Traotz und Wut beim Kind - dünne Nerven bei der Mama..

supisupi

8,312

bearbeitet 2. 12. 2006, 14:23 in Kleinkinder
Hallo,

ich muss mich mal etwas ausheulen und suche auch Rat und Tipps.
Seit ca. 2 Wochen hat Melli ganz krasse Trotz- und Wutanfälle.
Wenn ihr irgendetwas nicht passt, dann wirft sie sich auf den Boden und heult und kreischt in den tollsten Tönen, brüllt rum bis sie spucken muss. Sie findet kein Ende. Egal was ich tue (oder eben auch nicht).
Ich empfinde sie schon eine Weile als sehr klammernd, sie will am liebsten den ganzen Tag irgendwie an mir dran oder auf mir drauf hängen, klettern usw. Sie beschäftigt sich grundsätzlich keine 2 Minuten alleine, es muss immer jemand mindestens im gleichen Raum sein, am besten direkt neben ihr sitzen. Jetzt kommt hinzu, dass sie ständig getragen werden möchte und kaum selbst laufen will. Oder aber dahin, wohin sie will, also auf die Straße :roll: Sie läuft grundsätzlich nicht an der Hand. Wenn man sie ihr doch gibt oder gar festhält, reißt sie sich los und schmeißt sich auf den Boden.
Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich damit umgehen soll.
Eigentlich denke ich mir: Ignoriern, bzw. erklären dass und warum ich etwas (nicht) will und wenn sie es nicht akzeptiert, dann muss sie halt so lange schreiend liegenbleiben, bis sie aufhört und ich ignoriere das. Das geht aber irgendwie nicht.
Sie fängt recht schnell an zu spucken udn vorhin habe ich sie dann nach 15 Minuten wildem Gekreische bei uns auf dem Gehweg liegend unter den Blicken der "verstörten" Nachbarn dann doch reingetragen. Auslöser war, dass sie nicht and er Hand laufen wollte und als ich sie so laufen ließ, das dann auch nicht mehr wollte.
Gibt es wirklich nur die Möglichkeit, das zu ignorieren, egal, wie lange es dauert und wie schwer das fällt? Wenn ich ihr nachgebe - wie kommt das bei ihr an? Das ist doch dann ein "Freibrief" für alles mögliche und es wird ständig Stunk geben, oder?
Wie lange dauert diese Phase? Ich dachte ja überhaupt, das fängt erst später an... Ihr Papa hat das als Kind genauso gemacht, aber wesentlich kürzer und da war er schon älter - er hat sich dann auch beruhigt, wenn er merkte, es wird ignoriert. Das klappt aber bei Melli nicht.
Ich kann das dann irgendwann nicht mehr ertragen udn habe sie schon ein paar mal sehr unsanft angemeckert, eher auch mal richtig geschrien ( :oops: ). Mir tut das ja sehr leid, aber das geht schon morgens los, wenn sie aufsteht, sie will aufstehen, aber bitte nicht aus dem bett raus. Hebe ich sie doch raus ist Geplärre, lasse ich sie eben drin und gehe weg ist auch Geplärre. Und dann dieses ständige "Mir ist nichts aber auch gar nichts recht" und das Hinschmeißen. Oder dann auf mir rumturnen udn getragen werden wollen. Dazwischen gibt es nichts.
Ich bin ziemlich k.o.
Manno. :sad:

Kommentare

  • katjaklarakatjaklara

    2,149

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    auch ich kann dich so gut verstehen. leonie kanns auch derzeit richtig ordentlich. genauso aus so gründen, wie du es beschrieben hast. ich will das und dann doch wieder nicht,...
    hauptsächlich macht sie das bei mir, dann kommt der papa und bei anderen, sowie oma.... macht sie das kaum.

    ich lass sie mal wüten. ich sag ihr auch, dass sie sich ruhig ärgern darf. wenns nicht besser wird dann sag ich zu ihr, dass sie sich mal auf die couch legen soll, bis es ihr wieder besser geht (couch deswegen, weil wir uns hauptsächlich zu hause im wohnzimmer aufhalten. ich will sie nicht in ihr zimmer schicken.) ich bin im raum anwesend, setze mich auch im abstand zu ihr hin, denn nähe braucht sie dann auch nicht. ich sag ihr, dass sie zu mir kuscheln kommne kann, wenn sie soweit ist. das macht sie auch früher oder später, wenn auch nur kurz.
    was anderes hab ich auch noch nicht entdeckt. es ist auch immer unterschiedlich.
  • maschamascha

