Hallo, vor nicht allzulanger Zeit habe ich in einem anderen Forum über meinen Sohn geschrieben. Er hat die Berufsschule geschwänzt und lässt sich oft krank schreiben, obwohl er diese Lehrstelle unbedingt wollte. Mittlerweile streite ich mich schon mit menem Mann darüber und wir haben ihm mit Vorwürfen überhäuft, ihn beschuldigt alles schleifen zu lassen, gesagt er solle sich mal zusammenreißen und heute steht er heulend in der Tür, er wird 20, und sagt er kann nicht in die <Schule gehen, er schafft es nicht, erhat Angst zu versagen. Ich war erstmal total ratlos. Wir sind dann zusammen zu unserer Hausärztin. Und sie spricht von Depresionen. Warum habe ich das nicht erkannt. Ich muss erstmal aufhören. sorry
Kommentare
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Mach dir und euch jetzt keine Vorwürfe. Depressionen zu erkennen ist nciht einfach. Umso besser das das jetzt erkannt wird..dann kann man was dagegen tun. Auch gut das er jetzt mit euch redet..
Ich dnek ihr habt jetzt ne ganz tolle Chance das ganze in gute Bahnen zu lenken.
Wünsch euch und vorallem deinem Sohn alles gute für den kommenden Weg der sicher nciht einfach aber ich gehe davon aus erfolgreich sein wird. ;-)
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Ich wurde damals schwanger, ein halbes Jahr nachdem meine ein Jahr jüngere schwester gestorben war. Ich war 17 Jahre und aus heutiger Sicht emotional gar nicht bereit. Wenn ich sehe wieviel Liebe ich für meine Tochter habe, dann krampft sich mein Herz zusammen, wenn ich an meinen Sohn denke. Es ist nicht so, das ich ihn nicht geliebt habe, wir haben auch gekuschelt und er ist , wenn er Trost gesucht hat auch immer zu mir gekommen. Aber ich hatte immer so eine Distanz. Ich hatte durch den Tod meiner Schwester richtige Verlustängste (das weiß ich heute) und hatte Schwierigkeiten Nähe zu zu lassen. Mein Mann musste schwer um mich kämpfen, so oft wie ich ihn zurückgestoßen habe.
Ich möchte ihn so gerne helfen. Aber nachdem er heute morgen, endlich eingesehen hat, das er ein Problem hat, ist er nun schon wieder überzeugt das alles gar nicht so schlimm ist. Und meine Mann ist ein Meister im Verdrängen, er will das alles nicht war haben, er ist der Überzeugung das unser Sohn einfach keine Lust auf schule hat.
Ich sitze hier und mir geht so vieles durch den Kopf...
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es ist aber klasse, daß Dein Sohn sich getraut hat, heulend vor Dir zu stehen und Dir zu sagen, daß er nicht mehr kann. Wenn er das macht, dann hat er Vertrauen zu Dir. Mein Sohn hat auch Depressionen und hat sich selbst verletzt und kam nicht mehr klar. Ich hab, als ich das mit den Selbstverletzungen gemerkt habe, ersten sofort mit ihm geredet und dann sofort für mich einen Termin bei einem Psychologen ausgemacht, weil ich selber nicht wußte, wie damit umgehen. Dann kam Carlo ein paar mal mit und mittlerweile macht er selber eine Therapie, die er von sich aus gerne machen wollte und es geht ihm Gott sei Dank besser.
Es ist total schwer, zu sehen, wenn es den Kindern schlecht geht. Aber wenn sie sich so zeigen, dann sind sie meist dankbar, wenn man ihnen dann Hilfe anbietet, denn das wollen sie ja eigentlich.
Ach, und was Du schreibst von früher, das kann ich auch ein Stück weit nachvollziehen. Ich habe meine großen Söhne auch früh bekommen, hatte eine schwierige Ehe, es ging mir selber nicht gut, ich hab sie auch sehr geliebt und ihnen viel gegeben, aber jetzt mit meinen 40 Jahren geht es mir selber meistens gut und ich kann daher einfach mehr geben und so was wie "eine bessere Mutter" sein. Das hört sich voll blöd an, aber so kommt es mir vor.
Wir verändern uns ja auch und vor 20 Jahren waren wir einfach anders, jünger, noch nicht so mit uns im reinen und ich hab manchmal auch ein schlechtes Gewissen, meinen Söhnen gegenüber, weil wir jetzt, mit meinem jetzigen Partner eine viel bessere Familie sind als damals mit meinem Ex-Mann, mit dem alles so schwierig war. Damit müssen sie leben, auch wenn es hart ist, den Unterschied so zu sehen.
Viele Grüße
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Mein Sohn wollte erst nicht in professionelle Hände aber wie schon oben geschrieben, weil ich selber nicht weiter wußte, hab ich für mich einen Termin ausgemacht bei dem Psychologen der hiesigen Beratungsstelle für Kinder, Eltern und Jugendliche und bin erst mal selber hingegangen. Als Carlo dann gemerkt hat, daß ich das für ihn tu, damit es ihm bessergeht, hat er sich dann mal getraut mitzukommen.
Schlags ihm doch einfach mal vor, oder wenn er gar nicht will, geh Du den Weg, damit Du weißt, wie Du ihm am besten helfen kannst. Ich hab die Erfahrung gemacht, daß ich als Mama meine Kinder zwar total gerne habe, aber oft auch Dinge falsch mache, und Dinge tu, die denen einfach nicht immer helfen. Das ist eine bittere Erkenntnis, aber seitdem gehts uns eigentlich besser.
Und Gespräche mit Lehrern und Ausbildern find ich auch gut, denn dann können die Dir auch Feedback über ihn geben und ein Auge auf ihn haben.
Manchmal ist es schwierig, find ich und ich war oft schon total mutlos in Zeiten wo es ihm so superschlecht ging und ich hatte so viel Angst um ihn aber seit ein paar Monaten geht es ihm wieder besser und das ist so schön. Die Zeit, wo es Deinem Sohn wieder besser geht, kommt bestimmt auch wieder.
Liebe Grüße
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Drück euch die Daumen.. ;-)
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Sie schlug vor, einen Antrag auf Ausbildungsverlängerung zu stellen. Wenn der durchgeht, dann kann mein Sohn, das zweite Lehrjahr noch einmal machen. Dann kann er sich jetzt auf seine Therapie konzentrieren, versuchen gesund zu werden und im September neu durchstarten.
Oh Leute, ich bin echt fertig. Ich hoffe so sehr das alles für ihn gut ausgeht und er lernt das Leben zu meistern.
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