Pistolen und Co

krabbeltierkrabbeltier

3,047

bearbeitet 3. 11. 2006, 11:34 in Plauderecke
Wir waren letzte Woche auf einem Geburtstag, das Kind ist 2 geworden. Als Geschenke vom Vater gab es drei neue Pistolen, er hat schon einige seit er geboren wurde. Der Kleine schießt auch auf Leute und macht bumm bumm oder peng peng und sie wissen das wir davon nichts halten. Trotzdem haben sie unserem Sohn eine Waffe in die Hand gedrückt und der hat sich gefreut. Er wusste zwar nicht was er damit machen soll aber sie hat geleuchtet und gedudelt deswegen fand er es lustig. Ich habe sie ihm nicht weggenommen aber hatte ein so schlechtes Gefühl dabei. Gott sei Dank hat sich Finn mit anderen Sachen lieber beschäftigt aber wie soll man genau reagieren? Die anderen Kinder spielen damit soll ich dann gehen? Hätte Finn angefangen auch zu schießen hätte ich was gesagt und wäre zur Not auch gegangen, aber nächstes Jahr wird es ja sicher noch schlimmer da zugehen mit Waffen und dann kann ich es Finn nicht verbieten etc. Wie macht ihr das?

Kommentare

  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    warum kannst dus ihm nicht verbieten? :shock:
    meien haben ein verbot mit waffen,panzern,und ähnlichem kreigsspielzeug zu hantieren. und sie müssen das zeug auch weglegen wenn sie es bekommen.
  • kamue128kamue128

    521

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir hatten das Problem mit imaginären Pistolen...das kam aus der KiTa.

    Die 2 jährigen haben das von den Grossen abgeguckt - und fanden das prima.

    In Absprache mit den Erzieherinnen haben wir dann mit den Jungs geredet. Erklärt warum wir Pistolen nicht mögen und nicht wollen, dass sie töten spielen. Ich bin mit Silas dann noch auf dem Friedhof gewesen (meinen Vater besuchen) und hab ihm nochmal versucht zu erklären was Tod und töten bedeuten. Und jetzt ist das Thema gegessen - es hat seinen Reiz verloren.

    Ich denke wenn du klar erklärst warum du diese Dinger nicht in deiner Gegenwart duldest, versteht dein Kind das schon.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Majonie: Puh, ein Verbot finde ich problematisch. Das könnte den Reiz des Verbotenen erhöhen. Außerdem - wie weit geht man dann? Darf der tapfere Ritter ein Schwert haben? Der Musketier nen Degen, aber keine Muskete?

    Ich habe diese Sache zu Hause extrem polarisiert und extrem inkonsequent mitbekommen. Ich wurde radikalst pazifistisch erzogen, alles, was mit (modernen!!) Waffen zu tun hatte, war schlecht, Sachen wie "Krieg der Sterne" kannte ich nicht und empfand es im zarten Alter von zehn als gewaltverherrlichend und kriegstreibend.

    Auf der anderen Seite bekam ich mit 6 Jahren Tolkien vorgelesen und wurde zum Riesenfan. Mit 8 las ich begeistert die deutschen Heldensagen und liebte Dietrich von Bern. Mit 13 kam ich auf den totalen Hannibal-Trip und befasste mich 2 Jahre lang fast ausschließlich mit den punischen Kriegen und antiker Kriegsführung. Und mir kam überhaupt nicht die Idee, dass das irgendwie im Gegensatz stehen könnte zu meiner restlichen Einstellung - das war ja was ganz anderes, die hatten noch keine Bomben oder Tarnanzüge...

    Auch heute bin ich militärisch sehr interessiert, lese (und schreibe) sehr kriegslastige Bücher, zeichne sehr kriegslastige Bilder und spiele sehr kriegslastige Spiele, solange alles früher als 1805 bleibt oder sich in ferner Zukunft abspielt, und lehne ansonsten Krieg komplett ab.

