Hallo,
ich muß hier mal mein Herz ausschütten. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was schief gelaufen ist oder woran es liegt.
Unsere Lotte ist ein sehr anhängliche Kind ein echtes Mamalämmchen. Hört sich ja erst mal ganz nett oder niedlich an, nervt aber schon extrem. Sie ist total auf mich fixiert, lässt mich kaum mal eine Sekunde aus den Augen. Wenn Sie dann noch müde ist, möchte Sie möglichst auf den Arm und das ständig. Kommt dann mein Mann nach Hause und ich könnte aufatmen.......denkste. Sie freut sich Ihn zu sehen, ok, aber bleiben möchte Sie bei mir. Gehe ich dann weg um den beiden eine Chance zu geben, geht der Schuß nicht selten nach hinten los und Sie schreit nur hinter mir her. Sie weint sich in Rage und er kann kaum etwas tun um Sie zu beruhigen. Nur morgens, wenn Sie noch fit und total ausgeruht ist kann ich weg gehen. Dann nutze ich einen Moment , indem Sie mit einer anderen Person beschäftigt ist (Papa,Oma usw.) und gehe und es ist ok.
Manchmal bin ich echt genervt, sie hängt bildlich an meinem Hosenbein und lässt nicht los, nehme ich Sie dann mal nicht hoch weil ich mich einfach belagert wie eine Insel fühle, macht Sie einen Mortzterror. Sie hat schon einige "nette" Spitznamen. Mein Mann nennt Lotte nur unser kleiner Terrorist und meine Mutter sagt Maria Callas zu Ihr weil Sie soooo oft schreit und jammert. Sie hat ein tierisch lautes Organ und schreit uns die Bude zusammen, wenn es nicht nach Ihr geht.
Im Moment sind diese Situationen der häufigste Auslöser für Spannungen und Streit, denn gerade abends liegen die Nerven oft blank. Auch Paula muß oft zurück stecken, Sie nimmt es NOCH erstaunlich gelassen. Lotte hat ein ausgeprägtes Verlangen nach Körperkontakt, Sie streichelt bei jeder Gelegenheit unsere Haut, sie schiebt extra den Ärmel des Pullovers weg um an nackte Haut zu kommen. Das finden wir ja auch total schön und geniessen es, aber diese Mamaphase geht nun schon ziemlich lange und nicht selten enden unsere Abende sehr nervenaufreibend und wir sind froh wenn Lotte im Bett ist.
Kann mir jemand Mut machen, dass diese Phase bald vorbei ist, oder hat jemand Vorschläge was wir noch ausprobieren können. Unsere Paula war immer ein sehr eigenständiges Kind und uns ist dieses Verhalten fremd.
LG Sandi
Kommentare
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Helfen kann ich dir leider nicht, aber Mut zusprechen!
Ich denke das das eine ganz normale Entwicklungsphase ist und du bald wieder aufatmen kannst!
Seit wann klammert sie so?
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lieb dass Du mir antwortest. Sie klammert schon seit Wochen so. Ganz genau kann ich es gar nicht sagen. Im ersten Lebensjahr habe ich mir immer Mut zugesprochen, dass es ein neuer Schub ist, aber das kann es nun nicht mehr sein... Manchmal zweifel ich daran, dass es gut ist nun wieder arbeiten zu gehen. Ich habe die letzten 3 Monate 20 Std die Woche in der Schule verbracht und nun gehe ich ab Januar 16 Std arbeiten. Aber vorher war Sie auch schon immer sehr auf mich fixiert. Und ehrlich gesagt kann ich nicht nur Zuhause sein, da fällt mir die Decke auf den Kopf. Hoffentlich hast du Recht und es ist eine Entwicklungsphase. :roll:
LG Sandi
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Ich kann mich sehr gut erinnern, dass mit ca. 18 Monaten, mit ca. 2 Jahren, mit 2,5 Jahren und jetzt wieder kurz vorm 3. Geburtstag alle Zeichen auf heftigem Schub standen. Die Klammerphase um den 18. Monat herum fand ich am Schlimmsten. Ich dachte schon, die Kleine lässt meinen Rockzipfel nie mehr los. Nachts natürlich auch nicht! :biggrin:
Aber ich bin dir ja nun ein paar Monate voraus und kann dir versprechen, auch die extremsten Klammeräffchen werden sich irgendwann von der Mama lösen und dann ist erstmal der Papa dran. :biggrin:
Gib ihr die Nähe, die sie braucht, auch wenn es schwerfällt und nervt. Nimm dir aber durchaus auch Auszeiten! Sie ist alt genug, um auch mal für eine Weile beim Papa bleiben zu können. Wichtig ist, dass der Papa sich mit dem Kind beschäftigt, damit es sich dann in der entscheidenen Entwicklungsphase auch gerne dem Papa zuwendet. So funzt die Loslösung von Mama dann nämlich am Besten.
