Vorsorgeuntersuchungen gegen Mißbrauch

NanakiNanaki

3,896

bearbeitet 6. 12. 2006, 14:45 in Plauderecke
Hallo!

Mein Mann hat mir gestern was erzählt, dass es wohl künftig verpflichtende Untersuchungen für Kinder geben soll, um Mißbrauch frühzeitig zu erkennen. Weiss da jemand schon was konkretes dazu? Ist das dann zusätzlich zu den U-Untersuchungen?
Es soll dann wohl irgendwie das Erziehungsgeld oder so davon abhängen...

Naki, wär dankbar, falls da schon jemand was gefunden hat ;)

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also, wenn ich es richtig verstanden habe, dann sollen die U-Untersuchungen zur Pflicht werden. Ich meine, dass die ja zzt. noch nicht kontrolliert werden. D. h., wenn eine Mutter mit ihrem Kind nicht die normalen Untersuchungen aus dem Untersuchungsheft machen lässt, hat sie zzt. noch keine Nachteile oder Ärger deswegen.

    Wie zukünftig kontrolliert werden soll, ob Mütter auch regelmäßig diese Untersuchungen einhalten, weiß ich allerdings auch nicht.

    Dadurch, dass man evtl. bald mit seinem Kind die U-Untersuchungen rechtzeitig machen muss, soll vermieden werden, dass Kinder misshandelt, unterernährt oder verwahrlost werden.

    Aber ich meine, dass es keine zusätzlichen Untersuchungen geben soll, sondern nur, dass eben diese Untersuchungen aus dem Untersuchungsheft zur Pflicht werden.
  • NanakiNanaki

    3,896

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hey super, danke dir für die Info. Hatte jetzt schon so ein bissl Gedanken, wie man das als (womöglich noch teilw. berufstätige) Mutter hinkriegen soll, noch zusätzliche Untersuchungen zu machen. U-Untersuchungen zur Pflicht ist ja nicht so verkehrt denke ich. Und kontrollieren werden die das über Meldung vom Arzt denke ich.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir hatten dieses Thema hier schon einmal, als seitens der Politik laut darüber nachgedacht wurde.

    Ich bin strikt gegen verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen. Dadurch werden m. E. die Grundgesetze 3 Abs. 3 und 4 Absatz 1 ausgehebelt, wenn ich z. B. als Elternteil einer Religions- bzw. Glaubensgemeinschaft angehören würde, die Schulmedizin ablehnt.
    Des Weiteren sehe ich die Gefahr der Aufweichung ärztlicher Schweigepflicht. Ich halte einen Arzt als Vollstreckungsgehilfen für das Gesetz äußerst ungeeignet. Außerdem denke ich, dass der derzeitige Rahmen, insbesondere zwischen der U7, U8 und U9 nicht ausreichend ist, um die körperliche Unversehrtheit der Kinder hinreichend zu kontrollieren. Hier müssten dann also noch einmal Termine dazwischen geschoben werden.

    In meinen Augen ist dieser Vorstoß ein verzweifelter Versuch seitens der Politik, gesetzliche Verpflichtungen an Ärzte abzutreten sowie die Jugendschutzbehörden ein Stück weit aus ihrer eigentlichen Verantwortung zu nehmen (um noch mehr Personal zu sparen?!?). Ich möchte nicht wissen, welches Schindluder seitens der Ärzte, die sich vor niemandem als vor sich selbst verantworten müssen, mit dieser gesetzlichen Neuerung getrieben werden könnte.

    Nicht, dass wir uns jetzt falsch verstehen: Ich bin mit meinen Kindern zu sämtlichen Vorsorgeuntersuchungen gegangen. Jedoch auf freiwilliger Basis. Ich lasse mir meine elterliche Kompetenz und Entscheidungsfreiheit nicht durch derartige Gesetze einschränken. Diese Kröte bin ich nicht gewillt, zu schlucken. Vielmehr sind Städte und Kreisverwaltungen gefordert, ausreichend ausgebildetes Personal in den Jugendbehörden zu stellen, statt gerade an diesen Stellen überproportional zu sparen! Außerdem sehe ich die Gesellschaft an sich gefordert, wo nur noch jeder sich selbst der Nächste ist und sich nicht für das interessiert, was eine Wohnungstür weiter passiert. Diesen Egoismus wird nur leider kein Gesetz der Welt ändern können. Hätte jeder etwas mehr Zivilcourage bräuchte es derartige politische Ansinnen gar nicht erst.
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da kann ich Gisela nur voll und ganz zustimmen!

