Hm also da es ja mir ja monentan nicht so besonders gut geht, rein hypersensibel in Bezug auf Lukas sein Verhalt o.ä. und wir alle der Meinung sind das es evtl. etwas mit meiner nicht ganz so leichten SS zu tun hat, möchte ich mir jetzt auf diesem Wege Luft machen.
Hier besteht leider das Problem das alle die meine SS miterlebt haben, natürlich mein Mann und meine Familie ausgeschlossen, einstimmig der Meinung sind, Baby raus, SS zu Ende, so nun ist aber gut.
Mag im Prinzip ja auch stimmen, nur rein Verarbeitungstechnisch gesehen ist das nicht wirklich der Fall.
Also vorab bis vor ca. 2 Jahre war ich der felsenfesten Überzeugung das ich nie Kinder haben werde, dh. nicht das ich was gegen Kinder hatte nur ich war der Meinung das ich einfach zu egoistisch bin, in Bezug auf meine Freizeit etc. Nun Lukas war nur zum Teil geplant, wir haben uns im Dez dazu entschlossen das ich die Pille absetzte da ich quasi alle Medikament ausschwemmen wollte, da ich ja wegen dem Rheuma ja auch schon entliches genommen haben.
Ich und mein Mann waren uns einig das wenn ich schwanger werden sollte warum auch immer wir es auf jedenfall behalt, da mein Mann schon seit Jahren sich ein Baby gewünscht hat.
Nun bis Januar nahm ich dann noch die Pille und bekam normal meine Regeln und im Feb war ich schwanger :shock: .
Gemerkt habe ich es eigentlich nur daran das mein Rheuma mit einmal wieder aufblühte, dh. ich hatte morgens geschwollene Hände und Füß, dicke Knie, Schultern entzündet ect.aber alles noch im Rahmen des erträglichen.
Nun gut, die SS wurde in der 5 Woche festgestellt und meine Ärztin (schon etwas älter) bei der ich seit 15 Jahren war, sagte mir gleich "aber Medikamente wegen der Schmerzen können sie jetzt nciht nehmen", ich dachte mir Blöde Kuh als wenn ich das Leben meines Kindes riskieren wollte.
Ich habe mich, wiedererwarten meinerseits, tierisch gefreut das da ein kleiner Knubbel in mir wächst, nur bis dahin konnte ich ja nicht wissen, wie schlimm das mit dem Rheuma werden sollte.
Ich habe die ersten 3 Monate mir die größte Mühe gegeben ohne irgendwelcher Medikamente auszukommen und Anfang des 4 Monats bin ich fast auf Knie zum Arzt und habe gebettelt er möge irgendwas tun damit ich mich bewegen kann.
Um es zu verdeutlichen, ich konnte meine Hände nicht strecken und ebensowenig eine Faust machen, ich konnte nicht in Hocke, keine Treppe mehr steigen, den Kopf nicht bewegen, ich konnte die einfachsten Sachen nicht mehr, kein Brot schmieren, nicht mal ne dösig Margarineschachtel aufmachen, Zähneputzen war der Horror, ja sogar den Po abwischen war die reinste Tortur, gesetzden Fall ich kam übhaupt ran.Mag sie vielleicht doof anhören aber da bewunder ich meinem Mann der mir auch dabei geholfen hat. Ich habe die ganze SS über Cortison genommen um die Entzündungen nur einwenig einschränken zu können, habe mich gegen die anderen Sachen gestreubt.
Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber jeder Tag war aufs neue eine Hürde die ich irgendwie schaffen musst, schon allein für meinen Wurm,aber mit jedem Gramm was ich zunahm wurde es schlimmer und keiner konnte was tun, ich habe an manchen Tagen wirklich über den Tod nachgedacht, weil dann alles weg wäre, keine Schmerzen mehr, kein Bitten um Hilfe wo mein eigentlich keine will weil es das Selbstwertgefühl so platt macht wie nur irgendmöglich (Toilettengang).
Zudem konnte ich mir von meiner Ärztin immer wieder anhören, ich sollte mich mal nicht so anstellen, das könne ja garnicht so schlimm sein, ich sollte mal lieber an mein Baby denken, dann würde ich die Schmerzen schon vergessen (Habe natürlich den Gyn gewechselt)
Ich habe ihr aber auch immer wieder gesagt, es geht ja nicht um die SS allein, was ist danach, mit der Entbindung ist der Rheumaschub ja nicht weg, die SS war nur der Auslöser und da ich keinerlei Basismedi nehmen konnte hielt er sich auch (bis Juni 2006) und ich bin absolut nicht der Meinung gewesen das ich mich anstelle. Ich konnte zum Schluß ja nicht mal irgendwo unterschreiben, weil die Hände bzw. die Gelenke blauschwarz waren.
