Hallo,
ich bin etwas verwirrt: Mein Mann meint, unsere Tochter kann seit Samstag schon "Mama" sagen, nämlich immer dann, wenn ich aus dem Zimmer gehe und sie das mitbekommt (auch wenn noch der Papa im Zimmer ist), fängt sie an zu weinen, robbt mir hinterher und jammert "Mama". Sobald ich wieder da bin, ist wieder Ruhe und sie strahlt.
Vor Samstag hat sie aber noch nie Silben mit M gebildet, eher immer "baba" oder "dada".
Kann ich jetzt diesen Tag im Kalender rot anmalen oder nicht? Ich bin mir unsicher, ist ja auch mein erstes Kind.
Danke!
Susi
Kommentare
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Genau dieselbe Frage wollte ich heute auch stellen !!!
Das mit dem aus dem Zimmer gehen ist bei uns genauso, allerdings hörte es sich eher noch nach "Mamam" an.
Ansonsten bildet sie auch schon mal diese Silben, meist aber "dadada..","nana" auch mal "goll", "hall" und "aah-aa-aaah..." ;-) usw.
Aber das "Mamam" gab mir schon zu denken.
Aber gestern hatte ich zwei Situationen , in denen sie "Mama" gesagt hat.
Beim Frühstück wollte sie irgendwann nicht mehr im Hochstuhl sitzen, fing an sich zu winden, die Schnute zu verziehen. Ich sag noch zu meinem Mann" Gleich heult sie, wir müssen sie wohl rausnehmen" , da sagt sie auf einmal mit weinerlicher Stimme "Mama". Ich bin vielleicht gesprungen sag ich Euch.
Und abends ist sie wieder wachgeworden, als ich ins Schlafzimmer kam saß sie im Bett und wimmerte ganz klar und deutlich "Mama!"
Beidesmal nur diese vier Buchstaben.
Ich war voll durch den Wind! Das kann doch kein Zufall sein.
Aber können die Kleinen denn schon wissen, daß wir Mama sind und sich auch schon dementsprechend artikulieren.
Mein Mann meint, sie würde jetzt alles durchprobieren und wenn ich bei Mama immer springen würde, würde sie das lernen, daß ich Mama bin. :traurig04:
Also, wann sagen die Kleinen denn erstmals "Mama"? Ist wahrscheinlich doch ein schleichender Prozess?
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ORIGINAL wie bei uns! Ist echt genauso. Sonst kommt "wawawa" "bababa" aber immer wenn er mich "sucht" kommt "mama" und zwar nur einmal in der Wiederholung (sonst wiederholen sich die Laute immer öfter)
Ich dachte auch erst, "vielleicht kapiert er es schon", kann es mir aber echt nicht vorstellen. Ich glaube, dafür ist es noch zu früh.
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Aber sie sind auf dem besten Weg dazu.
Und genau damit hat er recht. Die Kinder fangen an mit mamamam und merken irgendwann das die genannte reagiert na und den Zusammenhang merken sie schnell...
mama und die liebste die ich habe kommt.. ;-)
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Wir reagieren aber immer brav drauf (jaaaaaaa, ich bin die Mama :roll: ), damit er das bald lernt ;-)
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typischerweise produzieren babies im alter zw. 6-9 monate sogenannte lall- oder babbeläußerungen, die bevorzugt aus den konsonanten /m/, /b/, /p/, /d/ und den vokalen /a/, /e/ bestehen. diese laute werden dann zu silben, die aus konsonant-vokal-verbindungen wie /ma/, /da/, /pa/, etc. bestehen. gegen ende dieser lallphase beginnen die kinder die verschiedenen konsonant-vokal-verbindungen zu verdoppeln bzw. zu vermischen, so dass sowas wie /mama/, /bada/, /madaba/ entsteht. interessanterweise verstehen die kinder zu diesem zeitpunkt bereits ca. 50-60 verschiedene wörter im sprachstrom. im rahmen der spracherwerbsforschung wird bei der mehrheit der kinder aber eher nicht von einer willkürlichen produktion der worte /mama/ und/oder /papa/ zu diesem frühen zeitpunkt ausgegangen, da es sich eher um ein zufälliges ergebnis durch die verdopplung der silben handelt. normalerweise werden die ersten wörter in der spanne zwischen dem 10.-14. lebensmonat willkürlich gesprochen und sind bewusst reproduzierbar. ausnahme sind sogenannte "frühe sprecher" (early talker) die bereits auch vor bzw. um den 9. lebensmonat die ersten "echten" wörter produzieren. dieser prozentsatz der kinder ist aber relativ gering (ca. 5-6 %). sie sind sozusagen der obere rand in der normalverteilung (=überdurchschnittlich entwickelt) in den frühen sprachlichen fähigkeiten.
