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Was davon wäre für Euch vorstellbar und würdet Ihr auch versuchen?Besser schlafen im Familienbett
- Das sanfte Schlafprogramm nach Dr. Jay Gordon -
übersetzt und kommentiert von Dipl.-Psych. Christiane Rupp
I. Originaltext von Dr. Gordon in Auszügen:
"Im Grunde genommen bin ich überhaupt kein Freund davon, an den Schlafgewohnheiten von Kindern herumzudoktern. Aber ich weiß, dass es getan wird und für diesen Fall möchte ich Ihnen zumindest einen sanften Plan an die Hand geben, mit Hilfe dessen Sie es nach dem ersten Jahr versuchen können. Ich möchte Ihnen eine Alternative zu Ferber, Weisbluth und all den anderen anbieten und: Ich möchte meine Vorschläge niemals auf ein vier Monate altes, auch nicht auf ein sieben Monate altes Baby angewendet sehen!
Die meisten Eltern, die ich in meiner Praxis als Kinderarzt betreue, praktizieren das Familienbett. Ihre Kinder werden meist länger als ein Jahr gestillt und sie schlafen nachts genauso wenig durch wie die meisten von uns das tun würden, wenn sie ständigen Zugang zum besten, rund um die Uhr geöffneten Restaurant der Stadt hätten.
Dieses Arrangement ist nicht gerade das angenehmste, aber den meisten Müttern erscheint es immer noch als die beste Lösung, sich einfach kurz ihrem Kind zuzuwenden, es zu stillen und genau wie das Kind rasch wieder einzuschlafen. Die Alternative - aufzustehen, um das Kind zu versorgen oder das zu verweigern und andere Möglichkeiten zu suchen, um das Kind irgendwie wieder zum Schlafen zu bringen erscheint den Meisten nicht sonderlich attraktiv.
Die meisten Eltern verfahren so während des ersten Lebensjahres ihres Kindes und viele fühlen sich auch noch wohl damit, wenn das Kind das zweite oder dritte Lebensjahr erreicht hat oder noch älter ist. Aber einige kommen an ihre Grenzen und suchen nach Möglichkeiten, etwas zu verändern. Das Traurige ist, dass viele Mütter und Väter glauben, nur das vollständige Abstillen könne die Lösung bringen. Sie vergessen, dass es auch noch die Möglichkeit gibt, nachts abzustillen und am Tag weiterzustillen, solange es Mutter und Kind möchten.
Es gibt Dutzende von verwirrenden Büchern oder Zeitschriftartikeln, die Eltern einreden wollen, es gäbe einen leichten und schnellen Weg, ihr Kind dazuzubringen nachts durchzuschlafen. Ich habe noch keinen gelesen, der Eltern die Wahrheit sagt: es ist nicht einfach, es ist nicht in kürzester Zeit getan und es wird für einige Nächte laut und herzzerreißend sein ... oder auch für ein paar Nächte mehr. Ich habe so viele Eltern erlebt, die Hilfe suchten und die nur Wege angeboten bekamen, die sie nicht gehen wollten.
Es gibt eine dritte, bessere Alternative zur vollständigen Entwöhnung eines Kindes oder zum Schreien lassen. Kinder wachen für die aus ihrer Sicht bestmögliche Interaktion mit ihren Müttern auf: dem Einschlafstillen. Wenn wir ihnen für einige Nächte ein bisschen weniger anbieten und dann für die nächsten Nächte wieder ein bisschen weniger und dann noch ein bisschen weniger und in den letzten Nächten gar nichts mehr, dann wird ihnen auf freundliche und einfühlsame Weise klargemacht, dass es sich nicht mehr lohnt, an die Tür zu klopfen, weil das Restaurant nun nachts geschlossen ist - um bei diesem Bild zu bleiben.
Ich rate Ihnen davon ab, im ersten Lebensjahr eine Veränderung an den Schlafgewohnheiten Ihres Kindes zu forcieren. Ich würde dies notfalls nur dann unterstützen, wenn die Gesundheit der Mutter extrem stark gefährdet wäre. Es gibt viele Bücher, die vorschlagen ein Kind, das wenige Monate oder zumindest weniger als ein Jahr alt ist, zum Durchschlafen zu bringen. Ich halte das nicht für ratsam und bin überzeugt davon, dass einem Baby in seiner Entwicklung schadet, wenn es so früh schon erleben muss, dass es keine Antworten auf seine Bedürfnisse erhält.
Verstehen Sie mich nicht falsch: ich liebe das Familienbett, das natürliche, vom Kind ausgehende Abstillen und all die nächtlichen Interaktionen im ersten, zweiten, dritten Lebensjahr oder darüber hinaus - wenn es gut funktioniert und wenn es der Familie damit gut geht. Lassen Sie sich von niemandem einreden, dass das irgendwie schädlich sei oder dass Sie Ihr Kind nie mehr aus dem gemeinsamen Bett bekommen werden, wenn Sie es jetzt nicht tun. Glauben Sie niemandem, der Ihnen erzählt, dass Kinder, die nachts gestillt und liebkost werden niemals lernen werden, alleine einzuschlafen oder dass Sie sie daran hindern, selbständig zu werden. Das ist schlichtweg nicht wahr, aber es lässt sich gut verkaufen und hilft, dass dieser Mythos in unserer Kultur erhalten bleiben kann.