Also waren das fast 10 Monate Schmerzen, die mir so manche Freude vermiest haben z.b. die ersten Klopfzeichen von Lukas, sein drehen und Fussball spielen alles tat nur noch weh, ich glaube es verging nicht ein Tag mehr wo ich nicht irgendwo heulen saß, weil ich einfach nicht mehr konnte.
Zu guter Letzt wurde mir zu einem Kaiserschnitt geraten, da die Blutwert mega übel waren und die Ärzte im KH der Meinung waren das ich eine normale Geburt mit meiner Gesamtkonstitution garnicht aushalte.
Ich habe mich tapfer gewehrt, weil ich wollte wenigstens das die Geburt für Lukas so wird wie es am besten ist, auf normalem Weg.
Ich hatte Glück das eine Gyn sich auf meine Seite gestellt hatte, nur mit der Bedingung das die Geburt eingeleitet wird, da ein warten bis er sich von allein regt zu gefährlich für ihn und mich war.
Damit konnte ich auch leben, nur ich hatte Angst das er irgendeinen Schaden genommen hat, den man im Ultraschall etc. nicht sehen konnte, denn das sagten mir die Ärzte auch im KH das er geistig evtl. nicht ganz auf der Höhe sein könnte, da eine Fehlbildung vom Cortison zwar sehr selten ist, man es aber nicht ausschließen konnte.
Ich habe mir immer wieder selber Vorwürfe gemacht das ich es genommen habe, das ich wissendlich sein Leben gefährdet habe, dann habe ich mich immer gefragt "ist es wirklich so schlimm, kannst nicht vieleicht doch ohne"?
Am Tag seiner Geburt war alles vertreten, Kinderarzt, Krankenwagen der ihn dann nach Bethel in die Kinderklinik bringen sollte,Beatmungsgeräte, Wärmebett etc., aber wir haben es allen gezeigt, er ist normal geboren er war zwar blau (hatte sich die Nabelschnur um den Kopf gewickelt) aber ansonsten putzmunter. Er hatte garnicht geschrien, man legte ihn mir auf den Bauch, er machte die Augen auf sah mich an, so nach dem Motto; ach du bist das, na dann, machte sie zu und ruhte sich aus.
Die Hebamme sagte mir, das es bestimmt ein ganz liebes, ruhiges Baby wird. Und das war er wirklich,ich kam nach Hause und wenn er Hunger hatte hat er nur geschmatzt, aber nie geschrien.Er war so pflegeleicht so zufrieden allein damit wenn er neben mir lag, da der Schub ja noch ne Weile anhalten sollte konnte ich ihn leider nicht viel auf dem Arm halten, denn ich wollte unbedingt stillen und das hieß auch nur wieder Cortison sonst nix. Leider habe ich nur 4 Wochen durchgehalten, danach waren die Blutwerte so schlecht das eine Vergiftung drohte.
Und heute wenn ich ihn so ansehe, muss ich manchmal echt weinen, dann denke ich mir all die Schmerzen waren es wert, er ist mein Ein und Alles, ich weiß nicht wie ich es beschreiben kann, aber manchmal habe ich das Gefühl mir platzt das Herz vor Liebe.
Deswegen will ich ihn auch vor allem Übel beschützen und bin dann wohl manchmal einwenig zu sensibel wie sich ja momentan zeigt.
Puh jetzt brauchen meine Finger erstmal ne Pause.
Ich danke allen die bis hier durchgehalten haben.
:knutsch01:
LG Moritz
Kommentare
20,547
Liebe Moritz, mensch was mußt du für Schmerzen gehabt haben. Von einer schönen Kugelzeit kann ja da wirklich keine Rede sein
Wie geht es dir den gesundheitlich heute? Sag mal meinst du, du schaffst es das alleine zu verarbeiten. Provessionelle Hilfe zu holen ist beleibe keine Schande. Wäre ja echt nicht gut wenn du die nächsten Jahre noch unter disem Trauma leidest. :sad:
Liebe Moritz sei erst mal gedrückt. Ich bin sicher hier werden sich noch einige melden und eine Rat und Trost für dich haben
Lieber Gruß
Caro
601
Mensch, Deine Schwangerschaft war wirklich alles andere als schön. Du hast schon in der Schwangerschaft immer zwischen Schmerzen und Sorgen ums Kind gependelt, dass ja alles in Ordnung geht.