wichtig für einen günstigen verlauf der sprachentwicklung sind folgende sprachliche meilensteine:
:arrow: 6.-9. monat lallen bzw. babbeln
:arrow: 10.-14. monat erste wörter
:arrow: um den 18. monat ca. 50 verschiedene wörter
:arrow: um 24.monate zwei-wort- und erste drei-wort-äußerungen.
liegen abweichungen von diesen meilensteine vor, sollte eine ärztliche untersuchung und ggf. eine sprachtherapeutische diagnostik zur abklärung einer möglichen sprachenwtciklungsstörung angestrebt werden.
lg, schnueppelhueppel
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gibst du bitte eine Quelle zu dem Text an. Oder stammt der von dir?
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grimm, h. (2005): störungen der sprachenwicklung. hogrefe verlag
szagun, g. (2006): der spracherwerb des kindes. beltz verlag
siegmüller, j. & bartels, h. (2006). leitfaden sprache-sprechen-stimme-schlucken. elsevier verlag
siegmüller, J & kauschke, chr. (2002): patholinguistische diagnostik bei sprachentwicklungsstörungen. elsevier verlag
siegmüller, J & kauschke, chr. (2006): patholinguistische therapie bei sprachentwicklungsstörungen. elsevier verlag
schrey-dern, d. (2006): sprachentwicklungsstörungen. thieme verlag
meibauer, j. & rothweiler, m. (1999): das lexikon im spracherwerb. francke verlag
kauschke, chr. (2000): der erwerb des frühkindlichen lexikons. gunter narr verlag
rothweiler, m. (2001): wortschatz und störungen des lexikalischen erwerbs bei spezifisch sprachentwicklungsgestörten kindern. universitätsverlag c. winter
von suchodoletz, w. (2005): früherkennung von entwicklungsstörungen. hogrefe verlag
von suchodoletz, w. (2004: welche chancen haben kinder mit entwicklungsstörungen. hogrefe verlag
böhme, g. (2004): sprach-, sprech-, stimm- und schluckstörungen. band 1: klinik. urban & fischer verlag
böhme, g. (2006): sprach-, sprech-, stimm- und schluckstörungen. band 2: therapie. urban & fischer verlag
de langen-müller, u., iven, c. & maihack, v. (2003): früh genug, zu früh, zu spät? modele udn methoden zur diagnostik und therapiesprachlicher entwicklungsstörungen von 0 bis 4 jahreb. prolog verlag
die homepage des deutschen bundesverbandes der logopäden (dbl) e.V. bietet ein umfangreiches portal zur information über den frühen spracherwerb für ärzte und eltern. bei bedarf und erlaubnis könnte ich den link posten.
