Wieso greift die Politik nicht endlich durch.....??

JessyJessy

270

bearbeitet 19. 12. 2006, 12:44 in Kummerkasten
Hallo,

ich war gestern so schockiert als ich in den Nachrichten von dieser - ich will das Wort nicht nennen - Mutter aus Thüringen gehört habe, die ihre beiden Kinder 4 Tage lang alleine in der Wohnung gelassen hat und der 10-monatige Sohn qualvoll verdurstet ist.
Irgendwie beschäftigt mich das immer noch, gerade auch, weil Finn im gleicher Alter ist und ich immer daran denken muss, was dieser kleine Junge gelitten haben muss (und das 2-jährige Kind natürlich auch).

In letzter Zeit häufen sich die Kindermisshandlungsfälle mehr und mehr und irgendwann muss der Gesetzgeber doch endlich mal durchgreifen.
Es kann doch nicht ständig der Tod eines Kindes damit "entschuldigt" werden, dass die arme Mutter/Eltern überfordert mit den Kinder sind und selbst eine schlechte Kindheit hatten bla bla bla - ich kann das echt nicht mehr hören. Wer denkt denn endlich mal an die hilflosen Kinder?

wann wird endlich durchgegriffen. In meinen Augen müssen diese Objekte, Eltern kann man sie doch echt nicht nennen, richtig doll bestraft werden.

Wie kann man seine beiden Kinder alleine in der Wohnung lassen und Party machen gehen?? Überforderung hin oder her. Das war vorsätzlicher Mord - oder hat die gedacht, dass die 2-jährige Schwester sich und ihren 10 Monate alten Bruder versorgt?????

Mich mach das alles so unendlich traurig und :flaming01:

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jessy, du sprichst mir echt aus der Seele. Ich hab genau die gleichen Gedanken wie Du. Seit ich das gestern gelesen und auch gehört habe, denk ich immer wieder daran.

    Ich finde es auch zum :ih: , dass in solchen Fällen immer wieder betont wird, dass die arme Mutter, die ja erst 20 ist, ja so überfordert mit allem war und die bösen Nachbarn haben nicht eingeriffen und blablabla. Wenn ich nicht willens und in der Lage bin mich um meine Kinder zu kümmern, dann gibt es verd... nochmal Beratungsstellen oder ich geh zur Caritas oder weiss der Geier. Es gibt doch wahrlich genug Möglichkeiten. Andere Menschen würden sich einen Arm abhacken für ein Kind und kriegen keines. Und solche Subjekte lassen ihr Baby verdursten und werden noch nicht mal richtig bestraft.

    Wenn man hierzulande Fußballspiele manipuliert, kommt man in den Knast. Wenn man sein Kind zu Tode quält, kriegt man noch den Kopf getätschelt, weil man ja so arm dran ist und einem keiner geholfen hat.
    Meiner Meinung nach ist sowas auch Mord und noch dazu ganz besonders grausamer. Wenn ich dran denke, wie das arme Baby gelitten haben muss, bis es gestorben ist, dreht sich mir der Magen um.

    Auch ich bin nicht nur unendlich traurig, wenn ich sowas höre, sondern v.a. stinkwütend, dass in solchen Fällen nicht härter durchgegriffen wird.
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich denke ähnlich.
    Allerdings ist es schon so: Mit 20 2 Kinder und geschieden - da weiß man im Grunde schon wohin die Tendenz geht. Jedenfalls eher nicht in gute Richtung.
    Die Nachbarn haben sich in diesem Fall aber wohl eingemischt (so hieß es zumindest gestern im Radio) - lt. dem Bericht ist hier v.a. das Jugendamt mal wieder schluderig gewesen.
    Es ist sehr traurig und ich finde, es gehörten nicht nur die Eltern bestraft (by the way - was ist denn mit dem Vater?!), sondern auch die Ämter. Es ist bekannt, dass die Mutter zig Termine verschiedener Art wiederholt nicht wahrgenommen hat, auf Vorladungen nicht erschien, die Wohnungstür nicht öffnete usw.