Einige Mütter möchten jedoch nach einigen Monaten oder Jahren etwas verändern. Es sollte doch eine andere Möglichkeit geben, als sein Kind schreien zu lassen oder aber zu resignieren und immer weiter nachts zu stillen. Noch einmal: ich unterstütze das Familienbett und das nächtliche Stillen für eine lange Zeit und ich konnte Eltern oft helfen, dabei über sich hinauszuwachsen und länger dabei zu bleiben, als sie es ursprünglich vorhatten. Aber - manchmal muss ich auch nach einem anderen Weg suchen, um Familien in schwierigen Situationen zu helfen.
Folgendes empfehle ich in solchen Fällen für Kinder ab 1 Jahr:
Wählen Sie einen Zeitraum von sieben Stunden, der für Sie als Schlafenszeit am wertvollsten ist. Ich persönlich bevorzuge die Stunden zwischen 23.00 Uhr abends und 6.00 Uhr morgens, aber vielleicht haben Sie für sich selbst eine andere Idee.
Ändern Sie die Regeln während dieser Zeit und seien Sie in einem Punkt getröstet: Ihr Kind, das bisher auch durch das Familienbett ein großes Maß an Sicherheit gewinnen konnte, wird diese Änderung der Regeln ebenso verkraften wie die Tatsache, dass es künftig nur noch fast immer das bekommt, was es möchte. (...)
Ich teile dieses Vorgehen in Intervalle von drei und vier Nächten.
Ich gehe davon aus, dass Sie ein wundervolles gesundes Kind im Alter von 12, 18, 20 oder 30 Monaten haben, dass es immer noch liebt, alle 2-4 Stunden aufzuwachen, um zu kuscheln, zu stillen oder ... warum auch immer. Ich gehe davon aus, dass Sie sich genau überlegt haben, warum Sie das tun wollen, dass Sie wirklich entschlossen sind, etwas zu verändern und - dass Sie die Nachbarn informiert haben, dass es ein paar Nächte lang etwas lauter werden könnte.
Ich setze voraus, dass Sie sich als Eltern darüber einig sind - zumindest weitgehend - dass es für Sie alle das Beste ist, das jetzt zu tun. Und - die wichtigste Voraussetzung: Sie haben das Ziel von sieben Stunden Schlaf vor Augen und sind wild entschlossen, es auch zu erreichen.
Der Grund für diesen letzten Punkt ist der: Wenn Ihr Kind lernt, dass Sie es doch stillen, nachdem es eine Stunde geschrieen hat, wird Sie das in Ihrem Vorgehen etwas zurückwerfen. Das, was ich Ihnen vorstellen möchte, ist das beste Programm, das ich kenne, aber es ist weit davon entfernt leicht zu sein! Und ein weiteres Mal: ich finde es großartig, was Sie bisher getan haben: kuscheln, liebkosen, stillen so oft es nachts nötig war. Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, daran etwas zu verändern, wenn Sie glücklich sind mit dem, was Sie tun! Aber wenn nicht ...
Die Nächte eins bis drei
Zu jeder Zeit vor 23.00 Uhr (oder was immer Sie sich als Anfangszeit genommen haben, ich werde im Beispiel bei der Zeit zwischen 23.00 und 6.00 Uhr bleiben) stillen Sie Ihr Kind in den Schlaf, liebkosen Sie es und tun Sie alles, was Sie sonst auch getan haben. Egal, wie häufig dass vor der Zeit passiert, die Sie sich als Anfangszeit vorgenommen haben und sei es das letzte Mal um 22.58 Uhr. Aber tun Sie das nicht mehr nach 23.00 Uhr.
Wacht Ihr Kind nach 23.00 Uhr auf, umarmen Sie es, stillen Sie es kurz, aber achten Sie darauf, dass es dabei nicht einschläft und legen Sie es wach hin. Umarmen Sie es, streicheln und liebkosen Sie Ihr Kind, aber legen Sie es nicht wieder an die Brust (oder geben ihm eine Flasche, falls es das ist, was Sie bisher getan haben). Ihr Kind soll einschlafen, mit Ihrem Trost neben sich, aber eben nicht wie bisher durch das Stillen so beruhigt, dass es dabei wieder einschlafen kann.