viele grüße, schnueppelhueppel
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wenn die von dir genannten silben eine bestimmte bedeutung für dich und deinen sohn haben, zählen sie sozusagen als echte "wörter". es geht nicht darum, dass die kinder die wörter so aussprechen müssen, wie wir erwachsene. übrigens zählen auch jegliche formen von eigennamen für familienmitglieder, freunde oder spielzeuge in diese sogenannte kritische masse der 50 wörter rein. auch lautmalereien wie tatütata, brumbrum, aua, etc. zählen als wörter. einige veröffentlichungen sehen eine spannbreite zw. dem 18.-24. monat für das erreichen der ersten 50 wörter. allerdings sollten die kinder dann bei 24. monaten wirklich 50 wörter produktiv beherrschen und erste wortkombinationen zeigen, da sie sonst als "späte sprecher" (late talker) bezeichnet werden. das können bis zu 20% aller zweijährigen sein (grimm 2005, kauschke, 2006). diese kinder werden dann als risikokinder für die entstehung einer sprachentwicklungsstörung gesehen und sollten weiterhin beobachtet werden. ein teil der kinder (ca. 35-50 %) kann im dritten lebensjahr diese anfängliche verzögerung im bereich des wortschatzes aufholen, der rest der kinder schafft es leider nicht. diese haben dann bei 36 monaten probleme im erwerb des lautsystem, des wortschatzes und der grammatik und sollten spätestens dann eine sprachtherapie beginnen, damit die defizite nicht noch größer werden und bis zum schuleintritt beseitigt werden können. daher ist anzuraten, diese risikokinder im dritten lebensjahr ca. alle vierteljahr zu beobachten, um festzustellen, ob sie aufholen oder nicht. jüngere untersuchungsergebnisse grenzen den zeitraum zum aufholen sogar noch etwas ein und sagen, dass wenn ein kind mit 2 1/2 jahren immer noch weniger als 100 wörter spricht, ein aufholen bis zum dritten geburtstag unwahrscheinlich ist. das ist der in der spracherwerbsforschung definierte stand der dinge zur sprachentwicklung und zur früherfassung von sprachentwicklungsstörungen. leider sieht die realität wie so oft ganz anders aus, da viele ärzte nur unzureichend über den verlauf der sprachentwicklung und sprachentwicklungsstörungen informiert sind, die u-untersuchungen in diesem bereich fachlich mehr als "unterbelichtet" sind und viele eltern immer wieder zum warten vertröstet werden, obwohl sie das berechtigte gefühl habe, das etwas nicht stimmt. leider sind sprachtherapeuten in eine engmaschige betreuung und begleitung von eltern und kindern im rahmen der vorsorgeuntersuchungen nicht involviert. schön wäre es, wenn reihenuntersuchungen nicht erst ab dem 4. geburtstag als "früherkennung " ausgegeben werden würden, sondern wir kinder schon mit 2 jahren sehen könnten. es gibt auch einige untersuchungsverfahren, die bereits bei 2jährigen den stand der sprachentwicklung verläßlich messen können. diese werden von sprachtherapeuten genutzt, um einerseits die risikokinder zu erkennen und dann andererseits prognosen über den verlauf der entwicklung im dritten lebensjahr abzugeben bzw. eine weiterführende diagnostik einzuleiten, wenn der verdacht auf eine sprachentwicklungsstörung besteht.
ich würde daher vorschlagen, dass du deinen sohn in den nächsten wochen und monaten weiterhin beobachtest, evtl. ein "wortschatztagebuch" führst, in dem du seinen spontanen äußerungen mal notierst und die so einen ersten überblick über den wortschatz und sein wachstum machen kannst. sollte sich bis zum alter von 2 1/2 ein nur langsames anwachsen des wortschatzes zeigen, würde ich den kinderarzt darauf ansprechen, ggf. um eine überweisung zum hno-arzt bitten, um abzuklären, ob die hörfähigkeit vollständig intakt ist (insbesondere dann, wenn dein sohn häufiger mittelohrentzündungen gehabt haben sollte). zusätzlich kannst du entweder den kinder- oder hno-arzt um eine verordung für eine logopädische diagnostik bitten, die klären soll, ob eine therapie aufegnommen werden sollte. bei interesse kann ich dir gern auch noch die untersuchungsverfahren nennen, die von sprachtherapeuten ab dem 2. geburtstag eingesetzt werden könnne, damit du dem arzt gegenüber was in der hand hast. viele ärzte stellen sich leider schlichtweg "stur" an, was eine frühe diagnostik und therapie von sprachentwicklungsstörungen angeht, weil sie der meinung sind, dass sich das alles noch "auswächst"
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also ich hab auch mal gleich ne frage! Seit ca 2 Wochen hat meine Tochter (8 1/2 mon) angefangen mit der Oma an der Hand richtung unserem Zimmer zu gehen und dann vor der Tür stehen zu bleiben und dann kommt ein ganz deutliches "Mama" aber mit geschlossenem Mund gesporchen also ein "mhmh" das funktioniert aber nur wenn ich nicht da bin wenn ich da bin dann macht sie wann immer sie mich sieht diese mhmh
Ist das jetzt schon ein "mama" vom Verständnis her dass sie nur ncoh nicht richtig sagen kann oder ist es einfach nur Zufall...