    Allerdings frage ich mich - WIE soll der Gesetzgeber/Politik sich konkret einmischen?
    Harte Strafen für die Eltern "schrecken" ja nicht ab, wenn es keien vorsätzliche Handlung ist, also quasi wirklich aus Überforderung o.ä. geschieht. Dass das tatsächlich so sein kann, das kann ich mir leider wirklich vorstellen. Die U-Untersuchungen zur Pflicht zu machen halte ich in diesem Zusammenhang auch für wenig sinnvoll, zumal sie in einem viel zu großen Abstand sind.
    Es muss in der Vorbeugung irgendetwas passieren, nicht in der "Bestrafung" - aber nun fragt mich nicht, wie am besten. Konkrete Vorschläge habe ich auch nicht. :???:

    Solche Berichte machen mich auch immer sehr sehr traurig und betroffen. :cry:
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naja, zunächst einmal wurde die Mutter ja verhaftet, sie saß nicht in ner Talkshow und wurde bemitleidet. Trotzdem kann man das natürlich nicht immer alles entschuldigen, da gebe ich euch Recht. Aber man kann nach den Gründen suchen, um zukünftig vielleicht mehr Wissen zu haben, wie man vorbeugt. Das finde ich schon legitim, zu hinterfragen, warum jemand sich so verhält.
    Was soll der Staat den machen? Die Todesstrafe einführen? 50 Jahre Knast? Ehrlich, ich glaube nicht, dass das sowas verhindert. Das sind ja nicht geplante Taten, wo die Betroffene vorher abwägt, ob die Strafe im Verhältnis zum "Nutzen" der Tat vielleicht zu hoch ist oder ob man sie in Kauf nehmen kann.
    Ob die Misshandlungsfälle wirklich immer mehr werden? Odser ob sie nicht einfach nur immer öffentlicher werden?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dass härtere Strafen sowas nicht verhindern, ist mir schon klar. Und dass etwas getan werden muss, um solchen Dingen vorzubeugen auch.

    Trotzdem bin ich der Meinung, dass Menschen, die sowas verbrochen haben, genauso hart bestraft werden müssen wie beispielsweise Mörder. Und das mit dem Kopf tätscheln und den Nachbarn usw. hatte ich nicht auf diesen speziellen Fall bezogen.
    Dass die Mutter verhaftet wurde, ist ja wohl das mindeste. Das heisst aber noch lange nicht, dass sie auch bestraft wird.

    Ich glaube aber auch, dass es einem nur so vorkommt, als würden die Misshandlungsfälle immer mehr, weil die Medien eben verstärkt darüber berichten.
  • JessyJessy

    270

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    leanders_mama schrieb:

    Trotzdem bin ich der Meinung, dass Menschen, die sowas verbrochen haben, genauso hart bestraft werden müssen wie beispielsweise Mörder. Dass die Mutter verhaftet wurde, ist ja wohl das mindeste. Das heisst aber noch lange nicht, dass sie auch bestraft wird.

    Absolut! Da schließe ich mich voll an.

    Und genau wie Du sagst, werden hier leider die Wirtschaftsverbrecher (z. B. Manipulation eines Fussballspiels etc.) höher bestraft als Kindermörder/-Schänder etc. Was ist das nur für eine Gesetzgebung.

    Klar kann man gerade im vorliegenden Fall das Jugendamt mitverantwortlich machen, weil es nicht frühgenug eingegriffen hat, aber letztlich hat die Mutter ihr Kind umgebracht...

    Kindermachen kann sie , aber dann sind sie ihr sch...egal :flaming01:

    Es gibt wie leandersmama bereits gesagt hat, genug Möglichkeiten sich Hilfe/Unterstützung zu suchen!

    Der Gedanke so ne Pflichtuntersuchungen einzuführen, wie z. B. in Österreich, ist doch wenigsten ein Anfang, um hoffentlich vielleicht den ein oder anderen Fall vermeiden zu können. Ob es denn tatsächlich hilft, keine Ahnung.

    Trotzdem bin ich für harte Strafen.
    Auf keinen Fall darf ein Kindermörder z. B. nur 9 Monate Freiheitsstrafe wegen Totschlags oder sogar nur eine Bewährungsstrafe bekommen.
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das stimmt natürlich, dass in der Gesetzgebung was schief ist, wenn Eigentum höher bewertet wird als die physische und psychische Unversehrtheit. Ich habe bei meinem Posting einen Artikel aus dem akt. Spiegel im Kopf gehabt, der deutlich macht, dass die Politik die Gesetze immer mehr verschärft, obwohl in vielen Bereichen die Kriminalität sinkt. Ich habe den Spiegel schon weggetan und kann leider nicht mehr nachschauen, ob da auch was zu Kindesmusshandlung steht. Ich persönlich finde eine solche Politik schlimm, weil eben nicht das getan wird, was notwendig ist, sondern das, was Stimmen bringt und schön populär ist.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mir dreht sich jedesmal der Magen um wenn sowas in den Nachrichten erscheint und das jüngste Ereigniss hat mich persönlich echt getroffen.