Du richtest bestimmt einiges an Angst immer noch auf den Zwerg, dass er ja vielleicht doch nichts abbekommen hat oder anfälliger ist.
Ich lese so ein bisschen zwischen den Zeilen, dass Du es gar nicht fassen kannst, dass er so gesund und munter ist und was für ein Geschenk da zu Dir gekommen ist.
Ich denke auch, alles andere wäre zu hobby-psychologisch, aber dennoch solltest Du vielleicht überlegen, einfach mal therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn da ist ja ganz vieles aufzuarbeiten.
Zu guter Letzt: Du bist eine ganz tolle Mutter, die Schmerzen, die Du auf Dich genommen hast und wie Du gekämpft hast für Deinen Sohn ist wirklich bewegend. Du machst bestimmt alles richtig!!!!
1,882
@Caro
nein schön war es wirklich nicht, wie gesagt es hat mir so manche schönen Sachen vermiest, und vermisse es das ich es nicht intensiv miterleben und genießen konnte, da Lukas auch unser einzigstes Kind bleiben wird.
Heute geht es mir so lala, ich bin nicht beschwerdefrei aber es ist so das ich es aushalte, muss aber dabei sagen ich versuche auf Schmerzmittel zu verzichten.
Meine Ärzte sind mit Rücksicht auf die ganze Sache sehr zufrieden, denn ich habe mit 80 mg Cortison angefangen und bin seit gestern (probeweise) auf 4,5mg, dh. ich werde vielleicht bald auch wieder normal aussehen und nicht wie ein Pfannekuchen.
Das mit der professionellen Hilfe ist so ne Sache, meine Ärztin sagte mir auch schon, mein größtes Problem besteht darin zu akzeptieren das ich krank bin und das sich daran nix ändern wird, demzufolge scheue ich mich noch davor, auch in Bezug auf die SS Verarbeitung. :oops:
@Gewitterhexe
die Sorge was ich da mit meinem Kind mache war für mich viel schlimmer.
Und Du hast recht das ich immer noch einwenig darüber nachdenke das da bestimmt noch was kommt, kann ja nicht sein das er wirklich nichts abbekommen hat.
Aber er ist gesund und fit und ich freue mich jeden morgen den kleinen Strumpfelmann aus dem Bett zu holen, er lacht fast den ganzen Tag ist immer gut gelaunt, quasselt wie ein Wasserfall und ist für mich jeden Tag aufs neue ein Geschenk.
Vielen Dank für Deinen Schlusssatz, da wird mir ganz anders :oops: :oops: :oops:
LG Moritz
270
ich habe auch bis Ende gelesen.....und sage einfach nur "Hut ab"
Du hast wirklich tapfer gekämpft, sicher hätten einige "aufgegeben". Mir tut es wirklich leid, dass Du so eine schwere Schwangerschaft hattest, an die Du Dich nicht gerne zurück erinnerst.
Ich an Deiner Stelle würde auch auf jeden Fall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Es ist wirklich keine Schande und Du musst Dich für überhaupt nichts schämen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Aber das alleíne zu verarbeiten, ist schwierig zumal Du ja auch nicht wirklich in der Familie ein offenes Ohr findest.
Ich hoffe, dass es Dir ganz schnell wieder besser geht!
:knutsch01:
LG
1,768
Ich habe auch Rheuma aber längst nicht so schlimm wie Du. Außerdem habe ich das riesen Glück, dass ich nie einen Schub in der Schwangerschaft hatte. Ich habe schon manchmal Witze darüber gemacht, nur in der Schwangerschaft habe ich nix aber ich kann ja nicht immer schwanger sein. ;-)
In meiner letzten Schwangerschaft ging es mir (vermutlich ein Hormonproblem, aber so ganz werde ich das wohl nie wissen) auch hundsmieserabel. Die letzte Zeit (ich weiß gar nicht mehr wie lange) konnte ich auch kaum noch laufen. Ich bin praktisch nur noch für die Arztbesuche aus dem Haus gegangen und zu Hause habe ich auch nur wenige Schritte getan. Zum Glück war mein Mann da gerade arbeitslos, so dass er mich viel unterstützen konnte. Ja, man sollte wirklich auch nicht die Männer vergessen, die einem in der Schwangerschaft so tapfer zur Seite stehen. Ganz liebe Exemplare sind das.
