Wir waren letzte Woche auf einem Geburtstag, das Kind ist 2 geworden. Als Geschenke vom Vater gab es drei neue Pistolen, er hat schon einige seit er geboren wurde. Der Kleine schießt auch auf Leute und macht bumm bumm oder peng peng und sie wissen das wir davon nichts halten. Trotzdem haben sie unserem Sohn eine Waffe in die Hand gedrückt und der hat sich gefreut. Er wusste zwar nicht was er damit machen soll aber sie hat geleuchtet und gedudelt deswegen fand er es lustig. Ich habe sie ihm nicht weggenommen aber hatte ein so schlechtes Gefühl dabei. Gott sei Dank hat sich Finn mit anderen Sachen lieber beschäftigt aber wie soll man genau reagieren? Die anderen Kinder spielen damit soll ich dann gehen? Hätte Finn angefangen auch zu schießen hätte ich was gesagt und wäre zur Not auch gegangen, aber nächstes Jahr wird es ja sicher noch schlimmer da zugehen mit Waffen und dann kann ich es Finn nicht verbieten etc. Wie macht ihr das?
Kommentare
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meien haben ein verbot mit waffen,panzern,und ähnlichem kreigsspielzeug zu hantieren. und sie müssen das zeug auch weglegen wenn sie es bekommen.
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Die 2 jährigen haben das von den Grossen abgeguckt - und fanden das prima.
In Absprache mit den Erzieherinnen haben wir dann mit den Jungs geredet. Erklärt warum wir Pistolen nicht mögen und nicht wollen, dass sie töten spielen. Ich bin mit Silas dann noch auf dem Friedhof gewesen (meinen Vater besuchen) und hab ihm nochmal versucht zu erklären was Tod und töten bedeuten. Und jetzt ist das Thema gegessen - es hat seinen Reiz verloren.
Ich denke wenn du klar erklärst warum du diese Dinger nicht in deiner Gegenwart duldest, versteht dein Kind das schon.
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Ich habe diese Sache zu Hause extrem polarisiert und extrem inkonsequent mitbekommen. Ich wurde radikalst pazifistisch erzogen, alles, was mit (modernen!!) Waffen zu tun hatte, war schlecht, Sachen wie "Krieg der Sterne" kannte ich nicht und empfand es im zarten Alter von zehn als gewaltverherrlichend und kriegstreibend.
Auf der anderen Seite bekam ich mit 6 Jahren Tolkien vorgelesen und wurde zum Riesenfan. Mit 8 las ich begeistert die deutschen Heldensagen und liebte Dietrich von Bern. Mit 13 kam ich auf den totalen Hannibal-Trip und befasste mich 2 Jahre lang fast ausschließlich mit den punischen Kriegen und antiker Kriegsführung. Und mir kam überhaupt nicht die Idee, dass das irgendwie im Gegensatz stehen könnte zu meiner restlichen Einstellung - das war ja was ganz anderes, die hatten noch keine Bomben oder Tarnanzüge...
Auch heute bin ich militärisch sehr interessiert, lese (und schreibe) sehr kriegslastige Bücher, zeichne sehr kriegslastige Bilder und spiele sehr kriegslastige Spiele, solange alles früher als 1805 bleibt oder sich in ferner Zukunft abspielt, und lehne ansonsten Krieg komplett ab.
Mein Bruder ist das andere Extrem: Er ist so radikal pazifistisch, dass man es militant bezeichnen muss. Wir sind uns oft in die Haare geraten mit diesem Thema, er wird da ironischerweise total aggressiv. Noch heute klammern wir alle meine Hobbies komplett aus, wenn wir uns sehen, sonst könnten wir uns überhaupt nicht unterhalten.
Mein Mann hingegen hat als Junge alle Kriegsspiele gespielt, die es gibt, war beim Bund (als ich das erfuhr, war das zu Beginn unserer Beziehung fast ein Trennungsgrund für mich! Man ging nicht zum Bund!) und ist einer der ausgeglichensten, moralisch gefestigtsten, und differenziertesten Menschen, die ich kenne.