    Ich versteh das nicht, denn ich war auch mit 20 das 2. mal schwanger und lebte in Scheidung. aber deshalb habe ich meine Kinder doch nicht vernachlässigt oder sterben lassen. im gegenteil ich hab mir hilfe geholt und mich auf den Hintern gesetzt. Und siehe da, es geht wenn man nur will. Meiner Meinung nach hat das Jugendamt hier völlig versagt.

    Steffi
  • Janina1Janina1

    1,145

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich verstehe es auch nicht.

    Nicht nur, wie sowas passieren kann.

    Ich frage mich, was kann an Gesetzen etc. gemacht werden, damit man die Kinder den Eltern wegnimmt, bevor so etwas passiert?
    Einerseits ist es ja wichtig zu sehen, ob die Kinder gut aufwachsen oder nicht.

    Andererseits hätte ich als "normale" Mutter keine Lust, dass alle halbe Jahre hier jemand vom Jugendamt auftaucht oder so.

    Vielleicht wäre der erste Schritt die U-Untersuchungen zur Pflicht zu machen und auch die Kriterien, die dort überprüft werden, dementsprechend anzupasen.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und was ist mit den älteren Kindern? Die Abstände der U-Untersuchungen werden ja immer Größer. Kita-Pflicht? Aber wie soll das finanziert werden? Und sind Erzieher und Lehrer dafür geschult um Mißverhältnisse rechteitig zu sehen? Bzw. sind sie auch bereit diese zu melden? Auf jedem Fall muß alles getan werden um die Lobby der Kinder zu stärken.


    Lieber Gruß
    Caro
  • Janina1Janina1

    1,145

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Stimmt, daran habe ich gar nicht gedacht.

    Sind also, nicht nur für uns, viele Fragen offen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    supi schrieb:
    (by the way - was ist denn mit dem Vater?)

    Bei uns in der Zeitung hieß es, dass sie ihn nicht rein gelassen hat.

    Unter dem Artikel war ein anderer mit dem Titel : "Pro Woche kommen drei Kinder um" Sie sterben an den Folgen von Gewalt oder Vernachlässigung. :traurig07:
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und da ist nur von den toten Kindern die Rede. Niemand weis wieviele Kinder bei uns unter ihren Eltern leiden müssen und was aus ihnen mal wird :sad:



    Lieber Gruß
    Caro
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich weiß wirklich nicht, warum hier ständig "der Staat" gefordert wird? In Ländern, in denen derartige Vergehen mit der Todesstrafe geahndet werden, gibt es wegen der Aussicht auf diese Todesstrafe auch nicht weniger Verbrechen, die unter dieses Strafmaß fallen (im Gegenteil, siehe z. B. USA).
    In dieser Richtung weiter gedacht: Wenn schon über eine Verschärfung von Strafen nachgedacht wird, warum bezieht man dann nicht das direkte Umfeld mit ein, wenn es sich um Fälle handelt, die nicht zu übersehen sind? Jeder, dem etwas auffällt und sich nicht weiter darum kümmert, gehört in meinen Augen genau so zur Rechenschaft gezogen wie der/die Täter selbst. Ob das nun Nachbarn sind, die etwas mitbekommen und nichts melden, KindergärtnerInnen und Lehrer, die bei ihren Zöglingen Verhaltensauffälligkeiten oder eindeutige körperliche Zeichen feststellen und schweigen oder Mitarbeiter im Jugendamt, die Kenntnis von Problemen in einer Familie erhalten und dem nicht nachgehen: jeder der untätig bleibt, hat in meinen Augen für seine Mitschuld zu "bezahlen". Unabhängig davon gibt es diesen Straftatbestand bereits, er nennt sich "unterlassene Hilfeleistung" und wird in der Realität leider nur viel zu selten geahndet.

    Wir hatten in Bezug auf diese Problematik erst das Thema "Zwangsvorsorgeuntersuchungen". Hier steht einiges dazu: http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=33037

    Aus verschiedenen Aspekten heraus betrachtet frage ich mich einerseits, was der Staat noch alles machen soll und wozu er im Grunde weder finanziell noch logistisch in der Lage ist? Andererseits stelle ich mir die Frage, ob es im Sinne der Demokratie wirklich wünschenswert ist, wenn noch mehr durch den Staat reglementiert, der Einzelne schrittweise immer weiter entmündigt wird und als einzige logische Folge irgendwann eigenständiges Denken unerwünscht ist?