LG engelchen
PS um den verwunderten es gleich zu sagen ja sie kann schon laufen an 2 Händen gehalten ohne große Probleme und mit 1 Hand ist sie grad am üben hihi
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Muss ich mir dann Sorgen machen, wenn Frederick mit seinen 14 Monaten gerade mal ein 'bababababa' über die Lippen bringt? Also nix mit Silbenverdoppelung usw.
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die Silben werden für Tim sicher eine Bedeutung haben. Und für mich hm keine Ahnung, aber doch irgendwie sicher auch. Und er sagt auch brummbrumm und tuttut wenn er ein auto in der hand hat oder so. Er hat auch schon Ball gesagt und Oma, aber das war vor Monaten einmal und seitdem nie wieder. Aber ich mach mich trotzdem nicht verrückt, wenn er mit 2 Jahren keine 3 Wort sätze bildet oder so. Weil ich auch denke, er wird schon noch reden. Und klar werde ich das beobachten und wenn bis 2,5 Jahren noch nix kommt, dann werd ich mal bei der Logopädie anrufen. Doch die hatten ja zu mir gesagt, wo ich spaßeshalber mal angerufen hatte, das das von 2.5- 3 Jahren normal ist. und erst wenn man dann nix macht ist eine Gefärdung der Sprache bis zur Einschulung absehbar, weil sie dann schlecht aufholen können. Und er hatte bis jetzt eine leichte MOE und die war letzten Dez. und er hört aber super, außer wenn er nicht will, da guckt er durch dich durch. Ansonsten hört er alles, zumindest macht er keinen anderen Eindruck. Also ich kann mir nicht vorstellen das er nicht hört, die hatten ja auch damals in der Klinik einen Hörtest gemacht. Hmm da ich eh immer bissel ängstlich bin, baut mich das auch nicht gerade auf. Und trotzdem ich mach mir keine Sorgen Er wird schon noch. Er ist ja noch nicht mal 2 Jahre und ich kenne viele Kinder die sagen auch nicht grad mehr. Ach und hallo sagt er auch, fällt mir grad ein .
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vielleicht sollte ich doch mal so ein Worttagebuch schreiben, denn mir fällt immer mehr ein. Nein, so und oh sagt er auch. Ist ja garnicht so schlecht. Ich werd das mal aufschreiben, malsehn was zusammenkommt.
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ja, das wortschatztagebuch ist eine gute möglichkeit, sich einen überblick über die wörter zu verschaffen, die einem eben auch mal ganz gerne durchrutschen. gerade solche kleinen wörter sind prädestiniert dafür, dass man sie übersieht bzw. überhört. als eltern hat man vor allem aufmerksamkeit für substantive und vernachlässigt dabei eher verben, artikel oder präpositionen und auch kommunikative wörter wie hallo, tschüss, danke, bitte, etc.