    1,176

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei mir gibt es diese Reaktionen

    1. ignorieren (selten)

    2. Babyknast: fest in den Arm nehmen und warten, bis sie sich ausgezappelt hat.

    3. trösten (evtl. in Kombination mit 2.): Ich weiß, dass Du müde/hungrig bist (wahren Grund nennen für Schreianfall) oder Es tut mir leid, dass Du den Spielzeug-Buggy nicht haben kannst.

    4. Hochnehmen 1: über die Schulter hängen (Füße rechts und links an den Deinen Ohren vorbei, der Kopf vom Kind hängt nach unten über Deinen Rücken, die Füße hälst Du an den Knöcheln fest.) So kann man prima weiterlaufen.

    5. Hochnehmen 2: Normal auf die Schultern setzen (gut im Supermarkt).
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Damit ich nicht wieder soviel tippen muss, guckst du hier: http://www.hebamme4u.net/forum/view ... hp?t=31811
    Da sind alle Links und Zitate zu dem Thema, die man braucht!
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Huetchen:
    Ähm...ich komme da nur auf die Foren-Übersicht.... :oops: ;-)
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Komisch, bei mir geht der Link ganz normal!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nimm mal das www. raus, dann kann es gehen.
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Marlies:
    Danke für den Tipp - jetzt ging's! :grin:

    @Huetchen:
    Danke für den Link; ich habe es alles gelesen. Es trifft viel auf unsere Situation zu. Ich muss wohl umdenken und einige Sachen einfach anders angehen. Soviel ist mir jetzt durch das Lesen der verlinkten Sachen schon klar geworden. Das wird mich jetzt eine gute Weile beschäftigen und ich werde auf jeden Fall auch das Buch von Juul lesen. Ich hoffe, dann wird uns allen geholfen diese Situation anzunehmen und besser damit umzugehen. Irgendwie hat es mich gerührt, gerade der Abschnitt über "Was ist Trotz" - ich habe das tasächlich als "angriff" gegenüber mir empfunden. Aus einem anderen Blickwinkel stellt es sich aber wirklich ganz anders dar. Vielelicht hilft diese Erkenntnis oder Einsicht schon weiter.
    Danke!
    :knutsch01:
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Habe gerade mal nach dem Buch geschaut und noch was anderes gefunden:
    "Grenzen, Nähe, Respekt" auch von Juul. (S. unten).
    Ist das dem kompetenten Kind ähnlich? Eine sinnvolle oder sinnlose Ergänzung? Weiß das jemand? Hütchen? ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hast Du mal in der Mediathek bei den Sachbüchern geguckt?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann dir sowohl "das kompetente Kind" als auch "Grenzen Nähe und Respekt" ausleihen wenn du magst.
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Marlies:
    In der Mediathek steht nur was zu "Das kompetente Kind". Zumindest habe ich zum anderen nichts gefunden.

    @Eo:
    Hm, ich habe eh noch so viel Platz im Bücherregal und kaufe doch so gerne Bücher.... :oops: ;-)
    Kannst Du denn was zu dem "Grenzen, Nähe udn Respekt" sagen - sollte man das unbedingt auch lesen, oder reicht erstmal "Das kompetente Kind"?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube "Grenzen, Nähe und Respekt" hat mir nach "das kompetente Kind" wenig Neues gebracht. Ich bin derzeit immer mal wieder noch, soweit ich überhaupt zum Lesen komme, mit "Die ersten Lebensjahre" von Elisabeth Plattner und "Die Familienkonferenz" von Thomas Gordon beschäftigt. Die beiden finde ich auch gut.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Grenzen, Nähe und Respekt ist leichter und verständlicher geschrieben. Wenn du also schnelle Infos zu dem Thema brauchst, würde ich das kaufen. Willst du es ausführlich, dann lieber das kompetente Kind!
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