasi "in der Tasche" zu haben, bevor ich meine Fühler nach adäquaterem ausgestreckt habe, ich hätte den Job auch richtig gern gemacht, so als Ausgleich zu Kind und Küche. Ich hätte daran echt mehr Freude gehabt, als etwa in verschiedene Krabbelgruppen zu gehen oder so, um dem Wohnungsdasein zu entrinnen (etwas, was mein Mann auch überhaupt nicht verstehen kann :roll: )
Ich bin überdies überzeugt davon, dass sich manches leichter ergibt, wenn man erstmal irgendwo anfängt zu arbeiten. Durch den Arbeitsrhythmus, den man dadurch erfährt und insbesondere durch den Selbstwert, den man entweder durch die Tätigkeit, oder die Entlohnung (und sei sie noch so gering) erhält, hat man es viel leichter bei einem neuerlichen Vorstellungsgespräch. Nicht zu unterschätzen sind auch die Kontakte, die man in vielen Berufen knüpfen kann - allein daraus kann sich schon wieder ein neuer Job ergeben.
Auch mein neuer Nachwuchs löst bei mir, neben aller Freude, auch ein bisschen Wehmut aus, dass ich dann von der Arbeitswelt zumindest für ein Jahr völlig verschwinde. Und ich freue mich jetzt schon wieder auf den Wiedereinstieg, ganz ehrlich. Es ist einfach für mich ein Gefühl von Freiheit, die heimische Kinderstube regelmäßig, wenn auch nur für wenige Stunden, mit sinnstiftender Tätigkeit (=bezahlter Arbeit) zu ersetzen.
Zusammengefasst: Finanziell unbedingt notwendig wäre es in unserer Situation nicht, dass ich arbeiten gehe. Allerdings könnte ich es nicht ertragen, längere Zeit (mehrere Jahre) ohne Arbeit zu sein.
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Hey, lila, ich seh's grad erst: Herzlichen Glückwunsch und eine schöne Schwangerschaft!
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So eine Stelle lohnt sich nur, wenn sie im eigenen Ort ist und dann auch wieder nur, wenn sie quasi direkt um die Ecke im Ort ist - je nach Ortsgröße.
Ihr müsst überlegen, bei Steuerklasse 1 mit einem Bruttogehalt von etwa 1000 € (wenn überhaupt je nach Tarif) hat man zwischen 600 und 800 € raus. Rechnet mal eure monatlichen Kosten und die Fahrkosten aus - wofür geht man dann arbeiten? Als Erzieherin, die Vollzeit dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, bekommt man 850 € ALG 1. Man steht sich da also besser.
Das bedeutet, obwohl man arbeiten geht muss man noch zusätzlich Unterstützung beantragen. Dazu kommen oft noch total beschissene Arbeitszeiten und man ist nie richtig im Team integriert, weil einem einfach zu viel vom Kita-Alltag fehlt.