    Was eine spezielle Untersuchung gegen Kindermißbrauch angeht - da macht mir vor allem der "Mißbrauch" dieser Untersuchungen Sorgen. Es ist schon schwer genug einen wirklichen Mißbrauch an Kindern zu erkennen, wenn geschultes Personal damit konfrontiert ist. Aber viele Ärtze haben dafür - meiner Meinung nach - einfach nicht genug Wissen von der Materie. Es ist halt einfach nicht ihre Aufgabe.

    Sicher würde es in Einzelfällen vielleicht was bringen, aber ich glaube es könnte viel mehr Schaden anrichten als Nutzen (vor allem weil der Nutzen meiner Meinung nach begrenzt ist...).

    Außerdem unterstellt man ja so jedem Elternpaar erstmal potientiellen Kindesmißbrauch... wie leicht drängt so eine Untersuchung unsichere Eltern in eine Verteidigungshaltung, obwohl gar kein Grund besteht? Das finde ich echt furchtbar.
  • gisellegiselle

    31

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich könnt mir das mit der kontrolle nur so vorstellen wie es mittlerweile schon beim zahnmediziner ist...nämlich so, dass Kinder und Jugendliche ab irgendeinem alter 2x pro jahr zur profylaxe müssen und sich das bestätigen lassen müssen, da es sonst später keine übernahme der krankenkasse bei zahnersatz etc. gibt...
  • AnnalisaAnnalisa

    674

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eine Art von Kontrolle fände ich nicht verkehrt. Denn zur Zeit fällt es im Prinzip nicht auf, wenn ein Kind vor der Einschulung stirbt, wenn die Eltern versuchen es zu vertuschen.

    Die kleinen Mäuse sind ihren Eltern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und wie wir alle wissen, sind nicht alle Eltern liebevoll und fürsorglich.

    Also für mich stellt sich schon die Frage, was getan werden kann, um Kinder zu schützen, insbesondere in dem Alter, in dem die Kleinen noch nicht selbst erzählen kann, was ihnen zustößt.

    Ob das durch die verpflichtenden U-Untersuchungen erfolgen sollte oder auf andere Art und Weise weiß ich nicht. Ich kann allerdings sagen, dass diese verpflichtenden Untersuchungen in anderen Ländern durchaus Usus sind.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Gisela
    mal ein ganz provokativer Gedanke: aber müsste man dann nicht auch die Schulpflicht in Frage stellen? Da kann sich in Deutschland auch niemand drum drücken. Und es mag auch Leute geben, die ihr Kind nicht auf eine Schule schicken wollen, weil das gegen ihre Überzeugung geht. Aber es geht dabei genau wie bei den Vorsorge-Untersuchungen um das Wohl des Kindes. Und daher greift der Staat da in das alleinige Bestimmungsrecht der Eltern ein.
    Dass Eltern Behandlungen ablehen, die ihrer Überzeugung zuwider laufen, kann ich ja einsehen. Aber eine reine Untersuchung aus Glaubensgründen ablehnen?


    Ich will damit gar nicht sagen, dass ich für verpflichtende Untersuchungen bin. Mir wäre es im Grunde auch lieber, wenn man den Eltern mehr Eigenverantwortlichkeit beibringt. Aber ich finde durchaus sinnvoll das mal zu diskutieren.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eowyn schrieb:
    @Gisela
    Ich will damit gar nicht sagen, dass ich für verpflichtende Untersuchungen bin. Mir wäre es im Grunde auch lieber, wenn man den Eltern mehr Eigenverantwortlichkeit beibringt.

