Hallo,
vor einiger Zeit hab ich hier im Kummerkasten einen Thread veröffentlicht, indem ich beschrieb, dass ich mit meiner ungeplanten und ungewollten SS nicht recht klarkomme.
Kurz danach habe ich versucht und es auch tatsächlich geglaubt, dass ich mich damit anfreunden und mich drauf freuen kann.
Aber - ich hab nen herben Rückschlag momentan...
Ich kriegs nicht vornander, dass ich schwanger bin, ich komme mit der kommenden Umstellung meines Lebens nicht klar.
Ich mache unbewusst und in letzter Zeit sogar bewusst Dinge, die nicht okay für die SS unds Baby sind.
Ich ärgere mich über jedes Kilo, welches ich zunehme und versuche, den Bauch möglichst einzuziehen.Ich bin jetzt in der 22 Woche und habe auch erst 1 KG mehr als vor der SS.
Ich kriege beruflich irgendwie auch nix vernünftig hin und komme bei meinen Kunden fast immer verspätet an. Sehr produktiv, wenn man selbstständig ist.
Haushaltsmässig siehts unglaublich aus...
Ich schwanke die ganze Zeit zwischen einer fürchterlichen Wut auf mich und diesen Bauch und einem mega Schlechten Gewissen, weil das Kind ja nix dafür kann.
Ich war selbst wohl nicht ganz erwünscht und meine Mutter überfordert, dass weiß ich mittlerweile. So sollte ich es ja eigendlich besser machen als sie? Ja, eigendlich....
Gestern hatte ich zudem riesen Stress mit dem Schwiegerdrachen, weil ich verlauten liesse, dass ich nicht stillen will, weil ich es einfach (und für alle unbegreiflich) schlichtweg ekelig finde.Sie selbst war gestern wohl auch nicht gut drauf, denn sie war von vorn herein sehr kurz ab und nervig. Darum vielleicht auch ihre Reaktion.
Die Gute ist nämlich geplatzt vor Wut und Unverständnis, wie könnt ich nur! Auch das ich jobmässig nicht pausieren will, findet sie übelst daneben.
Ich wäre absolut unreif und egoistisch, weil ich alles daran setzen und jetzt schon planen würde, um bloß keine Nähe zu dem Kind haben zu müssen.Das Würmchen täte ihr jetzt schon leid...
Das Fiese ist nur, dass Sie wahrscheinlich recht hat.
Wahrscheinlich hat mein Mann darum auch nicht viel dazu gesagt. Ich bin dann ins Wohnzimmer und habe allerdings doch gehört, dass mein Mann seiner Mum leise sagte, dass er es weiß, aber auch nicht weiß, was er noch machen kann.
Er ist wohl genauso überfordert mit der Tatsache, dass eben nicht alles so ist, wie man sich es wünscht. Ich weiß ja, dass ich ihm jedesmal verletze, wenn ich wieder was Negatives tue oder sage. Das macht mich auch fertig und ich weiß nicht, wie ich diese Einstellung ändern kann.Dann kommt noch der Umbau unseres Hauses, die mangelnde Zeit für mich und ihn dazu.Das schafft er kopfmässig auch nicht, denke ich. Daher versuche ich, mir ihm gegenüber wenig anmerken zu lassen, um ihn nicht noch mehr umzuhauen. Und ich versuche, mich selbst mit irgendwas Positivem im Punkto Baby aufzubauen.
Ich habs ja versucht und tue es auch immer wieder, aber es klappt einfach nicht. Je mehr mein Mann aufs Baby freut, desto mehr gehts bei mir in die andere Richtung.
So bin ich mit allem, was ich tue, total überfordert und selbst kleinste Dinge, wie Müll raus bringen, oder Wäschemachen krieg ich nicht mehr hin.
Selbst meine Tiere hauen mich aus diesem Trott nicht mehr raus. Ich schaffe deren Versorgung fast nicht mehr. Eines unserer Pferde ist jetzt für 4 Monate bei Nachbarn, weil deren Jungpferd in die Ausbildung geht und das andere nicht allein bleiben kann.
Somit bleiben mir nur noch meine Beiden. Niemals würd ich die hergeben, aber es hakt unerklärlicherweise selbst bei deren Versorgung.
Meine beiden Hundedamen beäugen mich auch nur noch fragend und verstehen die Welt nicht mehr. Keine langen Spaziergänge mehr, keine Ballspiele.
Kurzum, ich hänge mit dem Karren richtig im Dreck und komme irgendwie garnicht mehr raus.
Ich denke drüber nach, was nach der Geburt ist, obs dann besser für alle wäre, wenn ich einfach wegginge. Oder wenn ich einfach garnicht mehr da wäre.
Ich weiß, das alles ist böser Unfug, den ich da denke, aber ich ertappe mich halt bei dem Gedanken.
Ich weiß, dass ihr dazu wahrscheinlich auch nicht viel sagen könnt, aber trotzdem danke fürs lesen.
LG MEL
Kommentare
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So wie sich das anhört steuerst Du geradewegs in eine Depression rein.
Die Argumente die wir bringen können kennst Du gewiss, also such Dir endlich Hilfe im realen Leben.
Und nimm Dir Zeit für Dich.
Wie um alles in der Welt sollst Du Muttergefühle entwickeln wenn Du absolut keinen Raum dafür hast?
Fühle Dich aber vor allem nicht schuldig!