Nun wird Ihnen Ihr Kind mitteilen, dass es wütend darüber ist und dass ihm diese neue Routine überhaupt nicht gefällt. Das glaube ich ihm sofort. Es wird so klingen, als sei es voller Panik. Ich glaube, dass es wütend ist, aber ein Kind, das Hunderte von Nächten umarmt, gehalten und gestillt wurde, gerät nicht in Panik, wenn es zwar auf das Stillen, nicht aber auf Ihre Nähe, Ihre Stimme und Ihren Körperkontakt verzichten muss. Wütend - ganz sicher, panisch - nicht wirklich.
Wiederholen Sie dieses Vorgehen während der ersten vier Nächte immer dann, wenn Ihr Kind geschlafen hat und wieder aufwacht, Egal, ob es 15 Minuten oder 4 Stunden geschlafen hat, aber es muss geschlafen haben und erwacht sein, um liebkost und gestillt zu werden.
Dies werden harte Nächte sein.
Möglicherweise merken Sie, dass Sie nicht soweit sind, das wirklich durchzuziehen. Das ist völlig in Ordnung. Hören Sie auf und probieren Sie es ein paar Monate später, wenn Sie mögen. Es ist ganz entscheidend, dass Sie für sich den richtigen Zeitpunkt wählen, um etwas zu verändern. Viele richten sich danach, welcher Zeitpunkt ihnen von Freunden, Verwandten und Fachleuten geraten oder eingeredet wird. Das funktioniert lange nicht so gut.
Ist es besser, das im Familienbett zu machen, in einem Bettchen im selben Raum oder in einem in einem anderen Zimmer? Ich würde immer das Familienbett bevorzugen, auch wenn es zunächst härter erscheinen mag, aber ich fand es immer weitaus härter, ein Kind aus einem Bettchen zu nehmen und es wieder hineinzulegen. Wie auch immer, ein Bettchen für das Kind in Ihrem Schlafraum kann für Sie besser sein, Eine weitere Möglichkeit wäre es, eine Matratze neben das Elternbett zu legen. Etwas mehr Platz für alle Familienmitglieder kann schon manches nächtliche Problem lösen. Zuallerletzt würde ich die Variante wählen, bei der das Bettchen in ein anderes Zimmer gestellt wird.
Nochmals: Für den Zeitraum zwischen 23.00 und 6.00 Uhr während dieser ersten drei Nächte, schmusen Sie und stillen Sie kurz, legen Sie Ihr Kind wach hin, streicheln Sie es, sprechen Sie mit ihm und wiederholen Sie das Schmusen und Stillen nur, wenn es wieder geschlafen hat. Ab 6.01 Uhr machen Sie genau so weiter, wie Sie es bisher jeden Morgen getan haben. Viele Kinder werden sich umdrehen, sich ankuscheln und beim Stillen noch einmal einschlafen und Ihnen noch eine Stunde schenken, manche nicht.
(...)
Die Nächte vier bis sechs
Wieder hören Sie mit dem In-den-Schlaf-Stillen um Punkt 23.00 Uhr auf. Wenn Ihr Kind dann aufwacht, umarmen Sie es, liebkosen Sie es ein wenig, aber stillen Sie es nicht. Legen Sie es wach hin. Das Kind wach hinzulegen ist der entscheidende Punkt dieses Vorgehens, denn so lernt es, mit etwas weniger Kontakt einzuschlafen, und dann mit noch ein bisschen weniger usw. Nicht zu stillen ist die große Veränderung während dieser drei Nächte. Einjährige können ohne weiteres sieben Stunden (oder mehr) ohne Nahrung auskommen. Sie lieben es, nachts zu stillen, aber vom physiologischen und ernährungswissenschaftlichen Standpunkt ist es für sie kein Problem, diese Zeit von sieben Stunden ohne Nahrung durchzuhalten.
Kinder geben ungern die Dinge auf, die sie lieben, schon gar nicht freiwillig, sie werden es keinesfalls ohne Protest tun, und das bedeutet bei Kindern: Weinen. Ich höre es nicht gerne, wenn ein Kind weint. Ehrlich gesagt hasse ich es. Trotzdem - anders als das Kind wissen wir Erwachsenen, was ständiger Schlafdefizit für manche Menschen bzw. Familien bedeuten kann. Manchmal muss man an den Schlafgewohnheiten etwas ändern. Die Sicherheit und Geborgenheit, die das Familienbett bedeutete und weiterhin bedeuten kann und wird, bildet den besten Rahmen und den besten Ort für diese Veränderung.
Während dieser zweiten drei Nächte werden einige Kinder für zehn Minuten oder länger protestieren, bei einigen kann das auch eine Stunde oder länger dauern. Ihr Kind spürt, dass Sie ganz nah bei ihm sind, dass Sie ihm Trost und Beruhigung anbieten. Es ist nur nicht die Art von Trost, die es im Moment am Liebsten hätte. Es ist hart, seiner Aufregung zuzuhören, aber es wird funktionieren. Ich bin überzeugt davon, dass ein geliebtes und geborgenes Kind, nachdem es ein Jahr oder länger im Familienbett geschlafen hat, viel davon profitieren wird, wenn seine Eltern mehr Schlaf bekommen werden. (...)