die sprachentwicklung verläuft sicherlich nicht bei allen kindern gleichermaßen. es gibt immer individuelle variationen, aber es muss dann tatsächlich auch mal an einem punkt die entscheidung getroffen werden, ob ein kind auffällig ist oder nicht. dazu dienen solche bezugsdaten aus studien, die an großen gruppen von kindern national und international erhoben worden sind, um eben durchschnittswerte zu ermitteln und auffällige von unauffälligen kindern zu unterscheiden. dabei soll das kind natürlich nicht stigmatisiert werden, sondern es wird damit das ziel der frühstmöglichen unterstützung im spracherwerb verfolgt.
die aussage der kollegin/des kollegen zur sprachentwicklung im dritten lebensjahr finde ich etwwas problematisch bzw. nicht mehr ganz aktuell. ein normal sprachlich entwickeltes kind produziert zwischen 2 1/2 - 3 jahren drei- und mehrwort-äußerungen. die struktur des deutschen hauptsatzes (subjekt-prädikat-objekt: ich lese ein buch) gilt als erworben. die grundregeln der deutschen grammatik sind damit gelegt. um den 3. geburtstag hat ein normal sprachlich entwickeltes kind ca. 500 wörter in seinem produktiven wortschatz und kann vielfältige kombinationen an kleinen sätzen bilden, bei denen aber häufig noch artikel und präpositionen fehlen bzw. die verben noch nicht richtig gebeugt sind oder auch die grammatischen fälle und die mehrzahl noch nicht beherrscht werden.
ein häufiges auftreten von MOEs (> 3-4x pro jahr) kann über mehrere wochen zu einer eingeschränkten hörfähigkeit führen, die wiederum nach sich zieht, dass die kinder den sprachlichen input aus der umwelt nicht oder nur unvollständig wahrnehmen können. als folge dessen bauen sie auch nur unzureichendes sprachliches wissen auf. ich wollte nicht behaupten, dass das bei deinem sohn der fall ist, sondern nur darauf hinweisen, dass es häufig einen zusammenhang zwischen eingeschränkter hörfähigkeit und dem auftreten von sprachentwicklungsstörungen gibt. allerdings sei auch angemerkt, dass sich bei einer reihe von kindern mit sprachentwicklungsstörungen keinerlei hinweise auf störungen der entwicklung in den bereichen motorik, sensorik, kognition, verhalten, sozialisation und emotionalität ergeben. das ist relativ wichtig, da viele eltern leider erfahren müssen, dass ärzte dazu neigen, ihnen zu unterstellen, sie würden sich nicht ausreichend mit ihrem kind und seiner sprachlichen entwicklung beschäftigen und sind somit verantwortlich für die entstehung der sprachstörung. tatsache ist, dass sprachentwicklungsstörungen eine genetische komponente haben, d.h. wenn es innerhalb der familie personen gibt bzw. gegeben hat, die eine sprach- oder sprechstörung aufweisen, ist das risiko für die ausbildung einer kindlichen sprachstörung erhöht.
@Anke121:
dein sohn produziert silbenverdopplungen, den /ba-ba-ba/ ist eine wiederholung der selben silbe. produziert auch erste wörter ? sowas wie /da/, /ab/, /tutut/ und eigennamen bzw. kindersprachliche formen davon (mama, papa, etc.) ? wichtig ist, dass er sozusagen ein eigenes wort hat, was er immer wieder benutzt, wenn er auf einen gegenstand oder eine person hinweisen möchte, wobei seine äußerung mit unserer aussprache eines wortes nicht übereinstimmen muss. auch dir würde ich vorschlagen, ein wortschatztagebuch zu führen und mal zu notieren, wann und in welcher situation dein sohn was sagt. dann bekommst due einen überbblick über den verwendeten wortschatz. beobachtet ihn bis zum 18. monat und versuche dann ggf. auch mal beim kinderarzt um eine überweisung zum hno zu bitten, um abzuklären, ob alles i.O. ist.