    Mein Bruder ist das andere Extrem: Er ist so radikal pazifistisch, dass man es militant bezeichnen muss. Wir sind uns oft in die Haare geraten mit diesem Thema, er wird da ironischerweise total aggressiv. Noch heute klammern wir alle meine Hobbies komplett aus, wenn wir uns sehen, sonst könnten wir uns überhaupt nicht unterhalten.

    Mein Mann hingegen hat als Junge alle Kriegsspiele gespielt, die es gibt, war beim Bund (als ich das erfuhr, war das zu Beginn unserer Beziehung fast ein Trennungsgrund für mich! Man ging nicht zum Bund!) und ist einer der ausgeglichensten, moralisch gefestigtsten, und differenziertesten Menschen, die ich kenne.

    Bei Timo hatten wir das Thema Waffen bisher noch nicht, aber ich bin momentan der Ansicht, dass die Pistolen- und Bängbäng-Phase im Zuge kindlicher Identitätsfindung kommen wird. Ich hoffe auch, dass sie genauso schnell vergeht. Wenn nicht... glaube ich momentan nicht, dass wir strenge Verbote einführen werden. Ich gehe davon aus, dass man schon die Vorlieben von Kindern beeinflussen kann. Bei meinen Eltern hat es schließlich funktioniert. Das kam nie in Form von, "Pistolen sind schlimm! Dass ihr mir nie damit spielt!", sondern so als "beiseite"-Beiträge, wenn man nen Jungen auf der Straße mit Platzpatronen rumballern sah ("Bah, was für'n Krach, und das stinkt... und so ein langweiliges Spiel, dauernd muss man tot umfallen.")

    Aber ich stimme zu, 2 ist früh. Wenn Timo mit sowas käme, müsste ich auch heftig schlucken. Aber ich würde glaube ich nicht mit strikten Verboten agieren.
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mein Mann ist ein kleiner Macho. Eigentlich nicht durch und durch, aber im liegen die Klischees (meist zwar auch aus Spass), aber vor allem was "ein Indianer kennt keinen Schmerz" oder das Spiel eiones Jungen mit Puppen angeht, war es schwierig mit ihm das Thema anzugehen. darum habe ich mich zuerst mal belesen und dazu hier eine Buchempfehlung. (s.u."Typisch Mädchen, typisch Junge) Es geht in dem Buch hauptsächlich um geschlechterstereotypisches Verhalten, aber da gehören Spiele mit Waffen auch rein. Natürlich sollte man da sgeschriebene Wort nicht dogmatisieren, aber ein Ergebnis, welches ich aus dem Buch gezogen habe ist: du kannst dienem Kind alle Autos wegsperren, du kannst den Jugnen mit Puppen zu bombardieren. Du kannst Technik verteufeln, du kannst ihm Röcke anziehen. Ein "normaler" Junger wird immer zu den normalen Jungensachen zurückkehren, weil der Einfluss von aussen (Kinder etc, weniger Werbung) in diesem Bereich einfach grösser und für das Kind prägsamer ist, als das familiäre Umfeld.
    Mein Schwager wurde auch extrem pazifistisch erzogen und derlei Spielkram, kam nicht ins Haus. Er baute sich das Gewehr dann selbst und spielte ggf intensiver damit als manch ein Junge der ne geräuschvolle Knarre hatte). Ist nur meine PRivatmeinung und die ist auch eher antikriegsspielzeugmässig eingestellt als "pro", aber man kann es übertreiben und man kann Dinge auch überbewerten: ;-)
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na ich finde auf einem Geburtstag wo alle Kinder mit Waffen spielen kann ich doch meinem nicht als einzigstem verbieten nicht mitzuspielen finde ich. Ich weiß wie Finn sich dann fühlen würde und das wäre auch nicht schön. Ich muss ihm dann eben wenn er es besser versteht erklären das sowas kein Spiel ist aber verbieten eben nicht. Ich kann mich auch daran erinnern das ich als Kind Pistolen hatte und auch geschossen habe und es ganz toll fand :roll:. Und aus mir ist auch was anständiges geworden ;-)