    Dem kann ich mich nur anschließen. Leider können aber mit dieser Eigenverantwortlichkeit nicht alle umgehen. :sad: Und daher finde ich die verpflichtenden Untersuchungen gar nicht so verkehrt.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eowyn schrieb:
    @Gisela
    mal ein ganz provokativer Gedanke: aber müsste man dann nicht auch die Schulpflicht in Frage stellen? Da kann sich in Deutschland auch niemand drum drücken.
    Das Schulwesen ist ja schon im GG geregelt, dort heißt es jedoch nur: "Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates." Man könnte jetzt zwar sagen, dass §6, Abs. 2 (Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.) auch bereits eine gewisse staatliche "Machtstellung" darstellt, aber ich persönlich bewerte die §§ 3 + 4 für mich höher. ;-)

    Ich habe noch ein anderes Argument gegen Pflichtuntersuchungen: Körperliche Misshandlungen sind mit Abstand nicht die häufigste Form der Kindesmisshandlung. Weitaus häufiger sind Babys und Kinder seelischen Qualen in irgend einer Form ausgesetzt. Nur wie will man die aufdecken? Wie will ein Arzt feststellen, ob ein Baby abends/nachts stundenlang schreien muss oder ein Kleinkind durch permanenten Liebesentzug gestraft wird, wenn es sich Fremden gegenüber "unauffällig" zeigt?
    Oder sind seelische Qualen nicht strafbar?

    Viel wichtiger als Pflichttermine für bereits gewordene Eltern wäre z. B. bereits im Schulalter in den letzten Klassen insbesondere von Hauptschulen Teile des Biologieunterrichts (wenn schon keine zusätzlichen Stunden möglich sind) für die Thematik rund ums Eltern werden zu nutzen. In der Hauptschule meiner Tochter gab es in ihrem letzten Schuljahr ein m. E. sehr gutes Projekt auf freiwilliger Basis: Dort bekamen interessierte Mädchen für einige Tage eine computergesteuerte Babypuppe, die sich wie ein echter Säugling benahm. Das "Baby" musste gefüttert, gewickelt, rumgetragen, getröstet etc. werden und zwar 24 Stunden am Tag. Über einen integrierten Chip wurde aufgezeichnet, wie lange das Baby schreien musste, wie lange es in der "vollen Windel" lag usw. Ich denke, es wren einige Mädchen dabei, die jetzt (noch) besser auf die Verhütung achten.
    Warum kann man solche Bereiche nicht ausweiten? (Die Antwort kenne ich, man betrachte die Frage bitte als rein rhetorisch.)
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Gisela: Wer hat dieses Projekt durchgeführt? Ich habe davon gehört, habe aber leider bisher keine Infos, wer das macht.

    Ich bin auch gegen diese Pflichteinführung der Vorsorgeuntersuchungen. Wie Gisela schon sagt, die seelischen Mißhandlungen werden dadurch in keinster Weise erfasst. Auch ansonsten rutschen da mit Sicherheit Hunderte durch. Außerdem finde ich es falsch, den Ärzten diese Hauptverantwortung zu übertragen. Es gibt eine Gesetzeslage und Stellen, die sich gegen Kindesmißbrauch einsetzen sollen, sie tun es nur nicht zu 100%, sei es wegen schlechter Vernetzung oder anderen Dingen. Auch die Schulpflicht hat uns da ja erwiesenermaßen nicht weitergebracht, wie viele mißhandelte Kinder waren schon ewig nicht mehr in der Schule und keinem ist es aufgefallen?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Dawn: Das war eine Kooperation vom hiesigen Jugendamt und der Schule meiner Tochter.

    Je länger ich über dieses Thema nachdenke, desto unsinniger ist es in meinen Augen. Denn, wer sein Kind tatsächlich misshandelt, schert sich auch nicht um die Konsequenzen, die ihm drohen, wenn er sein Kind nicht bei den Vorsorgeuntersuchungen vorstellt.

