plötzliche und extreme Wesensänderung bei 2 jahrigen

bearbeitet 10. 01. 2007, 00:52 in Kleinkinder
Hallo,

mein erstes Kind, Tanja, hat genau zu ihrem 2. Geburtstag ihr Verhalten plötzlich von einem Tag auf den anderen so grundlegend geändert-ich bin geschockt und habe das Gefühl, ich kann gar nichts tun, um die Situation zu verbessern.

Wir hatten bis dahin nie ernsthaft schwere Phasen.
Sicher hatte sie ihre Schübe, aber dabei veränderte sich nie so grundlegend ihr Wesen.

Es hatte sich ein geregelter, funktionierender Alltag eingespielt. Die eher wenigen Dinge, die ich von ihr verlangt habe (z.B. beim wickeln nicht mit den Füßen in meinen Bauch treten oder nach dem Essen Zähne putzen), hat sie befolgt. Sie war ein lebendiger, kontaktfreudiger, neugieriger Sonnenschein.
Und wirklich von einem Tag zum anderen (ohne das da was besonderes vorgekommen wäre/ Weihnachten, Silvester, Geburtstag wurden eher ruhig gefeiert-es waren gemütliche, erholsame Tage) ist sie wie ein anderer Mensch.

Sie kennt keinerlei Absprachen mehr, will nicht mehr schlafen (hat sie sonst gern und lange gemacht), schlägt mich und ihre kleine Schwester (7 Monate), spielt kaum, steht herum und verfällt regelmäßig in Schreianfälle ohne ersichtlichen Grund.

Wenn ich sie anrede, schreit sie entweder noch lauter oder schlägt mich gar. Wenn ich sie einfach nur in den Arm nehmen möchte (was ich vorher ankündige)-das gleiche.
Essen ist auch ein Problem und war es vorher nie.
So zieht sich das durch den ganzen Tag und die Nacht.
Auf nachfragen, was sie hat, wie sie sich fühlt, ob ich ihr helfen kann, ob ihr was weh tut, ob ich dies, das oder jenes für sie tun kann...-ich spreche gegen eine Wand und genauso ist auch ihr Blick, wenn sie mich überhaupt anschaut. Als ob sie durch mich hindurch guckt.

Krank ist sie, glaube ich, nicht. Dafür gibt es keine Anzeichen.
Es wird wohl so ein Entwicklungssprung sein?!
Aber so heftig? So von einer Sekunde zur nächsten? Woher kommen diese "schlechten Energien"? Was kann ich tun, um ihr einbissel zu helfen?

Wie kann unter solchen"Bedingungen" ein Alltag bestritten werden, ohne das es fast in Gewalt ausartet?
Denn z.B. gewickelt muß sie ja schließlich werden. Und das geht jetzt nur gegen ihren Willen. Dazu muß ich sie richtig fest anpacken.

Oh es ist gruselig. So will ich mit meinem Kind nicht umgehen.

Für Erfahrungsberichte, Ratschläge, Hinweise wäre ich sehr dankbar.

Kommentare

  • michi04michi04

    419

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo.... :mad: Das klingt genauso gruselig wie bei uns - das einzige was ich dazu sagen kann: es ist tatsächlich eine Phase. Matilda hatte bis letzte woche 3-4 mal am tag bis zu einer h so üble Wutanfälle mit Schreien, trampeln, etc. Nichts, aber auch gar nichts lkonte sie beruhigen, nur muss sie dieses Theater immer vor mir abziehen, leider kann ich den Raum nicht verlassen. Bis heute dachte ich, wir hätten die Phase überwunden, aber anscheinend doch nicht. Matilda hat jedenfalls wieder wahnsinnig viel gelernt in den letzten Wochen, vor alllem was ihre zwischenmenschliche Wahrnehmung angeht (Gefühle im Speziellen) weiterhin ist sie noch slbstständiger gewiorden. Ich glaube in den kleinen Körpern geht in dieser Zeit so dermaßen viel ab, dass sie einfach nicht wissen, wohin mit sich. Zudem merken sie unsere Unsicherheit und der Teufelskreislauf beginnt :flaming01: Leider bin ich selber auf der Suche nach guten Tips in solchen Situationen - bei uns hillft auch gar nichts: werder Ablenkung, zuneigung, ignoranz, oä. Sind ziemlich ratlos und haben schon von Bekannten den Tip bekommen, das kind mal untersuchen zu lassen :oops: Ab wann ist denn welches Verhalten krankhaft und behandlungswürdig?????
    Wünsche dir viel Kraft und das die Phase bei euere tanja SCHNELL vorbei geht...Matildas Leben besteht wohl leider fast nur aus solchen Phasen seit der Geburt :cry:
    Wie alt genau ist Tanja? Un gibt es z.Zt. innerhalb der Familie eine Veränderung, die Tanja auch noch zu schaffen machen könnte?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo ,

    Michi - erstmal Danke für deine schnelle Reaktion und den Zuspruch.
    Es tut mir schon gut, wenn klar wird, es geht einem nicht alleine so.
    Und scheinbar habe ich ja noch Glück im Gegensatz zu dir, denn bei Tanja waren die Schübe immer erträglich für alle Beteiligten.
    Allerdings ist unsere kleine Tochter (übrigens auch eine Matilda) auch eher ein-wie man so schön sagt-anspruchsvolles Kind.