@einengelweint:
man muss beim spracherwerb zwischen wortverständnis und wortproduktion unterscheiden. ein kind versteht lange vorher wörter, bevor es sie selbst produziert. typisch ist, dass die kinder mit einem 3/4 jahr 50-60 wörter verstehen, während sie die grenze in der produktion erst zwischen 1 1/2 - 2 jahren durchbrechen. dein kind wird das wort /mama/ also verstehen, ist aber produktiv noch unsicher. in diesem jungen alter kann man nicht sicher von einer willkürlichen produktion des wortes sprechen, da eben die lalläußerungen aus den konsonanten und vokalen bestehen, die dann auch häufig in den ersten worten vorkommen. das ist so ein fließender übergang. die ersten wörter sind häufig in die lallmonologe der kinder eingebettet, aber eben noch nicht sicher auf aufforderung reproduzierbar. u.U.ist dein kind möglicherweise ein früher sprecher, aber das nur an einem möglichen wort festzumachen, ist aus der ferne schwer und auch unzuverlässig. dazu muss man mehr über das verständnis und die produktion von sprache des kindes wissen bzw. diagnostizieren.
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ich hab mir nur gedacht weil von ihr auch ein "hei" kommt wenn sie Aufmerksamkeit auf sich ziehen will. Wenn ich sie nciht angucke ne zeitlang dann kommt ein "hei" ganz nach dem Motto dreh dich mal um mama! und auch noch so ein paar andere kurze sachen die einwandfrei so klingen als wäre es "echt" aber da bin ich mir noch ziemlcih unsicher!
Was heißt das eigentlcih genau mit dem early speaker ist das eine Sache die man irgendwie fördern sollte oder so???
LG engelchen
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das mit dem Verstehen kann ich auch bestätigen...
so Dinge wie
Komm her-> sie bewegt sich zu mir
"Grüßgott" -> sie gibt die Hand
gib mir ein bussi -> sie gibt ein bussi ( aber nur wenn sie lust hat)sonst schaut sie einne nur mit ihren großen Kulleraugen an
...
funktionieren schon super!
Nur leider das mit dem NEIN klappt null hihihihihihihihihi
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frühe sprecher muss man nicht fördern, da sie bereits überdurchschnittlich gut entwickelt sind. sie haben insgesamt gute bedingungen für den weiteren verlauf der sprachentwicklung in den bereichen aussprache, wortschatz und grammaik. wenn man diese kinder über mehrere jahre weiterverfolgt, hat sich in studien gezeigt, dass sie immer am oberen rand der untersuchten gruppe von kindern gewesen sind, d.h. also immer ein besser als der durchschnitt.
das dein kind solche wortformen produziert, die eine aufmerksamkeitslenkende funktion haben, ist gut und völlig okay. die kindern wollen, dass der gesprächspartner wieder blickkontakt mit ihnen aufnimmt und einen neuen komunikationsversuch startet, den das kind seinerseits beantworten kann und das sowaohl sprachlich als auch über mimik und gestik.
lg, schnueppelhueppel.
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der simultane erwerb von zwei (oder mehreren) sprachen fordert einem kind im prinzip doppelte kompetenz ab, da das kind von beginn an mit zwei sprachlichen strukturen und deren regeln im input der eltern gleichermaßen konfrontiert ist. das macht aber nichts, da kinder im allgemeinen diese anforderungen gut meistern können, weil sie zwischen 0-5 jahren besonders sensibel für den kontakt und den erwerb von sprache(n) sind. aufgrund er parallelen erwerbsarbeit, die deine tochter leisten muss, kann man aber des öfteren beobachten, dass die bi- oder multilingualen kinder die sprachlichen meilensteine etwas mit verzögerung erreichen, da sie eben alle hände voll zu tun haben, zwei sprachsysteme parallel aufzubauen. im übrigens ist mehrsprachigkeit auch kein risiko für die ausbildung einer sprachentwicklungsstörung, wenn das kind gleichermaßen input für beide sprachen erhält.