    Ich weiß nun zwar nicht, wie es in Ländern aussieht, in denen diese Vorsorgeuntersuchungen Pflicht sind, welche sichtbaren Erfolge dort verzeichnet wurden. Aber wenn ich mir die Fälle und "Familien"-Konstellationen und das jeweilige Umfeld der letzten Zeit in unserem Land (insbesondere Bremen) anschaue, bin ich der Meinung, dass diese Kinder mit ziemlicher Sicherheit nicht bei einer Pflichtvorsorgeuntersuchung vorgestellt worden wären. :sad:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja aber dann fällt es auf, und es gibt eine Rechtsgrundlage, um zumindest nachzufragen.
    Mir persönlich wäre es recht ob, und wenn nur ein Kind im Jahr pro Praxis vor körperlichen Schaden gerettet oder geschützt werden könnte.
    Nötig ist aber ein Netzwerk. Ansätze dazu gibt es, aber alle arbeiten "vor sich hin".
    Das Elternrecht hat auch seine Grenzen.
    Edit" und wenn sich bestimmte Verhaltensweisen von zukünftigen Eltern vielleicht ändern, hilt es den aktuel betroffenen Kindern nichts.
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke, es ist zumindest ein guter Grundgedanke. Ob es was bringt, wird sich zeigen - aber ich wüsste zumindest nicht, was es schaden sollte, von daher, warum nicht?!

    Natürlich kann man nicht jeden Missbrauch/Misshandlung verhindern, aber mir fiele ehrlich gesagt keine bessere Lösung ein, wie man etwas mitbekommen sollte ...
    (ich rede jetzt nicht von Hilfsangeboten für überforderte Eltern etc. - so was müsste es natürlich auch geben, präventiv - sondern von Möglichkeiten, bestehende Vernachlässigung/Missbrauch/Misshandlung aufzudecken!)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dass etwas geschehen muss, zweifelt niemand an. Aber ich nehme noch einmal den Fall in Bremen als Beispiel. Dort haben ganz klar die Behörden versagt, wie in so vielen Fällen der letzten Zeit. Gemessen an der Zahl der misshandelten und getöteten Kinder in unserem Land versagt diese Behörde mindestens zu gleichen Teilen wie die Zahl der bis zum Tod unbemerkt misshandelten Kinder.

    Der Fisch stinkt doch in unserem Land vom Kopf weg. Es kann und darf doch nicht einfach eine Pflichtverschiebung des Staates geben, nur weil die erforderlichen Mittel zur Erfüllung der selbst im Grundgesetz verankerten staatlichen Verantwortung nicht mehr bereit gestellt werden?

    Sorry, dass ich momentan so auf unserem Grundgesetz herumreite. :oops: Nur wenn man sich auf den einen Paragraphen beruft, darf man andere nicht einfach beiseite scheiben, so wie es in diesem Bereich offensichtlich der Fall ist.

    Würde man zeitgleich mit einer Einführung von Pflichtvorsorgeuntersuchungen die Etats der Jugendbehörden adäquat erhöhen, das Personal entsprechend aufstocken und ausbilden, würde ich eher von einer ganzheitlichen Prävention sprechen als so, wie es jetzt geplant ist. Das, was jetzt geschehen soll ist meiner Meinung nach nichts als einmal mehr Flickschusterei, und Augenwischerei.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nur kurz zum Thema, später meine Meinung, in Österreich sind die MuKiPa-Untersuchungen so halb verpflichtend, wenn nicht alle gemacht werden bis zum 18. Lebensmonat des Kindes gibts nur halbes Kinderbetreuungsgeld ab dann... Find ich nicht ganz schlecht...

    LG Silke
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gisela schrieb:
    Würde man zeitgleich mit einer Einführung von Pflichtvorsorgeuntersuchungen die Etats der Jugendbehörden adäquat erhöhen, das Personal entsprechend aufstocken und ausbilden, würde ich eher von einer ganzheitlichen Prävention sprechen als so, wie es jetzt geplant ist.

    In dem Punkt gebe ich Dir Recht - natürlich wäre es besser, wenn rundum alles verbessert wurde! Aber dass das in absehbarer Zeit nicht geschehen wird, wissen wir alle - die öffentlichen Gelder sind knapp, es wird an den falschen Enden gespart und an anderen Stellen zum Fenster rausgeworfen ... suboptimal, keine Frage, aber nicht mal eben so von heute auf morgen zu ändern ...