Bei Timo hatten wir das Thema Waffen bisher noch nicht, aber ich bin momentan der Ansicht, dass die Pistolen- und Bängbäng-Phase im Zuge kindlicher Identitätsfindung kommen wird. Ich hoffe auch, dass sie genauso schnell vergeht. Wenn nicht... glaube ich momentan nicht, dass wir strenge Verbote einführen werden. Ich gehe davon aus, dass man schon die Vorlieben von Kindern beeinflussen kann. Bei meinen Eltern hat es schließlich funktioniert. Das kam nie in Form von, "Pistolen sind schlimm! Dass ihr mir nie damit spielt!", sondern so als "beiseite"-Beiträge, wenn man nen Jungen auf der Straße mit Platzpatronen rumballern sah ("Bah, was für'n Krach, und das stinkt... und so ein langweiliges Spiel, dauernd muss man tot umfallen.")
Aber ich stimme zu, 2 ist früh. Wenn Timo mit sowas käme, müsste ich auch heftig schlucken. Aber ich würde glaube ich nicht mit strikten Verboten agieren.
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Mein Schwager wurde auch extrem pazifistisch erzogen und derlei Spielkram, kam nicht ins Haus. Er baute sich das Gewehr dann selbst und spielte ggf intensiver damit als manch ein Junge der ne geräuschvolle Knarre hatte). Ist nur meine PRivatmeinung und die ist auch eher antikriegsspielzeugmässig eingestellt als "pro", aber man kann es übertreiben und man kann Dinge auch überbewerten: ;-)
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Also wenn ihr da gar nicht soooooo schlimm findet sollte ich vielleicht etwas lockerer werden. Aber trotzdem ist das schon ein heißes Thema für mich.
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im moment bin ich bei dem schluss angekommen,d ass ich wahrscheinlich alle echt aussehenden Schuss-Waffen verbieten werde, sowie sowas wie Panzer, MIllitärfiguren etc.
kann sein, dass es sich bescheuert anhört, aber wasserpistolen oder diese unecht aussehenden Pistolen für das cowboykostüm, die werde ich ihm lassen.
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Meine Schwester und ich hatten früher auch die typischen Cowboy- und Indianerwaffen. Da war ein kleines Gewehr, ein Tomahawk und ein Messer. Allesamt aus roter Plastik, aus einem Stück und absolut ungefährlich. Wenn die Kinder sich ein Buch über den Schädel hauen, würde das mehr weh tun. Das waren aber mehr Accessoires zum Faschingskostüm, mit denen man nicht wirklich Krieg spielte.
Die Gefahr bei echt wirkendem Waffenspielzeug sehe ich darin, daß die Kinder echte Waffen nicht vom Spielzeug unterscheiden können. Die Gefahr ist zwar bei uns geringer, daß Kinder mit echten Schußwaffen in Berührung kommen, aber ich sehe das Problem schon mit Hieb- und Stichwaffen, die vllt nur dekorativ an der Wand hängen, aber dennoch gefährlich sind, wenn sich das Kind sie irgendwie herunterangelt.
Warum muß es solches Spielzeug auch geben? Krieg spielen und so tun, als töte man jmd. ist nicht lustig. Aber die Kinder ahmen eben gerne nach und gerade wie Menschen einander töten, sehen sie leider viel zu oft oder bekommen es zumindest mit.
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ich finde Kriegsspielzeug auch nicht ok, die Wasserpistole(die meine Söhne noch nicht haben) wäre aber in Ordnung, weil sie ja einen anderen Zweck erfüllt, beim Planschen zumindest.
Meine Schwiegereltern leben nur ca. 200km von der irakischen Grenze entfernt in der Türkei, und während des letzten Krieges(der ja irgendwie nie zuende geht ) kamen bei ihnen im Landkreis fehlgeleitete Bombenteile runter. :shock: unser Zahnarzt stammt aus dem kurdischen Irak. Man bekommt also eine Menge mit, und ist sensibilisiert.
Als Spielzeug lasse ich dem Großen draußen einen Stock, wenn der nicht zu spitz ist. Der kann wahlweise zum Schwert im Kampf gegen einen imaginären Drachen, zum Wanderstock für den Entdecker oder zur Fahnenstange für die gespielte Mondlandung werden. Ich versuche auch, über das Thema Waffen zu reden, erkläre, dass andere Kinder davor Angst haben und er bestimmt manchmal auch.