von einem späten sprecher wird im erstspracherwerb erst dann gesprochen, wenn er bei 24 monaten >50 wörter produktiv zeigt und keine wortkombinationen produziert. demnach kann man zum jetzigen zeitpunkt das für deine tochter noch nicht feststellen, da sie noch keine 24 monate ist und zudem zweisprachig aufwächst. der lexikonerwerb zwischen 12 - 18 monaten verläuft relativ langsam. die kinder erwerben ein kleines lexikons von 30 - 50 wörtern und zeigen dann ab dem erreichen der sogenannten 50-wort-grenze um den 18. lebensmonat einen wortschatzspurt, der dadurch gekennzeichnet ist, dass das wortschatzwachstum rasant zulegt. ich würde vorschlagen, dass du deine tochter in den kommenden 6 monaten weiter beobachtest und evtl. auch mal ein wortschatztagebuch für beide sprachen wührst, um einen überblick über die produzierten worte und wortarten zu bekommen. häufig ist es so, dass die letern dazu enigen, wortformen zu übersehen bzw. zu überhören, weil sie sie nicht als kindliches wort erkennen, sondern immereher die erwartung an eine erwachsenenartiges wort haben. alles was deine tochter produziert mit einer bestimmten absicht in einer wiederkehrenden identischen wortfrom produziert, wird als wort gezählt, unabhängig davon, wir du diesen wort sagen würdest.
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schreibfehler meinerseits : späte sprecher <50 wörter und keine wortkombinationen bei 24 monaten
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Du bist also Logopädin? :biggrin:
So detailliert habe ich zur Sprache ja noch nirgends etwas gelesen!
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nein, logopädin bin ich vom berufsabschluss her nicht, sondern sprachwissenschaftlerin (genauer gesagt dipl. patholinguistin). ich kann aber mit dem abschluss als linguistin auch als sprachtherapeutin arbeiten bzw. wie in meinem falle logopäden ausbilden. im prinzip haben logopäden, sprachheilpädagogen und sprachwissenschaftler, die u.a. klinisch in den bereichen sprachentwicklungsstörungen und sprachstörungen nach schlaganfällen arbeiten, aber eine gemeinsames betätigungsfeld. der ausbildungweg ist nur ein anderer: logopäden -> 3jährige fachschulausbildung, linguisten und sprachheilpädagogen -> uni. daher ziehe ich den neutralen begriff "sprachtherapeutin" vor, da er die unterschiedlichen berufsgruppem zusammenfasst .
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Aber wie gesagt, wieder etwas schlauer geworden :cool: .
Und hast Du das auch schon beruflich ausgetestet? Hört sich, finde ich, sehr interessant an!
Und zum Thema: Maximilian´s Wortschatzexplosion, so kommt es mir grad vor, hat vor 2 Wochen so richtig begonnen. Bis dahin waren es ca. 50 Worte, obwohl er mit 11 Monaten schon Mama, Papa und Ball gesagt hatte. Dann war lange Zeit Pause und ich hatte mir schon richtig Sorgen gemacht.
Zwar verstehe ich nicht immer alles, aber wenn ich genau hinhöre, wundere ich mich jeden Tag über immer mehr Worte, meistens fehlt dann der erst Buchstabe, so wie "(J)Acke", "(K)Uchen", "(M)Ütze...
Aber es sind wirklich jeden Tag immer ein paar Worte mehr. :bounce02:
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Wie genau war das mit der Wortschatzexplosion, sollte es danach nicht auch relativ zügig in 2-Wort-Sätze übergehen?
