War wäre wenn - Gedanken zu SS + Hirntod

PaminaPamina

820

bearbeitet 8. 01. 2007, 11:02 in Plauderecke
Ich muss das jetzt mal hier loswerden, es beschäftigt mich schon seit der 22. SSW.

Was wäre, wenn ich einen Unfall hätte mit dem Auto? Und im Koma liegen würde? Oder gar hirntot wäre? Gut, vermutlich würde man inzwischen (35. SSW) das Kind holen.

Aber wenn mir das früher passiert wäre? Gab es da nicht schon mal einen Fall, wo man die Frau dann "am Leben" erhalten hat, bis das Kind reif genug war? Ich meine ja. Und ich habe dann weiterüberlegt: wollte ich das? Wäre es das beste fürs Kind?

Ich für mich bin zu dem Schluß gekommen, dass ich es nicht wollte. Weil ich der Meinung war, das Kind würde das doch sicher in irgendeiner Form merken. Es fehlen ja alle geräusche im Bauch (Herzschlag, Verdauung) die Bewegungen, der Tagesrhythmus, die Kommunikation... das kann man doch nicht alles ersetzen? Das Kind trägt doch da einen Schaden davon? Und was ist dann später? wie erklärt man dem Kind, dass die Mutter nur als Brutkasten am Leben erhalten wurde? oder belügt man es ein Leben lang?

Ich habe das dann auch mit meinem Mann diskutiert, und er war der Meinung, das Kind solle leben dürfen. Und dass die Mediziner sowieso dem Leben verpflichtet wären, es also gar keine Wahl gäbe.

Mir ist klar, dass das ein heißes Eisen ist, aber mich würden einfach mal eure Meinungen dazu interessieren.

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    MMh ist schon ein schwieriges Thema und ich wünsche sowas keinem auf der Welt.
    Ich persönlich würde mir wünschen das der Unfall mich und Baby auf der Stelle tötet... das mein schatz erst gar nicht jeden Tag wenn er das Baby auf dem Arm hat und in seine augen schaut an mich und den Unfall erinnert wird. Ich denke mir mal das es aber fälle gibt wo die Mutter künstlich am leben gehalten wird. Da Babys vielleicht nicht so stark erinnerungen speichern können wäre es möglich das Kind auch ohne oder mit einer anderen weiblichen Bezugsperson großzuziehen. Was Ärzte in einer solchen Situation tun weiß ich nicht aber so eine Situation wünsche ich keinem auf der Welt.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In Deutschland war es das "Erlanger Baby". Es steht sogar bei Wiki. :shock: http://de.wikipedia.org/wiki/Erlanger_Baby
    Das Mädchen kam aus einem Ort ein paar Straßen weiter von meinem Zuhause und verunglückte quasi vor meiner Tür. Der Fötus kam einige Zeit nach dem Unfall ebenfalls durch einen Spontanabort ums Leben. :sad:
    Im Lauf der Zeit gab es in Deutschland noch einige ähnlich gelagerte Fälle, die allerdings weitaus weniger spektakulär waren und nicht an die Bildzeitung (die Eltern der jungen Frau gingen damals tatsächlich als Erstes zur Lokalredaktion der Bild) "verkauft" wurden und bei denen die Kleinen durchkamen.
    Ich weiß nicht, inwieweit die jeweiligen Ethik-Komissionen eine Entscheidung gegen funktionserhaltende Maßnahmen plädieren würden, weil ja beim Hirntod der werdenden Mutter im Falle eines Abschalten der Geräte auch einen zwangsläufigen Tod des Ungeborenen nach sich zieht. Und dass allein deshalb ein Abschalten der Geräte nicht mehr in der Entscheidungsbefugnis der schwangeren Frau liegt.