Bis jetzt ist er im Geschäft noch nie explizit auf die Pistolen etc. zugegangen und hat gehofft, dass ich die kaufe.
Dann lieber das Polizeiset, die Polizisten haben auch Waffen, aber setzen sie für das Gute ein.
Liebe Grüße vom Milchmädchen
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jeder der seinen kindern soetwas kauft sollte einmal im leben in den lauf einer geladenen pistole schauen müssen und nicht wissen ob sein gegenüber abdrücken wird oder nicht :flaming01:
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Mein Ältester ist erst 6 und guckt höchstens mal die logo-Nachrichten. Die normalen finde ich selbst schon manchmal zu viel.
Nein, es geht nicht nur um Krieg, aber um Auseinandersetzungen , die im Jugenalter dann eben nicht mehr friedlich ausgetragen werden, wenn Waffen als "legitim zur Gegenwehr" erachtet werden. Ich habe gestern eine Meldung zu Halloween gelesen, nach der Jugendliche sich wegen Süßigkeiten und Kleingeld teilweise mit Messern bewaffnet hatten, um anderen Kindern und Erwachsenen was "abzunehmen".
Aber es gibt natürlich einen Unterschied: Es gibt Taschenmesser zum Schnitzen, und Klappmesser, die einen anderen Zweck erfüllen.
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Das hört sich in meinen Ohren nicht bescheuert an muss ich sagen. Ich würde es ähnlich machen. Bin überzeugt davon, dass die Kleinen das sehr genau zu unterscheiden wissen, ob sie sich mit Wasser der Pistole treffen und auch durchaus rufen "musst liegen bleiben, bist abgeschossen" oder ob sie mit ratternden Maschinenpistolen abknallen.
Aber man darf es eben in seiner eigenen Wertung nicht übertreiben, finde ich. Bedenklich wird alles in Extremen. Aber beim gelegentlichen Spiel mit Waffen wird man nicht unsensibel "Leid" gegenüber.
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Trotzdem frage ich mich immer wieder, wie die Hobbies von meinem Mann und mir auf Timo wirken. Auf dem Esstisch stehen kleine Tabletop-Miniaturen (darunter ein 10 cm hoher, sehr furchteinflößender schwarzer Drache), Mama malt in ihrem eigenen Blut liegende Elbenkrieger und Papa spielt Warcraft... :traurig04:
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im gegenteil- ich finde eher mit dir schwimme ich auf einer welle diesbezüglich :biggrin:
ich meinte eher lorelei und goldseven- mit den aussagen gehe ich überhaupt nicht konform.
mein großer pupertiert so langsam und bis dato findet er keine waffe toll.
rein theoretisch würde dann ein kind dem man vebietet seine exkremente zum spielen zu benutzen, später nur umso schärfer drauf sein?- extremer vergleich, aber selbe aussage ;-)
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Wieso - stimmt doch, oder? :biggrin:
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es gab erklärungen, und es wird wieder welche geben- soweit nötig. meine kinder sind größer, mit zwei hat sich ehrlich gesagt noch keins,nichtmal niki, für solche dinge interessiert!
und sie haben eindeutig völlig andere interessen. bei uns gibts fußballfanatiker, fahrradraser und computerfreaks. naja und eine puppenmami, ich glaub sie legt sich keine waffe in den puppenwagen, der könnte schmutzig werden :biggrin:
ausserdem würde ich, um aufs ausgangsposting zurückzukommen, die eltern des waffenführenden kindes :biggrin: bitten, diese in der zeit unserer anwesenheit wegzuräumen. anderenfalls zöge ich die konsequenz das diese menschen nicht das sind was ich mir unter freundeskreis vorstelle. was wiederum zur folge hätte, das meine kinder nicht nochmal dort spielen müssten ;-)
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mit meinem mann hatte ich daraufhin eine grundsatzdiskussion darüber.
er meinte, kinder werden sowieso irgendwann mit waffen und krieg konfrontiert, warum sollen sie dann nicht mit pistolen oder revolvern spielen dürfen? er ist zusammen mit seinen 2 brüdern aufgewachsen und klar - da ist das wohl thema.
ich sehe es anders und habe ihm auch eindeutig zu verstehen gegeben, daß - sollten wir solches spielzeug von seiner familie geschenkt bekommen - es von mir sofort in den müll wandern wird. ich habe da eine abneigung dagegen und wenn ein fremdes kind ankommt und eine spielzeugpistole, imaginäre waffe etc. gegen mich hält, könnte ich ehrlich aus der haut fahren.
ich kann nur über meinen bruder und mich berichten. er hatte auch keine waffen und wir haben auch nie krieg oder sowas in der art gespielt und deshalb hat es ihn doch nicht extra gereizt. oder mich.