Am Ende der sechsten Nacht wird Ihr Kind wieder einschlafen, ohne dass Sie es hochnehmen oder stillen. Es schläft ein nach einer liebevollen Umarmung, einem Kraulen und mit Ihrer Hand auf seinem Rücken und Ihrer Stimme im Ohr.
Sollte sich das Ganze an irgendeinem Punkt falsch für Sie anfühlen, dann hören Sie damit auf! Warten Sie einige Monate und versuchen Sie es dann wieder. Übergehen Sie keinesfalls Ihren Instinkt, der Ihnen sagt, dass dies der falsche Zeitpunkt ist, um Ihrem Kind längere Schlafintervalle anzugewöhnen. Ihr Instinkt ist viel besser als jedes Schlafprogramm, das jemals entwickelt wurde!
Die Nächte sieben bis zehn
Die Nächte sieben, acht, neun und zehn. Nehmen Sie das Kind nicht hoch, umarmen Sie es nicht. Wenn es nach 23.00 Uhr aufwacht, sprechen Sie mit ihm, berühren Sie es, reden Sie weiter aber nehmen Sie es nicht auf. Sie können seinen Rücken kraulen und es streicheln. Und natürlich stillen Sie nicht mehr. Es wird wieder einschlafen. Wiederholen Sie das Sprechen und Streicheln, wann immer Ihr Kind wieder aufwacht. Nach der neunten Nacht wird Ihr Kind mit einem Streicheln und dem Klang Ihrer Stimme wieder einschlafen, auch wenn einige Kinder das dann immer noch widerstrebend tun.
Danach
Nach diesen ersten zehn Nächten machen Sie so weiter: kuscheln und stillen Sie Ihr Kind in den Schlaf, wenn Sie das möchten, aber wenn es aufwacht tun Sie nichts weiter, außer es zu berühren und sanft mit ihm zu sprechen. Dies kann sich noch über ein paar Nächte so hinziehen, selten dauert es eine Woche oder länger. Und dann - hört es auf. Ihr Kind hat gelernt, dass es immer noch sehr geliebt wird, dass es weiterhin den ganzen Tag über praktisch alles von Ihnen bekommt was es braucht und möchte - aber auch, dass es nachts sieben Stunden an seine Eltern und seine Familien zurückgeben muss.
Was ist, wenn Sie verreisen, wenn Ihr Kind krank wird oder wenn andere Umstände es erforderlich machen, nachts wieder häufiger zu stillen oder andere Dinge für das Kind zu tun? Gar nichts. Sie tun, was nötig ist (kuscheln, stillen, herumtragen, mitten in der Nacht, so oft es nötig ist) und danach verbringen Sie in paar Nächte damit, um wieder zu den neuen Schlafgewohnheiten zurückzukehren, die Sie eingeführt haben.
Eins fällt mir noch ein - belohnen Sie Ihr Kind. Stellen Sie sicher, dass es auch wirklich etwas davon hat, dass seine Eltern ausgeruhter sind. Gehen Sie öfter raus und unternehmen Dinge mit ihm, die es liebt. Tun Sie all diese Dinge, von denen Sie einmal sagten, dass nur der Schlafmangel Sie davon abhielte und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber. (...)"
II. Kommentar
Ich halte dieses Training für eine echte Alternative zu den Schlafprogrammen, die sich inzwischen erschreckender Beliebtheit erfreuen.
Zwei Punkte sind für mich dabei entscheidend:
1. Das Kind muss diese Veränderung und den Stress, den das bedeutet, nicht alleine bewältigen. Kinder lernen erst um ihren ersten Geburtstag herum allmählich, dass aus den Augen eben nicht aus dem Leben, sondern nur aus dem Raum bedeuten kann (Dornes, 1997). Auch wenn viele "Schlafexperten" Eltern einreden wollen, dass es
Ihrem Kind nicht schade, so ein Programm mit wenigen Wochen oder Monaten durchzuführen, so widerspricht das dennoch allen entwicklungspychologischen Erkenntnissen. Viele Mütter berichten, dass sie weinend in einem anderen Raum saßen, wenn sie das Training durchführten oder dass es die Väter machen mussten, weil sie selbst es nicht geschafft hätten. Meiner Meinung nach hat das Training nach Dr. Gordon da zwei Vorteile: die Mütter, die wirklich das Gefühl haben, nicht mehr zu können und ganz dringend etwas verändern müssen, können ihrem Kind dabei helfen, das durchzustehen. Sie müssen es nicht alleine lassen. Andererseits - die Mütter, die das nur tun wollen, weil irgendjemand ihnen eingeredet hat, ein Kind müsse zu einem bestimmten Zeitpunkt durchschlafen werden es vielleicht eher schnell wieder aufgeben, denn man macht keine Tür zwischen sich und dem Kind zu.