    Unter dem Aspekt, dass sich an der Situation in den Behörden momentan nichts ändern wird, finde ich aber verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen besser, als gar nichts! Ich sehe es nicht so, dass irgendwelche Verantwortung abgegeben wird, sondern eher so, dass zumindest an einer kleinen Stelle versucht wird, etwas zu verbessern.

    Natürlich wird es weiterhin Kindesmisshandlungen geben - natürlich werden viele weiterhin damit durchkommen - und natürlich wird es weiterhin Fehler von Behörden geben ... aber wenn nur einem klitzekleinen Teil der Kinder damit geholfen werden kann, ist es doch eine Verbesserung!

    Es werden mehr Kinder vom Arzt gesehen werden, d.h. es werden hoffentlich mehr Misshandlungen auffallen und so können mehr Kinder aus ihrem Umfeld raus geholt werden ... die Behörden machen ja nu auch nicht alles falsch und helfen ab und an auch mal einem Kind ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    ich finde Vorsorgeuntersuchungen ganz allgemein schon sinnvoll, um Entwicklungsverzögerungen rechtzeitig feststellen zu können. Aber es bleiben eben auch viele Fragen offen, wie auch schon erwähnt: wenn der Arzt etwas sieht, haftet er etwa für die Einleitung weiterer Maßnahmen? Was passiert zwischen den Untersuchungszeiträumen? die letzten U's liegen weit auseinander und in der Zeit kann viel passieren...warum wird immer alles unter dem Aspekt Kostenminimierung gesehen? Sind uns unsere Kinder nichts mehr wert, auf die Gesellschaft umgemünzt? Ich gebe insofern Gisela recht, der Ansatz ist einfach nicht ganzheitlich und demzufolge kann das ganze nicht einfach so funktionieren und wieder werden Kinder durch das Raster fallen.

    Liebe Grüße vom Milchmädchen
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    bei aller theoretischen diskussion: wie, bitteschön, soll den bei einem vorher ausgemachten termin/ ins auge gefassten arztbesuch selbiger feststellen ob das kind mißhandelt oder mißbraucht wird???
    im falle von mißhandlung, könnte ich mir noch vorstellen das es möglichkeiten gäbe, bei engmaschiger überwachung. aber bei mißbrauch? wie sieht die kontrolle von mißbrauch aus?
    das übersteigt ganz ehrlich mein vorstellungsvermögen...

    davon abgesehen: wieviele eltern haben dann probleme weil sie ein kind haben das wirklich5 mal täglich über irgendwas stolpert und permanent beulen,schrammen,blaue flecken trägt?
    woran macht der arzt ein potentielles opfer fest?

    ich denke der bereich gehört nicht in die arztpraxen, sondern in die schulen und kindergärten. zu den leuten die wirklichen täglichen kontakt pflegen. die eltern und kind in unterschiedlichsten situationen kennen. diese menschen gehören geschult und an diese stellen gehören hilfeprogramme!
    wenn der lehrer oder die kindergartentante nicht sieht was mit dem kind passiert/passieren könnte dann sieht das ein arzt , der 2mal jährlich zugriff hat trotz aller medizinischen fachkenntniss nicht hundertprozentig
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber dieses Klientel, um das es geht, bringt doch seine Kinder meistens in keine Einrichtung, weil sie frühmorgens nicht aus dem Bett kommen. Wenn diese Kinder dann langsam verhungern, merkt das kein Mensch. So wie bei dem einen kleinen Mädel, in deren Magen man Reste von Teppichfasern gefunden hat, von denen sich sich in ihren letzten Stunden ernährt hat. Es ist erst jemanden aufgefallen, dass es sie überhaupt gibt (bzw. gab), als sie eingeschult werden sollte und sie natürlich fehlte. Wenn man nur diesem einen Mädel hätte helfen können, würde sich dieses ganze Programm absolut lohnen. Und gerade Mangel- bzw. Unternährung muss doch ein Arzt sofort sehen können und da kann man sich nicht rausreden...

