Es geht hier um meinen MAnn, aber letztlich dann auch um mich, um unsere Beziehung.
Mein Mann, J., hat sich vor 8 Jahren mit einem Radladen selbständig gemacht. Der Kundenkreis ist stetig gewachsen, nur bei seinen 2 Händen ist es geblieben ;-) , er macht alles alleine und besonders im Sommer routiert er ohne Ende, meint aber, dass er keine Hilfskraft haben will, die klaut eh nur, ist nicht zuverlässig, will zuviel Geld.... so, im Laden sieht es mittlerweile aus wie auf einer Müllkippe. Der Verkaufsraum ist ok, aber in der Werkstatt türmt sich der müll, dazwischen Essensreste, Briefe (zT wichtige) etc, wie seine Küche aussieht sag ich nicht, dann rennen alle die das lesen zum Klo....
also, der Laden an sich läuft gut, dass hat er im Griff.
vor 3 Jahren haben wir eine Baustelle aus 4 Wänden gekauft- alles selber renoviert(J. das meiste, ich war ja dann recht bald schwanger mit Komplikationen), ein kl Teil ist immer noch nicht fertig.
Vor 2 Jahren kam Frederik- 10 Monate ein Brüllkind, und jetzt supersonnig und sehr lebhaft und fordernd.
ZUm Punkt: J. schafft nichts mehr- er hängt eigendlihc nur noch missmutig zu Hause rum, im Laden macht er seinen Job,klar, aber hier zu Hause hält er sich kaum an Absprachen, was er machen soll. Ist nur müde, hat null Bock auf irdendwas. Zu allem muss ich ihn in den Hinern treten. Er vergisst fast alles, was er somachen wollte (Rechnugnen überweisen, was wegbringen...).
Und er ist ständig krank.
Das fing schon letztes Jahr an und ist dies Jahr ganz extrem geworden.
Ich krieg bald einen Vogel. Nun meinte er selber er hätte wohl diese Burn out Ding... ja und ???
Ich bin eigendlich nur noch wütend auf ihn, denn ich schmeiss den Haushaltskram und so mittlerweile alles allein und arbeite auch schon wieder 3 Tage die Woche voll. Ich möchte ja auch gern ein 2. Kind (war hier schonmal Thema), das kann ich so wohl endgültig vergessen.
Muss ich Mitleid haben? wie wird so jmd geholfen? gibt sich das wider? reicht unser Urlaub 10 Tage über weihnachten im Süden?
Kommentare
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Die Krankheit ist so mannigfaltig wie wir Menschen, die Heilung geht nicht von heute auf morgen, 10 Tage Urlaub werden definitiv nicht reichen, dein Mann sollte dringend in professionelle Hände. In diesem Zustand ist es nicht mit "einfach etwas Ruhe" getan, der Betroffene muss mit Hilfe sein Leben komplett umstrukturieren.
Du musst deinen Kinderwunsch sicher nicht abschreiben, solltest aber, wenn dir am Erhalt eurer Beziehung gelegen ist, etwas zeitlichen Abstand nehmen, bis dein Mann genesen ist. Wie lange das dauert hängt u. a. vom Schweregrad sowie dem Rückhalt im sozialen Umfeld des Betroffenen ab.
Lies dich doch mal durch diverse Links zum Thema. Du wirst danach sicher noch fragen haben, melde dich dann bitte wieder.
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Das passt schon alles,aber mein Mann wird niemals zum PSychologen gehen, ich werd schon versuchen mit ihm drüber zu reden, was er nun meint, wies weitergeht, aber er ist da echt typisch Mann- Arzt nur wenn er kurz vorm Sterben ist, so bei der letzten Mandelentzündung als er vor Schmerzen nicht mal mehr warmen tee trinken konnte, da ist er endlich gegangen.
Ok, dann werd ich mal an mir auch arbeiten, dass ich ihn nicht ständig nerv mit nich allzuwichtigen Dingen und versuchen ihn ein bisschen zu lenken loszulassen vom Alltagsstress, aber viel mehr fällt mir derzeit nicht ein.
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xx
ich empfehle dir also auch wiki.
ich hatte erst den eindruck das mein mann soetwas hat. jetzt sind wir beim verdacht. manisch-depressiv auch hier im forum zu lesen.