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Über die Jahre relativiert sich das. Pascal wollte auch immer die "echten" Pistolen, Spielzeugdinger und Supersoaker sind eben kein Vergleich.
Ich war dagegen, hab ihm das allerdings nicht direkt verboten, wenn er bei anderen Kindern damit gespielt hat. Wohl aber hab ich den Müttern klargemacht, was ich davon halte. Die einen ballern gern, die anderen nicht. Klar, ich dulde hier keine Waffen, oder Dinge, die dem sehr ähnlich sind und bescheuerterweise Spielzeug genannt werden. Schon gar nicht, wenn sie in den Händen meiner Kinder landen.
Allerdings ist mir auch klar, daß ein Cowboy nicht mit dem Kochlöffel schießt. Fasching ist also die Ausnahme.
Bei Pascal hat sich das bewährt und er ballert unter Aufsicht seines Papas am Computer. Er fährt allerdings lieber Autorennen. :biggrin: braver Kerl.
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Du meintest damit unter anderem mich? Verstehe nicht so ganz, was das mit meinen Aussagen zu tun hat. Ich hab nie gesagt, dass ein Kind, dass keine Pistolen bekommt, später Soldat oder Verbrecher wird. Ich habe lediglich gesagt, dass ich Verteufelungen hier für übertrieben halte. Dass ICH sowas kaufen würde, habe ich übrigens auch nicht gesagt. :traurig04:
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Ich hatte oft den Eindruck, wenn die Kinder was im Fernsehen z.B. gesehen haben, was mit Waffen zu tun hatte, daß sie durch ihr Spiel nicht vor allem Krieg oder Gewalt imitieren, sondern das dadurch verarbeiten, sich damit auseinandersetzen, quasi mal in verschiedene Rollen schlüpfen, mal in die gute, mal in die böse.
Ich glaube, daß es sehr wichtig ist, daß die Kinder auch böse spielen dürfen, eben damit sie den Unterschied für sich selber kennenlernen, daß sie rumexperimentieren.
Wie gesagt, ich habe es nie unterstützt, indem ich Waffen gekauft habe, aber ihre Spiele fand ich ok.
Und nach einer Zeit, ich weiß es nicht mehr genau, wie alt sie da waren, ist das Thema vom Tisch und nicht mehr interessant gewesen. Sie sind diesbezüglich total normal.
Wichtig fand und finde ich auch immer wieder, mit Kindern darüber zu sprechen, was sie tun, warum sie es tun, sie zu sensibilisieren. Wenn in der Schule mal was vorkommt, was mit Waffen zu tun hat, dann kommen sie und reden darüber und ihre Position dazu ist vollkommen in Ordnung, oder wenn Kinder klein sind und sie sehen was, was sie irritiert, dann finde ich es wichtig, sie zum reden aufzufordern, was sie fühlen, und natürlich auch ihnen immer wieder klar machen, was für eine Position man als Elternteil selber hat.
So, ist jetzt ziemlich lang geworden, aber ist auch ein interessantes Thema.
Ach ja, als wir klein waren, hatten wir zwar wenig Spielsachen, aber wir waren ständig draußen, mit allen anderen Kindern in der Straße, und wir haben gekämpft, was das Zeug hielt, also nie wirklich, aber mit Stecken und imaginären Problemen, mal auf der rechten und mal auf der schlechte Seite und es war toll. Wenn dann das Baumhaus verteidigt war oder die Mission erledigt, dann war die ganze Kindergruppe glücklich, wir waren hinterher, also nach dem Spiel immer wieder friedlich, das Spiel war dann aus, diese Grenzen haben wir immer gekannt und respektiert.
Viele Grüße