    Also wenn ihr da gar nicht soooooo schlimm findet sollte ich vielleicht etwas lockerer werden. Aber trotzdem ist das schon ein heißes Thema für mich.
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich mag Waffen absolut nicht und habe auch schon über das problem nachgedacht. Eigentlich wollte ich alles rigoros verbieten, aber es ist ja wirklich so, dass Verbote reizen... :???:

    im moment bin ich bei dem schluss angekommen,d ass ich wahrscheinlich alle echt aussehenden Schuss-Waffen verbieten werde, sowie sowas wie Panzer, MIllitärfiguren etc.

    kann sein, dass es sich bescheuert anhört, aber wasserpistolen oder diese unecht aussehenden Pistolen für das cowboykostüm, die werde ich ihm lassen.
  • dccdcc

    628

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würde wahrscheinlich diesen Kompromiß eigehen, daß nur eindeutig als Spielzeug erkennbare Waffen geduldet werden. Selbst werde ich den Kauf vermeiden und mit Sicherheit auch Verwandte darum bitten, nicht so etwas zu schenken. Aber beim Spiel bei Freunden oder auf dem Spielplatz kann man es dann doch manchmal nicht vermeiden.

    Meine Schwester und ich hatten früher auch die typischen Cowboy- und Indianerwaffen. Da war ein kleines Gewehr, ein Tomahawk und ein Messer. Allesamt aus roter Plastik, aus einem Stück und absolut ungefährlich. Wenn die Kinder sich ein Buch über den Schädel hauen, würde das mehr weh tun. Das waren aber mehr Accessoires zum Faschingskostüm, mit denen man nicht wirklich Krieg spielte.

    Die Gefahr bei echt wirkendem Waffenspielzeug sehe ich darin, daß die Kinder echte Waffen nicht vom Spielzeug unterscheiden können. Die Gefahr ist zwar bei uns geringer, daß Kinder mit echten Schußwaffen in Berührung kommen, aber ich sehe das Problem schon mit Hieb- und Stichwaffen, die vllt nur dekorativ an der Wand hängen, aber dennoch gefährlich sind, wenn sich das Kind sie irgendwie herunterangelt.

    Warum muß es solches Spielzeug auch geben? Krieg spielen und so tun, als töte man jmd. ist nicht lustig. Aber die Kinder ahmen eben gerne nach und gerade wie Menschen einander töten, sehen sie leider viel zu oft oder bekommen es zumindest mit.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    ich finde Kriegsspielzeug auch nicht ok, die Wasserpistole(die meine Söhne noch nicht haben) wäre aber in Ordnung, weil sie ja einen anderen Zweck erfüllt, beim Planschen zumindest.

    Meine Schwiegereltern leben nur ca. 200km von der irakischen Grenze entfernt in der Türkei, und während des letzten Krieges(der ja irgendwie nie zuende geht :cry: ) kamen bei ihnen im Landkreis fehlgeleitete Bombenteile runter. :shock: unser Zahnarzt stammt aus dem kurdischen Irak. Man bekommt also eine Menge mit, und ist sensibilisiert.

    Als Spielzeug lasse ich dem Großen draußen einen Stock, wenn der nicht zu spitz ist. Der kann wahlweise zum Schwert im Kampf gegen einen imaginären Drachen, zum Wanderstock für den Entdecker oder zur Fahnenstange für die gespielte Mondlandung werden. Ich versuche auch, über das Thema Waffen zu reden, erkläre, dass andere Kinder davor Angst haben und er bestimmt manchmal auch.

    Bis jetzt ist er im Geschäft noch nie explizit auf die Pistolen etc. zugegangen und hat gehofft, dass ich die kaufe.
    Dann lieber das Polizeiset, die Polizisten haben auch Waffen, aber setzen sie für das Gute ein.