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danke für die lieben Worte, dann will ich mal weiter ausharren und auf Besserung hoffen. Obwohl es manchmal echt schwer ist und ich Sie an die Wand kl..... könnte, sorry aber so ist es. Der Papa gibt sich alle Mühe an ihm liegt es nicht, er gehört auch nicht zu den Wochenendvätern sondern hat auch in der Woch ab ca 16-17 Uhr Zeit und unterstützt mich.
Ja, warscheinlich müßte das besagte Buch die ersten 15 Jahre beschreiben wenn es vollständig sein wollte. :shock:
Meine Umwelt kennt übrigens den Grund für ihr verhalten: Ihr seit selber Schuld, sie ist ja sooooo verwöhnt.
Na klar, was sonst ... :fies02:
LG Sandi
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Unsere mädels sind ungefähr gleich alt und jette hat manchmal ähnliche züge (zB haut streicheln...). Sie geht ja seit 2 monaten zur tagesmutti und seitdem hat sie viel, viel mehr muttibedarf als vorher, hat mich anfangs auch nicht aus den augen gelassen. Sie hat wirklich auch einen super-draht zum papa, aber trösten oder einschlafen geht nur bei mir (und bei der TaMu :shock: ).
In einem schlauen, älteren buch über "die zweite geburt", gemeint ist die psychische loslösung von der mutter, steht dazu so sinngemäß: die kleinen werden selbstständiger aber erschrecken oft vor der veränderten welt und ihrer eigenen courage. Hauptsächlich bekommen sie mit, dass die mama ein eigenständiges wesen ist und dass sie machen kann, was sie will, dh auch einfach so weggehen. Sie versuchen, die welt wieder gerade zu rücken in diesen herrlichen zustand, als mama und kind eine einheit waren. Das natürlich mit ihren mitteln von klammern bis schreien.
Ich war und bin auch hin+hergerissen, inwieweit ich dann trotzdem weggehe, obwohl sie mir hinterherweint und dann beim papa bleibt und erstmal "trauert" (soll man sie wohl auch lassen, dh gar nicht durch 1000 spiele ablenken), oder ob es mir gar zu jämmerlich erscheint und ich ihr nachgebe.
Ob dir das jetzt weiterhilft - weiss auch nicht. Mir hat es geholfen, weil ich eine unterschied in diesem "weggehen trotz weinen" zum ferbern sehe, also zu diesem frust, weil die bedürfnisse ignoriert werden.
Also ich stimme hütchen zu: wenn sie gut drauf (dh nicht krank oder so) ist, würde ich sie ruhig mal beim papa lassen. Jette fand das dann irgendwann auch "normal". Das lernt sie eben gerade.
Liebe grüsse: katrin
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alles was Ihr da geschrieben habt macht mich ruhiger und ich stimme dem absolut zu. An guten Tagen auch gar kein Thema, aber manchmal... da nagt es an mir und ich stelle mich und mein Weggehen in Frage. Aber sicher überlass ich mein Kind ja nicht alleine dem Schicksal, wenn doch der Papa oder die Oma da ist. Ich sehe da auch einen großen Unterschied zum "Ferbern". Für mich ist es nur immernoch gewöhnungsbedürftig so belagert zu werden und so flehentlich angeschrien wenn ich mich nur mal weg bewege. Aber wie so vieles ist auch das wieder eine Gratwanderung, eigentlich ist bei so kleinen Kindern fast alles eine Gratwanderung. Bei vielen Dingen fragt man sich doch mache ich das jetzt richtig oder sollte ich es doch anders machen. Mein Mann ist da irgendwie pragmatischer, ohne soviel Selbstzweifel. Manchmal verrent man sich ja auch in seinen Gefühlen. Na ja schön dass es auch anderen so geht, das beruhigt.
Danke Euch !!! :knutsch01:
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ab der 68. woche wirds etwas ruhiger, der nächste schub ist dann so um die 71. woche/18 monate :biggrin:
sorry, wenn ich grins, aber ich freu mich immer so, wenns anderen auch so geht....