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der arzt hat uns auch nur ruhe empfohlen. und als er heulend zusammen gebrochen ist. waren wir noch mal beim arzt. dann wurde er in die klinik überwiesen. aber ich sag dir gleich, dass er da auch nicht lange bleiben kann. sonst geht sein unternehmen den bach runter. wer soll sich denn auch darum kümmern.
ich habe mich entschlossen, wenn ich nicht mehr kann muß ich meine feigheit weg stecken und gehen. es kann keiner verlangen, dass ich seine krankheit aushalte und für benny wird das sicher auch irgendwann immer unerträglicher. da kann man nur hoffen, dass der man etwas mitzieht und nicht noch mehr dreck aufwirbelt und streitet.
ich glaube übrigens, dass man als selbstständiger nicht wirklich davon weg kommt. man hat zuviel verantwortung und vieles kann man nicht anders legen. es gibt für uns gegen überarbeitung jedenfalls keine lösung. und wenn ich dass nicht schaffe und er keine andere idee hat treffen wir dann nicht mehr aufeinander. hier ist meine grenze.
noch habe ich aber hoffnung auf die tabletten bei manisch-depr.
wenn du fragen hast oder einfach nur schreiben willst, meld dich bei mir. wir sind da wohl scheinbar im selben boot.
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Abgesehen davon habe ich bereits in meinem obigen Posting zu dem betreffenden Thema verlinkt. ;-)
@Claudinchen: Als Spontanhilfe würde mir einfallen, dass du deinem Mann im Geschäft aktiv unter die Arme greifst. Hättest du jemanden, der euren Zwerg stundenweise betreut, so dass du z. B. hinter den Kulissen etwas für Ordnung sorgen könntest? Das ist in meinen Augen ein ganz akutes Problem, welches die persönliche Situation deines Mannes, der sich dort den ganzen Tag aufhält, durchaus verschlimmern kann.
Kannst du nicht grundsätzlich einige Dinge abnehmen, die mit dem Geschäft zu tun haben? Wie z. B. Bankgeschäfte, Überweisungen, Buchhaltung etc.? Ich kenne die Situation zu gut, mein Ex-Mann (und Vater der drei Großen) war zu Anfang unserer Ehe mit einer physiotherapeutischen Praxis selbständig und ebenfalls komplett allein. Kurz nach der Geburt meiner Großen waren die Bereiche Buchhaltung, allgemeine finanzielle Abwicklungen etc. in meinen Händen. Ich denke, wenn der Mann in einem so kleinen Rahmen selbständig ist und keine Angestellten hat, ist es durchaus sinnvoll, wenn man als Frau nach Kräften und Notwendigkeit mit im Geschäft anpackt.
Nichts desto Trotz solltest du bei deinem Mann mit Nachdruck darauf drängen, dass er zumindest einmal den Hausarzt aufsucht (den du sinnigerweise vor dem Termin kontaktierst). Es bringt euch ja nichts, wenn die jetzt noch psychischen Auswirkungen ernsthafte physische Probleme nach sich ziehen. Wenn dein Mann wegen der eigentlichen Problematik auf keinen Fall zum Arzt will, sähe ich es für seine Gesundheit ausnahmsweise als legitim an, ihn unter einem "Vorwand" (wie z. B. Auffrischung der Tetanusimpfung) dorthin zu lotsen. Es geht schließlich nicht um einen banalen Schnupfen!
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Ich hab daher beschlossen, der LAden ist sein Ding. ich will da auch nciht wieder mit rein. Und mittlerweile steige ich auch nciht mehr durch.
Für Frederik hab ich zwar ne Ersatzoma (2 Std /woche), aber ich bin auch heilfroh wenn ich mal 2 Std in einer Woche nur für mich hab, denn diese Zeiten gibt es sonst nicht. Ich muss auch mal auftanken. Hört sich vielleicht egoistisch an, aber ich denke ich helf ihm auch nciht, wenn ich mir wegen dme Geschäft nun auch noch die Nerven ruiniere, ausserdem würd er es als ungewollte Einmischung empfinden.
ich möchte eher hier zu Hause für mehr Ruhe für ihn sorgen.
Seine Buchhaltung zu übernehmen wär aber evntl eine Idee,das kann ich ja auch hier zu Hause abends machen. Werde drüber nachdenken und dann mit ihm sprechen.
Danke für die Ratschläge!!!
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Ich antworte mal für Claudinchen
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Ich schreibe dir heute Abend noch einmal, jetzt fehlt mir leider die dafür nötige Ruhe dazu.
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Ich wollte noch erwähnen dass mein Mann Legasteniker ist udn daraus ja auch eine gewisse Chaotik im Leben vorherrscht (hab ich mal Gegoogelt, dass L. keine Ordnung halten können und sich schwer mit konzentrieren tun) und eventl hat er auch ADHS, ist aber nie diagnostiziert worden.