    Aber zurück zu Tanja (genau 2Jahre alt). Es gibt von außen absolut keine neuen Situationen oder Herausforderungen, die als Erklärung für ihren Stimmungswandel dienen könnten. Ihre Verhaltensänderung kam ohne "Vorwarnung" und ist extrem extrem. Bei ihren "alten" Schüben habe ich schon Tage im voraus gemerkt, daß es bald schwierig wird für sie und uns. Konnte mich dann einbissel darauf einstellen und auch für sie war es dann eben nicht so hart. Sie ließ sich auch trösten und helfen. Ich wußte instinktiv oder Tanja gab mir vor, wie ich mich richtig verhalten konnte. Und schon während der Schübe, waren Anzeichen von Entwicklung zu spüren. Und wie schon geschrieben - im Kern blieb sie eben die Tanja.

    Jetzt habe ich das Gefühl, man hat mir über Nacht das Kind vertauscht.
    Ich bin ratlos, wie ich ihr begegnen kann. Alles scheint falsch zu sein.
    Sie tut mir so leid, ich würde ihr so gern helfen. Aber wahrscheinlich muß sie da diesmal alleine durch; gehört zum Abnabelunsprozeß Kind-Mutter. Hoffentlich spürt sie meine Liebe etwas und fühlt sich nicht ganz so schrecklich, wie es nach außen hin wirkt.

    Genauso wenig ist mir klar, wie ich unser Leben organisieren soll.
    Morgens aufstehen, anziehen, frühstücken u.s.w.. ??? Alles extrem schwierig bis unmöglich.
    Ich glaube, wenn ich sie lassen würde, würde sie erstmal im Bett bleiben, wenn sie doch Hunger bekommen sollte, müßte eine riesige Auswahl an verschiedensten Speisen bereit stehen, von denen sie 3 Happen nehmen würde, ich müßte in ständiger Bereitschaft vor ihrer Tür stehen und mich darin zurecht finden-Mama komm her - Mama geh weg.

    Ehrlich-ich bin am überlegen, ob ich es nicht einfach so mache. Oder ist das nicht gut? Würde sie dadurch noch mehr verunsichert? Lieber würde ich natürlich an unserem alten Rhythmus festhalten. Das geht aber eben nur mit "Gewalt".
    Oh je - hoffentlich wachsen wir wirklich - und es wird bald etwas besser.

    Gibt es Erfahrung-ist es "typisch", daß um den 2ten Geburtstag so ein heftiger Schub unterwegs ist?

    Die Frage nach der Behandlungswürdigkeit habe ich mir auch schon gestellt. Aber welche Behandlung?

    Viele Grüße
    Babett
  • katjaklarakatjaklara

    2,149

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hi babett,
    ich habe hier im forum schon gelesen, dass um den 2 geburtstag ein heftiger schub sein soll. such mal in der suche, da wirst du sicher fündig. ;-) ich kenn das auch und wir stecken auch grad in einem schub drinnen.

    mein bauchgefühl sagt mir, dass es wohl besser wäre, wenn du versuchst den bisherigen rythmus beizubehalten. natürlich nicht mit zwang. ich denke mir, wenn sie eh schon im schub ist und die welt kopf steht, dann sind dinge, die ihr bekannt sind, eine stütze, auch wenn du das vielleicht nicht mitbekommst.

    und denk dran: es ist nur ein phase.

    lg katja
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    liebe Katja-Danke für deine Nachricht.

    Ich habe gestern bis tief in die Nacht im Forum gelesen. Es ist sehr interessant und aufschlussreich.
    Fragen bleiben natürlich trotzdem offen, weil ja eben jedes Kind anders ist.

    Das mit dem Rhythmus beibehalten erscheint mir auch sinnvoll, und ich denke eben auch, dass es ihr helfen könnte -eine Stütze sein müsste.
    Aber dem ist leider gar nicht so.
    Sie negiert, ignoriert, lehnt alles ab, was für sie bekannt, beliebt, eingeübt war. Es scheint, sie ängstigt sich gar vor dem, was ihr vertraut ist.
    Neues lässt sie aber ebenso wenig zu.

    Wahrscheinlich spiegelt sich hier genau ihr Dilemma wider.
    Sie verabschiedet sich von Altem, ist aber für Neues noch nicht richtig bereit.
    Ich bin sehr gespannt was dabei rauskommt.
    Das liest sich jetzt bestimmt komisch. Aber es ist eben wirklich so, daß ich mein Kind nicht wieder erkenne. Es ist das erste Mal, das Tanja in einem Schub so "umgekehrt" ist.

    Aber ich hoffe sehr, dass bald oder wann auch immer, etwas von Tanjas ursprünglichem Wesen wieder zum Vorschein kommt.

    Kann jemand vielleicht ein gutes Buch empfehlen, welches die Empfindungen der Kinder im Alter von ca. 2 Jahren in so einer Entwicklungsphase beschreibt und versucht aus Sicht des Kindes zu erläutern?

    Gruß
    Babett
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