    Liebe Grüße vom Milchmädchen
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    soll das heißen, meine söhne werden irgendwann in den krieg ziehen? - wenns so ist, sorry, das ist unfug. meine kinder wissen wozu waffen benutzt werden, sie kennen kriegsbilder und sehen nachrichten. keiner ist scharf auf die teile. ja wir haben eine ritterburg, und auch eine wasserpistole. aber ich rede hier von nachgemachten schwarzen teilen die man kaum noch von was echtem unterscheiden kann. sowas gibts hier im haus nicht. übrigens auch nicht im kiga oder schule zu fasching.


    jeder der seinen kindern soetwas kauft sollte einmal im leben in den lauf einer geladenen pistole schauen müssen und nicht wissen ob sein gegenüber abdrücken wird oder nicht :flaming01:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Majonie: meinst du das auf mein Posting bezogen?

    Mein Ältester ist erst 6 und guckt höchstens mal die logo-Nachrichten. Die normalen finde ich selbst schon manchmal zu viel.

    Nein, es geht nicht nur um Krieg, aber um Auseinandersetzungen , die im Jugenalter dann eben nicht mehr friedlich ausgetragen werden, wenn Waffen als "legitim zur Gegenwehr" erachtet werden. Ich habe gestern eine Meldung zu Halloween gelesen, nach der Jugendliche sich wegen Süßigkeiten und Kleingeld teilweise mit Messern bewaffnet hatten, um anderen Kindern und Erwachsenen was "abzunehmen".

    Aber es gibt natürlich einen Unterschied: Es gibt Taschenmesser zum Schnitzen, und Klappmesser, die einen anderen Zweck erfüllen.
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    cora schrieb:
    kann sein, dass es sich bescheuert anhört, aber wasserpistolen oder diese unecht aussehenden Pistolen für das cowboykostüm, die werde ich ihm lassen.

    Das hört sich in meinen Ohren nicht bescheuert an muss ich sagen. Ich würde es ähnlich machen. Bin überzeugt davon, dass die Kleinen das sehr genau zu unterscheiden wissen, ob sie sich mit Wasser der Pistole treffen und auch durchaus rufen "musst liegen bleiben, bist abgeschossen" oder ob sie mit ratternden Maschinenpistolen abknallen.
    Aber man darf es eben in seiner eigenen Wertung nicht übertreiben, finde ich. Bedenklich wird alles in Extremen. Aber beim gelegentlichen Spiel mit Waffen wird man nicht unsensibel "Leid" gegenüber.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke auch - so inkonsequent es auch ist, wenn man Wasserpistolen und Schwerter (gegen Drachen) zulässt, Maschinenengewehre und Zweihänder (gegen Mitmenschen) aber nicht, ergibt das einen recht gesunden Kompromiss.

    Trotzdem frage ich mich immer wieder, wie die Hobbies von meinem Mann und mir auf Timo wirken. Auf dem Esstisch stehen kleine Tabletop-Miniaturen (darunter ein 10 cm hoher, sehr furchteinflößender schwarzer Drache), Mama malt in ihrem eigenen Blut liegende Elbenkrieger und Papa spielt Warcraft... :traurig04:
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    nein,milchmädchen , du warst so überhaupt nicht gemeint,sorry, wenn du dich angesprochen fühltest :oops:
    im gegenteil- ich finde eher mit dir schwimme ich auf einer welle diesbezüglich :biggrin:
    ich meinte eher lorelei und goldseven- mit den aussagen gehe ich überhaupt nicht konform.
    mein großer pupertiert so langsam und bis dato findet er keine waffe toll.

    rein theoretisch würde dann ein kind dem man vebietet seine exkremente zum spielen zu benutzen, später nur umso schärfer drauf sein?- extremer vergleich, aber selbe aussage ;-)
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Majonie schrieb:
    rein theoretisch würde dann ein kind dem man vebietet seine exkremente zum spielen zu benutzen, später nur umso schärfer drauf sein?- extremer vergleich, aber selbe aussage ;-)