Joelle hat mit ca. einem Jahr angefangen zu sprechen (ich weiß nicht mehr, wann genau das erste Wort kam, aber es war "Papa" und nicht "Mama" ;-) ), und ist meines Erachtens seit ca. Dezember in der Wortschatzexplosionsphase ... sie lernt täglich neue Wörter und hat einen aktiven Wortschatz von ca. 150-200 Wörtern (das ist grob geschätzt, ich habe es noch nciht geschafft, alle aufzuschreiben). Sie gebraucht allerdings keine 2-Wort-Verbindungen ... ab und zu mal 2 Wörter, die in einem sinngemäßen Zusammenhang stehen ("Basse *pause* - *löffel-hinhalt* - Hunger" (Basse= Giraffe)) aber das ist ja dann nicht wirklcih ein 2-Wort-Satz sondern eher zwei 1-Wort-Sätze ;-)
Ist das auch OK, wenn sie erst später mit 2-Wort-Sätzen anfängt, obwohl sie so früh so viele Wörter kann? Ich habe irgendwie etwas im Kopf, dass die individuelle Entwicklung in sich stimmig sein sollte, d.h. wenn ein Kind früh viele Wörter gebraucht, dass es dann auch früh Sätze bilden sollte ... oder ist das nicht so?
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ich muss mich erstmal entschuldigen, dass ich nicht so zugig antworten konnte, aber ich h<be seit 3 tage leider eine eitrige mittelohrentzündung - sehr angenehm .
@Moniflori:
man kann als staatlich anerkannte logopädin den weg nur über eine private oder staatliche schuel in 3 jahren asubildugn gehen. seit einigen jahren gibt es die möglichkeit, nach der ausbildung auch noch seine bachelor (BSc) im anschluss an eienr fachhochschule zu machen. einen reines "logopädiestudium" gibt es in deutschland leider nicht. damit sind wir EU-weit das einuzieg land, in dem sprachtherapeuten nicht von vornherein akademisch ausgebildet sind - schade. was deine freundin betrifft, kannes sein, dass sie vieleicht sorachheilpädagogigik oder rehabilitationspädagogik studiert hat und dann durch die kassen zusätzlich nach einer einzelfallürüfung eine anerkennung als staatlich anerkannte logopädin bekommen hat. da die ausbildung gesetzlich geregelt ist, erfolgt sie nur an medzinischen fachschulen in deutschland. es gibt bundesweit mttlerweile meherere studiengänge, die sich alle mit sprachstörungen, sprachdiagnostik und sprachtherapie beschäftigen, die aber alle z.T. recht unterschiedlich in der konzeption sind. die größte berufsgruppe in deutschland sind zahlenmäßig die logopäden und so fallen eben auch vielel der anderen absolventen von studiengängen in der breiten öffentlichkeit mit unter den begriff "logopäden".
schön, dass du die wortschatzexplosion so gut beobachten konntest. wie bereits schon mal in einem früheren beitrag von mir erwähnt wurde, ist es normal, dass der kindliche wortschatz zwischen 1;0 - 1;6 jahrene eher langsam anwächst. das hat sich ja auch bei deinem sohn betsötigt. nach erreichen der 50-wort-grenze geht es dann richtig los. das noch nicht alle laute da sind, ist völlig normal. die wortformen werden in de kommenden monaten bzw. jahren vollständiger und dann auch richtiger (z.B. treetn keien auslassung oder ersetzungen von lauten merh auf). also keine sorge ;-) !
@Snoopy82:
entwicklungspsychologie ist seeehhhhhhrrrr spannend :biggrin: !
die wortschatzgröße hört sich sehr gut an - die ist um 2 jahre absolut richtig ! das auftauchen der zwei-wort-sätze ist meistens simultan zur wortschatzexplosion zu beobachten. oft werden tatsächlich auch zunächst ein-wort-äußerungen weiderholt, bevor erste echte zwei-wort-äußerungen auftauchen. die von dir beobachteten pausen zwischen den ein-wort-äußerungen muss man wirklich richtig bewerten. ist es eine gemeinsame sinneinheit, die das kind versucht auszudrücken oder sind die äußerungen inhaltlich getrennt von einander ? das kannst du besser bewerten in der kommunikationssituation. ich würde schon ansätze zum kombinatorischen sprechen sehen, wenn ich da so lese. bleibe weiter dran und beobachte deine tochter. ich denke, das ist alles okay soweit.
@Marlies/Hebamme:
gern .
lg, schnueppelhueppel
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