    LG
    Gretchen
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    dem kann man mit einer allgemienne kiga-pflicht ab 4-5, der "vorschulzeit" schon entgegenwirken.das würde auch viele andere probleme lösen. alle kinder die unter dem alter sind, könenn natürlich schwerer überwacht werden. da hilft dann wahrscheinlich nur ein arzt. wobei de rbesuch dann wirklich massiv an geldmittel gekoppelt sein muss, sonst geht nämlich dieses pack auch nicht dahin.
    man darf aber jetzt nicht nur diese massiven, durch die medien bekanntgewordenen fälle sehen. das sind trotz allem eher ausnahemen. ich rede von kindern die geschlagen, mißbraucht und seelisch kaputtgemacht werden- und gerade die letzten zwei punkte sind schwer nahczuvollziehen für einen aussenstehenden arzt.
    was die unterernährung anbelangt: (nur als beispiel, ich fühle mich nicht irgendwie angesprochen ;-) )
    niki wiegt mit seinen 6 jahren nichtmal 20 kilo. er hüpft permanent an der grenze zum untergewicht herum. aber er bekommt alles was das herz begehrt. jeden tag dunkles, oder körnerbrot, gemüsesticks oder obst in die kiga. warmes mittagessen( gut manchmal schaff ich es nicht dann gibts abends warm), abendbrot mit joghurt,obst und co. oft noch zwischenmahlzeiten. rein theoretisch müssen ja dann richtwerte für besondere beobachtung festgelegt werden. niki würde;rein aus erfahrungsgründen, einige kategorien erfüllen. er ist untergewichtig, er ist ein kind das die lebenshilfe besucht weil sehr schwierig, er hat den sozialen status der "passt"- nämlich die "großfamilie", er hat (dokumentiert!) ewig blaue flecken weil er von nichts genug bekommt. er ist schon mit kreislaufzusammenbrüchen vom kiga aus zum arzt gebracht worden und er lag als einjähriger mit schädelbruch in der klinik, weil er vom stuhl auf den er gekrabbelt ist, gefallen war....
    :???:

    was würde der arzt in dem fall tun???
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und wo bleiben bei Euren Vorschlägen die Babys?
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    alle kinder die unter dem alter sind, könenn natürlich schwerer überwacht werden. da hilft dann wahrscheinlich nur ein arzt. wobei de rbesuch dann wirklich massiv an geldmittel gekoppelt sein muss, sonst geht nämlich dieses pack auch nicht dahin.

    im prinzip hilft hier wahrscheinlich wirklich nur ein finanzieller anreiz....
    wobei sich mißhandlung udn mißbrauch auch durch kreise zieht die nicht auf diesen anreiz angewiesen sind...

    oh mann....

    aber selbst wenn die unetrsuchungen zwang werden, dann bleiben die probleme von denen ich schrieb:
    wie, bitteschön, soll den bei einem vorher ausgemachten termin/ ins auge gefassten arztbesuch selbiger feststellen ob das kind mißhandelt oder mißbraucht wird???
    im falle von mißhandlung, könnte ich mir noch vorstellen das es möglichkeiten gäbe, bei engmaschiger überwachung. aber bei mißbrauch? wie sieht die kontrolle von mißbrauch aus?

    das sollte eigentlich heißen: eltern die ihr kind mißhandeln, reißen sich einfach eine woche vorher zusammen. wie stellt der arzt dann etwas fest, ohne körperliche merkmale? und einem menschen den das kind drei, viermal im jahr sieht, wird es sich nicht anvertrauen! bei mißbrauch ist es das selbe: wie soll der erkannt werden im rahmen einer vu?
    habt ihr da einfälle/grundgedanken ?


    meine ganz persönliche meinung: dem schicksal dieser ganzen kinder kann nur die gesellschaft im ganzen engegenwirken! wir alle müssen endlich mehr zivilcourage, mehr miteinander, mehr füreinander und viel, viel mehr verantwortungsgefühl für den anderen entwicklen. wenn nachbarn nicht mehr wegschauen, lehrer nicht mehr so tun als merke man nichts, ärzte mehr zeit für ihre einzellnen patienten haben, kindergärten wirkliche gespräche mit eltern führen würden und so weiter..- dann hätten wir eine chance.
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    und Behörden und Ämter ihre Aufgaben ernster nehmen würden...
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