    Wieso - stimmt doch, oder? :biggrin:
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :shock:
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann da bisher nur über das Alter bis zwei Jahre sprechen, alles weitere ist natürlich hypothetisch... aber insgesamt stellen wir fest, dass ein Verbot umso effektiver ist, je beiläufiger es ausgesprochen wird. Vehemente Verbote führen zur sofortigen Wiederholung...
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich hab doch auch nirgends geschrieben das ich ihnen diese art spielzeug in der art "das gibts nicht,basta" verweigere!
    es gab erklärungen, und es wird wieder welche geben- soweit nötig. meine kinder sind größer, mit zwei hat sich ehrlich gesagt noch keins,nichtmal niki, für solche dinge interessiert!
    und sie haben eindeutig völlig andere interessen. bei uns gibts fußballfanatiker, fahrradraser und computerfreaks. naja und eine puppenmami, ich glaub sie legt sich keine waffe in den puppenwagen, der könnte schmutzig werden :biggrin:
    ausserdem würde ich, um aufs ausgangsposting zurückzukommen, die eltern des waffenführenden kindes :biggrin: bitten, diese in der zeit unserer anwesenheit wegzuräumen. anderenfalls zöge ich die konsequenz das diese menschen nicht das sind was ich mir unter freundeskreis vorstelle. was wiederum zur folge hätte, das meine kinder nicht nochmal dort spielen müssten ;-)
  • stella_azurstella_azur

    3,009

    bearbeitet 2. 11. 2006, 23:07
    hannes wird ja im dezember 3 und als er vom kindergarten wiederkam und mit der hand eine pistole nachmachte und geräusche dazu machte, sagte ich ihm daß mir das nicht gefällt.
    mit meinem mann hatte ich daraufhin eine grundsatzdiskussion darüber.
    er meinte, kinder werden sowieso irgendwann mit waffen und krieg konfrontiert, warum sollen sie dann nicht mit pistolen oder revolvern spielen dürfen? er ist zusammen mit seinen 2 brüdern aufgewachsen und klar - da ist das wohl thema.
    ich sehe es anders und habe ihm auch eindeutig zu verstehen gegeben, daß - sollten wir solches spielzeug von seiner familie geschenkt bekommen - es von mir sofort in den müll wandern wird. ich habe da eine abneigung dagegen und wenn ein fremdes kind ankommt und eine spielzeugpistole, imaginäre waffe etc. gegen mich hält, könnte ich ehrlich aus der haut fahren.

    ich kann nur über meinen bruder und mich berichten. er hatte auch keine waffen und wir haben auch nie krieg oder sowas in der art gespielt und deshalb hat es ihn doch nicht extra gereizt. oder mich.
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das gibt sich aber wieder, und ein Verbot ist ein Verbot, egal wie ich es ausspreche. wenn das Kind fordert, tut es das, auch wenn Dein Ton beiläufig war.
    Über die Jahre relativiert sich das. Pascal wollte auch immer die "echten" Pistolen, Spielzeugdinger und Supersoaker sind eben kein Vergleich.
    Ich war dagegen, hab ihm das allerdings nicht direkt verboten, wenn er bei anderen Kindern damit gespielt hat. Wohl aber hab ich den Müttern klargemacht, was ich davon halte. Die einen ballern gern, die anderen nicht. Klar, ich dulde hier keine Waffen, oder Dinge, die dem sehr ähnlich sind und bescheuerterweise Spielzeug genannt werden. Schon gar nicht, wenn sie in den Händen meiner Kinder landen.
    Allerdings ist mir auch klar, daß ein Cowboy nicht mit dem Kochlöffel schießt. Fasching ist also die Ausnahme.
    Bei Pascal hat sich das bewährt und er ballert unter Aufsicht seines Papas am Computer. Er fährt allerdings lieber Autorennen. :biggrin: braver Kerl.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir liegen ja gar nicht weit auseinander, Majonie. :) Dass du das in solcher Form verbietest, habe ich nie angenommen. Nur das Wort "verbieten" rief bei mir sofort ein reflexartiges "Neiiiiiiiiiin!" hervor. ;-)
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Majonie schrieb:
    soll das heißen, meine söhne werden irgendwann in den krieg ziehen? - wenns so ist, sorry, das ist unfug. meine kinder wissen wozu waffen benutzt werden, sie kennen kriegsbilder und sehen nachrichten. keiner ist scharf auf die teile. ja wir haben eine ritterburg, und auch eine wasserpistole. aber ich rede hier von nachgemachten schwarzen teilen die man kaum noch von was echtem unterscheiden kann. sowas gibts hier im haus nicht. übrigens auch nicht im kiga oder schule zu fasching.