2. Dr. Gordon nimmt den Status eines ratenden Experten ein, der sich nicht dazu erhebt, besser als die Mutter oder die Eltern zu wissen, was ihr Kind braucht. Er ermutigt geradezu, das Training sofort abzubrechen, sollte man sich nicht ganz sicher sein und sich nicht damit wohlfühlen. Sowohl die Persönlichkeit der Mutter als auch die des Kindes werden nicht außer Acht gelassen. Dies steht im Gegensatz zu den gängigen Programmen, bei denen geraten wird, das Training auf keinen Fall abzubrechen, ganz egal, wie schlecht sich Mutter und Kind dabei fühlen. Dass der Mutter geradezu geraten wird, auf ihren Instinkt zu hören und ihn nicht zu übergehen halte ich für einen großen Pluspunkt. Genau das ist nämlich eine Schwachstelle der anderen Trainingsprogramme, bei denen das Hören auf die innere Stimme eher untersagt wird.
In einem Punkt bin ich anderer Ansicht als Dr. Gordon: es gibt durchaus Babys und Kleinkinder, die in Panik geraten können, wenn ihre Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Dies hängt nicht nur damit zusammen, wie bisher mit dem Kind umgegangen wurde, sondern auch davon, an welchem Punkt seiner Entwicklung es gerade ist und auch - welches Temperament ihm sozusagen in die Wiege gelegt wurde. Aber auch das wird eine Mutter, die ihrer inneren Stimme folgt spüren und kann darauf entsprechend reagieren. Ich rate Ihnen ausserdem, im Blick zu behalten, ob Ihr Kind gerade zahnt und deshalb Schmerzen hat oder ob es andere körperliche oder psychische Wachstumsschritte bewältigen muss. Erfahrungsgemäss ist der Druck für Mütter in solchen Phasen besonders hoch, und sie neigen daher dazu, eine Veränderung der Schlafgewohnheiten genau dann zu beginnen. Sind die anstrengenden Phasen dann vorbei, tritt wieder Entlastung ein und es wird nicht mehr als so notwenig gesehen, etwas zu verändern. Ich rate Ihnen dennoch, das Training in den entspannten Phasen anzugehen. Überlegen Sie sich einfach noch einmal in Ruhe, ob Sie es wirklich tun möchten und machen Sie sich bewusst, dass es auch für Kind viel leichter ist, eine solche Veränderung zu akzeptieren, wenn es ihm ansonsten gut geht.
(Literatur: Dornes, M.: Die frühe Kindheit. Fischer 1997, S. 108-124)
© Dipl.-Psych. Christiane Rupp für Rabeneltern.org im März 2004
Wir danken Dr. Jay Gordon (http://www.drjaygordon.com) für seine Zustimmung, diesen Text zu übersetzen und zu veröffentlichen.
So, und hier die Originalversion:
http://www.drjaygordon.com/development/ap/sleep.asp
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Kommentare
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Und tagsüber konnte ich mich auch nicht mehr ordentlich mit Malin beschäftigen, stand nur noch neben mir und funktionierte gerade eben noch...
Inzwischen klappt das einigermaßen gut mit dem Schlafen, allerdings wacht sie schon öfter mal einmal pro Nacht auf, und ab spätestens 6.00 Uhr wird wieder an der Brust geschnuddelt, aber das ist o.k.
Was das häufige nächtliche Aufwachen anbetrifft, so hat sie manchmal "Rückfälle", zum Beispiel wenn sie zahnt oder so. Gar kein Problem, und bei so mancher Erkältung hab ich dann auch wieder mal nachts gestillt. Wegen der Antikörper und überhaupt... Es gab dann jedes Mal wieder eine unruhige Nacht, wenn ich das Privileg anschließend wieder abgeschafft habe, aber dann war es auch o.k.
Ferber hatte ich, bevor ich obige Methode entdeckt habe, übrigens auch ansatzweise probiert :oops: ; habe ich ganz schnell abgebrochen und nie wieder probiert. Ich hatte ziemlich lange ganz schöne Schuldgefühle... :sad:
Ich weiß, dass es Leute gibt, die sagen, sie hätten gute Erfahrungen damit gemacht - nun, ich gehöre gar nicht dazu!
Das schreien lassen ist auch nach Gordon natürlich nicht schön, aber man lässt das Kind nicht alleine, und das ist in meinen Augen die absolute Hauptsache!
Trotzdem wünsche ich natürlich allen, dass sie das Glück haben, dass ihre Kinder spontan durchschlafen!
AnjaR (vorher AnjaK)
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und ich finde das hört sich gut an !!
Ich bin schon ziemlich genervt und k.o. von Ninos unruhigen Nächten, wenn ich ihn nachdem er aufgewacht ist (und im Bett steht) nicht stille wacht er alle 5 Minuten wieder auf und spätestens nach 3 Mal geb ich nach weil ich ja auch schlafen muß. Dann hab ich momentan so 2 Stunden Ruhe bevoer es wieder losgeht.