    Ich kann mich nicht oft genug wiederholen: Es hat jeder die verdammte Pflicht, aufmerksam und mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, sich einzumischen statt wegzusehen und couragiert zu handeln statt zu kneifen. Dann würde die Zahl der misshandelten und/oder getöteten Kinder mit Sicherheit sinken!

    Wenn sich jeder nur ein kleines bisschen mehr für die Dinge interessiert, die vor seiner Wohnungstür geschehen, bräuchte man den Staat nicht in diesem Ausmaß wie jetzt mal wieder von allen möglichen Seiten gefordert wird. Zudem könnte man die Millionengelder, die die Regierung in irgendwelche verzweifelten Versuche, präventiv tätig zu werden, stecken will, viel sinnvoller in tatsächliche Hilfsmaßnahmen umleiten.
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @gisela
    Ich denke, so einfach ist das auch nicht. Wenn alle wieder die Augen aufhalten, könnte das ein zweiter Überwachungsstaat werden.

    Z,B. ziehen wir bald um. Das neue Haus muss nich renoviert werden und wir haben hier kaum Verwandtschaft (Außer Björns Eltern, aber vor allem der Mutter wird dann mal oft 'alles zu viel'...), also auch niemanden, der auf Frederick aufpassen kann. Dazu kommt, dass er ständig im Auto einschläft. Bin ich eine schlechte Mutter, wenn ich ihm im auto sitzen lasse und im Haus (ca. 7m entfernt) mit nem Abbruchhammer durch den alten Fliesenspiegel in der Küche düse und nur ab und zu nach Frederick schaue?

    Ich würde es machen, wenn ich weiß, dass er an dem Tag noch gar nicht geschlafen hat und mind. ne halbe Stunde pennen wird, Björn hat noch immer Angst, dass jemand so hysterisch wird und die Polizei ruft...
    Frederick aus dem Auto rausholen und im Haus hinlegen klapppt nur selten - meist wird er wieder wach und lässt sich dann nicht mehr beruhigen. Außerdem finde ich den Lärm nicht so prickelnd für ihn.
    Was hat man da also für eine Wahl?
    Heute bin ich übrigens in die alte Wohnung gefahren, weil er eingeschlafen ist und in der Straße dort zu viel los war... Dadurch kommt man leider nicht schneller voran mit der Arbeit.
    :neutral:



    Vielleicht muss der Umgang unter den Menschen wieder vertrauter werden. Dann würde man seine Nachbarn besser kennelernen, Verhaltensauffälligkeiten blieben nicht mehr unentdeckt, möglicherweise würde sich jemand ohne Familie oder Freunde am Ort schneller einleben, neue Kontakte knüpfen und sich im Zweifel bei Anderen mit Problemen welcher Art auch immer Rat suchen.
    Wenn man das Wort JUGENDAMT hört, schrillen doch meist die Alarmglocken "Die nehmen mir mein Kind weg!!!". Also ich kann für mich sagen, dass ich bei einer eventuellen Überforderung mit Frederick ganz sicher nicht DORT Rat suchen würde! (O.K. ich kenn andere Stellen, bei denen man das kann, aber viele kennen Erziehungsberatungsstellen eben nicht oder nichts über deren Arbeit).
    Ansonsten wäre ich schon dafür, dass eine zentrale Kartei darüber geführt werden sollte, ob ein Kind regelmäßig zum Arzt geht oder nict. Wenn in Kind kaum oder nie einen Arzt zu Gesicht bekommt, ist es sicherlich besser, mal einen genauen Blick zu riskieren...


    uff, schon so spät....
    Gute Nacht!
  • JessyJessy

    270

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sicherlich hat jeder Bürger die Pflicht, wenn ihm ein Fall von Misshandlung bekannt ist oder er den Verdacht hat, dies zu melden. Aber letztlich kann ja nicht ich als normaler Bürger in die Wohnung reiten, um das Kind zu schützen.
    Ich kann einen solchen Fall doch nur polizeilich melden, aber handeln müssen die entsprechenden Stellen. Die nunmal aber heutzutage leider vollkommen überfordert sind oder einfach inkompetent.

    Und ich stimme mit Dir, Gisela, überein, dass ein jeder, der eine solche Straftat nicht meldet, ebenso bestraft werden soll.

