Tandem-Still-Start???

mascha

Hallo,

Selina ist jetzt 2,5 Jahre und trinkt zwischen 1 und 3 mal an der Brust. Nimmt aber auch Kuhmilch aus dem Glas und aus der Flasche. Der Kindergartenstart - halbtags - war vor 3 Monaten.

Diese Woche hab ich Entbindungstermin. Wie starte ich das Tandem-Stillen? Geplant ist eine natürliche Entbindung im Geburtshaus. Ich gehe davon aus, dass es relativ schnell gehen wird und dass ich vielleicht noch einen Tag dableiben werde.

Selina weiß seit langem, dass ein Baby bei der Mama im Bauch ist und füttert es liebevoll mit ihren Spielzeug-Nudeln durch meinen Bauchnabel. Sie weiß auch, dass sie und das Baby Mimi bei mir trinken dürfen, aber dass das Baby zuerst drankommen wird, weil es sonst nichts anderes bekommen darf.

Aber wie verlaufen denn jetzt die ersten paar Tage in der Praxis? Ich möchte Selina natürlich so schnell wie möglich wieder bei mir haben. Aber erst sobald ich mich gut fühle, damit sie sich nicht erschreckt. In der Vergangenheit waren wir erst eine komplette Nacht getrennt (hat sie gut überstanden). Wie mache ich das mit dem Anlegen? Gleich schon beim ersten Wiedersehen? Wie oft pro Tag? Sofort, nach dem Baby? Lieber Flaschenmilch für die Große? Wenn ja Kuhmilch oder kurzfristig wieder Pre? Öh...

Marlies/Hebamme

Ich glaube, das kann man nicht planen. Dur wirst abwarten müssen, wie sie sich verhält. Ich würde ihr weiter das geben, was sie immer bekommen hat. Wann Du sie stillen läßt wirst Du situationbedingt sehen müssen.

Eowyn

Hallo mascha,
ich sehe das wie Marlies, man kann das vorab nicht planen. Aber ich denke das muss auch gar nicht sein, lass es einfach auf dich zukommen, dann regelt sich das Tandemstillen von alleine. Wenn du dir Gedanken machst, dass dein Baby nicht genug bekommt, weil die Große alles wegtrinkt, so ist das mit Sicherheit unbegründet. In den ersten Tagen, also vor dem Milcheinschuss, würde ich schon darauf achten immer zuerst das Baby zu stillen. Aber vermutlich kommt der Milcheinschuss recht schnell und ab da ist es eigentlich noch weniger ein Problem.

Ich habe Mirco so oft stillen lassen wie er wollte, aber immer nur eine Brust und zwar die, mit der ich Jolanda als letztes gestillt habe. So hatte ich für Jolanda immer eine "frische" Brust parat ;-) Das hat Mirco auch ohne Probleme akzeptiert. Und deine Brut stellt sich ja auch darauf ein genug für beide zu produzieren. Du musst halt entsprechend viel essen und trinken!

Jolanda kam im Geburtshaus zur Welt und ich bin 2,5 Stunden nach ihrer Geburt wieder nach Hause gefahern. Zuhause haben wir uns gemütlich ins Bett gepackt und Mirco hat den ersten Kontakt aufgenommen. Ich glaube nicht, dass er mir angemerkt hat, dass ich irgendwie anders war. Und wenn kann man das doch auch erklären, dass so eine Geburt eben anstrengend ist und man sich etwas ausruhen muss.

Alles Gute für die Geburt!

Eowyn

mascha

Danke für Eure Tipps! Ja, meistens ist es wirklich so, dass man die Dinge auf sich zukommen lassen sollte. Ich wollte nur noch mal nachhaken, ob es da richtige Fettnäpfchen gibt, die man besser umgeht. Nur eine Brust geben ist vielleicht eine gute Idee. Ich denke, das wird klappen.