Ich werde noch unseren Umzug in 4 Wochen abwarten, dann Eingewöhnung für uns alle im neuen Haus, und dann denke ich ist für uns der Zeitpunkt gekommen an mehr Nachtschlaf zu denken...
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da stellt sich mir die Frage, wie es denn mit/bei Deinem grossen Sohn war. Hat der sich selbst abgestillt?
Ich frage, weil Eric auch nach wie vor nachts alle zwei Stunden kommt. Nun schläft er bei mir im Bett und es stört mich nicht wirklich, aber wenn er mal gut über ein Jahr alt ist, möchte ich dem ganzen glaube ich auch Einhalt gebieten.
Gruß Ellen
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ja, da war der Leidensdruck anders gelagert - ich war ja wieder schwanger mit Nino und das nächtliche Nuckeln hat mir richtig weh getan. Ich hab ihm das dann 2-3 Nächte verweigert und danach hat er mir dann das abendliche Stillen verweigert - und schon wars vorbei mit dem Stillen.
Das hat wieder meine Theorie gestärkt daß wir Eltern, egal ob es um Stillen, Schnuller, Bettzeit, oder Anderes geht, hauptsächlich sicher sein müssen was wir wollen, und dann klappt schon das Meiste.
Bei Nino bin ich mir übrigens momentan noch nicht ganz sicher ob ich denn wirklich die Stillzeit schon komplett beenden will, und deswegen wäre ich im Moment wahrscheinlich auch nachts nicht wirklich überzeugend ;-)
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Für mich klingt das Programm wirklich gut, vor allem weil es einem nicht vorgaukelt, dass Babys das schon alles können müssen. Die Ansätze entsprechen dem Entwicklungsstand des Kindes, habe ich den Eindruck.
Was mich im Moment nervt ist Jonah's frühe Wachphase um etwa 1.30 Uhr, da möchte er inzwischen wieder ein Milchschorle (das hatten wir schon eine Zeitlang weg bzw. er von allein). Von da weg liegt er bei uns und ist leider sehr unruhig, wirft sich umher und was ich besonders anstrengend finde: Er kuschelt sich immer wieder von meinem Mann zu mir und wieder zurück. Irgendwann nervt es mich, wenn er wieder angekrochen kommt, wenn ich gerade eingeschlafen bin. :???: Wie es gehen soll, dass ich nur noch leise rede und ihn streichle, wie es in dem Programm steht, weiß ich wirklich nicht. Da müsste ich ihn schon von mir weg"stoßen"...
Naja. Ich denke, dringender Handlungsbedarf besteht bei uns nicht, aber ihr wißt ja wie das ist in diesen Phasen...
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der Text ist ja super. Ich hab ihn ausgedruckt und meinem Mann zu lesen gegeben, der hat ab Dezember Urlaub und will sich dann nachts auch verstärkt mit um Julia kümmern. Wobei ich ehrlich sagen muss, ich bin nicht genervt, dass sie nachts kommt, aber ich finde, sie kann nachts ruhig einmal 4-5 Stunden schlafen, da es auch was mit Erholung zu tun hat. Ich habe keine hohen Ansprüche, mir würde es reichen, wenn sie sich auf 2mal in der Nacht einpendelt.
Aber mir stellt sich die Frage, ob das nicht auch was mit dem Essverhalten zu tun hat? Solange sie tagsüber nicht so viel isst, wird sie doch unweigerlich nachts Hunger haben. Wenn sie viel tagsüber isst, dann schläft sie nachts auch besser, dann kann ich mir das auch vorstellen, dass sie mit wenig stillen und dann kuscheln zufrieden gibt, aber wenn sie Hunger hat!? Würd mich über Erfahrungsberichte auf jeden Fall freuen, werde dann auch einen abgeben, wenn es soweit ist.
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Mit dem Hunger ist es sicher ähnlich, wenn das Kind rund um die Uhr was bekommt, dann hat es keinen Anlass, sich tagsüber schon für die Nacht zu "bevorraten". Ist bei uns Erwachsenen ja auch eine Gewöhnungsfrage, zu Zeiten wo wir immer essen, bekommen wir quasi automatisch Hunger, oder?
Kann man vielleicht auch peu-a-peu testen. Ich habe erst mal die Brust nachts durch ein Fläschchen Pre-Milch ersetzt, die ich dann sukzessive immer dünner angerührt habe, und schließlich gab's nur noch Wasser. Das dann letztendlich auch nicht mehr, weil Malin eh immer nur zwei Schlucke getrunken hat, so richtiger Durst kann das nicht gewesen sein...
Das habe ich aber erst gemacht, als sie schon über ein Jahr alt war...