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Erstmal finde ich es gaaanz toll dass Du Euer Kind austrägst, trotz dem grossen Widerwillen.
Du könntest Dich dochmal unverbindlich informieren, wie das ist, wenn Du Eurer Kind zur Adoption freigeben möchtest, oder ist das ein Tabuthema?
Wenn Dein Mann das Kind unbedingt will- ja kann er denn dann längerfristig zu Hause bleiben (bis es in die krippe kann oder so) udn sich drum kümmern?
Ich denke, wenn alles an Dir hängen bleibt, dann hast Du auch das Recht eine Entscheidung zu treffen, wie die Zukunft verlaufen soll und wenn für Dich die einzige MÖglichkeit darin besteht, dass Kind zu anderen Eltern zu geben, dann ist das ok.
War es nicht so, dass Deine Schwigers eigendlich ein grosser Teil des Problems sind ?(Sorry, ich hoffe ich verwechsele jezt nichts, war schon länger nicht mehr online)?
Habt Ihr über Umzug weit weg mal nachgedacht?
Übers Stillen solltest Du Dir am besten keine Gedanken mehr machen, DU willst das nicht, das ist ok und Dein Kind wird auch mit Fläschen gross und fit werden!
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Das ist wirklich nicht schimm. wenn du hinfällst und dir das Bein brichst gehst du zum Arzt weil du schmerzen hast..
Deine Seele hat sich auch Weh getan nur spührt man den Schmerz oft nicht so deutlich wie beim Beinruch. Und wenn die Seele schmerzen hat muß man auch zum Doktor gehen
Also bitte kümmere dich schnell um einen Termin bei deinem Hausarzt und sag ihm das du einen guten Psychologen suchst...
Wirklich tu das für dich und deine Familie.. ;-)
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Da ich selbst ein ziemlich Trotzkopf sein kann, klingelt es bei diesem Satz bei mir... Ich kann es nicht rational erklären, aber beim Lesen deines postings habe ich das Gefühl, deine negativen Gefühle haben rein gar nichts mit dem Baby zu tun, sondern sind eine (vielleicht sogar sehr verständliche, aber unbewusste) Trotzreaktion auf deine Situation mit Schwiegereltern, Umbau, Mann oder was auch immer - und genau das solltest du mit Hilfe eines Aussenstehenden klären. Wie AnjaH schon geschrieben hat: such dir dringend eine psychologische Beratung - das kann hier im Forum, und niemand, der mit in deinem "System" steckt, klären
Ich wünsch dir dazu viel Mut, Klarheit und Erfolg
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Und dann hör endlich auf zu Jammern und Dich zu bemitleiden sondern komm in die Gänge und such Dir Hilfe! Wenn die KK nicht zahlt, dann such Dir Hilfe bei der Diakonie, der Caritas, Pro Familia etc. pp. Es gibt genug gemeinnützige Organisationen die Dir hier sicher helfen können und wollen. Eins hast Du richtig erkannt. Das Kinde kann nichts dafürt, aber wenn Du es nicht schaffst Dir Hilfe zu holen muß es alles ausbaden!! Je länger Du das vor Dir herschiebst desto schlimmer wird es!
Sorry für den harten Ton, aber all der Weichspüler hat bis jetzt ja wemig gefruchtet. Du muß was tun. Dir zu Liebe!!
Ganz lieben GRuß und ganz viel Kraft
Buchwurm
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Ich hab eben den Anfang dazu gemacht und mir für kommenden Dienstag bei profamilia einen Termin geholt. Aber das hat Überwindung gekostet....
Ich weiß zwar nicht, ob die Dame mir dann weiterhelfen kann, aber ich wills wenigstens versuchen...
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Mein Mann fährt mich dahin, weil er Sorge hat, ich könnte kneifen. Nur dort rein will ich lieber alleine.
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ronald hat schon einige tabletten bekommen die schlecht anschlagen. aber ich denke in der ss ist das eh anders mit den tabletten. sprechen, wenn du es frei und mit vertrauen kannst, tut in regelmäßigen abständen gut. sehr gut.
viel erfolg :knutsch01:
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So wie Marlies schreibt, Sie wird Dir zuhören und Dir wenn nicht sleber weiterhelfen können, doch zumindest mit neuen Adressen und Ansprechpartnern versorgen können! Halte uns bitte auf dem Laufenden!
Drück Dich ganz fest und halte die Daumen!
Buchwurm
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Ich schließe mich allen anderen an...professionelle Hilfe ist angesagt.
du scheinst es nur noch nicht so richtig eingesehen zu haben.
Warum nicht?
Es ist doch auch für dich und nicht nur dein umfeld problematisch. Also solltest du primär ein Interesse daran haben dir helfen zu lassen, damit es dir wieder besser geht. Und wahrscheinlich wird das in anderen Lebenssituationen wieder hochkommen. Warum solltest du auf ein qualitativ hochwertiges Leben verzichten, warum sich arrangieren, wenn es besser sein könnte. Also pack es an. Ich denke, daß ganz viel in deiner eigenen Tochter-Mutter-Beziehung steckt, was nicht verarbeitet wurde. Das Kind läßt es hochkommen.
Also...pack es an. Auch wenn es eine Zeitlang schmerzhaft ist...es ist ein Teil von dir, der zu dir gehört und du mußt lernen diesen zu akzeptieren und nicht verdrängen wie bisher.
Ich schicke dir Kraft, aber du wirst es schon packen...du klingst so.:-))
Liebe Grüße
mari