Ändert das was? Ich meine, muss man dan noch anders vorgehen, als "nur" für mehr Ruhe sorgen??
Ich zermater mir nun schon den ganzen Tag das Hirn wie ich ihm helfen kann. Ich weiss einfach nicht, ob ichs nciht bald bereue wenn ich den Buchchaltungskram übernehme... ich brauch auch ein bisschen Raum für mich, wollte event eine Heilpraktiker Ausbildung anfangen- ABER,letztlich steht das Familienwohl an erster Stelle,die Ausbildung kann ich auch noch später machen, vielleicht kehrt ja mal mehr Ruhe ein.
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Ohne jetzt den Teufel an die Wand malen zu wollen, kann ich dir aus meiner eigenen Lebensgeschichte folgendes sagen: Wenn du in einer derartigen Situation nicht diejenige bist, die eine Zeitlang die mit Abstand größte Hauptlast trägt, kommt deine Familie in vielerlei Hinsichten vor riesen Probleme. Du darfst nur nicht, so wie damals ich, den Fehler machen und helfersyndromartige Verhaltensweisen an den Tag legen. Sondern du musst ganz klar Forderungen aufstellen, die dein Mann erfüllen muss, damit du im Sinne der Familie und des Erhalts der Firma deines Mannes aktiv wirst. Hier wirken nur ganz klare Ansagen und nicht nur die Androhung sondern auch Durchsetzung von Konsequenzen, wenn er sich nicht an die Spielregeln hält.
Egal, ob es jetzt Burnout, ADHS, eine Kombination aus beidem oder ganz etwas anderes wäre, wichtig ist, dass du im täglichen Umfeld deines Mannes Tabula rasa machst, zusammen mit ihm z. B. Werkstatt und Küche seines Ladens rigoros aufräumst und entmüllst, so dass er an dem Ort, wo er weite Teile seines Tages verbringt, nicht noch tiefer (im wörtlichen und psychischen Sinn) im Chaos versinkt. Konsequenterweise musst du dann den Zustand der Räume weiterhin kontrollieren, er muss die neu geschaffene Ordnung selbstverständlich aufrecht erhalten.
Zu ADHS lies mal hier rein: http://www.netdoktor.de/adhs/erwachsene.htm
Der Casus knaxus ist aber dein Mann selbst. Wenn er nicht bereit ist, sich in professionelle Hände zu begeben, kannst du machen, was du willst, es wird sich nichts am Zustand zum Positiven ändern. Es ist von höchster Priorität, dass du ihn von der Notwendigkeit eines Diagnoseverfahrens und anschließender Behandlung überzeugst. Deinem Mann muss klar werden, was er aufs Spiel setzt, wenn er sich weigert, an diesem unsäglichen Zustand etwas zu ändern. Wenn ich auf mein Leben und meine erste Ehe zurück blicke, muss ich ganz klar sagen, dass schwammige Aussagen an den Mann zu keiner Verbesserung der Situation beitragen, im Gegenteil.
Setze dich mit deinem Mann zusammen und mache ihm deine Sicht der Dinge sehr nachhaltig und direkt klar. Mache ihm konkrete Ansagen (kein Wischi-Waschi), setze ihm eindeutige Fristen und sage ihm unmissverständlich, welche Konsequenzen es mit sich bringt, wenn er sich dem widersetzt. Anders lässt sich ein Mann in so einer Situation leider nur schlecht "packen".
Unabhängig davon, was dein Mann nun wirklich hat, musst du dir im Klaren sein, dass die nächsten Monate alles andere als einfach für dich werden. Du musst bereit sein, den harten Chefsessel im "Unternehmen Familie" einzunehmen, musst imstande sein, die Zähne über einige Zeit ganz gewaltig zusammenzubeißen und bereit sein, selbst am Limit zu gehen. Du musst bereit sein, dich anfangs selbst ganz hinten anzustellen und die Verantwortlichkeiten im Lauf der Zeit wieder auszugleichen. Die konkreten Maßnahmen wird dir dann sicher der Therapeut deines Mannes sagen können, der dich zu gegebener Zeit sinnvollerweise in Teile der Therapiegespräche mit einbezieht.
Wenn dir und deinem Mann am Erhalt der Familie gelegen ist, werdet ihr es schaffen und euch wird diese sicher nicht einfache Zeit ein ganzes Stück näher bringen und intensiver miteinander verbinden.
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Ich hoffe nur sehr, dass er dann auch seine Abneigung ggen ein 2. Kind überwindet, das ist für mich mittlerweile nämlich ein Problem, aber eins nach dem anderen!
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