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Aber egal, jetzt haben wir Jolinas Schlafprobleme schon über 2 Jahre ausgehalten, jetzt stehen wir die nächsten 2 Jahre auch noch durch. :biggrin:
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Jedenfalls hab ich beschlossen, sie trotzdem nur zu stillen und sobald sie mit Nuckeln beginnt, hab ich sie abgenommen und über den Rücken gestreichelt. Das klappte in der ersten Nacht bedingt, klar, sie wollte nuckeln, aber sie hat nicht geschrien, nur gemosert und ist dann eingeschlafen. In der nächsten Nacht hat sie nur getrunken, sich dann abgedockt und meine Hand auf ihren Rücken gelegt :shock: Naja, es scheint so zu sein, dass sie manchmal wirklich keinen Hunger hat, sondern nur nuckeln wollte, also probiere ich es jetzt erstmal mit Streicheln. Hat die letzten Nächte auch (vom Schnupfen den sie hat mal abgesehen) echt gut geklappt. Bin mal gespannt, wie sich das weiterentwickelt.
Muss aber gestehen, dass das so für mich anstrengender ist, da ich es mir vorher echt bequem gemacht hatte, ich hatte in T-Shirts Löcher in Brusthöhe geschnitten und Julia quasi nur angelegt und hab dann weitergeschlafen, sie dockte sich ja auch irgendwann von alleine ab. Jetzt muss ich ja bewusst wach bleiben. Aber mal sehen, wo es uns hinführt.
Sie muss ja gar nicht durchschlafen, zweimal in der Nacht, damit wäre ich total zufrieden.
@pondress: Witzigerweise schläft Julia am Tag max. ne Stunde (weiss nicht, irgendwie braucht sie total wenig Schlaf)
@huetchen: Sowas vermute ich bei Julia irgendwann auch, zumindest gehe ich davon aus und wenn es besser wird, dann bin ich überrascht und sollte nicht drüber nachdenken.
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Ich habe das Gefühl, dass Du alles prima hinkriegst, und falls Du feststellst, dass Dir die Nächte vorher lieber waren, dann lässt sich Deine Lütte sicher nicht lange bitten... :biggrin:
Wenn es mir nicht so schlecht dabei gegangen wäre, hätte ich auch nichts verändert, aber die Süße hatte teilweise einen so leichten Schlaf, dass sie andauernd nur ganz kurz "einschlafnuckeln" wollte, und ich bin jedesmal wach geworden :???: . Längere Tiefschlaf- oder Traumphasen gab's nicht, zumindest habe ich mich so gefühlt... Vielleicht bin ich ja auch ein Weichei, aber es ging einfach nicht mehr...
Im Übrigen bin ich froh, dass ich das geschafft habe vor ihrer jetzigen Phase. Sie hat nämlich ausdauernd extrem lautes Kreischen geübt und macht das jetzt auch mit Wonne, wannimmer ihr etwas nicht in den Kram passt :roll: (Zwei Jahre dauert so eine Trotzphase??? :shock: ). :biggrin:
Halt uns mal auf dem Laufenden, bin neugierig, wie es so wird!
Liebe Grüße,
Anja
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Wir haben es ausprobiert und es hat wirklich traumhaft funktioniert. Zwei Tage war es noch sehr schlimm für Elias, da hat er sehr geweint, aber ich habe ihm immer liebevoll erklärt das er morgen früh wieder trinken darf und am 3. Tag hatte er es dann auch schon akzeptiert.
Lange Zeit ging es dann E: "das da trinken" ich: "nein, jetzt nicht, erst morgen früh wieder" E "mogen füh wieda"... Inzwischen fragt er Abends schon gar nicht mehr. ;-)
Und seitdem wacht er auch viel seltener Nachts auf. Allerdings war er zwischendurch auch mal sehr erfinderisch um zu Trinken. Da hatte ich den Fehler begangen ihm zu sagen, das es erst wieder Trinken gibt, wenn es hell ist... (Wasser kann er natürlich jederzeit haben, aber eben keine Milch.)
In der folgenden Nacht hat er mich dann um 3Uhr geweckt und das Licht angemacht... dann war ja hell.. ud ich bin auch noch prompt drauf reingefallen. :oops:
Allerdings war er zu dem Zeitpunkt schon 23 Monate alt. Mit einem Jahr hätte ich das noch nicht gemacht.
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Ich werde berichten.
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Gerade gibt es ja auch einen anderen dazu, vielleicht kann es ja dazu beitragen wenn ich das hier noch mal hoch hole..
Es wurde hier schon oft darüber gesprochen, dass Experten zu wissen meinen, was ein Kind nachts braucht oder nicht, in diesem Zusammenhang die nächtlichen Mahlzeiten. Hier wird jetzt wieder gesagt, dass ein einjähriges Kind locker 7 Stunden ohne Nahrung auskommen kann. Dabei geht er doch von einem Kind aus, dass sich nicht mehr zu 95% von Mumi ernährt oder?