    Letztlich hängt es aber am Staat etwas tun. Sozialarbeiter mehr schulen, die Jugendämter mehr unterstützen und nicht noch Stellen streichen, Fördermittel kürzen o. ä.
    Es muss etwas getan werden.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Anke121 schrieb:
    @gisela
    Ich denke, so einfach ist das auch nicht. Wenn alle wieder die Augen aufhalten, könnte das ein zweiter Überwachungsstaat werden.
    Ansonsten wäre ich schon dafür, dass eine zentrale Kartei darüber geführt werden sollte, ob ein Kind regelmäßig zum Arzt geht oder nict. Wenn in Kind kaum oder nie einen Arzt zu Gesicht bekommt, ist es sicherlich besser, mal einen genauen Blick zu riskieren...
    Was hat "aufmerksam und mit offenen Augen durchs Leben gehen" mit Überwachungsstaat zu tun? :shock: Eine zentrale Kartei wäre doch viel mehr Überwachungsstaat als aufmerksame Mitmenschen? Das muss ich jetzt aber nicht verstehen? :confused01:

    @Jessy: Schau dir die Begleitumstände doch einmal näher an. Wie kann es in einer Siedlung, wo alle Tür an Tür wohnen, möglich sein, dass so kleine Kinder, die irgendwann automatisch nur noch schreien und weinen, tagelang allein sind? Mir kann niemand erzählen, dass er nichts mitbekommen hat! Interessant in diesem Zusammenhang: Die Kinder wiesen keine Spuren von Misshandlung auf. Somit wäre es für einen Arzt, wäre die Mutter zu Vorsorgeuntersuchungen gegangen, auch nicht ersichtlich gewesen, dass die Kinder vernachlässigt wurden.

    Dass es anders gehen kann, habe ich am eigenen Leib erfahren. Ich lebte allein in einer Wohnung in einem nicht gerade "bevorzugten" Wohngebiet. Ich hatte damals einen neuen Freund und hielt mich ein paar Tage bei ihm auf. Irgendwann tauchte die Polizei an meinem Arbeitsplatz auf, weil ich von einer Nachbarin als vermisst gemeldet wurde. :shock: Das ist allerdings inzwischen 20 Jahre her...
  • JessyJessy

    270

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gisela schrieb:
    Wie kann es in einer Siedlung, wo alle Tür an Tür wohnen, möglich sein, dass so kleine Kinder, die irgendwann automatisch nur noch schreien und weinen, tagelang allein sind? Mir kann niemand erzählen, dass er nichts mitbekommen hat! ...

    Ja, das habe ich mich auch gefragt. Es muss jemandem aufgefallen sein. Nur es hat niemanden interessiert :flaming01: wahrscheinlich haben alle noch in ihren Wohnungen gemeckert und sich über das Schreien aufgeregt.
    Nach einigen Stunden werden die Kinder dann keine Kraft mehr zum Schreien gehabt haben und so war die Sache für die Nachbarn dann auch erledigt. :cry:
    Gisela schrieb:
    Dass es anders gehen kann, habe ich am eigenen Leib erfahren. Ich lebte allein in einer Wohnung in einem nicht gerade "bevorzugten" Wohngebiet. Ich hatte damals einen neuen Freund und hielt mich ein paar Tage bei ihm auf. Irgendwann tauchte die Polizei an meinem Arbeitsplatz auf, weil ich von einer Nachbarin als vermisst gemeldet wurde. :shock: Das ist allerdings inzwischen 20 Jahre her...

    Sicherlich warst Du geschockt, aber in dem Fall war es ja wirklich eine super aufmerksame Nachbarin. Respekt. Lieber soll einmal zu viel ein Polizist vorbeikommen. Nur leider war diese Nachbarin nur eine von gaaaannnz wenigen.

    In dem vorliegenden Fall wiesen die Kinder zwar keine Misshandlungserscheinungen auf, aber es war bekannt, dass die Mutter mit den Kindern überfordert war, hier hat das Jugendamt mal wieder versagt.
    Sicherlich wäre in dem Fall die Untersuchung beim Arzt ergebnislos verlaufen, da hast Du Recht, aber ich glaube, dass einige Fälle von Kindesmisshandlung so aufgedeckt werden und den Kinder noch "Schlimmeres" erspart werden könnte.

    Die Idee mit der zentralen Kartei finde ich deshalb gar nicht schlecht.

    LG
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