    jeder der seinen kindern soetwas kauft sollte einmal im leben in den lauf einer geladenen pistole schauen müssen und nicht wissen ob sein gegenüber abdrücken wird oder nicht :flaming01:

    Du meintest damit unter anderem mich? Verstehe nicht so ganz, was das mit meinen Aussagen zu tun hat. Ich hab nie gesagt, dass ein Kind, dass keine Pistolen bekommt, später Soldat oder Verbrecher wird. Ich habe lediglich gesagt, dass ich Verteufelungen hier für übertrieben halte. Dass ICH sowas kaufen würde, habe ich übrigens auch nicht gesagt. :traurig04:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine beiden Jungens sind ja nun schon groß und das Thema gar nicht mehr aktuell. Aber wir haben das damals so gehandhabt, daß wir ihnen keine Waffen gekauft und geschenkt haben, ihnen aber nicht trotzdem nicht verboten haben, Cowboy oder Indianer oder Polizist oder Terrorist oder sonst was zu spielen. Und wenn sie in den Wald gegangen sind, haben sie sich aus Holzstücken Waffen gebaut.

    Ich hatte oft den Eindruck, wenn die Kinder was im Fernsehen z.B. gesehen haben, was mit Waffen zu tun hatte, daß sie durch ihr Spiel nicht vor allem Krieg oder Gewalt imitieren, sondern das dadurch verarbeiten, sich damit auseinandersetzen, quasi mal in verschiedene Rollen schlüpfen, mal in die gute, mal in die böse.

    Ich glaube, daß es sehr wichtig ist, daß die Kinder auch böse spielen dürfen, eben damit sie den Unterschied für sich selber kennenlernen, daß sie rumexperimentieren.

    Wie gesagt, ich habe es nie unterstützt, indem ich Waffen gekauft habe, aber ihre Spiele fand ich ok.

    Und nach einer Zeit, ich weiß es nicht mehr genau, wie alt sie da waren, ist das Thema vom Tisch und nicht mehr interessant gewesen. Sie sind diesbezüglich total normal.

    Wichtig fand und finde ich auch immer wieder, mit Kindern darüber zu sprechen, was sie tun, warum sie es tun, sie zu sensibilisieren. Wenn in der Schule mal was vorkommt, was mit Waffen zu tun hat, dann kommen sie und reden darüber und ihre Position dazu ist vollkommen in Ordnung, oder wenn Kinder klein sind und sie sehen was, was sie irritiert, dann finde ich es wichtig, sie zum reden aufzufordern, was sie fühlen, und natürlich auch ihnen immer wieder klar machen, was für eine Position man als Elternteil selber hat.

    So, ist jetzt ziemlich lang geworden, aber ist auch ein interessantes Thema.

    Ach ja, als wir klein waren, hatten wir zwar wenig Spielsachen, aber wir waren ständig draußen, mit allen anderen Kindern in der Straße, und wir haben gekämpft, was das Zeug hielt, also nie wirklich, aber mit Stecken und imaginären Problemen, mal auf der rechten und mal auf der schlechte Seite und es war toll. Wenn dann das Baumhaus verteidigt war oder die Mission erledigt, dann war die ganze Kindergruppe glücklich, wir waren hinterher, also nach dem Spiel immer wieder friedlich, das Spiel war dann aus, diese Grenzen haben wir immer gekannt und respektiert.

    Viele Grüße
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