Wenn mein Söhnchen nämlich aufwacht (1 Jahr alt nun), hat er meiner Meinung nach Hunger. Er trinkt wirklich viel, so alle 3-4 Stunden, so um 22-23 Uhr, 2-3 Uhr und dann wieder ab morgens um ca. 6 Uhr. Das ist ja schon mal wesentlich angenehmer als es mal war, aber hin und wieder denke ich auch ans nächtliche Abstillen und diesen Text den ich schon einpaar mal gelesen habe. Ich könnte das aber nicht durch ziehen wenn ich denke dass der Kleine Hunger hat um 2 Uhr nachts! Tagsüber isst er jetzt schon vieles mit, aber im großen und ganzen deckt er seinen Kalorienbedarf durch Milch würde ich sagen. Was denkt ihr?
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Davon ab ist es im Einzelfall immer abzuwägen, ob das für eine selber und das Kind richtig ist. Das nächtliche Essen kann (MUSS ABER NICHT!!!!!) Gewohnheit sein.
In meinem Fall war es so, dass ich nach dem ersten Jahr so ausgelaugt war, dass es zur Notwendigkeit für alle Seiten wurde. Ich war tagüber nicht zu gebrauchen und wurde auch meinem Kind gegenüber ungerecht und aggressiv. Ich brauchte den Schlaf! Aus dem Grund hab ich dann die ca 2Uhr Mahlzeit ausfallen lassen (ich hatte etwa nachts Zeiten wie du) und meine Kleine etwa nach diesem Weg daran gewöhnt. Somit konnte ich dann wieder von 22 Uhr bis ca 5 Uhr schlafen, was uns allen seehr viel gebracht hat. Und Cornelia hat sich schneller dran gewöhnt, als ich dachte und nach wenigen Tagen einfach auch bis morgens geschlafen. :-)
Ich habe den Text jetzt nicht nochmal ganz gelesen, weiß also nicht, ob er von kompletten nächtlichen Abstillen oder auch, wie bei uns, teilweisem handelt. Ich hab ihn halt so für mich angepasst und es klappte gut.
Wenn du merkst, dass das für euch nichts ist oder du eben mit dem nächtlichen Stillen gut klar kommst, mach weiter. Wir sind halt alle verschieden und das ist gut so!! :happy273:
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Das Problem sind ja u.A. auch die eigenen sehr unterschiedlichen Grenzen.
Man muss aber kein Kind wecken weil es so lange schläft. Sieh es mal so rum. :cool:
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Ich kenne das Programm auch und habe es von einer Hebamme empfohlen bekommen die sich sehr fürs Langzeitstillen einsetzt und für bedürfnisorientierte Erziehung.
Ich hatte mich an sie gewendet als ich irgendwie langsam mit den Nerven durch war, mein Sohn (über ein Jahr alt) noch darauf bestand quasi die ganze Nacht an der Brust zu hängen und dort permanent sein Nahrung- vor allem aber sein Nuckelbedürfnis zu stillen.
Ich lag also quasi ab Schlafenszeit bis morgen und auch den Mittag über für 2 Stunden festgetackert im Bett und bekam zunehmend schlechte Laune.
Dazu kamen dann noch nach so langer Zeit Schmerzen beim stillen (zyklusbedingt stellte sich heraus).
Letztlich habe ich das Programm nicht voll umgesetzt. Es war aber gut etwas zu haben mit dem ich konform gehen konnte.
Die Schmerzen gaben sich zum Glück großteils und ich konnte weitermachen, hab mich aber daran gewöhnt ab einer bestimmten Uhrzeit abzulehnen zu stillen. Natürlich fand mein Sohn das nicht so schick aber grade hier half das Wissen, dem Kind damit nicht zu schaden wenn man sonst bei ihm ist und kuschelt oder anderweitig eben einfach da ist und es nicht allein lässt.
Ich kam übrigens nicht dazu das Programm voll umzusetzen weil immer irgendetwas war. Entweder krank oder zahnen oder allgemein grade ein Schub oder wir waren nicht in der gewohnten Schlafumgebung...wie es halt so ist
Liebe Grüße,
Mangifera
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Bezeichnent ist das eine Kollegin Dir den Weg gezeigt hat. Ich arbeite damit schon lange und manchmal auch bei jüngeren Kindern.
Im Gegensatz zu Büchern stehen wir an der Front. Ich muss das Ganze im Auge behalten. Eltern die nicht mehr können und/oder (schon über ihre Belastunggrenzen hinaus) kommen muss geholfen werden. Nur so wird man auch dem Kind gerecht. Als Hebamme sieht man das oft. Ich habe abzuwägen zwischen Theorie und Praxis. Es geht nur darum Abläufe und Gewohnheit zu ändern.
Ganz oft ist es wie bei Dir. Wenn man einen Weg vorschlägt ist das schon die Lösung. Ist auch nur ein Schritt erfolgreich hat man den Teufelkreis durchbrochen,
Eltern können nicht alle Ansprüche erfüllen. Eine depremierende Erkenntnis. Man muss sich von einem Ideal verabschieden. Bevor ein Kind in der Notaufnahme landet oder noch schlimmer) suche ich nach Entlastung.
Leider gibt es das oft genug (nicht nur in der Presse)