    Ich hatte während meiner letzten Schwangerschaft ähnliche Gedanken wie du. Insbesondere immer dann, wenn ich im Auto unterwegs war. Ich hätte damals nie den Wunsch geäußert, die Maschinen abzustellen und das Kind in mir unter Umständen mit sterben zu lassen. Dann hätte mein Mann nicht nur mich für immer verloren sondern auch seinen noch ungeborenen Sohn. Ich glaube, das wäre das Ende für meinen Mann gewesen. :sad:
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube, es gibt einen Fall in den USA, wo die Mutter 7 oder 9 Wochen vor der Geburt ihres Sohnes starb. Der Junge war zum Zeitpunkt des Berichtes ein ausgeglichenes Kerlchen von ähm... 6-7-8 (???) Jahren?
    Und dass alle Geräsche nicht mehr da sein würden, stimmt ja auch nicht, denn dann wäre man tot und nicht nur hirntot ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wunderkind schrieb:
    MMh ist schon ein schwieriges Thema und ich wünsche sowas keinem auf der Welt.
    Ich persönlich würde mir wünschen das der Unfall mich und Baby auf der Stelle tötet... das mein schatz erst gar nicht jeden Tag wenn er das Baby auf dem Arm hat und in seine augen schaut an mich und den Unfall erinnert wird. Ich denke mir mal das es aber fälle gibt wo die Mutter künstlich am leben gehalten wird. Da Babys vielleicht nicht so stark erinnerungen speichern können wäre es möglich das Kind auch ohne oder mit einer anderen weiblichen Bezugsperson großzuziehen. Was Ärzte in einer solchen Situation tun weiß ich nicht aber so eine Situation wünsche ich keinem auf der Welt.

    Ich glaube das hast du nicht überdacht, was ist denn wenn eine Mutter stirbt, sollen dann die Kinder gleich mitumgebracht werden nur weil man sich sonst beim Ansehen der Kinder an die Mutter erinnert. Diese Situation wünscht sich keiner und in dem Moment wo es passiert, bist du auch nicht mehr diejenige die darüber entscheidet.
  • NukaNuka

    2,340

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wunderkind:
    Ich denke auch, daß es für Deinen Mann ein sehr großer Trost wäre, wenn er Euer Kind in den Armen halten könnte.

    Ich sehe das gerade auch bei uns in der Familie, meine SchwieMu ist gestorben und alle sind sich einig, die Kleine ist in all der Trauer der Sonnenschein.
    Mein Mann hat sich während der Beerdigung an seine Tochter gekrallt und meinte hinterher, ohne sie hätte er das nicht überstanden.

    Ich wollte auf jeden Fall, daß wenigstens mein Kind überlebt, auch als ein Teil von mir.
    Natürlich ist es sehr schade, daß das Kind seine Mutter nicht kennenlernt, diese ist durch nichts zu ersetzen, aber ich wäre mir sicher, daß mein Kind trotzdem liebevoll im Kreise der Familie großgezogen wird.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich meinte damit auch nicht das wenn eine Mutter stribt alle ihre Kinder umgebracht werden sollen da habt ihr mich wohl falsch verstanden.
    Ich meinete es für mich persönlich das es besser wäre das das ungeborene Baby mitsterben sollte und nicht die Kinder die ich schon habe. Aber da hat auch jeder eine andere eigene Meinung dazu ich persönlich würde es nicht haben wollen mein schtz in voller Trauer und dann noch ein neugeborenes Baby das rund um die Uhr zuwendung braucht fände das schon hart . Also bitte nicht wieder missverstehen .
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @wunderkind: Unabhängig von der Tatsache, dass du eine derartige Entscheidung auch nicht im Vorfeld treffen darfst (da du damit einen illegalen Schwangerschaftsabbruch verfügen würdest), hast du dich mit deinem Mann darüber unterhalten? Glaubst du etwa nicht, dass das ungeborene Baby auch Trost für deinen Verlust sein kann? Oder hat dein Mann etwa gesagt, das Kind würde für ihn eine untragbare Belastung darstellen, wenn es zur Welt käme?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Falls mir sowas passieren würde hätte ich eh die entscheindung nicht in der Hand sondern die Ärtzte es wurde ja nur gefragt was wäre wenn man es entscheiden könnte..... Mein Mann würde sicherlich das Baby großziehen auch wenn ich tot wäre.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sprich doch mal mit deinem Mann über dieses Thema. Auch wenn der Tod an sich ein nicht besonders beliebtes Diskussionsthema ist, dem man heutzutage lieber ausweicht, können sich durch ein intensives Auseinandersetzen mit dieser Thematik ganz andere Perspektiven für einen eröffnen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,

    ich hatte in der Schwangerschaft auch solche Gedanken und habe auch mit meinem Mann darüber geredet. Unser Standpunkt war, dass der Kleine auf jeden Fall leben sollte.
    LG, Suse + Henrik (*23.10.2005)
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