In Sachen Mama ausruhen lassen ist Selina sehr großzügig. Wenn's hart auf hart kam, hat sie mich schlafen lassen und lieb gespielt. So wie heute Morgen. Da hat sie die Socken alleine geholt und angezogen, alleine das hingestellte Frühstück gefuttert (sie wollte den bloßen Reis von gestern und das auch noch kalt :shock:) und sich beschäftigt. Mein Mann und ich hatten das nötig. Wird ja für lange Zeit das letzte Mal so ruhig sein ;-)

mascha

So, ich wollte nur nochmal berichten, dass das Tandem-Stillen sehr gut klappt. Drüber nachdenken tue ich nicht so viel, wann wer wo wie oft getrunken hat. Für die Große entscheide ich aus dem Bauch heraus, ob sie beide Seiten bekommt, eine oder gar keine. Wenn ich mal "nee" sage, kann sie damit auch leben. Dass das Baby die Vorrechte hat, ist ihr klar und dass ich auch deswegen manchmal eine Seite aufheben muss. Die Stillerei ist für die Große aber deutlich mehr geworden. Wasser trinken ist bei ihr total out! Manchmal testet sie auch nur, ob sie was kriegt und tut nur kurz so, als ob sie trinkt und grinst mich dann breit an.

Die Kleine wog bei der Geburt 3700 gr., hat dann auf 3550 gr. abgenommen und nach 12 Tagen hatte sie 3850 gr. Da kann man doch nicht meckern. Sie hat richtige kleine Speckbäckchen.

Die Eifersucht hält sich gut in Grenzen. Darüber bin ich sehr froh. Selina schaukelt ihre Schwester sofort, wenn sie schreit und streichelt sie ganz oft. Nur wenn ihr Platz im Ehebett besetzt ist, ist sie beleidigt. Leider hat sie den Papa rausgeworfen und seinen Platz ganz für sich vereinahmt. Der schläft nämlich jetzt nachts in der anderen Etage und wollte wieder zurück. "Nee, Papa, Du oben schlafen!". Nett, nicht?

Der Kinderarzt kam zur U2 zu uns nach Hause und ich habe ihm dann erzählt, dass beide Kinder gestillt werden. Er hat ungefähr so geguckt :shock: und ich musste ihm ernsthaft erklären, dass sich die Milch dem Neugeborenen anpasst. So weit zur Ahnung von Kinderärzten über das Stillen...

Eowyn

Klasse! Da habt ihr einen schönen Start.

mascha

Das einzige, was nicht so schön ist, dass man den Ansaugschmerz trotzdem ertragen muss. Ich dachte, bei Dauergebrauch würde das nicht passieren, aber bei der Großen tut's nur ganz bisschen weh und bei der Kleinen im ersten Moment, so richtig zum Jubeln :shock: . Muss an der Mundform liegen. Allerdings schießen mir dieses Mal nicht die Tränen in die Augen. Naja, es kann ja nur noch wenige Tage dauern bis der Schmerz nachlässt.

In unserer Stadt bin ich schon auf zwei Tandem-Stillerinnen gestoßen, es gibt sogar eine Langzeit-Stillgruppe. Leider konnte ich gestern nicht hingehen, weil wir erkältet sind und die anderen mich sonst erschlagen hätten, wenn wir ihre Kurzen anstecken.

Eowyn

Hea, das ist doch aber klasse. Vor allem die Kontakte zu anderen Langzeitstillerinnen. Da kommt man sich dann nicht mehr ganz so exotisch vor.

Der Ansaugschmerz lässt sicher bald nach.

krabbeltier

Eine Langzeitstillgruppe finde ich super aber hier gibt es sowas leider nicht. Wäre echt toll auch andere kennenzulernen die einen nicht so angucken :shock: wenn man erzählt das man noch stillt.

Marlies/Hebamme

Dann gründe doch eine :cool:

Eowyn

Genau! Oder einfach mal zur normalen Stillgruppe gehen. Da bekommt man auch Kontakte zu Langzeitstillerinnen. Und es ist wirklich nicht schwer eine Stillgruppe zu gründen. Man muss ja gar nicht selber Beratung machen. Oft sind die Frauen schon froh, wenn es nur einfach einen Treffpunkt gibt.

krabbeltier

Super Idee aber da bin ich nicht der Typ für ehrlich gesagt. Dann müsste ich ja auch die Räumlichkeiten finden usw.

In der normalen Stillgruppe war ich schon...kann ich unsere nicht empfehlen :roll:

Eowyn

Oh schade :sad: Was hat dir denn da nicht gefallen? Eine Stillgruppe lebt von den Leuten, die hingehen. Und das verändert sich ja immer ziemlich schnell, weil das oft wechselt.