Es ist wunderschön zu lesen, dass Du Deinen Sohn so sehr in Dein Herz geschlossen hast, obwohl die Schwangerschaft so schwer war. Ich bin sicher, wenn Du selbst weißt, dass Du aufpassen musst, ihn mit Deiner Liebe nicht zu sehr zu erdrücken, wirst Du das auch tun. Mit der Zeit wirst Du lernen, etwas mehr los zu lassen und vertrauen in ihn zu haben. Wenn er so ein liebes pflegeleichtes Kind ist, wird er vielleicht auch wie meine Rebekka später von sich aus sehr vorsichtig sein, so dass Du Dir gar nicht so viele Sorgen machen musst. Ich weiß, es ist schwer nicht immer einzugreifen. Aber ihr habt beide tapfer gekämpft, dass er gesund auf der Welt sein darf. Und er wird es auch weiterhin gut schaffen. Hab Vertrauen in ihn, er ist sicher ein großartiger kleiner Kerl.
LG
Petra
1,882
Ja eigentlich heiß es ja immer das es Rheumatikerinen in der SS besser geht, weil das Immunsystem toleranter ist, na das war bei mir der berühmte Griff ins Klo. Aber es freut mich das es sich wenigstens bei anderen bewahrheitet hat.
@Petra
du hast Recht damit das ich aufpassen muss ihn nicht zu erdrücken,das beste Beispiel ist wenn nachts das Phone angeht, sei es nur weil er sich geräuschvoll umgedreht hat, habe ich den Drang aufzustehen um nachzusehen, ich kämpfe jedesmal das ich es nicht tue,meist gewinne ich auch, denn es kann nicht und darf auch nicht sein das ich gleich immer losspurte wenn ich ihn höre, oder?
Und ich glaube ich werde beim nächsten Besuch bei meiner Ärztin das mal mit der Verarbeitung ansprechen, denn es geht ja nicht nur um die SS, weil der Schitt ja nun nicht weggeht und ich den Rest meines Lebens damit zurecht kommen muss, ob ich will oder nicht. Vielleicht wäre da einwenig Unterstützung garnicht mal so falsch.
LG Moritz
4,431
Das Babyfon kann mich auch manchmal wahnsinnig machen...
Und ich habe auch ständig Angst um meinen kleinen Schatz und ständig denke ich, ihm könnte irgendetwas passieren.
Ich glaube nicht, dass das hypersensibel ist.
Das, was mich an meiner Schwangerschaft und an der Geburt so geschafft hat, ist dieses Gefühl, dass da plötzlich ein kleiner Mensch in deinem Leben ist, für den man sich ohne zu Zögern vor einen fahrenden Zug schmeißen würde.
Ich will damit nur sagen, dass das gar nicht so ungewöhnlich ist, so für sein Baby zu empfinden. Auch wenn man nicht so eine krasse Schwangerschaft hatte.
1,768
1,031
Ich finde, dass sich was du geschrieben hast, sehr schön anhört, nicht wegen dem was du durchgemacht hast, das ist nicht schön und du tust mir auch sehr leid. Aber an dem was du schreibst und wie du schreibst merkt man, dass du eine liebevolle Mutter bist und ein sehr schönes Verhältnis zu deinem Kind hast.
Dass du dir auch Vorwürfe wegen des Stillens machst, kann ich auch sehr gut verstehen. Ich konnte nicht stillen, ich hab´s echt versucht aber es kam einfach nix. Ich mache mir auch Vorwürfe, ich habe teilweise meinen Körper gehasst und für unnütz gehalten und es ist schwer zu begreifen, dass man nichts dafür kann...
Ich hab bis zu Melinas erstem Geburtstag sehr darunter gelitten, dass der Bauch weg war, die SS vorbei war... aber jetzt bin ich irgendwie darüber hinweg.
Du brauchst einfach deine Zeit um das ganze geschehene zu verarbeiten, ist ja schließlich auch nicht so ohne mit den ganzen Schmerzen usw. Wenn du dich niemandem anvertrauen kannst, schreib doch ein Tagebuch. Hört sich vielleicht kindisch an, aber es hilft. Und ansonsten: die Zeit heilt alle Wunden.
Du bist so stark, du hast so viel durchgemacht, du schaffst das jetzt auch.
Liebe Grüße